Diskussion:Willkommens- und Anerkennungskultur

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von AxelHH in Abschnitt "Ende der Willkommenskultur"

Sprechblasenbegriff?

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Bevor ich angefangen habe, den Artikel zu bearbeiten, konnte man den Eindruck haben, der Begriff „Willkommenskultur“ sei einer der „Sprechblasenbegriffe“ aus der Retorte des Politmarketings bzw. der PR-Abteilungen von Unternehmen und privaten Institutionen. Der Begriff wird durchaus auch in diesem Sinn verwendet (als Demonstration des eigenen Gutmenschentums und als Versuch, diesem in der Gesellschaft mehr Geltung zu verschaffen).
Das Arbeitspapier des Landkreises Vechta zeigt aber, dass die Entwicklung weitergegangen ist. Inzwischen geht es um eine Art "Migration Mainstreaming", d.h. darum, den Belangen von Neubürgern und Menschen mit Migrationshintergrund, die sich schon länger in Deutschland aufhalten, systematisch und organisiert Rechnung zu tragen.
In diesem Sinne gibt es den Gegensatz zwischen den Forderungen nach einer Willkommenskultur und nach mehr Teilhabe für Menschen mit einem Migrationshintergrund, den die Integrationsbeauftragte des Bundes sieht, nicht (mehr überall). --CorradoX (Diskussion) 08:31, 6. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Wenn es tatsächlich nicht nur darum geht, dass Neuankömmlingen „der rote Teppich ausgerollt wird“, dann muss das in diesem Artikel auch sprachlich deutlich werden. Neuankömmlinge sind „Migranten“, und Menschen, die schon länger hier sind, und vor allem deren Kinder sind „Menschen mit Migrationshintergrund“. Wenn ständig von „Migranten“ die Rede ist, dann erweist sich Özoguz' Mahnung als durchaus berechtigt. --91.96.181.196 17:03, 6. Mär. 2015 (CET)Beantworten
Je mehr ich recherchiere, desto mehr verfestigt sich mein Eindruck, dass die Bedeutung des Lemma-Begriffs nirgendwo verbindlich geregelt ist. Bei der (Studenten-?) Arbeit aus Villingen-Schwenningen, die von der heimischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft veröffentlicht wurde, habe ich den Eindruck, dass die Autoren nicht wissen, dass die Begriffe „Willkommenskultur“ und „Willkommensmanagement“ sich in der Regel nicht auf potenziell umzugswillige Deutsche beziehen. Ihre Förderer scheint diese Wissenslücke nicht zu stören. --CorradoX (Diskussion) 18:02, 6. Mär. 2015 (CET)Beantworten
PS: In der Arbeit aus Villingen-Schwenningen geht es darum, allen Menschen Wertschätzung zu signalisieren, die bereit sind, als Fachkräfte freie Arbeitsplätze zu besetzen, also auch bislang nicht erwerbstätigen Frauen und älteren, bislang schwer vermittelbaren Arbeitnehmern. --CorradoX (Diskussion) 18:14, 6. Mär. 2015 (CET)Beantworten

notiz

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Studie zur Migration, tagesschau.de --ot (Diskussion) 07:26, 7. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Verbleibende Fragestellung

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Der Artikel ist in seinem jetzigen Zustand halb fertig. Eine klare Struktur hat er bereits. Geklärt werden muss jetzt noch, wer genau welchen Menschen bzw. Institutionen in Deutschland genau aus welchem Grund genau „willkommen“ ist und wer nicht.
Sogar im Prinzip durchaus fremdenfreundlichen deutschen Politikern sind z.B. Roma aus Serbien und kosovarische Elendsflüchtlinge zurzeit alles andere als „willkommen“ --CorradoX (Diskussion) 16:22, 13. Mär. 2015 (CET)Beantworten

„Cabaret“

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Aus dem Musical und Film „Cabaret“ ist der Song „Willkommen“ bekannt:

Willkommen, bienvenue, welcome!
Fremder, étranger, stranger.
Glücklich zu sehen, je suis enchanté,
Happy to see you, bleibe, reste, stay.

Dieser Song zeigt prototypisch die Verlogenheit eines „Willkommensgrußes“ auf: Das Publikum im Kit-Cat-Club im Berlin Anfang der 1930er Jahre wird zwar willkommen geheißen, und das gleich in drei Sprachen. Aber schon in der Anrede ist Distanz zu spüren: Die zahlenden Gäste werden als „Fremde“ (und nicht als Gäste) bezeichnet. Tatsächlich willkommen sind sie, weil sie für die Show bezahlt haben. Als Touristen aber (man beachte die deutsche Übersetzung „Fremdenverkehr“ für „Tourismus“!) bleiben sie „Fremde“, denen schon durch den Sprachgebrauch klargemacht wird, dass sie keineswegs auf Dauer bleiben sollen. Dazu kommt noch, dass Juden, sollten sie im Publikum anwesend sein, vom Conférencier der Show verspottet werden und sich durch die stetig größer werdende Zahl von Nazis (auch in Uniform) bedroht fühlen müssen.
Der Gegensatz zwischen Willenkommensbekundungen und dem gesellschaftlichen Klima, der in dem Musical und dem Film zum Ausdruck kommt, müsste in diesem Artikel noch genauer beleuchtet werden. Insbesondere fühle ich mich unwohl bei der Beteuerung, dass in Deutschland, insbesondere auch in Ostdeutschland, Rassismus keine Chance habe, zum gesellschaftlichen Mainstream zu werden. Die Pegida-Demos in Dresden lehren etwas anderes. Ob die Anti-Pegida-Kundgebungen stets „machtvoller“ bleiben werden, das ist die Frage. --CorradoX (Diskussion) 08:56, 20. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Pegida ist gegen eine Islamisierung Europas. Der Islam ist aber keine Rasse, sondern eine religiös verbrämte, klar antifeministische und tendenziell homophobe Ideologie. Ergo ist es bestimmt kein Rassismus im eigentlich Sinn, dagegen in Form einer Demo aufzutreten, sondern die Pflicht eines jeden Menschen, der die "Willkommenskultur" nicht über die Errungenschaften der westlichen Aufklärung stellt. (nicht signierter Beitrag von 91.119.24.33 (Diskussion) 21:35, 9. Sep. 2015 (CEST))Beantworten
Der Islam ist eine Religion (wie das Christentum). Eine Ideologie ist der Islamismus. --CorradoX (Diskussion) 18:28, 24. Sep. 2015 (CEST)Beantworten

Der Islam ist eine Religion, allerdings nicht wie das Christentum, das wäre als wenn ich einen Lustmord mit einem Hausfriedensbruch vergleicht(beides Straftaten),Ideologien sind alle Religionen, aber auch politische Systeme und Islamismus ist eine extreme Auslegung des Islam.Allerdings sind die Religionen völlig unterschiedlich.Jesus stand für Frieden und Toleranz, Mohammed war Diktator und Eroberer, der Frauen zu Gebärmaschinen degradiert und eine expansive Außenpolitik inklusive Ermordung aller Andersdenkenden betreibt.Auch der Schutz weiblicher Minderjähriger wird mit Füssen getreten. Es handelt sich bei Islam und Scharia, wie von Taliban u.a. behauptet, ein komplettes Rechtssystem, allerdings 1000 Jahre älter als das finstere Mittelalter und zur Erringung der Weltherrschaft konzipiert, durch Mehrfachehe und straffreiem Betrug an Ungläubigen.

Ich sehe gerade, dass der Beitrag von einem Vorredner von Admin Kritzolina gelöscht wurde. Das verstehe ich nicht, dass der eine etwas behaupten darf, der andere aber nicht etwas anderes behaupten kann.
Zur Sache selbst: In welchem Artikel in der Wikipedia werden denn die Unterschiede zwischen Religion und Ideologie definiert und erklärt?
Du meinst vermutlich das Bühnenstück Cabaret (Musical) von 1966 und den Kinofilm Cabaret (Film) von 1972. Ich habe spontan jetzt nur diese Szene auf Youtube gefunden. -- 178.12.157.152 22:39, 24. Nov. 2015 (CET)Beantworten

Weggang von in Deutschland aufgewachsenen hochqualifizierten Ausländern

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Meine letzte Änderung betrifft einen Sachverhalt, der in diesem Artikel noch gar nicht behandelt wurde: das mangelnde Wohlbefinden von Menschen mit Migrationshintergrund, die das deutsche Bildungssystem bis zum Abitur durchlaufen haben und sich entschließen, das Land zu verlassen, weil sie sich von der Gesellschaft nicht akzeptiert fühlen (und glauben, nie „richtige Deutsche“ werden zu können).
Diese Variante des Vorwurfs einer mangelnden Anerkennungskultur müssen wir genauer untersuchen. --CorradoX (Diskussion) 18:21, 24. Sep. 2015 (CEST)Beantworten

Irgendetwas zu untersuchen, steht jedem frei, soweit dem nicht ein exklusiver Untersuchungsvorbehalt (Straftaten, Flugunfälle usw.) entgegensteht. Allerdings nicht im Rahmen der Artikelarbeit in Wikipedia, denn dies bedeutet wp:tf. --109.45.3.10 09:14, 23. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Gemeint ist natürlich die Suche nach wissenschaftlichen Quellen, die wir zitieren können. Was soll diese Aggression kurz vor Weihnachten gegenüber einem langjährigen WP-Arbeitstier? --CorradoX (Diskussion) 09:18, 23. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Was hat den Weihnachten mit dem Thema zu tun? Inwieweit ist eine sachliche Kritik aggressiv? Und wer sich selbst als Arbeitstier in Wikipedia identifiziert, der sollte über eine Auszeit nachdenken, dazu allerdings böte sich die Weihnachtszeit an. Deine Beiträge sind doch sonst sachlich und um Ausgewogenheit bemüht, ich verstehe deine harsche Reaktion nicht. Also dann, Frohes Fest. --109.45.3.10 09:28, 23. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Nunja, es stellt sich schon die Frage, warum die Erfüllung hoher Maßstäbe ausgerechnet bei der Frage eingefordert wird, warum sich junge Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren sind und hier eine sehr gute Ausbildung genossen haben, hier nicht (mehr) wohlfühlen. Habe ich Wahnvorstellungen, wenn ich zwischen den Zeilen den Satz lese: „Man sollte über jeden Muslim froh sein, der freiwillig Deutschland verlässt!“? --91.96.142.46 17:38, 23. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Zitat von Günther Anders

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Das gelöschte Zitat passt zwar nicht in den Kontext, aus dem ich es herausgeschnitten habe, aber den Denkanstoß als solchen sollte man durchaus weiterverfolgen: Indem die Menschen, die sich auf eine „Willkommens(-und Anerkennungs)kultur“ berufen, selbst als „kultiviert“ bewerten, unterstellen sie, dass alle, die nicht so sind und denken wie sie, „unkultiviert“ oder gar Barbaren seien.
Nicht die Unterscheidung zwischen Bereichen der „Kultur“ und der „Unkultur“ ist hier also das entscheidende, sondern die implizite Diffamierung der „Bedenkenträger“ ist es: Wer nicht ohne Wenn und Aber in den allgemeinen Jubel einstimmt, macht sich verdächtig.
Bedenklich ist es aber durchaus, wenn in München angekommene Flüchtlinge empfangen werden wie Marathonläufer im Zieleinlauf (Motto: Noch ein paar Meter, und ihr habt es geschafft!): Geht es hier etwa um Symbolpolitik, um PR für das „neue Deutschland“? --CorradoX (Diskussion) 18:29, 25. Sep. 2015 (CEST)Beantworten

Ein Kommentar der „Kieler Nachrichten“ zum „Fall Liebing“ bestätigt den Verdacht: Der Fall illustriert […] ein Phänomen, das viele Menschen zunehmend umtreibt. Wer nicht sauber im Mainstream argumentiert, hat hierzulande derzeit einen schweren Stand. Wer im Landeshaus das Wort Abschiebung in den Mund nimmt, muss schon mit Tumulten rechnen. Wer die Schwierigkeiten anspricht, die die Integration Hunderttausender aus fremden Kulturen bringen könnte, wer wissen will, ob 2016 noch einmal eine Million Zuwanderer kommen, wird ganz schnell als Fremdenhasser denunziert. Denn so was schickt sich nicht, die Stimmung könnte ja kippen. So entsteht das Gefühl, mundtot gemacht zu werden. ([1]) --91.96.30.69 18:52, 25. Sep. 2015 (CEST)Beantworten

Krise der Willkommenskultur

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Viele glauben, die Krise bestehe darin, dass fremdenfeindlich Gesonnene in großer Zahl sich dagegen verwehrten, Migranten als „willkommen“ zu betrachten.
Die eigentliche Krise besteht allerdings in etwas ganz anderem: Wenn die Definition des BAMF verbindlich ist, wonach alle, die sich legal in Deutschland aufhalten, hier als „willkommen“ gelten müssen und wenn im Umkehrschluss alle „Illegalen“ als „unwillkommen“ gelten dürfen, dann ist Legalität eine zentrale Kategorie bei der Unterscheidung zwischen „Willkommenen“ und „Unwillkommenen“.
Jetzt aber soll der Straftatbestand der illegalen Einreise aufgehoben werden, da es unmöglich geworden sei, sauber zwischen legal und illegal Eingereisten zu unterscheiden. Wer visumpflichtig ist und nicht glaubhaft darlegen kann, dass er Deutschland innerhalb von drei Monaten wieder verlassen wird, erhält kein Besuchervisum. Er muss einen Asylantrag stellen, falls es keinen anderen Aufenthaltstitel für ihn gibt. Wer dies nicht tut, macht sich wegen unerlaubter Einreise nach Deutschland strafbar. Genau dieser Straftatbestand soll aber aufgehoben werden, da die deutschen Behörden machtlos gegen das Einsickern Visumpflichtiger sind, die sich nach der Erstaufnahme nicht haben registrieren lassen und auch keinen Asylantrag gestellt haben. Trotzdem erwarten auch diese Menschen Hilfe durch Deutsche.
Die entsprechende Fundamentalkritik an diesem Sachverhalt fehlt noch in diesem Artikel. --CorradoX (Diskussion) 17:44, 4. Nov. 2015 (CET)Beantworten

Im Falle der Einreise ohne Visum ins Bundesgebiet hält sich die entsprechende Person unrechtmäßig hier auf und hat zwei Möglichkeiten, einen rechtmäßigen Aufenthaltsstatus zu erwerben. Zum einen kann sie Asyl beim Bundes[amt] für Migration und Flüchtlinge (BAMF) beantragen, zum anderen besteht die Möglichkeit der Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen (nach § 25 Abs. 5 Aufenthaltsgesetz (AufenthG)) bei der Ausländerbehörde. […]
Theoretisch treffen die Regelungen des Asylbewerberleistungsgesetzes auch auf Migrant/innen ohne legalen Aufenthaltsstatus zu. Die Leistungen können jedoch rein praktisch nicht in Anspruch genommen werden, da dies eine Registrierung bei den Ausländerbehörden voraussetzen würde, was bei ausreisepflichtigen Migrant/innen jedoch die Abschiebung nach sich ziehen würde. Illegalisierte Migrant/innen sind demnach auf illegale Erwerbsarbeit angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Da sie keine rechtliche Handhabe im Falle nicht erfolgender Lohnzahlungen haben, machen sie sich erpressbar. ([2])
Dieser Textauszug spricht wohl für sich: Ein Förderungsprogramm für illegale Arbeit ist das letzte, was wir uns wünschen können. --37.138.228.209 18:00, 4. Nov. 2015 (CET)Beantworten
Die allerneueste Wendung in Sachen Flüchtlingspolitik besteht darin, dass das „Verschwinden“ von unregistrierten Flüchtlingen ins Binnenland nicht mehr achselzuckend hingenommen wird (wonach es sich schließlich um freie Menschen und nicht um Häftlinge handele, die man festhalten dürfe). Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auf Art. 11 GG, wonach Freizügigkeit innerhalb Deutschlands nur ein Bürgerrecht ist, aber kein Menschenrecht, und darauf, dass darüber hinaus nur Bürger eines EU-Mitgliedsstaates das Recht auf Freizügigkeit genießen. --CorradoX (Diskussion) 08:53, 6. Nov. 2015 (CET)Beantworten
Sehr lesenswert ist dieser Aufsatz. --91.96.187.235 17:04, 13. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Deutschlandlastig?

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Mir scheint, der Hauptteil des Artikels bezieht sich allein auf Deutschland. Gilt das Thema auch nur für Deutschland? -- 178.12.157.152 22:27, 24. Nov. 2015 (CET)Beantworten

Leoluca Orlando, Bürgermeister von Palermo, stellt über die Sizilianer fest: „Viele haben [gegen ihn] protestiert, aber nie, nie, nie hat einer gesagt, dass ein Afrikaner Arbeit habe und er nicht. […] Das heißt, dass die Aufnahmekultur [sic!] stärker ist als die Intoleranz und der Rassismus.“ [3] --CorradoX (Diskussion) 18:24, 3. Mär. 2016 (CET)Beantworten
In diesem Artikel wird deutlich, dass es europaweit Initiativen von Städten gibt, Neubürger willkommen zu heißen. --CorradoX (Diskussion) 19:00, 4. Mär. 2016 (CET)Beantworten
Warum sollte es Gut- oder vielmehr Bessermenschen ausschließlich in Deutschland geben? --2003:D9:D70B:9F00:F9D4:74F1:9EEB:15F 11:39, 13. Aug. 2023 (CEST)Beantworten

Vorschlag: Review machen

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Hallo, diesen Artikel fand ich aus Neugier, ob jemand schon etwas über die Willkommenskultur geschrieben hat. In diesem Artikel sehe ich, dass die Konzepte schon älter sind. So auch der Artikel, der am 22. August 2013‎ angelegt wurde. Ich finde, er sollte auch mal auf der Hauptseite verlinkt werden. Ein vorheriges Review sollte aber erfolgen angesichts der dann zu erwartenden Leserzahlen, finde ich. Sind alle mit einem Review einverstanden? -- 178.12.157.152 22:21, 24. Nov. 2015 (CET)Beantworten

Ob die Idee der Willkommenskultur auf einer veralteten („schon ältere Konzepte“) Konzeption beruht, genau das ist die Frage, die uns bei einem gründlichen Update leiten sollte. Wenn ich mir vorstelle, dass gerade einmal zwei Jahre alte Konzepte völlig veraltet sein sollen, wird mir regelrecht schwindelig. Wer kann da eigentlich noch mithalten? Geht es wirklich bloß um eine Modeerscheinung, die zudem noch auf Deutschland und einige wenige andere „Gutmenschenstaaten“ begrenzt blieb?
Dass die Idee der Anerkennungskultur überholt sein soll, ist eine kühne These: Sollen wir in Zukunft darauf verzichten, Menschen, die ein Bleiberecht haben, wertzuschätzen? --CorradoX (Diskussion) 10:10, 28. Nov. 2015 (CET)Beantworten

Andere Sprachversionen

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Es gibt ja keine Artikel in anderen Sprachen dazu, ja warum den nicht?! Deutschland ist doch soooo international - alle sprechen mind. fließend Englisch -, erstellt andere Sprachversionen - jetzt! --64.145.79.134 21:51, 27. Nov. 2015 (CET)Beantworten

Vielleicht nehmen ja andere Länder die gegenwärtige Entwicklung und vor allem sich selbst nebst ihrem vermeintlichen Gutmenschentum nicht ganz so ernst. --109.45.3.10 09:19, 23. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Es gibt schon auch differenzierte Positionen im Ausland, z.B. in diesem "Guardian"-Artikel vom 6. September 2015. --CorradoX (Diskussion) 17:21, 23. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Falls es noch niemand bemerkt haben sollte: Den Artikel gab es bereits vor der Flüchtlingskrise 2015, und auch jetzt behandelt er nicht nur diesen Aspekt und ganz überwiegend nicht das Thema „Flüchtlinge“. Eine „Aktualisierung“ im Sinne einer Reduzierung auf das Merkel'sche „Wir schaffen das!“ (bezogen auf die Aufnahme von Flüchtlingen) würde dem, was ursprünglich mit dem Begriff gemeint war, nicht gerecht.
Möglich ist allerdings, dass der aktuelle überwiegende Sprachgebrauch ein für allemal dafür sorgt, dass der Begriff „verbrannt“ ist und seine ursprüngliche Bedeutung gar nicht mehr verstanden wird: Wer sich legal in Deutschland aufhält, dem sollte zunächst einmal mit Wohlwollen begegnet werden. --91.96.142.46 17:30, 23. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Dass es bestimmte Lemmata jahrelang nur in einer Sprache gibt, ist bei WP nichts Ungewöhnliches, und zwar auch dann, wenn verschiedene Länder von dem im Lemma Thematisierten betroffen sind. Ein Musterbeispiel hierfür ist das Lemma „Polnische Wirtschaft“, das es seit Jahren (auf Deutsch) in der polnischen WP-Version gibt, in Deutschland aber, dem Herkunftsland des Begriffs, erst nachdem ich als Erstautor den betreffenden Artikel geschrieben habe (also seit dem 16. Dezember 2015).
Wenn in anderssprachigen WP-Versionen niemand den Anfang macht, einen Artikel zu einem Begriff aus der „Kindergarten-Blitzkrieg-Liga“ (bestehend aus Wörtern, die überall in der deutschen Fassung benutzt werden) zu schreiben, dann ist das nicht unser Problem. --CorradoX (Diskussion) 11:56, 2. Jan. 2016 (CET)Beantworten
Dass es keine Artikel in anderen Sprachen zur "Willkommenskultur gibt, liegt wohl vor allem daran, dass der Rest der Welt auch dieses Mal nichts damit zu tun haben will, dass Deutschland schon wieder "ideenbesoffen" durch die Weltgeschichte irrlichtert. Der Rest der Welt hat einfach keine Lust darauf hat, dass wieder einmal "am deutschen Wesen die Welt genesen" soll.

Der Artikel ist eigentlich derart ideologiegesteuert und rein gesinnungsethisch grundiert, dass er entweder völlig neu konzipiert und geschrieben oder aber gelöscht werden sollte. --Ulix van raudt (Diskussion) 17:36, 22. Nov. 2018 (CET)Beantworten

„Wende“

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Irgendetwas ist mit dem Wort Willkommenskultur im Spätsommer 2015 passiert – aber was?
Bei der Antwort auf diese Frage muss man genau zwischen dem Zeichen (dem Wort als Wort) und dem Bezeichneten (dem gemeinten Sachverhalt) unterscheiden.
Welcher Wandel auf der Ebene des Bezeichneten stattgefunden hat, ist offensichtlich: Angesichts von einer Million Flüchtlingen im Jahr 2015 hat wohl jeder mitbekommen, wem das Willkommen aktuell in erster Linie gelten soll und welchem Stresstest die zugehörige Haltung Willkommensbereiter ausgesetzt ist.
Die eigentliche Frage ist aber: Hat sich die Denotation des Begriffs Willkommenskultur im Jahr 2015 geändert?
Wenn man den Text des Vortrags von Klaus Bade von 2014 liest, dann kann die Antwort nur „Nein“ lauten. Ihm zufolge hat es immer schon zwei Varianten von Willkommenskultur gegeben: eine Top-down- und eine Bottom-up-Variante.
Der traditionellen Top-down-Variante (zu der im weitesten Sinn auch das Hospitality Management gehört) ist es eigen, dass Manager in Wirtschaft und/oder Politik Menschen zu ihrem eigenen Nutzen anlocken wollen und ihnen dabei das Gefühl von Wohlbefinden im Tausch gegen Geld (im Falle von Touristen, Patienten usw.) oder gegen Arbeitskraft (im Falle von Arbeitsmigranten) vermitteln.
Eine traditionelle Bottom-up-Variante gab es ebenfalls immer schon, indem es in der Gesellschaft Gruppen gab, die vom Geist der christlichen Nächstenliebe ausgehend „Mühseligen und Beladenen“ helfen wollten oder durch andere Formen der Philanthropie geprägt waren.
Letztlich wurde durch das „Wir schaffen das“ der Pfarrerstochter Merkel die Bottom-up-Willkommenskultur gestärkt, indem sie zugleich zu einer Top-down-Kultur wurde, wenn auch nicht zu einer solchen der traditionellen Art.
Beide traditionellen Varianten sind noch lebendig, wenn sich auch die Frage stellt, welche Konnotationen kurz- und mittelfristig die Oberhand bekommen werden. Ein Ende der traditionellen Top-down-Willkommenskultur sagt eigentlich niemand voraus, es sei denn, der Begriff würde ausgetauscht. --CorradoX (Diskussion) 12:19, 2. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Revisionsbedürftig ist vor allem der Abschnitt „Paradigmenwechsel bei der Beurteilung der Nützlichkeit von Zugewanderten“. Es müsste neu bilanziert werden: Wie viele Flüchtlinge werden mittel- bis langfristig in Deutschland bleiben? Wie viele € müssen in die Bleibenden investiert werden, damit sie in Deutschland menschenwürdig leben und arbeiten können? Wann erreicht die Erwerbsquote der „Neuen“ das in Deutschland übliche Niveau? Wie stark ist insgesamt die Belastung der staatlichen Transfersysteme, und gibt es langfristig eine Entlastung dieser Systeme?
All diese Fragen müssten in dem Abschnitt „Gefährdung der Leistungsfähigkeit des Sozialstaats“ beantwortet werden. Auch müsste deutlich werden, dass ein „Bleiberecht für alle“ wahrscheinlich mit dem Sozialstaatsgebot des GG nicht vereinbar wäre, das nach Art. 79 (3) GG nicht aufgegeben werden darf. --79.244.41.69 10:27, 12. Feb. 2016 (CET)Beantworten

Neues Durcheinander

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Es wird in dem Artikel nicht deutlich genug, dass es drei Positionen zu der Frage gibt, wer in Deutschland als „willkommen“ gelten soll:

  1. die „offizielle“ Position des BAMF: Politiker bestimmen im Rahmen des GG und völkerrechtlicher Vorgaben, welchen Gruppen das Recht auf Aufenthalt und Arbeit zuerkannt wird, und wer immer ein derart begründetes Recht geltend machen kann, gilt als willkommen.
  2. die „rechte“ Position: Die Gruppe „Willkommener“ muss drastisch verkleinert werden. Die Gesetzeslage muss entsprechend angepasst werden, und rechtliche Regeln müssen strikt angewendet werden.
  3. die „linke“ Position: „Niemand ist unwillkommen“. „Illegalisierten“ wird geholfen; das Ausländerrecht wird nicht als verbindlich bewertet. In der gemäßigten Variante wird eine Änderung der Gesetzeslage und der Praxis angestrebt.

Bei der Argumentation wird nicht hinreichend deutlich, auf welche Position das jeweilige Argument Bezug nimmt (auch dadurch bedingt, dass die „linke“ Position erst seit Kurzem in diesem Artikel berücksichtigt ist). --79.244.41.69 10:42, 12. Feb. 2016 (CET)Beantworten

@ 79.244.41.69: Der Sortierungsversuch ist schon mal ein Anfang. Allerdings passen nicht alle Aussagen in dem Artikel in das obige Schema. Was ist z.B. mit den Verfechtern des Kirchenasyls? Sind diese allesamt dadurch „Linke“, dass sie die Asylpraxis als zu hartherzig bewerten? --CorradoX (Diskussion) 10:52, 12. Feb. 2016 (CET)Beantworten

Abschnitt: "Grundlagen einer Willkommenserklärung" - Unterpunkt: Das „Bleiberecht für alle“ - Bild mit Slogan

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Das Bild mit dem Text: "kein Mensch ist illegal" sieht hier nach Werbung für eine Sache aus ! Die Bewegung "kmii" ist ja bereits verlinkt. Entfernen ? ...bereits im Vorfeld möchte ich etwaige Unterstellungen, egal welcher Art zurrückweisen - es geht hier nur um Neutralität ... (ios) (Diskussion) 09:40, 26. Feb. 2016 (CET)Beantworten

Man könnte das Bild auch austauschen. Die Werbewirkung entsteht vor allem dadurch, dass das Logo unverhältnismäßig groß ist. Außerdem würde durch ein Foto von der St. Pauli Hafenstraße sichtbar, dass es im Großraum Hamburg zwei Sorten von WIllkommenskultur gibt. --CorradoX (Diskussion) 11:38, 26. Feb. 2016 (CET)Beantworten
 
Danke für das Umtauschen. mir pers. würde dieses besser gefallen (ohne Schiff) aber egal. (ios) (Diskussion) 11:59, 26. Feb. 2016 (CET)Beantworten

Wer hat sich denn diese Übersichrift ausgedacht? Was sollen "Grundlagen einer Willkommenserklärung" sein? Das ist ein völlig anderer Begriff und grenzt an TF ! --House1630 (Diskussion) 21:32, 13. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Es geht um die Frage, mit welcher Begründung (bestimmte Gruppen von) Migranten und/oder Flüchtlinge(n) als (un)willkommen bewertet werden.
Damit die Antwort nicht völlig beliebig ist, empfiehlt es sich, die amtliche BAMF-Antwort ins Zentrum zu stellen: Als willkommen gelte (bzw. solle/müsse gelten), wer sich legal in Deutschland aufhalte.
Die „rechte“ Alternativantwort lautet: „Fremde“ seien nur ausnahmsweise und nur in kleiner Zahl willkommen, weil sonst Deutschland nicht „das Land der Deutschen“ bleibe. Die „linke“ Gegenantwort verweist darauf, dass jeder, der es wolle, sich in Deutschland aufhalten dürfen sollte und daher als willkommen gelten müsste.
Diese Gliederung entspricht zugleich der These von den drei Gruppen, die es im Hinblick auf die Willkommensfrage gebe, von der (nicht nur) Dirk Kurbjuweit spricht.
Entsprechend müsste der Abschnitt umformuliert werden. Eine wirklich passende Überschrift ist mir allerdings noch nicht eingefallen. --CorradoX (Diskussion) 10:52, 15. Apr. 2016 (CEST)Beantworten
Der Abschnitt beginnt zwar im Sinn der angesprochenen Struktur, zerfasert aber zum Schluss hin. Der Aspekt „Instrumentalisierung von Wählerhaltungen durch Parteien“ passt nicht in den Abschnitt. Er müsste ausgelagert werden.
Angesichts der aktuellen Stimmung in Deutschland werden Haltungen, die im Extremfall zu der Wertung „Willkommensdiktatur“ führen, viel zu wenig behandelt, während „linke“ Auffassungen, die nur von Wenigen vertreten werden, zu ausführlich behandelt werden. Der Frage, ob die Institution des Kirchenasyls auf breite Zustimmung (bei der Gesamtheit der Kirchensteuerzahler) stößt, ist hier bislang noch niemand nachgegangen. --77.22.46.77 11:19, 15. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Lemma

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Hallo ! Dies ist eine Enzyklopädie und kein Diskussionsforum. Bitte nur Beiträge in den Text die auch zum Thema passen. Es gibt genug andere Begriffe wie Migration, wo verschiedene Aspekte diskutiert werden können. Auch wenn ich mich unbeliebt mache - ich werde hier jetzt mal aufräumen! --House1630 (Diskussion) 21:29, 13. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Interpretation des BAMF-Zitats

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Die Flüchtlingskrise hat nichts an dem Instrumentarium geändert, dass die Kategorie „Legalität“ ein Steuerungsinstrument ist. Die Menge der „Willkommenen“ kann man bedingt über neue Gesetze und eine andere Gesetzesauslegung steuern. Bedingt insofern, als diejenigen, die von der Genfer Flüchtlings-Konvention geschützt sind, nicht „illegalisierbar“ sind. --CorradoX (Diskussion) 17:35, 15. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Aus der aktuellen Fußnote 108 (Dirk Meyer) geht hervor, dass man mit Hilfe von Bestimmungen des EU-Rechts auch Flüchtlinge des Landes verweisen könne, laut Meyer sogar müsse. Bei strenger Rechtsanwendung blieben so gut wie keine Drittstaatangehörigen übrig, die man in Deutschland willkommen heißen müsste (bei Anwendung der BAMF-Norm). --91.96.135.130 12:03, 16. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Stichwort: Refugees Welcome

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Von Refugees Welcome wird in der Wikipedia häufig auf diesen Artikel verwiesen aber spezifische Informationen zu diesem Slogan wie dem häufig in den Städten plakatierten Aufklebern, Verwendung etc. sind bisher nicht im Artikel zu finden. Zeitungsartikel o.Ä. scheinen auch darüber hinaus nur wenig vorhanden zu sein, obwohl diese beiden Worte zum Anglizismus des Jahres gewählt wurden. Vielleicht kann jemand (ich habe nicht die Zeit dafür, man kann nicht für alles Zeit haben) der sich da weiter einarbeitet, mal in die Richtung ausbauen, wenn schon auf diesen Artikel entsprechend verwiesen wird -- oder eigenständiger Artikel, dürfte wohl schon in dem Bereich sein:

"Anglizismus" dürfte auch ein guter Hinweis darauf sein woher diese Idee stammt bzw. wer half diese im besonderen Maße zu propapagieren. Auslöser waren nicht die über Jahre anschwellenden Flüchtlingsströme aus Afrika sondern infolge militärischer Interventionen die Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten. Der CDU-Abgeordnete Willy Wimmer erklärte dazu die Planungen zu diesen Militärinterventionen und der Lenkung der dadurch ausgelösten Flüchtlingsströme gäbe es schon seit der Jahrtausendwende und er selbst habe als Vertreter der damaligen Bundesregierung daran teilgenommen bzw. Kenntnis erhalten. In weiteren Meldungen heißt es, daß insbesondere US-NGO's, so z.B. die OSF des US-"Philanthropen" George Soros (in Kooperation mit der Nato) nicht nur aktiv an der Weiterverbreitung der Refugee-Welcome- Aufkleber partizipieren sondern mit Hilfe von Booten im Mittelmeer die Flüchtlinge von den Schlepperorganisationen übernehmen um diese in Europa anzulanden. In anderen Quellen wird eine sogenannte "Migationswaffe" (Kelly M. Greenhill, 2010, "Weapons of Mass Migration - Forced Displacement, Coercion, and Foreign Policy "[4]) diskutiert, womit Destabilisierungen in den Auswanderungs- wie auch in den Zielländern erzeugt werden können.84.150.103.86 08:10, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten


Hallo,
mehr zum Thema „Migrationswaffe“ hier:
Ein Spiel mit zweierlei Regeln und ein Tabu – Migration als Druckmittel und Waffe
Migranten und Flüchtlinge dienen manchen Ländern des Südens schon seit langem als Druckmittel. Doch so unverfroren wie in jüngster Zeit ist dieses Mittel noch nie eingesetzt worden. Europa muss sich auf derartige Aktionen einstellen und einen Plan B entwickeln.
08.07.2021
Als der libysche Machthaber Muammar Ghadhafi im Spätherbst 2010 damit drohte, afrikanische Migranten und Flüchtlinge in grosser Zahl bewusst «loszuschicken», sollte Europa nicht auf seine Forderungen in Milliardenhöhe eingehen, löste dies bei manchen Zeitgenossen ein leichtes Schmunzeln aus. Zu sehr hatte Ghadhafi den Ruf eines exzentrischen Herrschers, dessen Aussagen nicht zum Nennwert zu nehmen waren. Auch die hohe Zahl afrikanischer Migranten, die angeblich auf eine Ausreise warteten, hielten damals viele Experten für masslos übertrieben. Mittlerweile wissen wir es besser: Im Rekordjahr 2016 erreichten mehr als 180 000 Flüchtlinge über die zentrale Mittelmeerroute italienischen Boden.
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Gleichzeitig war eine klare Strategie zu erkennen: Während Flüchtlinge aus Subsahara-Afrika systematisch abgefangen und ins Landesinnere verfrachtet wurden, erhielten sehr junge Marokkaner die Möglichkeit, die Grenze zu überqueren. Denn minderjährige Migranten verursachen Europa am meisten Probleme, weil sie nicht zurückgeschafft werden können und einen wesentlich grösseren Betreuungsaufwand bedeuten. 48 Stunden später war bekanntlich Schluss, und Marokko akzeptierte die Rückführung von rund 8000 Migranten.
Migration als Druckmittel, ja als «Waffe»: Das Thema ist tabuisiert. Viele Experten betrachten Flucht und Migration in erster Linie unter humanitären, völkerrechtlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Oft gerät dabei aus dem Blickfeld, dass die Herkunftsstaaten von Migranten stets auch innen- und aussenpolitische Motive verfolgen. So war und ist die Emigration ein probates Mittel, um sich einer rebellischen und frustrierten Jugend zu entledigen. Einige Herrscher am Südrand des Mittelmeers hätten wohl nicht überlebt, wäre nicht stets das Ventil der Migration zur Verfügung gestanden.
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Einige Indizien weisen zudem darauf hin, dass gewisse Länder gerne randständige Personen oder gar Kriminelle emigrieren lassen, mit denen Europa anschliessend nicht zurande kommt. Der «Deal» der EU mit der Türkei hat schliesslich auch anderen Staaten einen Anreiz gegeben, die Zusammenarbeit in Migrationsfragen höher als bis anhin finanziell abgelten zu lassen.
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Nun lässt sich argumentieren, dass der Kern der europäischen Identität eben gerade in der Verteidigung des humanitären Völkerrechts und anderer Grundwerte besteht. Das ist richtig. Doch längerfristig ist diese einseitige Ausgangslage problematisch. Denn sie öffnet auch kleinen Staaten Handlungsmöglichkeiten, die an Erpressung grenzen. So ist es äusserst stossend, dass das kleine, stalinistisch geprägte Eritrea sich konsequent weigert, eigene Bürger zurückzunehmen; sogar dann, wenn diese kriminell geworden sind. Ein solches Vorgehen schafft enorm viel Unmut und hat Folgen für die Akzeptanz des Asylwesens. Indirekt tragen solche Länder zu einer Erosion des humanitären Völkerrechts bei.
Schon heute ist absehbar, dass die Bereitschaft der EU, völkerrechtliche Verpflichtungen wie etwa das Non-Refoulement-Gebot einzuhalten, am Schwinden ist. Seit einigen Jahren haben die Pushbacks auf hoher See, aber auch entlang der EU-Aussengrenzen deutlich zugenommen, und das Asylrecht besteht oft nur noch auf dem Papier. Viele Indizien weisen zudem darauf hin, dass Frontex, die EU-Behörde für Grenzschutz, regelmässig am Rande der Legalität operiert.
Die bisherige Strategie der EU, ihre Aussengrenzen so gut wie möglich zu schützen, ohne gegen das humanitäre Völkerrecht zu verstossen, besteht seit vielen Jahren in einer faktischen Auslagerung des Grenzschutzes. Enge Kooperationen mit Maghreb- und Sahelstaaten, mit der Türkei und weiteren Ländern haben zur Folge, dass viele Flüchtlinge schon gar nicht erst bis an die europäischen Aussengrenzen gelangen, sondern bereits vorher «abgefangen» werden. Auf welche Weise Flüchtlinge und Migranten an diesen «Vorposten» Europas daran gehindert werden, in Richtung Norden weiterzuziehen, obliegt dann grösstenteils den dortigen Sicherheitskräften. Klar ist, dass dort keine europäischen Standards im Umgang mit Flüchtlingen gelten.
Europa wird seine Aussengrenzen in den kommenden Jahrzehnten sehr viel besser schützen müssen. Faire Migrationspartnerschaften sind dazu das beste Mittel. Die EU sollte sich aber auch dringend für eine echte Verbesserung der Lebensbedingungen und für ein Wirtschaftswachstum in den Ländern südlich und östlich des Mittelmeers einsetzen. Denn es kann nicht in Europas Interesse liegen, wenn in diesen Regionen zunehmend instabile oder gar chaotische Verhältnisse entstehen.
Zitate aus: Ein Spiel mit zweierlei Regeln und ein Tabu – Migration als Druckmittel und Waffe; Neue Zürcher Zeitung; 08.07.2021
Mit freundlichen Grüßen
--2003:F1:1700:F755:4B4:E1CA:3D96:D04C 03:44, 25. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ich sehe hier keinen direkten Zusammenhang mit dem Thema des Artikels "Willkommens- und Anerkennungskultur". Der Sachverhalt, dass das Öffnen, Schließen von Grenzen für Migration und durchschleusen von Flüchtlingen in bestimmte Zielländer als politisches Druckmittel verwendet wird, ist sicher relevant. Ggf. in einem eigenen Artikel. Viel besser als Gastkommentare in Zeitungen (Meinungsjournalismus) ist zur Aufarbeitung des Themas aber sicher in Journals veröffentliche Literatur. Man könnte sich den englischen Artikel en:Refugees as weapons angucken. --X2liro (Diskussion) 16:37, 16. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Vechtaer Beispiel

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Mir ist nicht klar, ob der Vechtaer Sprachgebrauch, wonach die „Willkommenskultur“ jetzt „Solidaritätskultur“ genannt wird, Schule machen wird. Bei der Google-Eingabe des Begriffs „Solidaritäts- und Anerkennungskultur“ erhält man zurzeit nur Treffer, die auf die Uni Vechta verweisen. Reicht das als Beleg für die Relevanz der neuen Sprachverwendung? --91.248.121.120 10:09, 1. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Ich sehe das genauso fraglich und habe es daher auch gesichtet. --Sflori (Diskussion) 17:36, 15. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

Faktor Religion

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Bei den regelmäßig praktizierenden Christen blieb der finanzielle und persönliche Einsatz für Flüchtlinge deutlich hinter dem sonstigen ehrenamtlichen Engagement zurück.

Subtext: Nicht jeder, der sich als Christ ausgibt, ist einer, und nicht jeder, der die Gebote der Bibel ernstnimmt, steht einer (seiner) Kirche nahe.
Geklärt werden müsste (auch in Bezug auf Muslime), wer (vor allem wie viele als gläubig Geltende) die zitierten Gebote ernst nimmt.
Hintergrund: Die Zahl der Menschen nimmt empirisch nachweisbar ab, die tatsächlich glauben, dass alles, was die Religionsgemeinschaft fordere, der sie offiziell angehören, für sie in dem Sinne verbindlich sei, dass es keine Alternative dazu für sie gebe, genau das Geforderte und nichts anderes zu tun. Im Klartext: Geistliche können immer seltener davon ausgehen, dass ihre „Schäfchen“ so denken und sich so verhalten, wie sie es von ihnen erwarten.
Bereits Immanuel Kant lästerte in seiner Schrift „Was ist Aufklärung“ über die „selbstverschuldet Unmündigen“, die alles glaubten und täten, was der „Herr Pfarrer“ sagt. --CorradoX (Diskussion) 11:31, 8. Dez. 2017 (CET)Beantworten

Spanien

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Im Juni 2018 gab es einen Regierungswechsel ; die neue Regierung (Kabinett Sánchez) erlaubte dem privat betriebenen Rettungsschiff Lifeline, die 630 Migranten an Bord im Hafen von Valencia abzusetzen. FAZ.net 18. Juni 2018: Spanische Willkommenskultur

Am 14.6. kündigte der Innenminister an, die scharfen Klingen an Stacheldrähten in den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla zu demontieren (Beleg)

U.a. weil die neue Regierung Italiens rigoros "dichtmacht" wandern nun deutlich mehr Migranten über das Mittelmeer nach Spanien ein (siehe auch Flüchtlingskrise in Europa ab 2015#Spanien). (off topic: Die Erlaubnis für die LifeLine und andere öffentliche Signale waren möglicherweise Pull-Faktoren, die in Nordafrika schnell publik wurden.) --Neun-x (Diskussion) 22:00, 25. Aug. 2018 (CEST)Beantworten

Beschränkung auf Personengruppe?

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Mit der Bescchränkung auf eine bestimmte Personengruppe - Migranten - scheint mir ein Kulurbegriff fragwürdig, tendenziell diskriminerend. Die Willkommens-Kultur erstreckt sich auch auf Gäste, Besucher, Touristen, Saisonarbeiter (Gastarbeiter), dass sich eine Willkommens-Kultur in den letzten Jahre vor allem am Umgang mit Migranten messen und bewerten lässt, darf nicht zu der einseitigen Definition verleiten, eine solche Kultur drücke sich allein im Umgang mit Migranten aus. Ich muss gegen eine Begriffsdefinition, die andere Personengruppen ausschließt, ohne dass dieser Ausschluss im Begriff selbst begründet liege, rügen. Jeder Ausländer, der sich in Deutschland aufhält und kein Migrant ist, könnte sich durch diese Definition zurecht diskrimiert fühlen. Der Begriff sollte im Hinblick auf seine Anwendbarkeit neutraler gehalten werden. Denn selbstverständlich erstreckt sich die Kultur, nicht gleich alle umzuhauen, die sich dem eigenen Dorf nähern, sondern erst einmal "auszuchecken", ob man Freunde werden kann, bevor man ein Urteil fäll - diese Eigenschaft, die sich als "Kultur" ausmachen lässt, beschränkt sich nicht auf Ankömmlinge eines bestimmten Typs.

Im Abschnitt „Ausländische Sichtweisen“ ist zu lesen, dass „Willkommenskultur“ letztlich die Übersetzung des englischsprachigen Begriffs "Hospitality Management" sei.
Freundlich ist man im englischsprachigen Raum zu Gästen, denen gegenüber man professionelle Dienstleistungen erbringt (darum geht es hier letztlich), nur dann, wenn die Gäste den verlangten Preis auch zahlen können.
Hier haben wir dieselbe Diskriminierung „nicht nützlicher Ausländer“ wie bei dem oben zitierten angeblichen Mangel an Zuvorkommenheit (zahlungskräftigen?) Gästen gegenüber.
Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft „einfach so“, wie es sie laut Reiseberichten aus südlicher gelegenen Ländern dort angeblich bei den meisten Menschen geben soll, ist im Wirtschaftswunderdeutschland immer überwiegend auf Menschen im Nahbereich beschränkt gewesen, mit Ausnahme großzügiger Spenden zur Beruhigung des eigenen Gewissens, vor allem in der Adventszeit. Das, was AfD, Pegida & Co. verächtlich „Willkommenskultur“ nennen (der massenhafte Ausbruch des „Gutmenschentums“ bei „Zecken“), ist eine relativ neue Entwicklung, die mit der Gastronomie- und Beherbergungsbranche gar nichts zu tun hat. --CorradoX (Diskussion) 11:42, 29. Sep. 2018 (CEST)Beantworten
Mangelnde Freundlichkeit von Dienstleistern ihren Kunden gegenüber schwächt die Wettbewerbsposition der Anbieter. Sie ist ein Gebot der Vernunft, es sei denn, es hätte sich ein extremer Anbietermarkt herausgebildet.
Hilfsarbeiter hingegen (inländische wie ausländische) gibt es weltweit wie Sand am Meer. Freundlichkeit ist nur seltenen Fachkräften gegenüber ein Muss.
Die These im Artikeltext, dass eine positive Einstellung Fremden aller Art gegenüber mit deren Nützlichkeit korreliert, lässt sich ohne Weiteres auf die o.g. Gruppen übertragen. --91.96.140.171 12:03, 29. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

"Ende der Willkommenskultur"

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Z.B. zu skandinavischen Ländern gibt es immer wieder Berichte zu dem ganz konkreten Begriff "Ende der Willkommenskultur", der politisch eingeläutet wird und sich in der Gesellschaft ausbreitet. Dieser sollte auch im Artikel vorkommen. Die Willkommenskultur scheint in den jeweiligen Nationen nur einen temporären Charakter zu haben, bis die negativen Folgen eine Schwelle übersteigen, die zu einem Umdenken führt. (nicht signierter Beitrag von 2001:16b8:1461:af00:a5c9:37e2:5b2b:6c8e (Diskussion) 9. Mai 2021, 15:33 Uhr)

Mag sein, aber bitte gleich WP:Quellen ("immer wieder Berichte") angeben. Gruß --Logo 15:47, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Mittlerweile sind aus den "immer wieder Berichte" doch wohl Fakten geworden ... --2003:D9:D70B:9F00:F9D4:74F1:9EEB:15F 11:47, 13. Aug. 2023 (CEST)Beantworten
Dann wird es sicher eine Quelle dafür geben. --AxelHH-- (Diskussion) 12:30, 13. Aug. 2023 (CEST)Beantworten

Rückkehr der Willkommenskultur

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durch die neue Ampelkoalition https://www.faz.net/aktuell/politik/migration-die-rueckkehr-der-ampel-zur-willkommenskultur-17652118.html

--Präziser (Diskussion) 19:10, 25. Nov. 2021 (CET)Beantworten

Der Meinungsbeitrag in der FAZ von Nov. 2021 liefert überhaupt keinen Mehrwert zum Thema Willkommenskultur, was auch daran liegt, dass das Chancen-Aufenthaltsrecht, über das in dem Artikel böse geraunt wird (ohne irgendetwas Konkretes zu benennen), damals nur ein Schlagwort war. Mittlerweile lässt sich darüber deutlich besser informieren. Ich denke, der Abschnitt ist erledigt und der verlinkte Kommentar mittlerweile auch veraltet. Grüße --X2liro (Diskussion) 16:41, 16. Sep. 2022 (CEST)Beantworten