Diskussion:Sonja (Roman)
Der Artikel „Sonja (Roman)“ wurde im Juli 2023 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?“ vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 4.08.2023; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels. |
Anführungstriche
BearbeitenEs sollten die richtigen „“ an vielen Stellen gesetzt werden und nicht "". --AxelHH-- (Diskussion) 20:59, 20. Jul. 2023 (CEST)
Hinterlegte Botschaften
BearbeitenHoi Denis und erstmal merci für den Artikel. Eine Anregung: Ich fände es gut, Madeleine Marti nach der Erstausgabe zu zitieren bzw. sie zumindest anzugeben. Es ist nochmal ein anderes Signal, finde ich, wenn die Rezeption Anfang der 1990er-Jahre geschieht/geschah als "2017". Danke und liebe Grüsse, --Adoxacea (Diskussion) 11:41, 21. Jul. 2023 (CEST)
- Ah, danke für den Hinweis. Ich habe die Ausgabe bei Springer gekauft und diese -unveränderte- Neuausgabe ist da mit 2017 gekennzeichnet. Das ändere ich. --Denis Barthel (Diskussion) 17:32, 21. Jul. 2023 (CEST)
Memoir
BearbeitenSchöner Artikel. Zweifel möchte ich bei der Nebenbei-Bemerkung anmelden, dass das Format des Memoir sich erst Anfang des 21. Jahrhunderts etabliert habe. Mindestens in der Form, wie es im Artikel steht ("hybrides Format zwischen Autobiographie, Sachbuch und Erzählung"), ist das nicht haltbar. Ein Buch wie Das Ei und ich würde da genau reinpassen. Etwas näher kommt man der Sache, wenn man Rohdes Definition aufnimmt: "Der Beitrag plädiert für eine Verwendung bei solchen autobiographischen Texten, die am Schnittpunkt von Autobiographie, Erzählung und Sachbuch liegen und zudem einen markanten gesellschafts- oder identitätspolitischen Fokus aufweisen (emphasis mine)." Aber selbst dann: Was ist zum Beispiel mit Die Reise? Man kann kaum bestreiten, dass das memoir mit den erweiterten digitalen Kommunikationsmöglichkeiten einen enormen Schub erlebt hat, aber etabliert hat es sich nicht erst im 21. Jahrhundert. Ganz davon abgesehen macht Rohde hier einen Vorschlag zur Begriffsbestimmung, der selbst noch nicht "etabliert" ist. --Mautpreller (Diskussion) 11:24, 23. Jul. 2023 (CEST)
- Noch ein Beispiel: Häutungen, ein ungeheuer einflussreicher Text. Man könnte sagen, mit Eribons und vor allem Ernaux' Büchern hat sich das Memoir in der Literaturkritik "etabliert", spätestens mit dem Nobelpreis. Aber das ist m.E. was anderes.--Mautpreller (Diskussion) 11:42, 23. Jul. 2023 (CEST)
- @Mautpreller - danke für deine Anmerkung. Ich habe den Text jetzt einmal angepasst und in der Wortwahl noch enger an Rohde und Feddersen geknüpft (obwohl letzterer ja kein Literaturkritiker/-wissenschaftler ist), damit es sich nicht so anhört, als habe Pusch hier etwas erfunden, was es vorher so nicht gab.
- Ich selbst fühle mich nicht sattelfest genug, eine bessere Einordnung vorzunehmen, ich würde mich freuen, wenn du da etwas helfen magst?
- Interessant übrigens Rohdes Verweis darauf, das die Blüte des "neuen Memoirs" auch im Kontext mit Identitätsfragen stehe - etwas, was ja auch die von dir genannten Beispiele und "Sonja" zutrifft. Aber das nur so .... Lieben Gruß, --Denis Barthel (Diskussion) 19:37, 23. Jul. 2023 (CEST)
- Ich kenn halt Puschs Buch nicht, wusste gar nichts davon. Rohdes Plädoyer verstehe ich so, dass er Memoir für Formen anwenden will, wo ein identitätspolitischer Fokus relevant ist. Ich bin mir nicht sicher, wie sinnvoll das ist. Das Memoir in diesem Sinn hat halt Verwandtschaft mit anderen Genrebegriffen, die ebenfalls nicht sonderlich klar abgegrenzt sind, etwa dem personal essay (vgl. etwa hier), der heute auch sehr beliebt ist (ziemlich unangenehmes Beispiel: Ines Geipel). "Memoir" wäre aber wohl auch Der Tod des Märchenprinzen, ein grauenhaftes Buch. Solche "wahren Geschichten" waren in den 70ern/80ern durchaus modern, einen neuen Schub und vor allem literaturkritische Adelung haben sie mit den Franzosen bekommen, Didier Eribon, Annie Ernaux. --Mautpreller (Diskussion) 22:05, 23. Jul. 2023 (CEST)
- Sonja erinnert mich an Kate Milletts Roman Sita, 1976 im amerikanischen Oroginal erschienen, 1978 in erster deutscher Übersetzung, die Erica Fischer besorgte. Diese Form des autobiografischen detaillierten Erinnerns der ersten lebischen Liebe, die auch bei Millett einen tragischen Ausgang nahm, galt als politischer Akt an sich. Die Feuilletons haben diese Romane eher verrissen, wie es bei Häutungen der Fall war. Nach dem Tod Millets hat ihn KiWi 2018 neu aufgelegt. Doch er erhielt nicht annähernd die Aufmerksamkeit wie Sonja. --Fiona (Diskussion) 12:00, 2. Aug. 2023 (CEST) Der Roman Rubinroter Dschungel 1973 von Rita Mae Brown gehört auch in diese Reihe.
- Eine schöne Erinnerung und ein Impuls, dieses Buch endlich mal zu lesen. Kate Millets Sita und Klapsmühlentripp haben mich nachhaltig beeindruckt, ebenso das leider weitgehend vergessene Häutungen von Stefan. Danke Denis für diesen Artikel zum Werk, ich habe mir Sonja eben bestellt. --Zartesbitter (Diskussion) 13:42, 2. Aug. 2023 (CEST)
- Sonja erinnert mich an Kate Milletts Roman Sita, 1976 im amerikanischen Oroginal erschienen, 1978 in erster deutscher Übersetzung, die Erica Fischer besorgte. Diese Form des autobiografischen detaillierten Erinnerns der ersten lebischen Liebe, die auch bei Millett einen tragischen Ausgang nahm, galt als politischer Akt an sich. Die Feuilletons haben diese Romane eher verrissen, wie es bei Häutungen der Fall war. Nach dem Tod Millets hat ihn KiWi 2018 neu aufgelegt. Doch er erhielt nicht annähernd die Aufmerksamkeit wie Sonja. --Fiona (Diskussion) 12:00, 2. Aug. 2023 (CEST) Der Roman Rubinroter Dschungel 1973 von Rita Mae Brown gehört auch in diese Reihe.
- Ich kenn halt Puschs Buch nicht, wusste gar nichts davon. Rohdes Plädoyer verstehe ich so, dass er Memoir für Formen anwenden will, wo ein identitätspolitischer Fokus relevant ist. Ich bin mir nicht sicher, wie sinnvoll das ist. Das Memoir in diesem Sinn hat halt Verwandtschaft mit anderen Genrebegriffen, die ebenfalls nicht sonderlich klar abgegrenzt sind, etwa dem personal essay (vgl. etwa hier), der heute auch sehr beliebt ist (ziemlich unangenehmes Beispiel: Ines Geipel). "Memoir" wäre aber wohl auch Der Tod des Märchenprinzen, ein grauenhaftes Buch. Solche "wahren Geschichten" waren in den 70ern/80ern durchaus modern, einen neuen Schub und vor allem literaturkritische Adelung haben sie mit den Franzosen bekommen, Didier Eribon, Annie Ernaux. --Mautpreller (Diskussion) 22:05, 23. Jul. 2023 (CEST)
Schon gewusst?
BearbeitenLieber Denis, darf ich Sonja bei Schon gewusst vorschlagen? Ist doch ein sehr interessanter Artikel. Siesta (Diskussion) 14:39, 29. Jul. 2023 (CEST)
- Ach, ich sehe gerade, dass du den Artikel längst da vorgeschlagen hast. Siesta (Diskussion) 14:07, 2. Aug. 2023 (CEST)
- @Siesta - freue mich aber trotzdem über den Gedanken, danke dir dafür. Denis Barthel (Diskussion) 21:46, 2. Aug. 2023 (CEST)
Was ist ein Verständigungstext?
BearbeitenIch habe in wp und im Netz keine hinreichende Erklärung gefunden. --2003:DE:6F3A:FBF8:3997:D750:FBAC:B0F3 18:48, 4. Aug. 2023 (CEST)
- Vielleicht hilft Evelyne Keitel. “Verständigungstexte: Form, Funktion, Wirkung.” The German Quarterly, vol. 56, no. 3, 1983, pp. 431–55. JSTOR, https://doi.org/10.2307/405445 weiter? Die erste Seite ist frei im Netz lesbar. --Viele Grüße, Aschmidt (Diskussion) 19:50, 4. Aug. 2023 (CEST)
- Nein. Das ist der erste Treffer, den habe ich natürlich gelesen. Diese "Erklärung" ist nicht hinreichend, da unvollständig und ohne Begriffsdefinition. Inzwischen habe ich mir aus den wenigen verfügbaren Informationsfetzen eine Erklärung gebastelt, die zu diesem Artikel zu passen scheint: Es handelt sich um einen Text, der höheren künstlerischen oder handwerklichen Ansprüchen nicht genügt, oder dem dies sbgesprochen wird. Er findet nur Beachtung, weil er gesellschaftliche Wirkung entfaltet. Viele so bezeichneten Texte scheinen Randgruppen zu behandeln. Der Ausdruck wirkt damit auf mich größtenteils abwertend, mit einer Spur herablassender Anerkennung. --91.3.227.206 21:47, 4. Aug. 2023 (CEST)
- Was aber nicht stimmt. Was du daraus entnehmen magst, dass es seit Ende der 1970er Jahre eine eigene Reihe bei Suhrkamp gab, die so hieß. Ich lese den Begriff als eine Textsorte, in der sich Betroffene über sich selbst und über ihre persönliche und gesellschaftliche Lage verständigen und in denen sie diese auch anderen gesellschaftlichen Gruppen mitteilen. Die Anknüpfung an die Gegenöffentlichkeiten der 1960er und 1970er Jahre verweist zudem auf die dort mit literarischen Laien angestellten Schreibwerkstätten. Die Bedeutung und der Rang solcher Texte rührt von ihrer Authentizität. --Viele Grüße, Aschmidt (Diskussion) 21:54, 4. Aug. 2023 (CEST)
- Danke, das ist die freundlichere und bessere Formulierung dessen, was ich mir dann zusammengereimt (und provokant verkürzt wiedergegeben) habe. Ich fand den Begriff erklärungsbedürftig, da er prominent in der Einleitung steht, am Ende nochmal erwähnt wird, mMn nicht selbstverständlich ist und mir unbekannt war. Meine persönliche Neugier ist damit gestillt. Ob diese Erklärung eingang in den Artikel finden kann, oder sogar ein eigenes Lemma verdient, überlasse ich den Fachleuten. --91.3.227.206 22:26, 4. Aug. 2023 (CEST)
- Ich habe mich auch an diesem Begriff gestört; Verständigung sehe ich ja eher im Bereich Kommunikation, hier wird aber wohl eher auf Verständnis angespielt. Was aber m.E. sehr subjektiv und als eine eher wenig enzyklopädische Übernahme der Behauptung seitens der Autorin erscheint, ist der Hinweis, dass ein lesbisches Coming-out die akademische Karriere einer feministischen Linguistin gefährdet hätte. Gibt es denn dafür Beispiele oder sind womöglich eher nicht zu begründende Ängste Auslöser der gewünschten Anonymität? Wie auch immer ist das natürlich Privatsache der Autorin aber es als Tatsache in den Artikel zu bringen, sollte schon mehr Quellen als das persönliche Empfinden haben. --Gwele kloz (Diskussion) 15:35, 5. Aug. 2023 (CEST)
- Ich bin von der Frage sehr überrascht. Nicht nur handelt das gesamte Buch davon, sondern auch die gesamte Schwulen- und Lesbenbewegung, die ja erst nach/während den im Buch behandelten Ereignissen begann, handelt von den massiven politischen, sozialen und gesellschaftlichen Diskriminierungen, denen Lesben und Schwule in der Nachkriegszeit (und zum Teil bis heute) unterlagen. Und dazu gehören natürlich auch berufliche Diskriminierungen. Diesen ist in der Forschung schon seit den 1970er Jahren vielfach nachgegangen worden, sie im Detail darzustellen kann aber nicht Aufgabe dieses Artikels sein. --Denis Barthel (Diskussion) 16:42, 5. Aug. 2023 (CEST)
- Ich habe mich auch an diesem Begriff gestört; Verständigung sehe ich ja eher im Bereich Kommunikation, hier wird aber wohl eher auf Verständnis angespielt. Was aber m.E. sehr subjektiv und als eine eher wenig enzyklopädische Übernahme der Behauptung seitens der Autorin erscheint, ist der Hinweis, dass ein lesbisches Coming-out die akademische Karriere einer feministischen Linguistin gefährdet hätte. Gibt es denn dafür Beispiele oder sind womöglich eher nicht zu begründende Ängste Auslöser der gewünschten Anonymität? Wie auch immer ist das natürlich Privatsache der Autorin aber es als Tatsache in den Artikel zu bringen, sollte schon mehr Quellen als das persönliche Empfinden haben. --Gwele kloz (Diskussion) 15:35, 5. Aug. 2023 (CEST)
- Danke, das ist die freundlichere und bessere Formulierung dessen, was ich mir dann zusammengereimt (und provokant verkürzt wiedergegeben) habe. Ich fand den Begriff erklärungsbedürftig, da er prominent in der Einleitung steht, am Ende nochmal erwähnt wird, mMn nicht selbstverständlich ist und mir unbekannt war. Meine persönliche Neugier ist damit gestillt. Ob diese Erklärung eingang in den Artikel finden kann, oder sogar ein eigenes Lemma verdient, überlasse ich den Fachleuten. --91.3.227.206 22:26, 4. Aug. 2023 (CEST)
- Was aber nicht stimmt. Was du daraus entnehmen magst, dass es seit Ende der 1970er Jahre eine eigene Reihe bei Suhrkamp gab, die so hieß. Ich lese den Begriff als eine Textsorte, in der sich Betroffene über sich selbst und über ihre persönliche und gesellschaftliche Lage verständigen und in denen sie diese auch anderen gesellschaftlichen Gruppen mitteilen. Die Anknüpfung an die Gegenöffentlichkeiten der 1960er und 1970er Jahre verweist zudem auf die dort mit literarischen Laien angestellten Schreibwerkstätten. Die Bedeutung und der Rang solcher Texte rührt von ihrer Authentizität. --Viele Grüße, Aschmidt (Diskussion) 21:54, 4. Aug. 2023 (CEST)
- Nein. Das ist der erste Treffer, den habe ich natürlich gelesen. Diese "Erklärung" ist nicht hinreichend, da unvollständig und ohne Begriffsdefinition. Inzwischen habe ich mir aus den wenigen verfügbaren Informationsfetzen eine Erklärung gebastelt, die zu diesem Artikel zu passen scheint: Es handelt sich um einen Text, der höheren künstlerischen oder handwerklichen Ansprüchen nicht genügt, oder dem dies sbgesprochen wird. Er findet nur Beachtung, weil er gesellschaftliche Wirkung entfaltet. Viele so bezeichneten Texte scheinen Randgruppen zu behandeln. Der Ausdruck wirkt damit auf mich größtenteils abwertend, mit einer Spur herablassender Anerkennung. --91.3.227.206 21:47, 4. Aug. 2023 (CEST)
- Der Begriff scheint ein Fachwort zu sein, dass in deWP ~13 mal in unterschiedlichem Kontext auftaucht.
- PS: Habe es gestern als fehlender Artikel ergänzt.—Hfst (Diskussion) 23:30, 5. Aug. 2023 (CEST)
- Ja, ich habe heute auch mal in Datenbanken recherchiert, es gibt da ein paar interessante Texte zu, der Begriff ist hauptsächlich für die oben charakterisierte Literatur der 70er/80er angewandt worden, beim Lesen von Keitels Text habe ich die ganze Zeit gedacht, das könnte auch den Memoir charakterisieren ... :) --Denis Barthel (Diskussion) 23:41, 5. Aug. 2023 (CEST)
- Wobei man vielleicht noch einmal klarstellen sollte, dass es dabei um reflektierende Texte überhaupt geht, nicht nur aus dem hier interessierenden Kontext. Eine Suche im KLG liefert 15 Treffer, die bis zu Heinrich Böll zurückreichen. --Viele Grüße, Aschmidt (Diskussion) 10:05, 6. Aug. 2023 (CEST)
- @Aschmidt - Ich denke, das ist eine Doppelbedeutung. Keitels Text, den du ja ausgegraben hast, ist mir bei den Recherchen mehrfach als Referenztext zu einem regelrechten Genre begegnet. Daneben finden sich aber auch immer wieder Anwendungen des Wortes, die davon unabhängig sind, manchmal sogar in Gänsefüßchen, und die auf eine konsensbildende Funktion von Texten verweisen, hie und da sogar auf Texte im 19. Jhdt. bezogen. Sehr interessant. Das dürfte wohl doch einen eigenen Artikel wert sein ... --Denis Barthel (Diskussion) 23:28, 6. Aug. 2023 (CEST)
- Das auf jeden Fall. Der Rotlink sollte gebläut werden. :) Es ist ein literaturwissenschaftlicher Begriff, der post-68 auftritt für die damaligen Schreibprojekte mit schriftstellerischen Laien und später für die Popliteratur (Brinkmann, Meinecke, Goetz) und der dann erst 1980er ff. für den hiesigen Kontext rezipiert wurde. Das ist m. E. keine doppelte Bedeutung, sondern eher eine Verengung der Bedeutung, denn Verständigungstexte wurden ja auch weiterhin von nicht-lesbischen und -schwulen Autorinnen und Autoren geschrieben. Jeder Tagebuchtext ist ein solcher. Die Blogs sind voll davon. Die Verengung rührte daher, dass in der Verlagsproduktion solche Themen betont wurden, die Bedeutung bleibt aber offen für weitere Themen. --Viele Grüße, Aschmidt (Diskussion) 07:50, 7. Aug. 2023 (CEST)
- Noch zwei neuere Verwendungsbeispiele: Er attestiert Schröter "eine Bekennerlust, die sich bisweilen sehr an die Untiefen privater Verständigungstexte verliert" und im Persönlichen stecken bleibt, statt sich am gewählten Thema abzuarbeiten.[1] Und: Biederkeit unterstellt Maus dem Autor, der seinen Protagonisten als Folie nimmt, um sich über deutsche Psychomacken zu belustigen, was nicht weiter lustig ist, sondern von abgegriffenen Klischees strotzt. Ein "gut gemeinter, doch weitestgehend kunstfreier Verständigungstext", so Rezensent Maus abschließend.[2] --Viele Grüße, Aschmidt (Diskussion) 08:07, 7. Aug. 2023 (CEST)
- @Aschmidt - Ich denke, das ist eine Doppelbedeutung. Keitels Text, den du ja ausgegraben hast, ist mir bei den Recherchen mehrfach als Referenztext zu einem regelrechten Genre begegnet. Daneben finden sich aber auch immer wieder Anwendungen des Wortes, die davon unabhängig sind, manchmal sogar in Gänsefüßchen, und die auf eine konsensbildende Funktion von Texten verweisen, hie und da sogar auf Texte im 19. Jhdt. bezogen. Sehr interessant. Das dürfte wohl doch einen eigenen Artikel wert sein ... --Denis Barthel (Diskussion) 23:28, 6. Aug. 2023 (CEST)
- Wobei man vielleicht noch einmal klarstellen sollte, dass es dabei um reflektierende Texte überhaupt geht, nicht nur aus dem hier interessierenden Kontext. Eine Suche im KLG liefert 15 Treffer, die bis zu Heinrich Böll zurückreichen. --Viele Grüße, Aschmidt (Diskussion) 10:05, 6. Aug. 2023 (CEST)
- Ja, ich habe heute auch mal in Datenbanken recherchiert, es gibt da ein paar interessante Texte zu, der Begriff ist hauptsächlich für die oben charakterisierte Literatur der 70er/80er angewandt worden, beim Lesen von Keitels Text habe ich die ganze Zeit gedacht, das könnte auch den Memoir charakterisieren ... :) --Denis Barthel (Diskussion) 23:41, 5. Aug. 2023 (CEST)