Diskussion:Schweinemord
Lücken
BearbeitenIn diesem Artikel fehlen noch wichtige Aspekte:
- politische Instrumentalisierung des „Schweinemordes“ in der Zwischenkriegszeit (Unterstellung, dass Juden u.a. dies als Sabotagemaßnahme veranstaltet hätten …)
- die eigentliche Überlegung dahinter: Futtermittel einsparen, die sich auch direkt für die menschliche Ernährung nutzen lassen, statt auf dem „Umweg“ über die Schweine Kalorien zu verlieren, da die Tiere ja nur einen Teil davon verwerten
- Frage, inwieweit dieses Ziel erreicht wurde.
gab es einen weiteren Schweinemord ?
BearbeitenIch habe mir gerade den Artikel Agrarwirtschaft und Agrarpolitik im Deutschen Reich (1933–1945) durchgelesen und dort fällt mir auf, dass von 1939 auf 1940 abermals ein deutlicher Rückgang im Schweinebestand zu verzeichnen ist. Gab es hier wieder eine staatlich gelenkte Reduzierung? Schließlich war ja wieder Krieg und abermals benötigte man vermutlich das Getreide und die Kartoffeln für die Versorgung der Menschen und nicht zur Schweinemast.
Dt. Reich | Pferde | Rinder | Schweine |
---|---|---|---|
1933 | 3.408 | 19.811 | 24.014 |
1934 | 3.370 | 19.266 | 23.298 |
1935 | 3.390 | 18.938 | 22.827 |
1936 | 3.410 | 20.088 | 23.892 |
1937 | 3.434 | 20.504 | 23.847 |
1938 | 3.446 | 19.934 | 23.567 |
1939 | 3.023 | 19.948 | 25.240 |
1940 | 3.093 | 19.663 | 21.578 |
Alle Angaben sind auf 1.000 Stück bezogen.
Statistik
Bearbeiten- Denkschrift Die deutsche Volksernährung und der englische Aushungerungsplan. Paul Eltzbacher, 1914, Springer-Verlag (doi:10.1007/978-3-322-98726-6)
Zu "Der größte Anteil des Viehs bestand aus Schweinen":
- Seite 48: Schlachtungen. Durchschnitt 1912/13. Schweine:
- Beschaupflichtige Schlachtungen 18.044.692
- Hausschlachungen (1912) 5.794.165
- Schlachtungen überhaupt 23.839.000
- Gesamtschlachtgewicht Schweine 2.026.300 t von total: 3.395.400 t
Zu "Vor dem Ersten Weltkrieg war im Deutschen Reich eine 95-prozentige Selbstversorgung mit Fleisch möglich."
- Seite 50: Einfuhr und Ausfuhr von Fleisch und tierischen Fetten. Durchschnitt 1912/13.
- Einfuhrüberschuß Schweinefleisch: 19.413 t
Zu "Die gesamte Import-Menge an Gerste betrug im Jahr 1912 etwa 2.969.415 Tonnen im Gegenwert von 444.213.000 Mark.":
- Seite 52: "Der Einfuhrüberschuß an Futtergerste und Mais belief sich danach im Durchschnitt der Jahre 1912 und 1913 auf 3.948.839 t. (...) würden 2.925.602 t übrig bleiben, die im wesentlichen zur Schweinemast dienten."
Zu "Die Tötung von Millionen von Schweinen wurde vielfach als Fehler der Planwirtschaft und der Statistik betrachtet und daher auch als „Professorenschlachtung“ bezeichnet, da die Professoren die Schlachtungen ausschließlich aufgrund ihrer theoretischen Modelle als notwendig erachtet hätten.":
- Seite 113 "Achtes Kapitel. Tierhaltung. 1. Verringerung des Bestandes an Schweinen und Milchkühen. Eines müssen wir unter allen Umständen tun: unsern Viehbestand verringern. Uns fehlt eine große Menge von ausländischen Futtermitteln, besonders Gerste, Mais, Kleie und Ölkuchen. Wir haben diese Futtermittel bisher teils zur Schweinemast verwandt, (...) Die notwendige Verminderung unseres Viehbestandes fordert einerseits die Schlachtung eines Teiles der Tiere, anderseits eine Einschränkung der Erzeugung und Aufzucht."
- Seite 114: "Danach kommt für uns in erster Linie eine Verminderung des Schweinebestandes in Betracht, denn das Schwein ist der größte Nahrungskonkurrent des Menschen."