Dodecanolid ist ein Makrolid, also ein makrocyclisches Lacron.

Strukturformel
Strukturformel von Dodecanolid
Allgemeines
Name Dodecanolid
Andere Namen

Oxacyclotridecan-2-on

Summenformel C12H22O2
Kurzbeschreibung

hellgelbe Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 947-05-7
EG-Nummer (Listennummer) 628-269-5
ECHA-InfoCard 100.156.553
PubChem 70354
ChemSpider 63535
Wikidata Q83125084
Eigenschaften
Molare Masse 198,3 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,981 g·cm−3 (25 °C)[1]

Schmelzpunkt

2–3 °C[1]

Siedepunkt

150–151 °C (31 hPa)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​264​‐​271​‐​280​‐​302+352​‐​305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Vorkommen

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Im Waldboden unter Nadelbäumen (Pinus radiata) wurden Dodecanolid und andere Lactone (Tetradecanolid und Hexadecanolid) gefunden, die vermutlich aus zersetztem Cuticula-Wachs entstehen und mitverantwortlich sind für den Geruch des Waldbodens.[2]

Herstellung

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Dodecanolid kann durch Baeyer-Villiger-Oxidation von Cyclododecanon mit Permaleinsäure hergestellt werden.[3]

Reaktionen

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Dodecanolid eignet sich für eine ringöffnende Polymerisation durch eine Lipase. In einer Studie waren Lipasen aus Bakterien der Gattung Pseudomonas besonders effizient. So können Polymere mit Molmassen über 10.000 g/mol hergestellt werden.[4]

Dodecanolid eignet sich außerdem zur Synthese von 1-Triacontanol. Dazu wird das Lacton zunächst mit Diisobutylaluminiumhydrid zum Lactol reduziert. Dieses steht im Gleichgewicht mit 12-Hydroxydodecanal, wobei die Aldehydform bei weitem überwiegt. Wittig-Reaktion mit einem Phosphoran, welches aus 1-Bromoctadecan, Triphenylphosphan und Butyllithium hergestellt wird, ergibt eine C30-Alkenverbindung. Diese kann mittels Platin(IV)-oxid zu 1-Triacontanol hydriert werden.[5]

Sicherheitshinweise

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Dodecanolid hat einen Flammpunkt von 113 °C.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Datenblatt Oxacyclotridecan-2-one bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 26. Mai 2024 (PDF).
  2. Robert A. Franich: Macrocyclic lactones in radiata pine forest floor litter. In: Phytochemistry. Band 31, Nr. 7, Juli 1992, S. 2532–2533, doi:10.1016/0031-9422(92)83318-S.
  3. Douglass F. Taber, Jack Qiu: Permaleic Acid: Baeyer–Villiger Oxidation of Cyclododecanone. In: Journal of Chemical Education. Band 90, Nr. 8, 13. August 2013, S. 1103–1104, doi:10.1021/ed400083m.
  4. Hiroshi Uyama, Kazuhiro Takeya, Norio Hoshi, Shiro Kobayashi: Lipase-Catalyzed Ring-Opening Polymerization of 12-Dodecanolide. In: Macromolecules. Band 28, Nr. 21, Oktober 1995, S. 7046–7050, doi:10.1021/ma00125a002.
  5. Gerald Kirchner, Hans Weidmann: Eine effiziente Synthese von 1‐Triacontanol. In: Liebigs Annalen der Chemie. Band 1985, Nr. 1, 14. Januar 1985, S. 214–216, doi:10.1002/jlac.198519850123.