Redundanz

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Hallo! Worin unterscheidet sich Dritthandrauchen vom Passivrauchen? Ich hab den Begriff zuvor noch nie gehört, und auch lt. Google [1] und Googlebooks ist der Begriff im dt. Sprachraum sehr ungebräuchlich. Wenn das ein Begriff aus dem angelsächsischen Raum ist, sollte man dann nicht auch deren Fachbegriff nehmen, der auch im DACH bekannter ist? Oliver S.Y. (Diskussion) 00:15, 13. Aug. 2012 (CEST)Beantworten

Rückstandsrauchen ist ein echtes Problem das m.E. im deutschsprächigen Raum nicht mit dem Begriff Passivrauchen erfasst wird. Die wörtliche Übersetzung aus dem englischen Sprachraum halte ich allerdings ebenfalls für unverständlich weshalb ich in Seminaren und der Neuauflage einer Publikation den Begriff Rückstandsrauchen verwende. Mein Vorschlag, den Artikel belassen aber entsprechend umbenennen.--MGR (Diskussion) 08:05, 20. Aug. 2012 (CEST)Beantworten

Also wirklich

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Der Satz: "Eine spezielle Form der Gefährdung durch Rauchrückstand sind krebserregende Nitrosamine. Diese können aus der Reaktion des nicht-krebserregenden Nikotins mit Salpetriger Säure – die sich beispielsweise leicht aus Stickoxiden und Wasser bildet – entstehen." widerspricht irgendwie der Wissenschaft und ist ein Schlag ins Gesicht für jeden der einen IQ über Raumtemperatur hat :

  1. Nikotin wird beim Rauchen vom Konsumenten beim inhalieren nahezu vollständig resorbiert.[1][2] (Bevor gemeckert wird: Ich weiss, dass ein Teil des Nikotins verbrannt und einiges in den Nebenstromrauch geht)
  2. Wenn ein Bewohner in seiner Wohnung tatsächlich einen mutagenen Stoff wie "Salpetrige Säure" an den Wänden oder auf dem Boden hat, sollte er sich sowieso Gedanken über einen Umzug machen (noch bevor er sich Gedanken über "Dritthandrauch" macht).
  3. Wer zum Geier kommt auf die krude Idee an Wänden bzw. am Boden zu lecken und dieses "geschmackvolle" Gemisch zu sich zu nehmen?

In dem Artikel kommt mir einiges "Spanisch vor" - Ich schaue mir die Quellen am WE mal genauer an und berichte dann hier.--Merlin 1971 (Diskussion) 13:30, 31. Jul. 2013 (CEST)Beantworten

  1. Feng S., Kapur S., Sarkar M., Muhammad R., Mendes P., Newland K., Roethig HJ.: Respiratory retention of nicotine and urinary excretion of nicotine and its five major metabolites in adult male smokers. (2007)
  2. Serban C. Moldoveanu and F. Kelley St.Charles: Differences in the Chemical Composition of the Particulate Phase of Inhaled and Exhaled Cigarette Mainstream Smoke, in: Beiträge zur Tabakforschung im Band 22, Heft 4, Seiten 290 bis 302 (2007)

Nächster Satz:

"In einer Vielzahl von Studien wurde festgestellt, dass es keine untere, unbedenkliche Wirkungsschwelle für Tabakrauch gibt. Deshalb können auch kleine Mengen von Tabakrauch, der sich beispielsweise auf der Kleidung, in den Haaren, Bodenbelägen oder Wänden abgelagert hat, potenziell gesundheitsgefährdend sein. Dabei sind vor allem Kinder von den toxischen Inhaltsstoffen des Rauchrückstandes gefährdet. Das Gefährdungspotenzial besteht in Räumen auch noch Monate nachdem kein Raucher mehr den Raum betreten hat und die Räume gereinigt wurden."

Man möge mir doch bitte die "Vielzahl von Studien" als Quelle geben, dass es keine "unbedenkliche Wirkungsschwelle für Tabakrauch" gibt (Davon mal ab, selbst wenn es diese geben würde: Dann wäre das "Tabakrauch" und hier im Lemma geht es um "Ablagerungen" - Die giftigkeit des einen Stoffgemischs ist noch lange kein Indikator für die selbe Giftigkeit einer Ablagerung!). Dieser POV-Satz erster Klasse ist wirklich... Klasse :D Hier wird doch tatsächlich in WP der inhalierte Rauch einer Tabakzigarette mit den Reststoffen, welche sich in der Kleidung verfangen können, gleichgesetzt. Die Krone wird dem Fass damit aufgesetzt, dass hier als Quelle eine Studie angegeben wird, in der über Telefon quasi Menschen befragt wurden ob diese GLAUBEN "ob die Luft in einem Raum, in dem geraucht wurde, Kinder auch am Folgetag gefährden könnte?". In dieser "Studie" wurde also aus der Aussage von Laien (Glaube!!!) eine wissenschaftliche Tatsache hergeleitet. Aber das ganze wurde publiziert, also lasse ich das erstmal sein... Was jedoch nicht sein kann ist, dass hier ein Satz konstruiert wurde, der letztendlich sogar die "Rückstände in einem Raum" mit dem aktiv inhaliertem Tabakrauch gleichsetzt. Es hat den Anschein, dass dieser Satz aus einer Action on Smoking and Health-Pressemitteilung abgeschrieben wurde, ohne gross darüber nachzudenken die Quellen zu verifizieren. Hier wird doch tatsächlich aus Kleinstspuren ein Riesenmonster herbeifabuliert. Das Lemma könnte glatt als Lehrstück für die "wissenschaftliche Begründung der Homöopathie" herhalten. - Noch ein Punkt fürs Wochenende ;) --Merlin 1971 (Diskussion) 15:30, 31. Jul. 2013 (CEST)Beantworten

Sleiman et al.

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Da ich gerade Zeit hatte und ein wenig lachen wollte, habe ich mir die Studie "Formation of carcinogens indoors by surface-mediated reactions of nicotine with nitrous acid, leading to potential thirdhand smoke hazards." von Sleiman et al. mal zu Gemüte geführt (vielen Dank an den, der die Studie hier eingepflegt hat - war eine unterhaltsame Stunde ;) ).

Sleiman et al. behaupten in diesem Papier, dass Nikotinreste in "Dritthandrauch" (welcher auf der Haut, Staub und Gegenstände in Häusern oder Autos sein kann!!!) mit salpetriger Säure reagieren kann. Er führt aus, dass die salpetrige Säure z.B. durch Verbrennung in unbelüfteten Geräten (z. B. ein Gas-Kochfeld) und Zigarettenrauch gebildet werden könnte. Diese chem. Reaktion könnte dann NNK erzeugen, welche Tabak-spezifische Nitrosamine (TSNA) sind (welches krebserregend ist).

Der Bericht ist weitgehend theoretisch, da es sehr schwierig ist derart winzige Mengen dieser Stoffe zu isolieren und zu messen. So schätzen Sleiman et al. zum Beispiel, dass das Rauchen der menschlichen Haut vielleicht 15 Nanogramm NNK pro Quadratmeter aussetzt (Beachte: Ein durchschnittlicher, erwachsener, Mensch hat ca. 1,65 Quadratmeter Hautoberfläche). Sleiman et al . schätzen, dass etwa 15 Nanogramm NNK auf 1 Quadratmeter Möbeloberfläche vorhanden sein könnten.

Fakten: Ein Nanogramm ist ein Milliardstel Gramm - Da sind wir schon mal bei verschwindend kleinen Mengen angelangt (So dermaßen verschwindend gering, dass der Gesetzgeber z.B. bei Bier einen Wert von 1 Nanogramm pro Liter Bier, und bei Baby-Nuckeln 50 Nanogramm pro Kg, in kosmetischen Mitteln wie Cremes und Wimperntusche 20 Nanogramm als Unbedenklich ansieht)

Sleiman et al. sammelten diese "Rauchreste" unter Verwendung spezieller Lösungsmittel (einschl. Methanol) und erklärt leider nicht, trotz der im Papier angeführten "Bedenken bezüglich der exponierten Bewohner", wie z.B. Erwachsene, Kinder und Säuglinge diese Menge aufnehmen bzw. konsumieren könnten (Mir fiel bei lesen ein: Vielleicht vorher die Zunge in Methanol tunken und dann an den Wänden lecken?).

Sleiman et al. haben also getupft, gesammelt und haben dann geschätzt, dass ca. 15 Nanogramm pro Quadratmeter zusammenkommen. Nehmen wir an, dass eine Person sich wirklich über Jahrzehnte die Mühe macht und jeden Tag seine Luftdichten Gasherd anwirft und jeden Tag Tabakrauch in Richtung Herd pustet, damit die salpetrigen Säure mit dem Rauch evtl. NNK bilden und dann tapfer die Wände abkratzt und die 15 Nanogramm NNK einnimmt - Also wirklich über Jahrzehnte dem NNK ausgesetzt ist. Welches Potenzial für eine krebserregende Wirkung hätte das? Die Antwort finden wir ggf. in der Tabakforschung: Es sind immerhin Tabakprodukte auf dem Markt, die dafür bekannt sind, dass sie NNK enthalten. Und es gibt auch ein Produkt, welches ohne Verbrennung konsumiert wird: Snus!

Snus beinhaltet laut Studien ca. 180 Nanogramm pro Gramm Snus. In einer Studie des Karolinska-Institutes wurden 125.576 Snus-Konsumenten betrachtet, welche nie Tabak geraucht haben. Die Wissenschaftler der medizinischen Universität stellten dabei fest, dass Snuskonsum das Risiko erhöht, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Sie regten an, den Gebrauch von schwedischem Snus in die Liste der vorläufigen Risikofaktoren für Bauchspeicheldrüsenkrebs hinzuzufügen (was aber mWn bis Dato nicht geschehen ist!). Gleichzeitig stellten sie fest, dass sie nicht in der Lage waren, ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung an oralem oder Lungenkrebs bei Snuskonsumenten festzustellen.[1]

TF: Ein Snus-Konsument konsumiert pro Tag ca. 5 Beutel. In jedem dieser Beutel sind 180 Nanogramm NNK = 900 Nanogramm ( das sind übrigens 3 mal weniger als in EINER Tabakzigarette). Wenn schon die direkt aufgenommene 60fache Menge NNK nicht zu Krebs führt, wie könnten dann 15 Nanogramm dazu führen?

OK... genug der Theoriefindung, ich bin ja nur WP-Nutzer ;) - Wissenschaftler sehen das übrigens genau so. So hat S. Hecht vom Masonic Cancer Center der Universität von Minnesota die Forschungsergebnisse von Sleiman et al. relativ deutlich kritisiert und schreibt :"Ich habe das Gefühl, dass die Exposition über diesen Weg minimal wäre."

Wenn diese Studie (wie auch die "Glauben-Sie-Studie" von Winickoff) hier als Begründung rein soll, werde ich diese entsprechend auf stabile Füsse stellen - Immerhin sind wir bei Wikipedia und nicht bei einer Antiraucherorganisation, die es mit der Wahrheit nicht ganz sooooo genau nimmt, oder? ;)--Merlin 1971 (Diskussion) 20:58, 31. Jul. 2013 (CEST)Beantworten

  1. Luo J et al.: Oral use of Swedish moist snuff (snus) and risk for cancer of the mouth, lung, and pancreas in male construction workers: a retrospective cohort study (16. Juni 2007)

Wir leben zu einer Zeit, in der man einen Liter gefärbtes Wasser in einer Talsperre wie dem Mertsee (max. Füllstand 1.000.000 Liter) locker nachweisen und bestimmen kann. Und diese Studie hat nichts anderes gemacht, als nachzuweisen, dass in einer von vormals von Rauchern bewohnten Wohnung noch Rückstände von Nikotin vorhanden sind. Als Vergleichsgruppe wurden auch ehemalige Nichtraucherhaushalte herangezogen (in welche wieder Nichtraucher eingezogen sind). Überall wurde Nikotin gefunden - und zwar in solchen Kleinstmengen, dass selbst die Studienautoren sich nicht trauten zu schreiben, dass dies eine Gefahr für die Bewohner (egal ob Erwachsener oder Kind) ist.

Wenn hier wirklich jemand daraus eine "Gefahr für Nichtraucher durch Rückstandsrauch" basteln will, weise ich mal vorsichtig darauf hin, dass Nikotin in nicht weniger als 97% der Nichtraucher-Haushalte gefunden wurde! Das wirft eine interessante Frage auf: Wenn auch Häuser von Nichtrauchern messbare Mengen an Nikotin haben: Sind die Bewohner dann auch in Gefahr?

Mit keiner der im Artikel angegebenen Studien wurde die Gefahr von "Rückstandsrauch" auch nur annähernd bewiesen (das sage übrigens nicht ich, sondern das steht so in den Studien! - Und mal ganz nebenbei: Der Hauptautor der Studie ist Psychologe und nicht Toxikologe oder Chemiker) Hier bei Wikipedia aus diesen lauen Ergebnissen ein Gefährdungspotenzial herbeizufabulieren ist schon frech und widerspricht auch den gängigen Regeln von WP. Ich werde mich mal um dieses Lemma kümmern.--Merlin 1971 (Diskussion) 17:04, 2. Aug. 2013 (CEST)Beantworten