Diskussion:Sudeten

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 31.18.248.203 in Abschnitt Erzgebirge?

Warum liegen die Mittelsudeten (laut Artikel zu diesem Stichwort das Gebiet um Waldenburg) westlich von einigen Gebieten der Westsudeten (z.B. Glatzer Schneegebirge)?? - Christoph Lange, 11.10.2003

Es ist generell falsch und irreführend. Z.B. das Erzgebirge liegt kaum im Norden, das Riesengebirge nicht im Westen. Die Bezeichnung Sudeten im Bezug auf Berge betrifft den Norden Tschechiens, also das Riesengebirge. Es gibt aber keine Ost/Nord... Sudeten.

Aus Meyers (leicht aufbereitet) [1]

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Sudeten (auch: sudetisches Gebirgssystem) ist die geographische Bezeichnung einer Anzahl nach Form und geognostischer Beschaffenheit sehr unterschiedlicher Gebirgszüge und Gebirgsgruppen, die sich vom Elbdurchbruch an in südöstlicher Richtung bis zu der Einsenkung erstrecken, welche das deutsche Bergland von den Karpathen trennt.

Die Längenachse dieser Gebirgsmasse beträgt 340 km, die Breite 60-90 km. Die Kuppen und Hochkämme ragen zum Teil über die obere Grenze der Nadelholzregion (1230m) hinaus und zeigen hinsichtlich der Form der Gipfel und der Talränder wie des Pflanzenwuchses alpinen Charakter, während das hügelige Vorland gut kultiviert ist.

Das südöstlichste und ausgedehnteste Glied dieses Gebirgssystem ist das Mährisch-Schlesische Gebirge, bestehend aus dem Mährisch-Schlesischen Gesenke (Gessénike), bis zu 777 m Höhe, das zwischen Oder und Betschwa auch Odergebirge heißt, als dem südöstlichsten, und dem Altvatergebirge, im Altvater 1490 m hoch, als dem nordwestlichsten Teil.

Vom Altvater breiten sich die allmählich abfallenden Züge nach Süden und SO., N. und NW. gegen die Täler der Oder und Oppa strahlenartig aus, indem die nördlichen Verzweigungen in der Bischofskuppe noch 886 m hoch ansteigen, sich dann aber in das Tiefland der oberen Oder verflachen. Nordwestlich streicht ein Querzug nach NO., der Hunsrück, der nur eine kurze Strecke über 1000 m hoch ist und steil gegen das Neißetal bei Neiße abfällt. In der Längenachse der Gebirgsmasse nach NW. streicht das Reichensteiner Gebirge, mit dem Jauersberg (882m), bis zu dem Warthaberg (619m), wo das Durchbruchstal der Glatzer Neiße (280-290m) diesen Gebirgszug begrenzt.

Von dem Knotenpunkt des Hunsrücks nach SW. zieht sich längs der böhmisch-schlesischen Grenze das Glatzer Schneegebirge, mit dem Großen oder Spieglitzer Schneeberg (1424), dann von dem südlichen Ende der Grafschaft Glatz das Habelschwerdter Gebirge, mit dem Kohlberg (963m), nach NW., und von diesem durch das Tal der Erlitz geschieden, laufen die Böhmischen Kämme oder das Adlergebirge, mit der Hohen Mense (1085m), beinahe parallel.

Nördlich von letztgenannter Kuppe trennt ein tief einschneidender Paß die an ihrem Nordende durch die sumpfige Hochfläche der Seefelder (784m) verbundenen Habelschwerdter Gebirge und Böhmischen Kämme, zusammen auch Erlitzgebirge genannt, von dem scharf begrenzten Sandsteinplateau der Heuscheuer, auf dessen bewaldeter, 750 m hoher Fläche sich die Kuppe der Großen Heuscheuer (920m) erhebt.

Weiter nach NW. liegt ein anderes zerklüftetes Sandsteinplateau, das Adersbacher Gebirge (780m). Von dem Durchbruch der Neiße bei Wartha aber gegen NW. erstreckt sich in der Längenachse des südlichen Sudetenzugs das Eulengebirge, mit der Hohen Eule (1000m), bis an die Weistritz, und aus dem nördlichen Vorland desselben steigt der Zobten (718m) empor.

Westlich von der Weistritz breitet sich eine Berglandschaft aus, die mit dem Gesamtnamen Niederschlesisches Steinkohlengebirge, in einzelnen Teilen auch Waldenburger und Schweidnitzer Gebirge benannt wird, im Hochwald 840, im Sattelwald 778, im Heidelberg (Sudeten) 954 m erreicht und im W. in das bis zum Bober reichende Katzbachgebirge (Hohe Kullge 740m) übergeht.

Der bedeutend niedergedrückte und verbreiterte Hauptkamm zieht sich nach NW. im Überschargebirge (640m) bis an die Boberquelle fort. Dann folgen von Süden nach N. sich aneinander reihend das Rabengebirge, der Schmiedeberger Kamm mit dem Forstberg (982m) und der Landeshuter Kamm mit dem Friesenstein (800m), sämtlich mit breiten, dicht bewaldeten, abgerundeten Kuppen.

Da, wo das Rabengebirge und der Schmiedeberger Kamm bei den Grenzbauden zusammentreffen, beginnt das Riesengebirge, das eigentliche Hochgebirge des Systems, mit der 1603 m hohen Schneekoppe, dem südlich parallel der Böhmische Kamm (Brunnberg 1502m) zieht, und an das sich im NW. das Isergebirge mit der 1123 m hohen Tafelfichte anschließt.

Das Ende des ganzen Gebirgssystems bildet das Lausitzer Gebirge, im Jeschken 1013, in der Lausche 796 m hoch, welches sich links der Neiße und an der sächsisch-böhmischen Grenze hinzieht. Von diesem, als dem letzten Gliede des ganzen Gebirgssystems, treten einzelne Vorhöhen, darunter die vulkanische Landskrone (432m) bei Görlitz, auf preußisches Gebiet über.


--KUI 20:35, 20. Nov 2005 (CET)

Vorsicht, nicht alles abschreiben! Das Riesengebirge ist schon einmal kein Hochgebirge! Und sonst ist es eigentlich ganz einfach: Riesengebirgsmassiv=Westsudeten, Altvatergebirge und Glatzer Schneegebirge=Ostsudeten und das was dazwischenliegt sind die Mittleren Sudeten. Die klare Abgrenzung ergibt sich eigentlich von allein, ein Blick auf die Landkarten genügt - es liegen immer tiefe Täler dazwischen. --Rolf-Dresden 22:33, 25. Nov 2005 (CET)

Erzgebirge?

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Was ist mit dem Erzgebirge? Zählt das etwa nicht zu den Sudeten? --Ingo T. 12:14, 7. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Nein, geographisch nicht (siehe u.a. Geomorphologische Einteilung Tschechiens), auch wenn die böhmischen Erzgebirgsbewohner früher zu den Sudetendeutschen gerechnet wurden. --Meichs 13:05, 7. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Ursprünglich wurde mit Sudeten der böhmische Grenzwall des Ptolemäus bezeichnet, später wurde er auf das Erzgebirge verengt und erst Melanchthon hat damit das Gebirge im Süden Schlesiens bezeichnet. (siehe: Über Benennung und Einteilung der Sudeten in früheren Zeiten, Eugen Malende, 1890, Seite 6.) (nicht signierter Beitrag von 31.18.248.203 (Diskussion) 15:26, 23. Jan. 2023 (CET))Beantworten

Mittelsudeten

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Hohe Eule ist aber nicht die höchste Erhebung von Mittelsudeten, sondern Deschneyer Großkoppe (1115 m)

Stimmt. --Meichs 18:24, 9. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Sudeten - Der Name auch eines politischen Zankapfels

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Und was, wenn alles ganz anders war. Ich glaube, dass der Name Sudeten aus der Zeit stammt, in der, in der Region um díe heutige Stadt Frankfurt an der Oder ein fränkischer Stamm lebte, der sich wahrscheinlich aus dem Hauptstamm, um Frankfurt am Main lebend, getrennt hat. Um sich mit ihrer Herkunft zu identifizieren, haben die neuen Ansiedler auch ihre neue Niederlassung an der Oder Frankfurt genannt, wo sie in der südlichen Richtung einen Bergrücken, d.h. einen wichtigen Orientierungspunkt sehen konnten. Zu dem später in die germanische Sprache übergeführten Namen dieses Bergrückens, das heißt Sudeten und in die slawische Sprache den Namen Sudety, können wir im französischen Wörterbuch folgendes finden: sud = südlich und étendere = sich emporheben, zusammen also französisch / fränkisch Sudétendere. Daher könnte es für die Zwecke der Suche nach dem Ursprung des Namens Sudeten und Sudety, diese Zusammensetzung: Sudétendere = "südliche Emporhebung" sein, sichtbar aus dem Norden, konkret aus der Gegend von Frankfurt an der Oder, in der südlichen Richtung, auf dem tschechischen Gebiet.

Ich möchte hier den Namen beider Städte, das heißt Frankfurt am Main und an der Oder noch einmal erwähnen. Das Substantiv "Furt" bedeutet auf Deutsch eine (Fluss)furt, sondern in Französisch evoziert dieses etwas wie ein Fort = stark, mächtig, und „forteresse“ = Burg, Festung. Zusammengesetzt konnte es also in der französischen / fränkischen Sprache das Wort Franqueforteresse sein, aus dem später wahrscheinlich der Name Frankfurt entstanden ist. Ein jeder kann selbst beurteilen, ob an den Flüssen Main und Oder, in Rücksicht zu der Wassertiefe eine sichere Furt, besonders für das Übertragen kostbarer Handelsware (Gewürz, Gewebe usw.) hier möglich wäre. Eher konnten daher die Städte Frankfurt vielmehr läufige und sogar notwendige fränkische militärische Stützpunkte zum Schutz des Handelsverkehrs zwischen der westlichen Küste Europas und dem Osten sein, wo sich ihre Herren vielleicht im Laufe der Zeit oft geändert haben und außer den Franken es später auch die Kelten, Germanen, oder besonders im Osten die Slawen waren.

Jedenfalls bin ich mit der Herkunft des Namens unseres tschechischen Landesteiles Sudety, deutsch Sudeten, wie sie uns in verschiedenen Quellen präsentiert wird, nicht zufrieden. Damit meine ich besonders die Geschichte, zu der der griechische Geograph Claudius Ptolemäus angeblich den Anlass gegeben hat. Was wollte denn dieser Mann uns mit dem, den Namen Sudeten ersetzenden, und von ihm aufgeklärten diesbezüglichen Ausdruck Sudetayle, in deutsch weiß Gott von wem übersetzt in „Wildschweinberge oder Wald der Wildeber“ eigentlich mitteilen? Hat er selbst den Namen Sudetayle erfunden, was mir nicht als wahrscheinlich vorkommt. Da ich überzeugt bin, dass das Wort Sud, etwas mit der Richtung nach Süden zu tun hat. Wenn man im französischen Wörterbuch nachlisten will, da findet man: sud + étaler = Richtungsweiser nach dem Süden. Oder hat jemand einen ähnlichen Namen an Ort und Stelle beim herumstreifen in dieser Gegend unter den Einheimischen, in der Nähe des betreffenden Gebirgszuges, z. B. den Ausdruck „Sudtha“ = Wald, was angeblich dem altgermanischen Wortschatz zugeschrieben wird, gehört. Welcher dann als eine verdrehte Form des Gebirgsnamens heimgebracht war, ohne zu wissen was er wirklich bedeutet, woher er stammt, und als ein Mißverständniss weiter reportiert? Übrigens bin ich nicht allzu viel geneigt zu glauben, dass Claudius Ptolemäus selbst den Weg in dieses Gebirge (zu Fuß oder zu Pferde) gewagt, die Wildschweine selbst gesehen, aber vielmehr dem Erzählen der römischen Kämpfer nach der Rückkehr heim zugehört hat und dann daraus „Wildschweinberge oder Wald der Wildeber“ gebastelt.

Die Wälder sind außerdem allgemein genommen kaum zuverlässige, örtlich sich beziehende Orientierungspunkte, die einem unwissenden Wanderer Auskunft geben könnten. Sie sind deshalb speziell in diesem Fall nicht der Rede wert. Denn sie können durch Blitzschläge in Brand gesteckt oder durch Sturm ausgerottet werden. Heute können sie da sein, und morgens hat eine diesbezügliche Landschaft ein ganz unterschiedliches Aussehen. Etwas anderes sind die Bergrücken, deren Formen dank ihrer Standhaftigkeit ziemlich lange Zeit umgeändert bleiben und meist von einer ziemlich großen Entfernung gut sichtbar sind. Im Zusammenhang mit den Bergen habe ich außerdem die Meinung, dass sie für Wildschweine, wenn diese in einer unübersehbaren und bemerkenswerten Menge schon da wären (worüber ich zweifle), nicht das Beste sind. Nicht nur wegen der Frage, was sie auf den Bergabhängen als Futter finden sollten, aber weil sie wegen ihrer kurzen Beine und einem ziemlich robusten Leib zum klettern nicht genügend gewandt sind. Wie man sehen kann, um die Namensherkunft der Sudeten winden sich auch solche Theorien herum, die einen ungenügenden, oder gar keinem benutzbaren Aussagewert haben. Aber wie ich in der Wikipedia gelesen habe, dieses war bei Ptolemäus bekannt, da er oft Informationen aus der zweiten oder sogar dritten Hand gebraucht und sich nicht um die Details der Landschaften allzu viel gekümmert hat. Dies hinderte aber verschiedenen Politikern nicht, später den Namen Sudeten in ihr Eroberungsarsenal einzureihen.

Dem Namen Sudeten wurde besonders im vorigen Jahrhundert, man kann sagen aufgrund fälschlicher Begründungen und propagandistischen Proklamationen die germanische Herkunft zugeschrieben, mit stärkender Heftigkeit betont, sowie besonders durch die Nationalsozialisten unter anderem politisch ausgenützt. Und im Oktober 1938 führte diese Politik sogar zum Anschluss, nicht nur der eigentlichen Sudeten, an das Deutsche Reich, was noch eine Fortsetzung im Jahre 1939 in der Umwandlung eines Teiles unserer Republik in ein Protektorat hatte. Die Folge dessen, nach dem Kriegsende im Jahre 1945, war die Vertreibung der deutschen Einwohner, was auch viele meiner Verwandten betroffen hat. Meine Mutter hatte z.B. fünfzehn Geschwister, und das Leben in diesem Lande war schon so, dass die tschechischen Jungen deutsche Mädchen und umgekehrt geheiratet haben, und alle die hier lebten, wunderten sich nicht darüber. Unsere Familie gehörte zu der tschechischen Minderheit in meinem Geburtsort und während der deutschen Staatsverwaltung hat uns niemand bedroht. Jedoch nicht jeder Tscheche hatte so ein Glück wie wir, in den Sudeten mit anständigen Leuten deutscher Nation zu leben. Darum kann man sich nicht wundern, wenn heute noch jemandem, der selbst oder seine Familie Erdrückungen von der Seite der Nazisten erlitten hat, die Benennung Sudeten schlechte Erinnerungen erweckt, und ihm das Blut in den Kopf treibt. In erster Reihe müssen wir aber selbst, mit Hilfe den benachbarten Nationen den Namen Sudeten geduldig „denazifieren“. --Klubera 18:37, 3. Apr. 2010 (CEST

Gebirgszug Nr. 15

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Warum gibt es den Gebirgszug Nr. 15 nur in polnisch? Gruß -- Roland1952DiskBew. 00:55, 25. Jul. 2010 (CEST)Beantworten

Gliederung

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Muss die Tabelle so grell sein? --Flominator 13:02, 8. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Gerade gesehen, dass sich die Farben auf die Grafik beziehen. Das ist natürlich ein Argument. Vielleicht sollte man ja auch die Grafik ein wenig "abschwächen" ... --Flominator 10:47, 6. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Vorschlag: bessere karte

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Auf https://nl.wikipedia.org/wiki/Sudeten sehe ich eine bessere karte, nämlich https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Relief_Map_of_Czech_Republic.png : Die grenzen sind soviel deutlicher zu sehen. Wenn ich wüsste wie es geht, hätte ich sie gleich selber ersetzt...