Domenico Maria Salle

deutscher Hofbaumeister

Domenico Maria Salle (auch: Sala[1][2]) (* 5. September 1727 in Roveredo, Graubünden; † 26. Februar 1808 in Eichstätt) war der letzte Hofbaumeister des Hochstifts Eichstätt.

Sein Vater war Giovanni Giuseppe Salle, der als „Aedilis“ (Zeremonienmeister) am Stuttgarter Hof tätig war. Er selbst arbeitete seit 1756 unter dem letzten Hofbaudirektor Maurizio Pedetti als „Ballier“ (Polier), ab 1762 als „Hofpalier“ und ab 1769 als Architekt im Dienst des Domkapitels von Eichstätt. Als Landbaumeister hatte er schadhaft gewordene Kirchen zu inspizieren, Gutachten zu schreiben, (Teil-)Abbrüche anzuordnen, Neubauten und vor allem Renovierungsarbeiten zu planen und zu leiten. An größeren Umbaumaßnahmen beschäftigten ihn vor allem Schloss Hirschberg und das ehemalige Jesuitenkolleg in Eichstätt.

1765 heiratete er in Eichstätt (gemäß Eintrag in der Pfarrmatrikel der Marienpfarrei) Anna Maria Glezganin aus Ornbau; die Trauung fand in Mörsach bei Ornbau statt, wo er mit dem Bau des Kastenamtes beschäftigt war. Als die Säkularisation 1803 bis 1806 dem Fürstbistum und auch der Hofbautätigkeit ein Ende bereitete, war Salle in fortgeschrittenem Alter.

Literatur

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  • Max Pfister: Baumeister aus Graubünden – Wegbereiter des Barock, Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 1993, S. 104, 273, ISBN 3-7954-1037-1.
  • Alexander Rauch: Stadt Eichstätt. Denkmäler in Bayern Band I.9/1. München und Zürich: Schnell & Steiner 1989, S. 150f., ISBN 3-7954-1004-5.
  • Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 59 (1961/62), S. 57, 59, 60 (1962/64), S. 53, 61 (1965/66), S. 52f., 58, 71, 74, 76, 62 (1967/68), S. 70, Fußnote 9.
  • Martin Sangl: Die Plansammlung des Dominikus Sales. Zu den unbekannten Schätzen des Eichstätter Diözesanarchivs gehört eine Bestandsaufnahme auswärtigen Gebäudebesitzes. In: Das Jura-Haus 4 (1998/99), S. 5–11.
  • Cesare Santi: Domenico Maria Sala. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. Februar 2011.
  • Ursula Stevens: Domenico Maria Sala. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 26. Oktober 2024.

Einzelnachweise

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  1. Cesare Santi: Domenico Maria Sala. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. Februar 2011.
  2. Ursula Stevens: Domenico Maria Sala. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 26. Oktober 2024.