Diskussion:Tibet (1912–1951)
Propaganda
BearbeitenSchade, dass es nahezu unmöglich scheint, einen Artikel über Tibets Geschichte jener Zeit zu schreiben und dabei gleichzeitig frei von pro-chinesischer oder pro-tibetischer Propaganda zu sein. Damit wird dieser Artikel zum dauerhaften Schlachtfeld werden. Unabhängig von der Tonalität des Artikels bleiben es letztlich aber die Fakten, die stimmen müssen und nicht einfach von Aktivisten alternativ interpretiert werden sollten.
Beispiel:
Diplomatische Vertretungen im Ausland bestanden nicht, in Tibet befanden sich nur Vertretungen von Nepal, Bhutan und Britisch-Indien.
Auch das ist letztlich Propaganda, da es sich eben kaum um offizielle diplomatische Vertretungen Nepals und Bhutans handelte, sondern lediglich um so eine Art Sondergesandte des nepalesischen und des bhutanesischen Königs, die zur Beobachtung der aktuellen Entwicklung nach Lhasa geschickt worden waren - nicht als diplomatische Repräsentanten, von deren Entsendung sich irgendeine offizielle Anerkennung ableiten ließe. (Eigene Außenpolitik durften Nepal und Bhutan aufgrund ensprechender Abkommen mit den Briten gar nicht bettreiben.)
Auch bei der Fläche gibt es wieder einen propagandistischen Ansatz: Die Frage, ob Qinghai dazugerechnet werden müßte oder nicht, stellt sich überhaupt nicht, wenn es um dieses Lemma geht. Sie aufzuwerfen, ist also völlig unnötig - es sei denn, sie ist propagandistische beabsichtigt. Fakt ist, dass die Administration in Lhasa zu keinem Zeitpunkt zwischen 1912 und 1951 Qinghai oder doch zumindest nennenswerte Teile davon beherrscht hat. Das Tibet von 1912 bis 1951 umfaßte Qinghai also ganz klar nicht. Fraglich zu erwähnen wäre indessen eher der Grad des Einflusses der Administration von Lhasa über die "Ostgebiete". Xikang kam erst 1965 zu Tibet, gehörte also im Lemma-Zeitraum nicht zu Tibet. Lhasa mag auf diese "Ostgebiete" durchaus einen gewissen Einfluß ausgeübt haben, die Herrschaft über den größten Teil dieser "Ostgebiete" aber wurde von rivalisierenden chinesischen Bürgerkriegsarmeen ausgeübt. Das sollte dann auch bei der Karte berücksichtigt werden. --Roxanna (Diskussion) 20:29, 2. Jun. 2017 (CEST)
- @Roxanna:, erst jetzt gesehen, war in diesen Tagen abwesend. Deine Einwände sind natürlich absolut richtig (stammen einfach aus kritiklosem Abschreiben) und sind nun ausgebessert. Ansonsten beschreibt der Artikel vom Stil her natürlich eine Art modernen Staat, der aber so nicht existierte, wie inhaltllich, so hoffe ich, deutlich wird. Dies war die Herangehensweise der Diss. von G. Lange, auf die der Artikel fußt.--Antemister (Diskussion) 13:29, 29. Okt. 2017 (CET)
- Die Diss von Gotthold Lange ist fast 90 Jahre alt ... --Stobaios 12:01, 27. Nov. 2020 (CET)
Kulturelle Unterordnung im Ausland?
BearbeitenIn der französischen Presse (Le Monde) lese ich, dass zwei bedeutende Museen in Frankreich sich dem chinesischen Druck gebeugt haben und Ausstellungsstücke aussortiert haben und den Namen "Tibet" verschwinden ließen. Artikel von heute. Das wirft die Frage auf, ob auch deutsche, österreichische, Schweizer Museen einem solchen Druck ausgesetzt sind und wie sie darauf reagieren. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob auch die deutschsprachige Wikipedia (oder eine andere) einem solchen Druck ausgesetzt ist. Ich bin weiß Gott kein Freund dieses mittelalterlichen Sklavenhalterstaates, in dem es so etwas wie das hier gern vergötterte "Freies Wissen" nicht einmal ansatzweise gab und in dem es der großen Mehrheit der Bevölkerung gar nicht gut ging. Wenn dieselbe Bevölkerung aber nun mal an ihren Traditionen, an ihrer Religion und an ihrer Kultur hängt (der alte Meyers nennt das so schön "höhere Gaukelei"), dann ist das erst mal zu respektieren. Und dementsprechend ist allen Versuchen des chineischen Staates und seiner Partei, Sprachregelungen aufzuzwingen und das kulturelle Gedächtnis auszulöschen, Widerstand zu leisten.--Cabanero (Diskussion) 13:05, 27. Sep. 2024 (CEST)