Der folgende Teil ist aus dem Artikel hierherverschoben. Die Fakten können natürlich gern kompakt in den Geschichtsteil eingearbeitet werden, aber so als Vollzitat ergibt das keinen lesbaren Artikel. Greets, --Begw 11:31, 29. Apr. 2007 (CEST)
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== Ergänzung von Ewald Enewaldsen: ==
In dem Buch "Historische Ortsnamenlexikon von Schleswig- Holstein" von Wolfgang Laur wird der Ort Sprakebüll wie folgt beschrieben: Sprakebüll: Nf (Amt Karrharde) Dorf niederdeutsch Språkebüll. nordfriesisch Språkebel dänische mundart Sprachböl 1498 myn gud Sprakeböl
Sprakebüll: - "Siedlung - dän. - böl, dt. -büll, nordfriesisch -bel - des Spragh, ein Beiname, der entweder zu älter neudänischen spräg = Holzstück, Pflock oder zu dänischen Mundart sprage = "prahlen, sich wichtig machen" gehört
Sandacker: Nf (Gem. Sprakebüll, Amt Karrharde) Hsgr. niederdeutsch Sandacker, nordfriesisch Suneeker, dänische Mundart San'acher - 1582 - Sandtacker 1604 (Abschr. um 1700) die Mühle Sandtacker - "Sandiger Acker" zu dän. sand, deutsch
Sand und dänisch ager, deutsch acker
Hogelund: Nf (Gem. Sprakebüll, Amt Karrharde), Gut, niederdeutsch Hoche'lund, nordfriesisch Huugelün, dänische Mundart Ho'lun, He'lun, Hohe Lundt, von Hogelundt - dän. Höghelund = hochgelegener Hain, hochgelegener lichter Wald zu altdänisch högh, neudänisch höj = hoch und lund = Hain, lichter Wald
Gaarde: Nf (Gemeinde Sprakebüll, Amt Karrharde) Gut, niederdeutsch Charde, dänische Mundart æ Gåe, nordfriesisch Guarde, e Guurd 1534, das Gueth Gardum
um 1700 mit nachgeschriebenen Dörfern alß Garden - Ein ursprüngliches dän. Gardum als Dativ-Pluralis-Form zu altdänisch garth = Einhegung, also etwa eingehegte Siedlung. Die Mehrzahlform - niederdeutsch Garden, hochdeutsch Garten - wird im 17. Jahrhundert von der Nominativform abgelöst, wohl der Einfluss des Nordfriesischen.
In dem Buch "Topographie des Herzogthums Schleswig" von Johannes von Schröder (zweite, neu bearbeitete Ausgabe) von 1854 wird Sprakebüll wie folgt beschrieben:
Sprakebüll, 4 Bohlstellen und 1 kleine Landstelle (3/4 5/8 Pfl.), 3 M. südöstlich von Tondern, Amt Tondern, Karrharde, Kirchspiel Leck, von welchem 2 Bohlstellen und die kleine Landstelle vormals zum Gute Lindewith gehörten. - Schuldistrikt Sandacker. - Der Boden ist nur mittelmäßiger Art.
Sandacker, Dorf 3 M. südöstlich von Tondern, im Gute Gaarde, Amt Tondern, Karrharde, Kirchspiel Leck; 4 Halbhufner, 2 Viertelhufner und 4 Kathen, von denen 2 südlich belegenen Halbhufen Freienwillen und Schottenburg und 1 Viertelhufe Brüll genannt werden. - Nebenschule. - Areal: 241 Steuert. - Der Boden ist nur von mittelmäßiger Art.
Gaarde, adeliches Gut im Amt Tondern, Karrharde. Der Haupthof liegt an der Leckaue, 3 Meilen südöstlich von Tondern, Kirchspiel Leck. Dieses Gut, welches im Jahre 1604 ein zu Fresenhagen gehöriges Dorf und späterhin ein Meierhof des Gutes Fresenhagen war, ist aus 11 niedergelegten Stellen eines Dorfes Namens Garten entstanden und der ehemalige Hof Svinebek (Schwinebek) ebenfalls mit diesem Gut vereinigt. Es contribuirt für 3 1/2 Pfl. - Areal: 669 Demat 170 Ruthen worunter an Acker 284 Demat 170 Ruthen, an Wiesen 103 Demat 134 Ruthen 3 Fuß, an Hölzung und Busch 49 Demat 150 Ruthen 8 Fuß und an Haide und Moor 231 Demat 74 Ruthen 9 Fuß (535 Steuertonnen, 54,539 Reichsbankthaler 19 Reichsbankschilling Steuerwerth) - Diese Ländereien sind 1798 vertheilt, und es enthält der Stammhof 150 Demat 17 Ruthen (132 Steuertonnen), 6 Parcellen, welche Gaardefeld genannt werden, 199 Steuertonnen und die Stellen der Untergehörigen in Sandacker und der ausgebauten Stellen Freiwillen, Brüll und Schottenborg 241 Steuertonnen. - Zahl der Einwohner: 83. - Nebenschule. - Vormals war hier eine Wassermühle, welche aber längst abgebrochen ist. - Contribution 156 Reichsbankthaler 58 Reichsbankschilling, Landsteuer 105 Reichsbankthaler 54 Reichsbankschilling. - Besitzer: 1706 Elbrecht, darauf Kettenburg, 1711 Brodersen, 1727 Coldorf, 1766 Herr, 1780 Lorenzen, seit 1791 Levsen.
Hogelund: adeliges Gut im Amt Tondern, Karrharde. Der Haupthof liegt 2 3/4 M. südöstlich von Tondern, Kirchspiel Leck. Dieses Gut, welches ehemals zum Gute Fresenhagen gehörte, keine Untergehörige hat und für 1/2 Pfl. contribuirt, hat ein Areal von 185 Tonnen à 260 Q.R., worunter an Acker, mit Gärten und Bauplatz 185 Tonnen, Wiesen 16 Tonnen, Hölzung 17 Tonnen (182 Steuerthaler, 21,840 Reichsbankthaler. Steuerw.). - Der Boden ist von verschiedener Art, im Ganzen leicht aber feucht und fruchtbar. - Das Gut hat die Fischereigerechtigkeit in der Leckaue. - Das Wohnhaus ist einstöckig. - Besitzer: 1678 von Buchwald, darauf von Pogwisch, 1716 Gosche Wohnsfleth, 1720 Blendermann, 1746 Nissen, 1791 Henningsen, 1795 Andresen, 1806 Petersen, 1828 Fürsen, 1852 Jürgensen. - Zahl der Bewohner: 20.
Contrib. 22 Reichsbankthaler 38 bß, Landstelle 45 Reichsbankthaler 48 bß.
In dem Buch "Chronik der Heide- und Moorkolonisation im Herzogtum Schleswig (1760-1765)" von Otto Clausen heißt es:
1763 Januar-März Ergebnis der Tonderner Vermessung und Stellungnahme dazu - Kürzung der Tagegelder
Am 12. Juli 1763 wird Sprakebüll von Dr. Erichsen, Kassierer Dumreicher, dem Tonderner Amtmann von Holstein und dem Landmesser Hemsen besucht. Es wird geprüft ob Kolonisten angesetzt werden können. In dem Bericht heißt es:
Sprackebüll: an der Schafflundter und Hörupper Grenze Süden der Heerstraße von Gaarde nach Flensburg. Es werden 2 Kolonistenplätze in Anschlag gebracht.
Sprakebüll: (Kirchspiel. Leck), das aus einem Tonderner Pflug und 2 halben Lindewittschen Bohlen besteht, soll 2 Kolonisten erhalten. Als Viehbestand wird für jeden angegeben: 6 Kühe, 8 Stück Jungvieh, 4 Pferde, "ohne die Schafe". Für sie sei die Weide bei ihrem knappen Ackerland unbedingt nötig. Einen Teil der Gemeindeweide wollte man abgraben und urbar machen. Wörtlich fährt man fort: Das Flaggen Mohr ist auch knapp bey uns, so daß wir genug zu thun haben, uns den Winter über mit dem Höchstnötigen zu versorgen.
Sprakebüll: hat adlige und königliche Untertanen. Sonst sind sie Gegner und eifersüchtig aufeinander, jetzt hat man sich über den dritten geeinigt. Auch hier hat man eilig die Heide aufgebrochen, man wird es aber nachher doch nicht bearbeiten.
Unklar ist Dr. Erichsen der Besitzrecht der Adligen. das Mitweiderecht sage noch nichts über das Eigentumsrecht aus. Seiner Meinung nach ist alles ungenutzte Land Eigentun der Krone: "Nun ist die Zeit da, wo Sr. Königl. Maytt. das wüste Land so wohl zur Bevölkerung des Landes als auch zur mehreren Einkünfte in dem Königl. Schatz zu nutzen denken."
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