Diskussion:Sozialdarwinismus/Archiv/3

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Leif Czerny in Abschnitt Allgemeinverständliche Darstellung

Sozialdarwinismus aus Sicht moderner Evolutionstheorie

In der Biologie hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass evolutionäre Vorgänge nicht von einer Höherentwicklung begleitet werden, ja dass eine objektive Einteilung der Lebensformen in höhere und niedrigere Gruppen grundsätzlich unmöglich ist.

Das ist nicht belegt. Nur Stephen Jay Gould hat diese Meinung, was auch belegt ist.

Genetische Untersuchungen haben die Existenz eines biologisch begründbaren menschlichen Rassenbegriffs, auf dem Rassentheorien und die Ideologie vom „Herrenmenschen“ beruhen, in Frage gestellt.

Das ist belegt.
Anhänger des Sozialdarwinismus geben dem Begriff des Survival of the Fittest in der Regel eine Umdeutung, die durch den biologischen Zusammenhang, in den Darwin ihn stellte, nicht gedeckt ist.

Das ist nicht belegt.

Laut Darwin war nicht das Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges.

Das ist belegt. Es ist aber nicht belegt, dass irgendein Sozialdarwinist anderer Meinung war.

Die Formel "survival of the fittest" wird im Deutschen oft fehlerhaft übersetzt: Dabei meint sie nicht größte "Fitness", sondern beschreibt die Anpassungsfähigkeit einer Art an die jeweils herrschenden Umweltbedingungen.

Dass häufig falsch übersetzt wird, ist nicht belegt.

Dazu zeigt sich, dass sowohl die von Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt als auch die Existenz altruistischer Verhaltensweisen in der Natur weit verbreitet sind und sich meist positiv auf die evolutionäre Fitness einer Art auswirken.

Das ist ein Strohmann-Argument. Es ist nicht belegt, das Sozialdarwinismus Altruismus ausschließt. Außerdem ist nicht belegt, dass sich totaler Altruismus im Sinne der totalen Pflege der Schwachen tatsächlich positiv auswirkt.

Ein früher Kritiker herkömmlicher sozialdarwinistischer Theorien auf der Grundlage einer Theorie der Kooperation war der Anarchist und Geograph Pjotr Alexejewitsch Kropotkin mit seinem 1902 erstmals erschienen Buch Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt.

Das ist belegt.

Eine aktuelle Theorie der symbiotischen Evolution vertritt Lynn Margulis.

Das ist belegt, ist aber keine Kritik am Sozialdarwinismus.

Der Versuch, mittels einer an der Tier- und Pflanzenwelt orientierten Theorie menschliche Beziehungen erklären zu wollen, ist ein Analogieschluss, der nicht ohne Zusatzannahmen gerechtfertigt ist.

Das ist kein Analogieschluss, sondern eine Verallgemeinerung mit anschließender Konkretisierung.

Insbesondere ein biologistischer Determinismus wird weithin abgelehnt, da die gesellschaftliche Entwicklung von einer Wechselwirkung von genetischen und kulturellen Faktoren gekennzeichnet ist.

Selbstverständlich. „biologistisch“ impliziert ja schon eine verengte Sichtweise.

Der Mensch kann sich mit anderen Worten durch Veränderung seiner Gene, seiner Kultur oder einer Kombination aus beidem anpassen.

Selbstverständlich. Das ist aber keine Kritik am Sozialdarwinismus.

Zum anderen lässt sich die von Sozialdarwinisten in der Regel unterstellte Unterscheidung zwischen normalen Bedingungen der „natürlichen“ Selektion und einer künstlich bedingten Unterdrückung des Selektionsmechanismus in der Industriegesellschaft aus wissenschaftlich-deskriptiver Sicht nicht aufrechterhalten;

Das ist nicht belegt, also eine dreiste Lüge.

der Mensch sei demnach auch in der Industriegesellschaft den „generellen biologischen Gesetzen“ unterworfen.

Das ist selbstverständlich. Darauf stützt sich ja auch der Sozialdarwinismus.

Gegen die These der sogenannten genetischen Degenerierung durch den Zivilisationsprozess bringen Dobzhansky und Allen als weiteres Argument, dass genetische Defekte oder Selektionsnachteile oft keine absoluten Größen sind, sondern umweltabhängig entweder Vor- oder Nachteile darstellen können.

Konjunktiv bitte. Außerdem ist das nicht logisch. Relative Größen haben auch ein Vorzeichen und sind damit Vorteil oder Nachteil

Was vor dem Hintergrund einer normativen Vorstellung von „natürlicher Umwelt“ ein Nachteil ist, kann in der tatsächlichen, kulturell geprägten Umwelt dauerhaft ausgeglichen werden oder sogar Vorteile mit sich bringen.

Grundsätzlich schon. Auf jeden Fall fehlt hier das "in wenigen Fällen" oder "manchmal". Für "immer" fehlen hier die Belege.

Deshalb führt das Nachlassen des Selektionsdrucks notwendig dazu, dass „schlechte“ Gene weniger problematisch sind als zuvor.

Das stimmt sicher nicht. Am besten in diesem Satz auch Person nennen mit - ganz wichtig - Zitat, die diese Behauptung trifft.

Im Darwinismus kann „Anpassung“ (fitness) nicht anders als über relativen Erfolg bei der Reproduktion definiert werden.

Über den absoluten natürlich auch.

Dazu stehen Theorien der wohlfahrtsstaatlichen Degeneration durch vermehrte Reproduktion sozial Schwacher im krassen Widerspruch, die die Anpassungsfähigkeit auf absolute Weise und damit unabhängig von der aktuellen Umwelt bestimmen wollen.

„Absolut“ macht keinen Sinn. „Krass“ ist genauso unnötig. Ansonsten stimmt das natürlich, schließlich wird von den Sozialdarwinisten die Bemühungen die Umwelt umzugestalten als vernachlässigbar angesehen.

Aus philosophischer Sicht wird die Gleichsetzung eines biologischen Ist-Zustandes mit einem moralischen Soll-Zustand grundsätzlich abgelehnt (Humes Gesetz, Naturalistischer Fehlschluss).

Ich dachte im Tierreich gäbe es auch Altruismus? Also wäre das gleichzeitig auch eine Kritik an die Sozialdarwinismus-Kritiker. Das widerlegt natürlich auch den „Naturalistischen Fehlschluss“ an sich. Achso: Bitte belegen, wer auf diese Weise argumentiert.

--84.152.198.64 21:24, 27. Apr. 2011 (CEST)

offensichtlich gibt es keinen diskussionsbedarf zu diesen bemerkungen von 84.152.* / Headbreak (Diskussion • Beiträge • hochgeladene Dateien • SBL-Log • Sperr-Logbuch • globale Beiträge • SUL • Logbuch), daher erledigt. ca$e 21:54, 23. Jun. 2011 (CEST)

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Einleitung

Die von mir geänderte Einleitung war unverständlich. Bitte nicht wieder revertieren. Wenn, dann so formulieren, dass man versteht, was gemeint ist. Was soll bitte eine "biologistisch determinierte Theorierichtung" sein? Ist eine Theorierichtung gemeint, die Biologismus und Determinismus vertritt? oder einen Biologistischen Determinismus? Das macht die Theorierichtung selbst jedenfalls nicht "biologistisch determiniert". Bitte die WP:OMA nicht überfordern! --rtc 01:09, 6. Mai 2011 (CEST)

Danke, die Einleitung ist jetzt klarer. Auch das Streichen der Belege finde ich eine Verbesserung. Die Einleitung sollte nämlich zusammenfassen, was ohnehin im Haupttext steht. Dort gehören dann ggf die Einzelnachweise hin. Viele Grüße--Olag 11:36, 7. Mai 2011 (CEST)
Die Belege rührten daher, dass in der Vergangenheit um jedes Wort ein politisches Scharmützel entfacht wurde. Schaun wir mal, ob das sich dauerhaft beruhigt, oder wieder von vorne anfängt. Gruß--♥ KarlV 08:51, 9. Mai 2011 (CEST)
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NPOV

Ich möchte hier erklären, wie man WP:NPOV berücksichtigen kann. Beispiel:
Falsch: „Anhänger des Sozialdarwinismus geben dem Begriff des Survival of the Fittest in der Regel eine Umdeutung, die durch den biologischen Zusammenhang, in den Darwin ihn stellte, nicht gedeckt ist.“
Richtig: „Laut Bernd Gräfrath geben Anhänger des Sozialdarwinismus dem Begriff des Survival of the Fittest in der Regel eine Umdeutung, die durch den biologischen Zusammenhang, in den Darwin ihn stellte, nicht gedeckt ist.“
Wäre das möglich so umzusetzen? Das Thema ist kontrovers genug. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise. Es ist eine Meinung eines anerkannten Wissenschaftlers. Es ist eine Meinung und keine Tatsache. Daher gehört gemäß WP:NPOV auch zu der Meinung die Angabe, wer diese vertritt. --Headbreak 12:39, 23. Jun. 2011 (CEST)

sowas macht man dann, wenn es sich um eine kontroverse these handelt. dies liegt hier nicht vor. wer das gegenteil behauptet, müsste aufzeigen, dass es einschlägige fachliteratur gibt, die die these bestreitet bzw. die gegenthese verteidigt, also: dass der theoretische term "survival of the fittest" bereits in darwins theorieausarbeitung auch phänomene der gesellschaftsentwicklung beschreiben wollte und in exakt bereits der form, in welcher darwin diesen theoretischen term eingeführt hat, auch konnte. derlei wäre mir nicht bekannt. ca$e 12:44, 23. Jun. 2011 (CEST)
Entschuldigung, ich habe hier nur einen Teil des Abschnitts zitiert. Danach kommt das Beispiel „Laut Darwin war nicht das Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges.“ Welcher Sozialdarwinist hat behauptet, die Anzahl der Nachkommen wäre vollkommen unwichtig und es käme nur auf das Überleben an? Welcher? Abgesehen davon hat Darwin selbst seine Thesen auf den Menschen angewandt (steht im Artikel). Und jetzt das perfideste: Selbst die Kritiker wenden allesamt Darwins Theorien auf den Menschen an, indem sie erzählen, der Mensch könne doch durch seine Kultur alles meistern und Altruismus sei ein evolutionärer Vorteil. --Headbreak 12:56, 23. Jun. 2011 (CEST)
der teil reicht schon. falls jemand mit dir darüber plaudern mag, tauscht euch bitte auf euren benutzerdiskussionsseiten aus, ich sehe hier keine relevanz von headbreaks ideen für etwaige artikelverbesserungen. tschüss, ca$e 12:59, 23. Jun. 2011 (CEST)
NPOV-101: Einerseits kann man eine Darstellung verzerren, indem man eine nicht-etablierte These als allgemeinen Fakt darstellt. Andererseits kann man eine Darstellung verzerren, indem man eine allgemein akzeptierte These als Einzelmeinung darstellt.
Dein Vorschlag verstößt gegen WP:NPOV, weil es schlicht und ergreifend keinen seriösen Wissenschaftstheoretiker oder -historiker gibt, der die von Dir relativierte Aussage bestreiten würde. Natürlich impliziert Darwins evolutionäre Erklärung der Entwicklung der Arten nicht die Übertragung evolutionärer Erklärungsmuster in andere Wissenskontexte. Und es ist vollkommen offensichtlich, dass bei einer Übertragung evolutionärer Erklärungsmuster auf Gesellschaften "fitness" nicht mehr "Angepasstheit an eine ökologische Nische" bedeuten kann. Natürlich ist hier eine Reinterpretation notwendig, die über Darwins Evolutionsbiologie hinausgeht. Es ist wirklich müßig, dies zu diskutieren. David Ludwig 13:10, 23. Jun. 2011 (CEST)
exakt diese art müßigkeiten sind trotz wiederholter ansprachen bei diesem benutzer legion. es wäre wirklich dringend fällig, dies abzustellen. ca$e 13:22, 23. Jun. 2011 (CEST)
Im Artikel steht aber etwas anderes als David Ludwig sagt. Im Artikel wird ja die Evolutionstheorie auf den Menschen angewandt. Das machen ja die Kritiker. --Headbreak 13:35, 23. Jun. 2011 (CEST)
Es wirklich nicht schwer:
  1. Im biologischen Zusammenhang meint "fitness" wesentlich Anpassung an eine ökologische Nische.
  2. In der Anwendung auf Gesellschaften muss mit "fitness" etwas anderes als Anpassung an ökologische Nischen gemeint sein.
  3. Deshalb geben "Anhänger des Sozialdarwinismus dem Begriff des Survival of the Fittest in der Regel eine Umdeutung, die durch den biologischen Zusammenhang, in den Darwin ihn stellte, nicht gedeckt ist" David Ludwig 14:06, 23. Jun. 2011 (CEST)
Klar, wenn man Evolution so definiert und Ökologie keine technischen Geräte umfasst. Im Artikel „Evolutionstheorie“ wird aber einfach von Umwelt gesprochen. Doch du hast meinen Beitrag vollkommen ignoriert. Gehe bitte auf alles ein, was ich gesagt habe. Was soll jetzt der Text danach:
„Laut Darwin war nicht das Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges.[129] Die Formel "survival of the fittest" wird im Deutschen oft fehlerhaft übersetzt: Dabei meint sie nicht größte "Fitness", sondern beschreibt die Anpassungsfähigkeit einer Art an die jeweils herrschenden Umweltbedingungen. Dazu zeigt sich, dass sowohl die von Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt als auch die Existenz altruistischer Verhaltensweisen in der Natur weit verbreitet sind und sich meist positiv auf die evolutionäre Fitness einer Art auswirken.“
Hier ist übrigens auch die Rede von Umweltbedingungen und nicht von einer ökologischen Nische. --Headbreak 20:12, 23. Jun. 2011 (CEST)
Zur Lektüre empfohlem: Ökologie. --Succu 20:20, 23. Jun. 2011 (CEST)
  • Laut Darwin war nicht das Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges.

Welcher Sozialdarwinist hat das bestritten?

  • Die Formel "survival of the fittest" wird im Deutschen oft fehlerhaft übersetzt: Dabei meint sie nicht größte "Fitness", sondern beschreibt die Anpassungsfähigkeit einer Art an die jeweils herrschenden Umweltbedingungen.

Welcher Sozialdarwinist hat das bestritten?

  • die von Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt

Welcher Sozialdarwinist lehnt genetische Vielfalt ab?

  • Existenz altruistischer Verhaltensweisen

Welcher Sozialdarwinist lehnt altruistische Verhaltensweisen ab?

  • Genetische Vielfalt und Altruismus würden sich positiv auf die evolutionäre Fitness auswirken

Welcher Sozialdarwinist hat das bestritten? Auch wenn ich was in den Büchern von Gallton, Ploetz, etc. übersehen haben sollte: Würden diese Aussagen, denn widersprechen, dass es gutes und schlechtes Erbgut gibt? Würden Sie widersprechen, dass eine gute Selektion wichtig für die menschliche Entwicklung sind? Das würden sie nicht. --Headbreak 20:24, 23. Jun. 2011 (CEST)

Ja ich widerspreche. Noch mehr Lektüre: Selektion (Evolution). --Succu 20:30, 23. Jun. 2011 (CEST)
Welcher Aussage widersprichst du denn? Mit welcher Begründung? Dass sexuelle Selektion natürliche vollständig ersetzen könne oder was? --Headbreak 20:33, 23. Jun. 2011 (CEST)
Achso, Sie meinen, dass großgeschriebene "Sie". Ich bitte um Verzeihung für die Verwirrung. Wo steht denn jetzt bitte in diesem Artikel, dass Selektion überflüssig sei? --Headbreak 20:36, 23. Jun. 2011 (CEST)
Es gibt keine moralischen Gene. --Succu 21:00, 23. Jun. 2011 (CEST)

offensichtlich gibt es nichts beachtenswertes, was headbreak mitzuteilen hätte, daher erledigt. weitere wissenslücken mag headbreak auf WP:AU oder im webforum seiner wahl diskutieren. ca$e 21:53, 23. Jun. 2011 (CEST)

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Fehler?

Im vierten Absatz der Begriffsgeschichte werden "teleogische Elemente" erwähnt. Ich habe noch nie von teleogisch gehört. Sollte es nicht "theologische" heißen? (nicht signierter Beitrag von 77.4.54.172 (Diskussion) 23:34, 23. Jun. 2011 (CEST))

stimmt schon, siehe Teleologie. --Tinz 23:36, 23. Jun. 2011 (CEST)
da der artikel gerade noch gesperrt ist, kannst du da gerade den querlink setzen? danke, ca$e 23:37, 23. Jun. 2011 (CEST)
Danke für die Aufklärung. (nicht signierter Beitrag von 77.4.54.172 (Diskussion) 23:46 Uhr, 23. Jun. 2011 (CEST))
kein Problem. Ich habe den Link gesetzt. --Tinz 00:12, 24. Jun. 2011 (CEST)
perfekt, danke. ca$e 00:12, 24. Jun. 2011 (CEST)
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Kritik am Sozialdarwinismus

Stephen Kay Gould, der davon ausgeht, dass die Welt ein Chaos ohne Ziel ist, meint, dass evolutionäre Vorgänge nicht von einer Höherentwicklung begleitet seien, ja dass eine objektive Einteilung der Lebensformen in höhere und niedrigere Gruppen grundsätzlich unmöglich ist.[1] Stephen Jay Gould widerlegt ebenfalls die Rassentheorien und die Ideologie vom „Herrenmenschen“. Durch Schädelmessungen könne man nicht auf die menschliche Intelligenz schließen, wie man durch genetische Untersuchungen herausgefunden hätte.[2]

Altruismus, Kultur und Kooperation als Widerspruch zum Sozialdarwinismus

„Die Hülfe, welche dem Hülflosen zu widmen wir uns getrieben fühlen, ist hauptsächlich das Resultat des Instincts der Sympathie.“

Charles Darwin

Ein früher Kritiker herkömmlicher sozialdarwinistischer Theorien auf der Grundlage einer Theorie der Kooperation war der Anarchist und Geograph Pjotr Alexejewitsch Kropotkin mit seinem 1902 erstmals erschienen Buch Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt.[3][4] Auch die Theorie der symbiotischen Evolution, wie sie Lynn Margulis vertritt, bindet den Altruismus und damit laut Michelle Speidel auch den Sozialstaat ein, was den Sozialdarwinismus unnötig machen würde.[5][6]

Paul Winkler lehnt insbesondere ab den Mensch biologisch zu erklären, da die gesellschaftliche Entwicklung von einer Wechselwirkung von genetischen und kulturellen Faktoren gekennzeichnet sei.[7]

Der Mensch könne sich Gordon Allen zufolge durch Veränderung seiner Gene, seiner Kultur oder einer Kombination aus beidem anpassen. Denn der Mensch sei auch in der modernen Industriegesellschaft den „generellen biologischen Gesetzen“ unterworfen, sodass er sich unverhinderbar fortentwickeln würde. Gegen die These der genetischen Degenerierung durch den Zivilisationsprozess bringen Dobzhansky und Allen als Argument, dass genetische Defekte nicht schlimm seien, da es von der Umwelt abhänge, ob diese mehr Vor- oder Nachteile bringen würden. Im Gegensatz zur „natürlicher Umwelt“ könnten in der „kulturell geprägten Umwelt“ die genetischen Defekte problemlos durch diese neue Umwelt kompensiert werden.[8]

Auch Thomas C. Leonard widerspricht einer wohlfahrtsstaatlichen Degeneration durch vermehrte Reproduktion sozial Schwacher mit der gleichen Argumentation, dass sich die Umwelt anpassen könne. [9]

Einzelnachweise
  1. S. J. Gould: Illusion Fortschritt. Die vielfältigen Wege der Evolution. Fischer, Frankfurt am Main 1998.
  2. Vgl. S. J. Gould: Der falsch vermessene Mensch. 5. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2007.
  3. W. M. Dugger: Veblen and Kropotkin on Human Evolution. In: Journal of Economic Issues. (18) 1984, S. 971 ff.
  4. Zur gegenwärtigen Relevanz vgl. G. Ortmann: Organisation und Welterschließung. 2. Auflage. Springer, Berlin 2008, S. 259 f.
  5. L. Margulis: Die andere Evolution. Spektrum, Heidelberg 1999.
  6. M. Speidel: The Parasitic Host: Symbiosis contra Neo-Darwinism. Pli 9 (2000), S. 119 ff., 120.
  7. P. Winkler: Zwischen Kultur und Genen? Fremdenfeindlichkeit aus der Sicht der Evolutionsbiologie. Analyse & Kritik 1994, S. 101 ff., 105.
  8. Theodosius Dobzhansky, Gordon Allen: Does Natural Selection Continue to Operate in Modern Mankind? In: American Anthropologist. Bd. 58, No. 4 (Aug. 1956), S. 591, 592, 597
  9. Thomas C. Leonard: Retrospectives: Eugenics and Economics in the Progressive Era. In: The Journal of Economic Perspectives. Bd. 19, Nr. 4 (Herbst 2005), S. 207, 210.

nicht ?mehr? signierter Beitrag von user:Verbund am 24. und am 25. April 2001, ursprünglich im Artikel von IP user:84.152.170.250 vorgeschlagen und vom Account user:zeitendreher verteidigt.

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Quelle fehlt

Für den letzten Satz

Insbesondere der im Rahmen des Biologismus anzutreffende Versuch, aus der Natur Wertvorstellungen für die menschliche Gesellschaft abzuleiten, stellt als „Appell an die Natur“ logisch gesehen ein irrelevantes Argument (Ignoratio elenchi) dar.

fehlt die Quelle gemäß WP:Q --Headbreak 16:22, 17. Jul. 2011 (CEST)

Wörterbuchwissen braucht keine Belege.93.222.144.82 20:01, 25. Jul. 2011 (CEST)
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Begründung der Ablehnung des Sozialdarwinismus

Kann bitte jemand eine Zustimmung oder begründete Ablehnung zu dieser Änderung abgeben? [1] --Headbreak 09:28, 17. Sep. 2011 (CEST)

Also der erste Absatz enthält einige schlechte Formulierungen, der zweite keine brauchbare Referenz (Seitenzahl). Der dritte veränderte Absatz ("Entgegen den Behauptungen mancher Sozialdarwinisten...") enthält nun eine andere Aussage, obwohl er angeblich auf derselben Quelle basiert und der letzte ist auch keine Verbesserung. Vorschlag: füg doch einfach den Absatz:
"In der Biologie hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass nicht nur ein Anstieg an Komplexität und Intelligenz ein Fortschritt sein kann, sondern in bestimmten Fällen auch sein Gegenteil. So profitieren manche Bakterienarten aufgrund ihrer Umweltbedingungen davon, ihren Aufbau zu vereinfachen."
mit einer brauchbaren Quelle ein. Das könnte Bestand haben... --Gamma γ 10:28, 17. Sep. 2011 (CEST)
Ob Bakterien Kandidaten für Intelligenz sind und "sozial" ... na, ich weiß nicht. --Leif Czerny 10:43, 17. Sep. 2011 (CEST)
Der Punkt ist die "brauchbare Quelle". Ein Satz zu "Entwicklung", "Höherentwicklung" und "Fortschritt" wäre nicht verkehrt. --Gamma γ 10:49, 17. Sep. 2011 (CEST)
Das steht laut Internetquellen in dem Buch Illusion Fortschritt. Die vielfältigen Wege der Evolution. Da ich es aber nicht selber besitze, kann ich nicht die genau Seitenzahl angeben. Aber auf der Buchrückseite steht das anscheinend auch in der Kurzbeschreibung des Buches. Reicht das als Quelle? --Headbreak 13:12, 17. Sep. 2011 (CEST)

Was ist mit dem Abschnitt:

Anhänger des Sozialdarwinismus geben dem Begriff des Survival of the Fittest in der Regel eine Umdeutung, die durch den biologischen Zusammenhang, in den Darwin ihn stellte, nicht gedeckt ist. Laut Darwin war nicht die größte körperliche Kraft und Stärke, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges.[1] Dies wird nur durch die Anpassungsfähigkeit einer Art an die jeweils herrschenden Umweltbedingungen bestimmt. Dazu zeigt sich, dass sowohl die von vielen Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt als auch die Existenz altruistischer Verhaltensweisen in der Natur weit verbreitet sind und sich meist positiv auf die evolutionäre Fitness einer Art auswirken. Ein früher Kritiker herkömmlicher sozialdarwinistischer Theorien auf der Grundlage einer Theorie der Kooperation war der Anarchist und Geograph Pjotr Alexejewitsch Kropotkin mit seinem 1902 erstmals erschienen Buch Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt.[2][3]
  1. Bernd Gräfrath: Evolutionäre Ethik?: Philosophische Programme, Probleme Und Perspektiven Der Soziobiologie. Walter de Gruyter, 1997, S. 92.
  2. W. M. Dugger: Veblen and Kropotkin on Human Evolution. In: Journal of Economic Issues. (18) 1984, S. 971 ff.
  3. Zur gegenwärtigen Relevanz vgl. G. Ortmann: Organisation und Welterschließung. 2. Auflage. Springer, Berlin 2008, S. 259 f.

vs alt

Anhänger des Sozialdarwinismus geben dem Begriff des Survival of the Fittest in der Regel eine Umdeutung, die durch den biologischen Zusammenhang, in den Darwin ihn stellte, nicht gedeckt ist. Laut Darwin war nicht das Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges.[1] Die Formel "survival of the fittest" wird im Deutschen oft fehlerhaft übersetzt: Dabei meint sie nicht größte "Fitness", sondern beschreibt die Anpassungsfähigkeit einer Art an die jeweils herrschenden Umweltbedingungen. Dazu zeigt sich, dass sowohl die von Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt als auch die Existenz altruistischer Verhaltensweisen in der Natur weit verbreitet sind und sich meist positiv auf die evolutionäre Fitness einer Art auswirken. Ein früher Kritiker herkömmlicher sozialdarwinistischer Theorien auf der Grundlage einer Theorie der Kooperation war der Anarchist und Geograph Pjotr Alexejewitsch Kropotkin mit seinem 1902 erstmals erschienen Buch Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt.[2][3]
  1. Bernd Gräfrath: Evolutionäre Ethik?: Philosophische Programme, Probleme Und Perspektiven Der Soziobiologie. Walter de Gruyter, 1997, S. 92.
  2. W. M. Dugger: Veblen and Kropotkin on Human Evolution. In: Journal of Economic Issues. (18) 1984, S. 971 ff.
  3. Zur gegenwärtigen Relevanz vgl. G. Ortmann: Organisation und Welterschließung. 2. Auflage. Springer, Berlin 2008, S. 259 f.
Keine Befürwortung, daher setze ich erledigt. --Leif Czerny 13:24, 18. Okt. 2011 (CEST)
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Unterscheidung von deskriptiven und normativen Theorien

Besonders im ersten Abschnitt zur Begriffsgeschichte ist mir eine wichtiger Unterschied noch zu wenig klar dargestellt: Theorien, die auch in der menschlichen Geschichte evolutionäre Prozesse sehen, sind noch lange keine 'Sozialdarwinisten', oder wenn, dann in einem entscheidend anderen Sinn, als Theorien, die damit Wertungen, Normen etc. verbinden. Ob jemand (A) meint feststellen zu können, dass z.B. ein Gen G, das eine phänotypische Eigenschaft E wahrscheinlich macht und dass Individuen mit E weniger wahrscheinlich langfristig viele Nachkommen haben, oder ob jemand (B) damit die Behauptung verbindet, dass dies "gut" oder "wünschenswert" sei, vielleicht sogar propagiert, dass Individuen mit G oder E gezielt benachteiligt oder sogar umgebracht werden sollten, ist ein großer und entscheidender Unterschied - mal abgesehen davon, ob die empirischen Annahmen bzgl G oder E tatsächlich zutreffen (auch da gibt es ggf. rassistische Vorurteile, die z.B. von G fälschlich auf E schließen; aber das ist dann ein anderes Problem)

Es wäre im Text deutlicher zu machen, welche Autoren in welcher Weise über eine deskriptive Theorie hinausgegangen sind (evtl. an einigen Stellen auch Darwin selbst; das wäre z.B. zu prüfen und genauer darzustellen); damit nicht beides von Leserinnen und Lesern verwechselt wird. --188.195.229.203 14:35, 12. Okt. 2011 (CEST)

Das hat dann doch nichts mehr mit Sozialdarwinismus zu tun, sondern ist Soziologie + Populationsgenetik in Anwendung auf den Menschen --Leif Czerny 15:14, 12. Okt. 2011 (CEST)
Leider wird nicht ganz klar, welche Abschnitte du meinst und was genau du zu ändern vorschlagen würdest. Gleichwohl möchte ich - ähnlich wie Leif Czerny - hervorheben, dass der Artikel primär den Sozialdarwinismus i.e.S. vorstellen sollte und derzeit auch primär vorstellt und z.B. in einzelnen Abschnitten, wo weniger darwinistische Ideen als solche z.B. Galtons den beschriebenen Praktiken und Ideologien zugrunde liegen, dies relativ deutlich hervorhebt. ca$e 09:23, 17. Okt. 2011 (CEST)
-188.195.229.203 Wow, ein intelligenter Beitrag, der hier weit heraus sticht. Aber mach dir keine Hoffnungen, dass "Brillen" von verflachten Charakteren überhaupt erkannt werden. Ich glaube deine Sätze sind zu hoch für den durchschnittlichen Spießbürger. In der Tat ist der Sozialdarwinismus eine Theorie bei der der normative Aspekt im Vordergrund steht. Man könnte diesen Aspekt als platonistisch bezeichnen. Die Einwände der modernen Evolutionsbiologen hätten die Sozialdarwinisten ungläubig wahrgenommen und die Vertreter als Idioten betrachtet, die ihre Theorie nicht verstanden. Die "hässliche" vom Urbild/ Idealbild abweichende Lebensform konnte sehr gut an die Umwelt angepasst sein und sich rasend vermehren. Das bestritten die Vertreter gar nicht, wie das Propagandabild eindeutig zeigt. Das Schöne (dies ist ein normativer Begriff!) sollte sie gegen das Hässliche durchsetzen. Die Vertreter des Sozialdarwinismus hätten Empirik zur Feststellung des Schönen einfach verlacht. Ebenso lehnten sie eine relativistische Sichtweise sowie eine subjektive Realität der Ästhetik ab und kommen damit der Ideenlehre Platons schon recht nahe. (nicht signierter Beitrag von 91.47.125.180 (Diskussion) 16:36, 28. Dez. 2011 (CET))
Gut, damit ist dieser Punkt wohl erledigt -- Leif Czerny 22:11, 28. Dez. 2011 (CET)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: -- Leif Czerny 22:11, 28. Dez. 2011 (CET)

Verständlichkeit

Ich habe den halben Artikel gelesen, und weiß immernoch nicht, was Sozialdarwinismus nun ist. "Theorierichtung, welche Teilaspekte der Evolutionstheorie nach Charles Darwin auf menschliche Gesellschaften anwendet" ist nicht sehr konkret und man kann sich nichts darunter vorstellen. Eine kurze, verständliche Erklärung am Anfang, für die, die nur schnell wissen wollen was der Begriff bedeutet, wäre gut. --Dadaistic Artwork 00:23, 24. Mär. 2011 (CET)

Sehe ich auch so. Werde aus dem Artikel nicht schlau. Man sollte kurz konkret erklären, was es ist. -- 178.1.244.128 11:37, 2. Jun. 2011 (CEST)
Jetzt besser? Das Problem ist, dass es schwierig ist, die Theorie des SD knapp darzustellen, weil es sie in dieser einheitlichen Form nicht gibt. --Olag 13:31, 2. Jun. 2011 (CEST)
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Neutralität

Ich bin geradezu erschüttert darüber, dass ausgerechnet im deutschen Wikipedia der Artikel über den Sozialdarwinismis diese erkenntnistheoretisch längst als unwissenschaftlich erkannte, von den Ergebmissen der modernen Evolutionsforschung und von der Sozialwissenschaft in allen wesentlichen Punkten widerlegte, vor allem aber durch die mit Ihr begegründete Rassentheorie mit vielen Millionen Toten, die Vernichtung von Homosexuellen durch Arbeit und die Eutanasieprogramme mit ebenfalls zahllosen Toten und die Sterilisation von tatsächlich oder vermeintlichen Erbkranken ethisch desavouierte Irrlehre als ernst zu nehmende sozialwissenschaftliche Theoririchtung hingestellt wird, die lediglich einigen Wissenschaftlern in einigen Aspekten anlass zu Kritik gäbe. Das ist unfassbar! Hat sich der Verfasser dieser Anfangszeilen überhaupt gedanken dasüber gemacht, Was er mit diesem Unsinn anrichtet, in welches üble Fahrwasser er Wikipedia (möglicherweise absichtlich) damit bringt? Es geht hier nicht um "plitikal correctness", wie der eine oder andere Disputant auf dieser Seite vielleicht argwöhnt, sondern schlicht um Redlichkeit und einfachen menschlichen Anstand. Diesen universalmenschlichen Werten muss auch Wikipedia verpflichtet sein. Man darf die bei Wikipedia gebotene weltanschauliche Neutralität und größtmögliche Objektivität nicht mit ethischer Indifferenz verwechseln. Und wem das zu hoch ist, weil er intellektuell zu einer solchen Unterscheidung nicht in der Lage ist, der sollte wenigstens so viel Anstand besitzen, seine unausgegorenen Ansichten (die er ja haben kann) erst hier auf der Diskussionsseite darzulegen und dem Widerspruch auszusetzen, bevor er sich am Artikel vergreift. Zur Sache: Der Sozialdarwinismus warin der 2. Hälfte des 19. Jh. und in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts eine verbreitete sozialwissenschaftliche Theorierichtng, über die man noch ernsthaft streiten konnte, wenngleich die ethischen Konsequenzen in ihrer Fragwürdigkeit schon damals erkennbar waren. aber die Wissenschaften waren damals noch nicht so weit fortgeschritten, um über einen Disput hinauszugelangen. Inzwischen aber haben sowohl die wissenschaftliche Erkenntnistheorie, als auch die Sozialissenschaften, als auch die Evolutionstheorie, als auch die Bioethik (auch das ist ein wissenschaftlicher Forschungszweig!)einen enormen Aufschwung genommen. Und in all diesen Wissenschaftszweigen hat sich der Sozialdarwinismus als einfach falsch und inzwischen nicht mehr diskutabel erwiesen. Leider wurde Europa mit der deutschen nationalsozialistischen Bewegung und ihre Anhängerschaft in anderen Ländern auch ein sozialdarwinistisches Großexperiment mit desaströsen Folgen unvorstellbaren Ausmaßes in die Praxis umgesetzt. Das ist ein wissenschaftlicher Gegenbeweis (so zynisch es vielleicht klingt)durch praktische Falsifikation im Experiment. Seither hat sich der Sozialdarwinismus aber zu einem ideologischen Kampfbegriff gemausert, der vor allem von politischen, völkischen, fundamentalistisch-religiösen nund wirtschaftlichen Ideologen zur wissenschaftlich verbrämten Rechtfertigung von Verfolgungen und Ausrottungen genutzt wird. Und als ein solcher Kampfbegriff muss er ernst genommen werden. Darum, und nur darum, ist eine ausführliche kritische Auseinandersetzung mit dem Sozialdarwinismus dringend notwendig. (nicht signierter Beitrag von 46.114.52.0 (Diskussion) 21:39, 23. Aug. 2014 (CEST))

Ich frage mich echt, ob hier Linksextreme gewütet haben! Wo ist die Neutralität hin? Der Artikel suggeriert, dass der gesamte Sozialdarwinismus eine falsche Lehre sei, aber wer will abstreiten, dass intelligente Eltern im Schnitt intelligentere Kinder bekommen, als dumme Eltern? Oder dass gesunde Eltern im Schnitt gesündere Kinder bekommen, als kranke Eltern? Das fehlt hier völlig. Zudem gibt es bei verschiedenen Ethnien IQ-Unterschiede, was durch seriöse Literatur (z. B. von J. P. Rushton und Volkmar Weiß), statistische Erhebungen und IQ-Tests von eineiigen Zwillingen die in unterschiedlichen Milieus aufgewachsen sind belegt ist. Warum findet man sowas hier nicht? Mag ja sein, dass der Sozialdarwinismus menschenverachtend ist, aber die Wissenschaft muss objektiv bleiben und nicht "politisch korrekt"! 91.96.81.65 15:04, 17. Sep. 2008 (CEST)

Ganz einfach: weil statistische Erhebungen, nur dann eine gewisse Beweiskraft haben, wenn sie einigermaßen objektiv und nicht interessengeleitet sind und wenn sie ganz strengen Kriterien unter worfen wurden, die auch für andere Wissenschaftler nachprüfbar sind, sonst kann man nämlich alles "beweisen" - auch das Gegenteil. Bei den von dir genannten Erhebungen kann das gar nicht zutreffen, weil bei IQ-Tests nämlich Fragen oder Aufgaben gestellt werden, die man gar nicht vom Bildungsstand und dem jeweiligen kulturellen Hintergrund trennen kann. Was soll denn dabei herauskommen, wenn man beispielsweise die Intelligenz von Kindern von Massai-Rinderhirten mit der von Kindern der British-Upperclass vergleicht? Letztere werden wahrscheinlich beim Lesetest besser abschneiden. Ob sie aber intelligent mit Tieren umgehen könnnen, darf man bezweifeln. Aber wonach werden die Herren Rushton und Weiß wohl gefragt haben? - Apropos: Wie sieht es denn mit deinem eigenen IQ aus, wenn dir so ein einfacher Gedanke nicht selbst gekommen ist? Auch die Fähigkeit zum Selberdenken gehört zum IQ. (nicht signierter Beitrag von 46.115.179.70 (Diskussion) 22:41, 28. Aug. 2014 (CEST))
Zusammengefasst:
In der Biologie hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass es kein besser und kein schlechter gibt. Aus wissenschaftlich-deskriptiver Sicht kann der Sozialdarwinismus nicht aufrechterhalten werden. Eine Degeneration ist nicht möglich, da der Mensch den „generellen biologischen Gesetzen“ unterliegt. Der Sozialdarwinismus ist als unberechtiger Analogieschluss und als naturlistischer Fehlschluss zu sehen. Biologie kann nichts mit den Wertvorstellungen der Menschen zu tun haben. Der sozialdarwinistische „Appell an die Natur“ stellt logisch gesehen ein irrelevantes Argument (Ignoratio elenchi) dar.
Das liest sich so, als wäre Sozialdarwinismus generell wissenschaftlich-formal widerlegt. Das ist aber falsch und überhaupt nicht sachlich. --Zeitendreher 20:16, 25. Apr. 2011 (CEST)
Beschäftige dich bitte erst mal mit den grundlegenden Regeln der Artikelerstellung. Dann konkretisiere deine Kritik und formuliere hier Alternativen. So ein Artikel ist nie perfekt, aber ein Genuschel über "schlechte Menschen" ("Außerdem wird kritisiert, die genetische Vielfalt würde abnehmen, wenn es weniger schlechte Menschen gebe.") ist sicher eine Verschlechterung. --Gamma γ 20:55, 25. Apr. 2011 (CEST)
Ist dir der Begriff „sozial schwache“ lieber? Oder fehlt das Latein? Einen Alternativvorschlag werde ich demnächst hier auf die Diskussionsseite stellen. --Verbund 21:36, 25. Apr. 2011 (CEST)

Als Antwort eine Meinung zum Artikelthema (trotz Verbot): Sozialdarwinismus als gesellschaftliches Programm hat heutzutage keine Mehrheit, ist also politisch obsolet. In der Biologie hat man sich von der These verabschiedet, dass die Evolution automatisch zu einer Perfektibilisierung führt, also ist der Sozialdarwinismus wissenschaftlich obsolet. Die Zusammenhänge, die die meisten Sozialdarwinisten zwischen genuin biologischen, genuin gesellschaftlichen und schließlich sozial erwünschten Merkmalen sieht, sind nicht wissenschaftlich bestätigt oder auch nur angemessen operationalisierbar. Da helfen auch keine statistischen Untersuchungen, denn Korrelationen sind keine Kausalität, also ist der Sozialdarwinismus methodisch mangelhaft. Bsp.: Wenn ich eine kleine Stichprobe nehme, bei dieser eine eigenschaft (bspw. Agressivität) messe und sie dann nachträglich in zwei Gruppen teile (bspw. Männlein und Weiblein) wird sicher ein sichtbarer Unterschied auftreten. Da aber alle anderen Eigenschaften unkontrolliert sind und kein Matching stattfindet, nützt mir das gar nichts. Allein schon die Tatsache, dass sich die kulturelle Umwelt viel rapider Wandelt als die biologische es außerhalb der menschlichen Geschichte je getan hat, und das auch soziale Selektion den Wandel sozialer Umweltbedingungen nicht antizipieren kann (wenn sie den mal ihre Selektionskriterien klar definiert hätte, und nicht etwa immer nur Sozialen Status der Erziehungsberechtigten nähme), spricht gegen jeden sozialdarwinistischen Ansatz. Es handelte sich historisch um eine ungesunde Halbbildung, gepaart mit anti-klerikalen und anti-idealistischen Affekten. --Leif Czerny 14:55, 27. Jun. 2011 (CEST)und 22:54, 27. Jul. 2011 (CEST)

Was ich mich frage: Woher nimmst du eigentlich diese Gewissheit her, dass sich die kulturelle Umwelt schnell genug wandelt? Klar, wir Menschen haben seit 18 Jahren seit neusten das Internet, wir haben nun Magnetschwebebahnen und waren auf dem Mond und die Entwicklung scheint sich durch unsere Technik immer weiter zu beschleunigen. Und manche Menschen können heute mit Antibiotika, Rollstuhl und Operation besser überleben. Aber woher weißt du sicher, dass dieser technische Schwung ausreicht, um den Menschen widerstandfähiger gegen die Natur zu machen? Woher weißt du, dass nicht eine Atomkraftwerksexplosion zu erhöhten Mutationen führt? Oder, dass erhöhte Strahlenbelastung durch das medizinische Röntgen vererbbare Mutationen entstehen? Woher weißt du, dass nicht in der Gesellschaft dümmere Eltern mehr Kinder bekommen? Reicht die Intelligenz von Menschen mit einem IQ von ausschließlich ein wenig unter 100 aus, der sich dann durch die Regression zur Mitte bildet? Woher weißt du, dass nicht eine Anti-Technik-Partei gewählt wird, welche Forschung in Robotik, Genetik und Medizin verhindert, sodass der kulturelle Wandel wegfällt und der Mensch nach hunderten von Jahren den zufälligen Veränderungen der Gene ausgeliefert ist? --Headbreak 07:45, 17. Sep. 2011 (CEST)

Lieber "Headbreak", nimm es nicht übel, aber diese Mutationsphantasien sind doch alles ganz laienhafte Vorstellungen, von Sciens-Fiktion-Autoren und Gruselfilmemachern unter die naturwissenschaftlich leider gänzlich unwissenden Massen gebracht. Da stellt sich klein Fritzchen vor, aus ein paar Genmutationen könnte so mir nichts dir nichts eine neue Tierart entstehen. und dann rastet die entfesselte Phantasie von Leuten, die ihr Weltbild aus der Unterhaltungsindustrie bezogen haben, statt sich mit Naturwissenschaften zu beschäftigen (was natürlich wesentlich mehr Mühe macht) schnell aus. Einigen gaukelt ihre unterschwellige Angst etwas von neuen Monsterwesen vor, andere entwickeln Allmachtspantasien von der Züchtung von Übermenschen mit ganz phantastischen neuen Eigenschaften. Aber das ist genau so schwachsinnig wie die Vorstelllung, wenn man ein bißchen dran herumfummelt oder kräftig mit dem Hammer drauf haut, könnte aus einem Fiat plötzlich ein Porsche entstehen, oder ein ganz superschneler Flitzer, der mit Bockbier statt Sprit fährt! So wie im Film läuft es in Natur aber nicht. Mutationen in den Genen ergeben keine neue Blaupause für die Entstehung anderer Lebewesen. Das Genom, so viel wissen die Genetiker inzwischen, ist überhapt nicht der codierte Bauplan, aus dem ein Lebewesen entsteht, wie es immer noch durch die Boulewardpresse geistert. Spätestens seit der vollständigen Entschlüsselung des Genoms verschiedener Lebewesen, u. a. auch des Menschen, wissen die Genetiker, dass das ganz falsch ist, dass nämlich die Gene nur die Baupläne für die Proteine (Eiweiße) liefern, die der Körper herstellen kann. Welche er zu welcher Zeit und an welcher Stelle beim Aufbau der Organe und im Stoffwechsel herstellt, wird durch sehr komplizierte sogenannte epigenetische Prozesse in den Zellkernen gesteuert. nicht durch das Genom. Und wie diese Proteine dann weiter verbaut oder verstoffwechselt werden, das beruht wiederum auf anderen Prozessen im Körper, die auch nicht vom Genom oder von Genveränderungen gesteuert werden. Aber wenn wegen einer Genmutation plötzlich ein Protein nicht mehr zur Verfügung steht oder dafür eins, das in diese hochkomplizierten, fein aufeinander abgestimmten Lebesprozesse nicht mehr genau passt, kommt es zu Komplikationen, die unter dem Namen "Gendefekte" oder "Erbkrankheiten" die Medizin beschäftigen. Zum Glück bekommt jedes Kind schon bei der Zeugung zwei Genome (vom Vater und der Mutter) mit, so dass ein Defekt des einen durch das andere meist wieder repariert werden kann. Und viele Gene unseres Genoms haben auch überhaupt keinen Einfluss auf die Vererbung. Sie sind nur von Bedeutung, wenn es um den sogen. genetischen Fingerabdruck geht. Die Vorgänge, um die es in der von Darwin entdeckten natürlichen Auslese geht, erstrecken sich über Jahrtausende, manchmal Jahrmillionen, unter ganz allmählichen Umweltveränderungen. (Schnelle Veränderungen führen zum Aussterben der betroffenen Arten, falls sie nicht neue Techniken und Strategien des Überlebens erlernen, wie etwa der Mensch.)Das Genom des Menschen hat sich seit der Zeit, als unser aller Urmutter Afrika verließ, nicht mehr verändert (von ein paar lebesunwichtigen Mutanten, die z. B. Hautfarbe oder Nasenlänge betreffen, mal abgesehen). Nur ein paar unwesentliche Einkreuzungen von unseren allernächsten Verwandten, dem Neandertalern und dem Altaimenschen (Denissowamensch) sind in den Jahrtausenden des Zusammenlebens dieser Arten auf gleichem Raum in Eurasien passiert. Aber das waren eben menschliche Gene die genau in das Genom des Neumenschen und in die kalte umwelt der Eiszeitjäger passten. Schimpansengene passen schon nicht mehr und führen nicht zu lebenden Nachkommen. Komplizierter als bei den Sozialdarwinisten, ja. Bei denen ist alles so einfach und einleuchtend wie in der Sesamstraße oder beim Fußball. Deswegen können sie ja auch so erfolgreich auf Dummenfang gehen. Die Evolutionswissenschaft ist inzwischen ein unfangreicher, in schnellem Tempo sich entwickelnder wissenschaftsübergreifender Forschungszweig geworden, und ein Ende ist noch lange nicht abzusehen. Es ist wirklich zum Haareausraufen: In der Bundesrepublik gibt es tausende von Schulen, wo die Kinder zwar anmutig ihren Namen tanzen lernen, aber wenn es um die Entstehung der Arten und des Menschen als Art geht, erzählt man ihnen fünftausend Jahre alte Legenden aus dem Alten Testament oder man sagt ihnen, das könnten sie alles in der Akashachronik nachlesen, wenn sie erst einmal die höhere Geistigkeit erworben hätten! Da muss man sich doch nicht wundern, wenn die nicht ganz so Braven unter den so Genasführten irgend wann mal bei den Neonazis, den Satanskirchen oder bei anderen sozialdarwinistischen Ideologen landen. (nicht signierter Beitrag von 46.115.179.70 (Diskussion) 22:41, 28. Aug. 2014 (CEST))

Es gibt so etwas wie die Geschichtsschreibung, die seit rund zweieinhalb tausend Jahren die kulturelle Entwicklung dokumentiert. Zu dem liefern Biologen ganz gute schätzungen, wie das mit erblichen Veränderungen und Selektion funktioniert - etwas langsamer als bei X-Men. Diese Daten gewinnen sie aus vergleichenden Studien. insgesamt (das ist aber meine Privatmeinung) dürften die Erhöhte globale Mobilität, die Entkoppelung der Lebensumstände von unmittelbaren Natureinflüssen etc. eher stabilisierend auf den Genpool des homo sapiens wirken (eine These, die die Sozialdarwinisten teilen). Rapide Veränderungen währen nur duch absichtliche Zuchtwahl, wie bei Haustierrassen, zu erwarten. zum Glück ist so was nicht mit unserem Selbstverständnis als freie, eigenverantworliche Wesen verträglich und wir kreuzen uns recht wild.--Leif Czerny 08:47, 17. Sep. 2011 (CEST)
Dieses Vermischungseffekt, der nach deiner Meinung stabilisierend wirken soll, und über den ich auch schon länger nachgedacht habe, wurde aber bisher noch gar nicht hier irgendwo angeführt. Bisher ist sind es immer Umweltfaktoren, mal auch sexuelle Selektion, die angeführt werden. Auch fehlt im Artikel, dass die genetischen Veränderungen so langsam ablaufen. --Headbreak 10:14, 17. Sep. 2011 (CEST)
Es gibt keinen "Vermischungseffekt", aber Mutationen haben in kleinen Populationen eine bessere Chance, dauerhaft in den Genpool einzugehen. Populationen werden insbesondere durch geographische Schranken geteilt. Wo es diese Schranken nicht gibt, können sich keine kleinen Populationen abspalten. Es sind zudem nicht Genetische Veränderungen, die langsam ablaufen, sondern die Durchdringung des genpools mit bestimmten Merkmalen. --Leif Czerny 10:41, 17. Sep. 2011 (CEST)
Genpools haben eigentlich direkt keine Merkmale, das haben nur Lebewesen. Aber, wenn man die Umwelt explizit einbeziehen möchte, dann könnte man dies natürlich so ausdrücken. --Headbreak 21:00, 17. Sep. 2011 (CEST)
Richtig, Genpools haben keine Merkmale, sie enthalten sie (als Genotypen). Siehe auch Gendrift --Leif Czerny 23:48, 5. Okt. 2011 (CEST)

Das alles ist ja recht interessant, hat aber nichts mit dem Sozialdarwinismus zu tun, dessen Verfechter (Ideologen, keine soliden Wissenschaftler!) sich um die Probleme und Erkenntnisse der modernen Evolutionsforschung und auch die der Sozialforschung nicht die Bohne scheren. Wer sich über den Stand der biologischen Evolutionsforschung und deren theoretische Ansätze einen Überblick verschaffen möchte, dem empfehle ich Wolfgang Wieser (Hg): Evolution der Evolutionstheorie - von Darwin bia zur DNA. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Oxfort 1994. Für die Sozialforschung sind eher die Anhänger der sozialdarwinistischen Ansichten (z. B. Neonazis, Rassismus-Ideologen, Soziopathen, einige Satanisten usw.), als die sozialdarwinistischen Theoriegebäude von Interesse. Manfred Franz (nicht signierter Beitrag von 46.115.180.13 (Diskussion) 01:20, 3. Sep. 2014 (CEST))

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Allgemeinverständliche Darstellung

Ich habe nachfolgend den Versuch unternommen, so allgemeinverständlich wie möglich darzustellen, was Sozialdarwinismus ist, was von ihm zu halten ist und warum es Notwendig ist, sich heute mit ihm gründlich und kritisch auseinanderzusetzen. Leider ist der Beitrag ziemlich lang geworden. Das liegt aber am Thema. Der Sozialdarwinismus ist eine Weltanschauung, in der das von Darwin entdeckte Prinzip der Entstehung neuer Arten durch natürliche Selektion der am besten an die jeweiligen Umweltbedingungen angepassten Individuen (von Spencer erstmals auf die Formel „survival of the fitest“ gebracht) im Sinne einer "natürlichen Zuchtwahl" missdeutet und zu einem Naturgesetz nicht nur des Überlebens, sondern auch der Höherentwicklung der Arten einschließlich des Menschen erhoben wird. Der Sozialdarwinismus leitet daraus ein universelles Recht des Stärkeren auf rücksichtslose Selbstbehauptung jenseits von Recht und Moral in der menschlichen Gesellschaft her.

Die Bezeichnung „Sozialdarwinismus“ ist jedoch missverständlich. Das Wort suggeriert, dass diese Weltanschauung sich auf Darwin berufen kann. Das ist aber nicht der Fall. Aus folgenden entscheidenden Gründen (unter anderen) kann der Sozialdarwinismus sich nicht auf Darwin berufen: 1. Darwin hat den von H. Spencer geprägten Ausdruck "survival of the fittest" zwar als knappe Beschreibung des Vorgangs der natürlichen Selektion und Evolution akzeptiert; der englische Begriff „fitness“ kann aber auch anders – viel umfassender – verstanden werden, als die Sozialdarwinisten ihn deuten. Fitness im Sinne bestmöglicher Voraussetzung im Überlebenskampf kann z. B. auch die Fähigkeit und Bereitschaft zur Kooperation zu gegenseitigen Nutzen bis hin zur Symbiose bedeuten. (Darauf, dass symbiotische und kooperative Beziehungen unter der Arten in manchen hochsensiblen natürlichen Habitaten, wie z. B. in tropischen Urwäldern, gegenüber dem Daseinskampf „Jeder gegen Jeden“ sogar überwiegen, hat erstmals Peter Kropotkin erkannt und publiziert. Heute ist das Standardwissen jedes Ökologen. Darwin verfügte über dieses Wissen allerdings noch nicht und hat daher selbst in einigen Schriften aus seiner eigenen Theorie Schlüsse gezogen, die sich kaum anders, als im Sinne der sozialdarwinistischen Ideologie deuten lassen.) 2. Darwin wollte die Gesetzmäßigkeit der natürlichen Auslese nur als Anpass- und Einpassungsvorgang in die jeweilige Umwelt, aber nicht als „Zuchtwahl“ für eine Höherentwicklung verstanden wissen. Eine solche teleologische Betrachtung der Natur lag ihm gänzlich fern. 3. Darwin hat seine Evolutionstheorie auf die Lebewesen in freier Natur bis hin zur Entstehung des Menschen als biologische Art bezogen. Dass die Lebenswelt des Menschen als gesellschaftliches Wesen ein System ganz andere Qualität darstellt und deshalb biologischen Habitaten nicht gleichgesetzt werden kann, war weder Darwin noch den Gesellschaftstheoretikern seiner Zeit bewusst. Der Mensch hat aber die Fähigkeit entwickelt und genutzt, sich durch Werkzeuge, Sprache, Kultur und gesellschaftliche Institutionen seine eigenen Umwelt zu schaffen, auf die die darwinsche Evolutionstheorie nicht anwendbar ist. Indem der Sozialdarwinismus die (missverstandene) darwinsche Evolutionstheorie unzulässigerweise auf die menschliche Gesellschaft überträgt, stellt er den Menschen auf die Stufe von Tieren und versucht sie tierischen Gesetzen zu unterwerfen. Inzwischen ist auch die klassische darwinsche Evolutionstheorie schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand der Evolutionswissenschaft. Sie ging in der sog. Synthetischen Theorie auf und wurde schrittweise durch eine auf den Gen-Begriff aufbauende Theorie ergänzt, in die neuerdings (nach der Entschlüsselung des menschlichen Genoms) auch die Vorgänge der Epigenese einbezogen werden. Heute gilt Darwins Theorie auch als Entwicklungstheorie für die Natur als völlig veraltet, da zu einseitig. (Siehe dazu: Wieser, Wolfgang (Hrsg.): Die Evolution der Evolutionstheorie – von Darwin zur DNA. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Oxford 1994)

Der Sozialdarwinismus ist eine unwissenschaftliche Theorie, eine Ideologie. Formal wissenschaftlich ausgedrückt: Die Theoretiker des Sozialdarwinismus verstoßen bei dem Versuch seiner naturwissenschaftlichen Begründung gegen den ehernen Grundsatz, dass Analogieschlüsse in der Wissenschaft absolut unzulässig sind. Die Menschen leben nicht mehr in freier Natur, sondern in den Lebenszusammenhängen einer menschengeschaffenen Gesellschaft. Das ist kein biologisches Habitat mehr. Hier herrschen ganz andere Gesetze und Gesetzmäßigkeiten. Auch die Überlebensbedingungen sind in der menschlichen Gesellschaft völlig anders als in biologischen Habitaten. Das lässt sich leicht nachweisen. Ein Beispiel: Ein Steven Hawkins könnte in freier Natur keine Stunde überleben. In der menschlichen Gesellschaft aber wurde er ein hoch bedeutender, außerordentlich produktiver Wissenschaftler. Aber auch nahezu jeder moderne Mensch wäre in freier Natur nicht mehr überlebensfähig. Ein anderes Beispiel: In Ländern, in denen die Gesetze und fundamentalen Grundsätze menschlichen Zusammenlebens außer Kraft gesetzt sind (und dafür gibt es gegenwärtig leider sehr viele Beispiele) führt das keineswegs zur Höherentwicklung, sondern die „stärkeren“ im Sinne Spencers überlebenstüchtigeren menschlichen Individuen sinken auf ein Niveau unterhalb unserer nächsten tierischen Verwandten, der Zwergschimpansen, zurück. Der Erfolg und die Überlebenschancen, die ein menschliches Individuum in seiner Lebenswelt hat, hängen nur zu einem geringen Teil von seiner genetischen Ausstattung ab. Viel stärker wirken sich beispielsweise die politischen Verhältnisse und sein ererbter Besitz aus.

Wie also auch für jeden Laien bei einigem Nachdenken erkennbar, ist es vollkommen unsinnig und wissenschaftlich unzulässig, aus biologischen Habitaten abgeleitete Erkenntnisse analog auf das qualitativ ganz andere System der menschlichen Gesellschaft zu übertragen. Dennoch funktionieren solche unzulässigen Analogieschlüsse noch immer hervorragend als Dummenfang. Die Verfechter des Sozialdarwinismus versuchen durch die Berufung auf Darwin bei Laien den Anschein von Wissenschaftlichkeit zu wecken. Dabei sind sie propagandistisch umso erfolgreicher, als sie den Anhängern ihrer Ideologie eine bequeme Möglichkeit bieten, sich mit dem Hinweis auf die unabänderlichen, unerbittlichen Naturgesetze von allen lästigen Pflichten der menschlichen Rücksichtnahme und des Gewissens zu entlasten.

Mit den pseudowissenschaftlichen Begründungen des Sozialdarwinismus rechtfertigten die deutschen Nationalsozialisten ihre Vernichtungspolitik gegen Behinderte, Homosexuelle und alle als rassisch minderwertig deklarierten Ethnien (nicht nur Juden) und fanden dafür auch die Zustimmung weiter Kreise der Gebildeten (z. B. in der Ärzteschaft) inner- und außerhalb Deutschlands, die keine Parteigänger der NSDAP waren. Aber nicht nur das: Alle sozialdarwinistisch fundierten Ideologien, von denen es inzwischen viele gibt, propagieren mehr oder weniger offen die Ausrottung der Schwächeren (die lebensunwerten "Untermenschen") durch die Stärkeren (die "Übermenschen" bzw. die "rassisch wertvolleren") als naturgesetzliche Notwendigkeit für das Überleben und die Höherentwicklung der Menschheit.

Es muss in diesem Zusammenhang auch auf die enge Verbindung der Sozialdarwinistischen Ideologie mit dem völkischen Denken, mit der Blut-und-Boden-Ideologie und mit allen Spielarten des Rassismus hingewiesen werden. Auch die Wirtschaftstheorie des Neoliberalismus bedient sich nicht selten sozialdarwinistischer Argumentationsmuster. Auch der Blutmystizismus und die Rassenlehre Rudolf Steiners trägt (in mystisch verbrämter Form) sozialdarwinistische Züge. Zitat aus der Nachschrift eines Vortrags von Rudolf Steiner: „Im Blute liegt das Prinzip der Ich-Werdung.“ und „Im Blut wird gleichsam zusammengefasst, was sich aus der materiellen Vergangenheit des Menschen herausgebildet hat; es wird aber im Blute auch vorgebildet, was sich für die Zukunft des Menschen vorbereitet.“ („Blut ist ein ganz besonderer Saft“ – R. Steiners sämtliche Schriften, herausgegeben im Philosophisch-Anthroposophischen Verlag Dornach)

Der Sozialdarwinismus bildet den theoretischen Kern aller faschistischen und rassistischen Bewegungen und erweist sich dabei als sehr anpassungsfähig. So gelten beispielsweise Ariernachweis oder Hautfarbe heutigen Sozialdarwinisten längst nicht mehr als Unterschei¬dungsmerkmal rassischer Über- oder Unterwertigkeit. Rassisten in den USA erklären neuerdings, dass Mischlinge mit schwarzer Hautfarbe in Einzelfällen durch „Genraub“ in den Besitz von Genen der höherwertigen weißen Rasse gelangt sein könnten. (Quelle: Dokumentarfilm „Arier“ 2014 von Mo Asumang) Ein weiteres Beispiel für diese Anpassung des sozialdarwinistischen Rassismus: Als einem Paläoanthropologen-Team vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie unter Prof. Svante Pääbo jüngst gelang, Genanteile des Neandertalers im Genom von modernen Eurasiern nachzuweisen, wohingegen diese Genanteile im Genom von Afrikanern nicht zu finden waren, trafen nach Publikation dieser Forschungsergebnisse viele Angebote vor allem aus den USA ein, gegen viel Geld das eigene Genom auf solche Neandertaler-Anteile testen zu lassen. Offensichtlich erhofften sich die Antragsteller davon der Nachweis ihrer genetischen Zugehörigkeit zu der in anglophonen rassistischen Kreisen als überlegen angesehenen „kaukasischen Rasse“. (Siehe: Pääbo, Svante: Die Neandertaler und wir: Meine Suche nach den Urzeit-Genen. Fischer Verlag Frankfurt a. M. 2014)

Eine andere, nicht auf Rassentheorien gegründete Form des Sozialdarwinismus vertritt z. B. die 1966 von Szandor LaVey gegründete und in etwa nach dem Muster geheimer Freimaurerlogen organisierte Church of Satan (CoS), deren Hohepriester und Mediensprecher Peter H. Gilmore sich im Internet ganz offen zu einem "brutalen Sozialdarwinismus" bekennt. (Siehe: Satanismus: Die gefürchtete Religion - von Magus Peter H. Gilmore)

Auf den Begründer des modernen Satanismus, Crowley, der ein glühender Hitlerverehrer war, geht die Einteilung der Menschen in "gods" (Götter) und "dogs" (Hunde) zurück. So offen formuliert der Magus der CoS, Peter H. Gilmore, die satanische Ideologie der CoS und der angeschlossenen Grotten nicht. Er beschreibt es in der oben genannten Erklärung so: "Der Satanist ist sein eigener Gott. Satan ist ein Symbol für den Menschen, der so lebt, wie seine stolze, fleischliche Natur es gebietet. Die Wahrheit hinter Satan ist einfach die dunkle evolutionäre Kraft, die die gesamte Natur durchdringt und die Triebkraft für das Überleben und die Fortpflanzung ist, die allen Lebewesen zu eigen ist." Als Satanist erwähnt Gilmore auch die Praktiken sogenannter schwarzer Magie in der Satanskirche. Dabei ist aufschlussreich vor allem, was er über die Praktiken der „niederen Magie“ schreibt: "Satanisten praktizieren auch niederere Magie, die im wesentlichen die tagtägliche Manipulation der Zeitgenossen ist, um ihre Ziele zu erreichen." Die Praktiken der „hohen Magie“ bleiben natürlich geheim. Die CoS will ihre moderne Form des Sozialdarwinismus zwar nicht an der Hautfarbe oder der arischen Abstammung festmachen, hält aber prinzipiell am Rassismus fest. Gilmore schreibt: "Kürzlich haben wir einige Prediger und sogar Akademiker gesehen, die Satanismus eine Neonazibewegung nennen. Das ist eine unzutreffende Bezeichnung. Die Nazibewegung bezog einen Großteil ihrer Kraft aus einer rassistischen Lehre von arischer Überlegenheit. Satanismus ist weitaus kritischer. Wiewohl es beweisbare biologische Unterschiede zwischen Rassen gibt und statistisch belegbare Leistungsniveaus bei den unterschiedlichsten Aktivitäten, so ist es ziemlich unlogisch, zu glauben, daß jemand bloß wegen seiner Hautfarbe elitär sein kann. Auch wenn er von einem vielversprechenden genetischen Material abstammt, und dabei meinen wir von Vorfahren, die bewiesen haben, daß ihre Fähigkeiten überragend waren, garantiert das nicht, daß dieses Individuum ein Fortschritt ist." Hier zeigt sich die Anpassungsfähigkeit des Sozialdarwinismus an neue gesellschaftliche Gegebenheiten z. B in den USA. Gilmore a. a. O.: "Es gibt elitäre Individuen aus allen ethnischen Abstammungen, und der Satanismus umarmt sie als die überlegenen Wesen, die sie sind. ... Satanisten finden reichhaltige Unterlagen im westlichen Kulturbereich, die als der Gipfel der menschlichen Vollendung geschätzt werden müssen, der sie sind, und nicht im Saufraß der multikulturellen Versuche unter zweifelhaften "Spitzenprodukten" begraben werden dürfen, die bloß nicht-westlich sind, etwas, das jüngst in einigen akademischen Kreisen Mode geworden ist. ... Satanisten sehen die gesellschaftliche Struktur der Menschheit in Schichten, so daß jeder eine Ebene erreicht, die mit der Entwicklung seiner natürlichen Fähigkeiten (oder dem Mangel daran) konform geht. Das Prinzip des Überlebens der Starken wird auf allen Ebenen der Gesellschaft befürwortet, vom Einzelnen ... bis hin zur den Nationen, die die Konsequenzen aus der Unfähigkeit ziehen müssen, ihr Geschick nicht lenken zu können." Die Ausrottung großer Teile der Weltbevölkerung wird dabei billigend in Kauf genommen: Gilmore: „Begleiterscheinung wäre eine Reduktion der Weltbevölkerung, wenn man die Schwachen die Konsequenzen aus dem Sozialdarwinismus erfahren lässt. Solcherart ist die Natur immer vorgegangen, um ihre Kinder zu reinigen und zu stärken. Das ist grausam, aber so ist der Lauf der Welt. ... Satanisten trachten auch die Naturgesetze zu unterstützen, indem sie sich darauf konzentrieren, Rassenhygiene zu unterstützen. Dies ist keine exotische Lehre, die in den Gehirnen verrückter Mediziner des dritten Reichs geschlüpft ist. Es ist die Praxis, talentierte und fähige Menschen zu ermuntern, sich fortzupflanzen, um den Genpool zu bereichern, aus dem unsere Art wachsen kann." ... "Der Mensch ist ein Tier und muß sich wieder wie eines benehmen ..." Pathetisch fasst Gilmore als Mediensprecher der Satanskirche deren gruppenspezifisch menschenverachtende Ziele zusammen: "...wir bewegen die Welt auf einen Zustand hin, in dem Schmarotzer entweder arbeiten oder verhungern müssen und Parasiten entfernt werden, um zu verdorren und abzusterben."

Besonders gefährlich an dieser neuen Erscheinungs- und Organisationsform des Sozialdarwinismus ist, dass sie es ermöglicht, verschiedene sozialdarwinistische „Kampfverbände“ und Einzelkämpfer, deren ideologische Ausrichtung sich gegenseitig ausschließt (z. B. deutsche Neonazis und ukrainische Ultranationalisten oder italienische Faschisten) getrennt zu finanzieren und anzuleiten und sie so, ohne dass sie etwas davon wissen oder spüren, nach einer ihnen selbst im einzelnen unbekannten, aber einheitlichen politischen Strategie handeln zu lassen.

Ein Beispiel: Spektakuläre terroristische Anschläge führen regelmäßig zu stärkerer Überwachung zu demokratisch nicht zu kontrollierenden Aktivitäten der Geheimdienste und zu Einschränkungen von demokratischen Rechten und allgemeinen Menschenrechten im Interesse von vermeintlich mehr Sicherheit. Eine funktionierende Demokratie und die allgemeinen Menschenrechte sind jedoch die Werte, die den „Werten“ und Zielen des Sozialdarwinismus jeglicher Spielart am meisten entgegen stehen. So spielen beispielsweise islamistische Terroranschläge, Wahnsinnstaten, wie die des norwegischen Rechtsextremisten Anders Breivik, sowie die Aktivitäten der deutschen Neonazis den politischen Zielen des Sozialdarwinismus in die Hände, ohne dass sich andere ursächliche Zusammenhänge dafür erkennen ließen als das alle zusammen verbindende satanische Element: der Hass.

Über eine ernsthafte kritische Auseinandersetzung würde ich mich sehr freuen. Vielleicht kann das zu der dringenden Verbesserung des Lemmas beitragen. Gegen Vandalen, die ihre Gesinnung damit durchsetzen wollen, dass sie Beiträge, die ihnen nicht passen, einfach löschen, kann ich nur protestieren (und meinen Beitrag gegebenenfalls immer wieder neu auf die Diskussionsseite setzen. Ich protestiere aber auch scharf gegen Eingriffe auf niedrigstem Niveau in den Artikel. Hier sind die Administratoren gefragt! Manfred Franz (nicht signierter Beitrag von 46.114.52.0 (Diskussion) 21:39, 23. Aug. 2014 (CEST))

Auf diese Art und Weise kann das hier in der Wikipedia leider gar nicht verarbeitet werden. Liebe Grüße -- Leif Czerny 10:36, 3. Sep. 2014 (CEST)

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DAS gehört in den Artikel!

Raus gehört dagegen der Unsinn, Marx als Anhänger des Sozialdarwinismus darzustellen, weil der die wissenschaftliche Leistung Darwins als ein entscheidendes Argument gegen die Teleologoie würdigt.

_______________________________ (nicht signierter Beitrag von 91.35.81.168 (Diskussion) 00:30, 1. Apr. 2016 (CEST))

April, April. -- Leif Czerny 21:44, 1. Jun. 2016 (CEST)

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zum Vorspann: s. den obersten Abschnitt

Erwähnung oben--178.194.117.183 12:53, 16. Sep. 2014 (CEST)

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