Diskussion:Türkische Sprache/Archiv/2014
„Türkei-Türkisch”
Es steht geschrieben, dass das Türkisch, das in den Gebieten, die zum ehemaligen Osmanischen Reich gehören, Türkei-Türkisch sei. Nun, ich habe da aber meine Zweifel: Gehörte das heutige Gebiet von Aserbaidschan auch nicht zum Osmanischen Reich? In Aserbaidschan wird doch auch eine Sprache gesprochen, die dem Türkischen sehr ähnlich ist? Aber Aserbaidschanisch ist doch kein „Türkei-Türkisch“, auch wenn sich die beiden Sprachen sehr ähneln, oder irre ich mich? --Abwehrkraft (Diskussion) 20:18, 4. Jul. 2014 (CEST)
- Versuch einer Antwort:
- Wenn ich in meinem Geschichtsatlas (Der große Atlas Weltgeschichte, Orbis Verlag, S. 112) schaue, dann sehe ich, dass das heutige Aserbaidschan (Rep.) und die iranische Region Aserbaidschan sowie Teile Georgiens und Armeniens im 16. und 17. Jahrhundert nur kurz zum Osmanischen Reich gehört haben: So zum Beispiel Schirwan 1578–1607, Eriwan 1576–1639 und Iranisch-Aserbaidschan 1514–1603 und 1634–1639.
- Darüber hinaus muss bezweifelt werden, dass sich das mit arabischen Buchstaben geschriebene Osmanisch sehr vom ebenfalls mit arabischen Buchstaben geschriebene Aserbaidschanisch unterschieden hat. Ich würde große Unterschiede verneinen. Fakt ist aber, dass Aserbaidschan (Rep. & iranische Provinz) nicht lang genug osmanisch war, um diese turksprachliche Variante als „Türkei-Türkisch“ zu klassifizieren.
- Vielmehr sind die Sprecher des heutigen Türkei-Türkischen erst mit den Osmanen in die von ihnen bewohnten Gebiete gekommen oder Teile der autochthonen Bevölkerung haben sich dort sprachlich assimiliert. Das ist in Aserbaidschan nicht der Fall, sodass beide zwei eng verwandte, aber eigenständige Sprachen darstellen. --87.161.26.214 21:59, 4. Jul. 2014 (CEST)
- Eher umgekehrt wird ein Schuh daraus: Während in Aserbaidschan und auch in Ostanatolien neben den türkischen Einwanderern größere Teile der früheren Bevölkerung ansässig blieben, ist die frühere Bevölkerung in Kleinasien und gerade im Westen Kleinasiens am Ende des Mittelalters so gut wie vollständig ausgelöscht. Kleine griechische Minderheiten existierten in Zentralanatolien, größere in der Marmara-Region und eine besonders starke griechische Bevölkerungsgruppe bestand an der östlichen Schwarzmeerküste. Die Ausbreitung einer Turksprache namentlich in den transkaukasischen Gebieten der heutigen Republik Aserbaidschan ist dagegen z.T. erst neuzeitlichen Datums und wurde gefördert durch die Abwanderung türkischer Nomaden, die der osmanischen Herrschaft entgehen wollten, aus Anatolien nach Osten, wo sie zur treibenden Kraft bei der Gründung des Safawiden-Reichs wurden.Im Grunde handelt es sich bei Türkeitürkisch und Aserbaidschanisch um 2 (oder 3, wenn man Aserbaidschanisch in arabischer Schrift und in Lateinschrift unterscheidet) schriftsprachliche Ausprägungen innerhalb desselben Dialektkontinuums, deren Entwicklung letztendlich den politischen Verhältnissen geschuldet ist. Der Vertrag von Qasr-e Schirin, mit dem die Osmanen Aserbaidschan aufgaben, fällt in eine Zeit, in der sich die morphologischen, phonetischen und syntaktischen Eigenheiten des modernen Türkeitürkischen herausbildeten. --Hajo-Muc (Diskussion) 00:08, 5. Jul. 2014 (CEST)
- Oder so herum. Das ging aus meinem Atlas nicht hervor, wer wann wo gelebt hat. Er zeigt ja nur an, wer wo wann geherrscht hat. Und da waren die Osmanen eben nicht lang genug, um die Sprache der Aserbaidschaner zu "Türkei-Türkisch" zu machen. Auf jedenfall steht die Entwicklung des Türkei-Türkischen in enger Beziehung mit dem Osmanischen Reich, da zum Beispiel der Balkan ein halbes Jahrtausend türkisch-osmanisch war. Und da ist es folgerichtig, dass sich dann ein Teil der autochthonen Bevölkerung assimiliert (Balkan-Türken). Das wollte ich eigentlich mit meinem Roman oben ausdrücken. :) --87.161.53.151 22:00, 5. Jul. 2014 (CEST)
- Dass Türkeitürkisch und Aserbaidschanisch 2 verschiedene Sprachen sind. muss nicht diskutiert werden. Nur ist. wenn man das Osmanische dazurechnet, Türkeitürkisch die ältere von beiden Sprachen. --Hajo-Muc (Diskussion) 07:51, 6. Jul. 2014 (CEST)
- Oder so herum. Das ging aus meinem Atlas nicht hervor, wer wann wo gelebt hat. Er zeigt ja nur an, wer wo wann geherrscht hat. Und da waren die Osmanen eben nicht lang genug, um die Sprache der Aserbaidschaner zu "Türkei-Türkisch" zu machen. Auf jedenfall steht die Entwicklung des Türkei-Türkischen in enger Beziehung mit dem Osmanischen Reich, da zum Beispiel der Balkan ein halbes Jahrtausend türkisch-osmanisch war. Und da ist es folgerichtig, dass sich dann ein Teil der autochthonen Bevölkerung assimiliert (Balkan-Türken). Das wollte ich eigentlich mit meinem Roman oben ausdrücken. :) --87.161.53.151 22:00, 5. Jul. 2014 (CEST)
- Eher umgekehrt wird ein Schuh daraus: Während in Aserbaidschan und auch in Ostanatolien neben den türkischen Einwanderern größere Teile der früheren Bevölkerung ansässig blieben, ist die frühere Bevölkerung in Kleinasien und gerade im Westen Kleinasiens am Ende des Mittelalters so gut wie vollständig ausgelöscht. Kleine griechische Minderheiten existierten in Zentralanatolien, größere in der Marmara-Region und eine besonders starke griechische Bevölkerungsgruppe bestand an der östlichen Schwarzmeerküste. Die Ausbreitung einer Turksprache namentlich in den transkaukasischen Gebieten der heutigen Republik Aserbaidschan ist dagegen z.T. erst neuzeitlichen Datums und wurde gefördert durch die Abwanderung türkischer Nomaden, die der osmanischen Herrschaft entgehen wollten, aus Anatolien nach Osten, wo sie zur treibenden Kraft bei der Gründung des Safawiden-Reichs wurden.Im Grunde handelt es sich bei Türkeitürkisch und Aserbaidschanisch um 2 (oder 3, wenn man Aserbaidschanisch in arabischer Schrift und in Lateinschrift unterscheidet) schriftsprachliche Ausprägungen innerhalb desselben Dialektkontinuums, deren Entwicklung letztendlich den politischen Verhältnissen geschuldet ist. Der Vertrag von Qasr-e Schirin, mit dem die Osmanen Aserbaidschan aufgaben, fällt in eine Zeit, in der sich die morphologischen, phonetischen und syntaktischen Eigenheiten des modernen Türkeitürkischen herausbildeten. --Hajo-Muc (Diskussion) 00:08, 5. Jul. 2014 (CEST)
Diphtonge und Emotionen
Das hier: "Im Türkischen gibt es keine Diphthonge; wenn zwei Vokale aufeinandertreffen, was selten und nur in Lehnwörtern geschieht, wird jeder Vokal einzeln ausgesprochen. Jedoch kann eine Art Diphthong auftreten, wenn das yumuşak g zwischen zwei Vokalen steht. So kann das Wort soğuk („kalt“) von manchen Sprechern [soʊk] ausgesprochen werden."
...kann so nicht stehen bleiben. Wer behauptet, dass das Türkische keine Diphtonge kenne, kennt die türkische Sprache nicht. Ein paar Beispiele: böyle (so, in dieser Art und Weise), oyna (spiel!), büyük (groß), yumruk (die Faust), yonca (Kleeblatt), eylem (die Aktion, die Tat), ay (der Mond), yıldız (der Stern). Der Schreiber ist wohl O2-Kunde, denn ay yıldız scheint ihm unbekannt zu sein. :)
Ich bin außerdem der Meinung, dass das Folgende nicht in die Wikipedia rein gehöre: "Da dies auch beim für deutsche Ohren offenbar lustig anmutenden ü der Fall ist (zum Beispiel üzgünsünüz: „ihr seid traurig, es tut euch leid“), wird das Türkische in Deutschland manchmal als „ü-Sprache“ bezeichnet."
Es sind nicht wenige Unwissende hier bei der deutschen Version von Wikipedia am Werk, und leider auch viele herablassende Schreiber, die sich anmaßen für das gesamte deutsche Volk, gar für die ganze Welt, Stellung beziehen zu können.
Es ist aber richtig, dass die türkische Sprache einen Hang zum Vokal ü habe, und gerne Lehnwörter mit einem u im Wort mit zwei Punkten darüber versehe. Das kann gerne so angenommen werden.
Man sollte aber seine Emotionen bitte das nächste Mal nicht in einem der Artikel von Wikipedia ausleben. Es ist ganz gleich ob es sich nun um Artikel über Sprachen, deutsche Mundarten oder auch um etwas völlig anderes handelt. Und wenn das einem zu schwer fällt, dann soll er in sich gehen und wenigstens versuchen(!) etwas nettes zu finden.
Wie sagt man so schön "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold".
Danke 217.255.193.179 03:04, 1. Dez. 2014 (CET)
- Nun, der Laut „y“ gilt im Türkischen als Konsonant und was „yonca“ oder „yumruk“ mit Diphthongen zu tun haben sollen, erschließt sich mir nicht. Was das „ü“ betrifft, so ist dies im Türkischen die helle Variante des „u“ und ein Vokal. Im Deutschen ist es dagegen ein Umlaut und daher lange nicht so häufig wie im Türkischen. Der Laut ist andererseits aber im Französischen die reguläre Aussprache des Buchstabens „u“. Die Passage mit der „Ü-Sprache kann gerne raus.“--Hajo-Muc (Diskussion) 07:08, 1. Dez. 2014 (CET)
- Das ist mir bewusst, dass das "y" im Türkischen als ein Konsonant angesehen werde. Der Laut ist aber in der gesprochenen Sprache mit einem Vokal gleichzusetzen. Und der Artikel behandelt die türkische Sprache, und Sprachen spricht man in erster Linie. Man hätte es klarer unterscheiden sollen, dass man nicht vom gesprochenen Türkisch rede. Derjenige, der das geschrieben hat, hätte nicht das Beispiel von "soğuk" geben sollen, das ebenso falsch erachtet werden sollte wie meine Vorschläge mit dem "y". Also der Schreiber hat hier ganz klar unvollständig geschrieben und Beispiele mit dem Konsonanten "y" außer Acht gelassen. Wie du weißt ist das weiche g ebenfalls kein Vokal im Türkischen, aber im gesprochenen Türkisch ist es wie auch das "y" schon einer. Wer a sagt, sollte auch b sagen können... Und was das "ü" betrifft, ist es so, dass mich eigentlich dieses hier fett Geschriebene arg nervt: "Da dies auch beim für deutsche Ohren offenbar lustig anmutenden ü der Fall ist...". Der Schreiber hat ganz offensichtlich erhebliche Bewusstseinsstörungen. Das nervt mich noch mehr als das Obrige, seit Monaten schon. Aber keiner sah es für angebracht, dagegen etwas zu tun.--217.255.193.179 10:23, 1. Dez. 2014 (CET)
- Und wech isses. Grüße --Kpisimon (Diskussion) 13:48, 1. Dez. 2014 (CET)
- Grüße zurück und so sieht es gut aus.--217.255.210.20 03:24, 2. Dez. 2014 (CET)
- Und wech isses. Grüße --Kpisimon (Diskussion) 13:48, 1. Dez. 2014 (CET)
- Das ist mir bewusst, dass das "y" im Türkischen als ein Konsonant angesehen werde. Der Laut ist aber in der gesprochenen Sprache mit einem Vokal gleichzusetzen. Und der Artikel behandelt die türkische Sprache, und Sprachen spricht man in erster Linie. Man hätte es klarer unterscheiden sollen, dass man nicht vom gesprochenen Türkisch rede. Derjenige, der das geschrieben hat, hätte nicht das Beispiel von "soğuk" geben sollen, das ebenso falsch erachtet werden sollte wie meine Vorschläge mit dem "y". Also der Schreiber hat hier ganz klar unvollständig geschrieben und Beispiele mit dem Konsonanten "y" außer Acht gelassen. Wie du weißt ist das weiche g ebenfalls kein Vokal im Türkischen, aber im gesprochenen Türkisch ist es wie auch das "y" schon einer. Wer a sagt, sollte auch b sagen können... Und was das "ü" betrifft, ist es so, dass mich eigentlich dieses hier fett Geschriebene arg nervt: "Da dies auch beim für deutsche Ohren offenbar lustig anmutenden ü der Fall ist...". Der Schreiber hat ganz offensichtlich erhebliche Bewusstseinsstörungen. Das nervt mich noch mehr als das Obrige, seit Monaten schon. Aber keiner sah es für angebracht, dagegen etwas zu tun.--217.255.193.179 10:23, 1. Dez. 2014 (CET)
- Nun, der Laut „y“ gilt im Türkischen als Konsonant und was „yonca“ oder „yumruk“ mit Diphthongen zu tun haben sollen, erschließt sich mir nicht. Was das „ü“ betrifft, so ist dies im Türkischen die helle Variante des „u“ und ein Vokal. Im Deutschen ist es dagegen ein Umlaut und daher lange nicht so häufig wie im Türkischen. Der Laut ist andererseits aber im Französischen die reguläre Aussprache des Buchstabens „u“. Die Passage mit der „Ü-Sprache kann gerne raus.“--Hajo-Muc (Diskussion) 07:08, 1. Dez. 2014 (CET)
Bin ich der einzige der es ziemlich "wunderlich" findet das angeblich nicht ein einziges kurdisches wort in der türkischen sprache zu sein scheint?
--2003:55:8C52:17DE:EDD3:537F:6978:4086 18:41, 18. Dez. 2014 (CET)
Kurdisch?
bin ich der einzige der es "wunderlich" findet das es angeblich nicht ein kurdisches wort in der gesamten türkischen sprache geben soll? (nicht signierter Beitrag von Talipd (Diskussion | Beiträge) 18:42, 18. Dez. 2014 (CET))