Der dritte Lemoinesche Kreis eines Dreiecks ist einer der besonderen Kreise der Dreiecksgeometrie. Wie der erste und zweite Lemoinesche Kreis ist er ein Spezialfall eines Tucker-Kreises. Er ist nach dem französischen Mathematiker Émile Lemoine (1840–1912) benannt, wurde aber erst 2002 von Jean-Pierre Ehrmann entdeckt.

Schnittpunkte ,,, , und liegen auf dem dritten Lemoine-Kreis mit Mittelpunkt (rot). ist der Lemoine-Punkt und der Mittelpunkt des Umkreises von .

Definition

Bearbeiten

Betrachtet man bei einem Dreieck   mit Lemoinepunkt   die Umkreise der Teildreiecke  ,   und  , dann schneiden sie die verlängerten Dreiecksseiten von   in je zwei weiteren Punkten. Das heißt, der Umkreis von   schneidet   in   und   in  , der Umkreis von   schneidet   in   und   in   und der der Umkreis von   schneidet   in   und   in  . Diese sechs Schnittpunkte   haben die Eigenschaft auf einem gemeinsamen Kreis zu liegen, dieser Kreis wird als dritter Lemoine-Kreis bezeichnet.

Eigenschaften

Bearbeiten

Der Mittelpunkt   des dritten Lemoine-Kreises liegt auf der Verbindungsgeraden zwischen dem Lemoine-Punkt   und dem Umkreismittelpunkt   des Dreiecks  , zudem ist der Abstand zwischen Umkreismittelpunkt   und Lemoinepunkt   doppelt so groß wie der Abstand zwischen Mittelpunkt   und Lemoinepunkt .

 

Verwendet man orientierte Abstände oder Vektoren, so gilt:

 

Der dritte Lemoine-Kreis ist ein Tucker-Kreis.

Literatur

Bearbeiten
  • Darij Grinberg: Ehrmann's Third Lemoine Circle. In: Journal of Classical Geometry 1, 2012, S. 40–52.
  • Sandor Nagydobai Kiss, Paul Yiu: On the Tucker Circles. In: Forum Geometricorum, Band 17 (2017), S. 157–175 (Digitalisat)
Bearbeiten
Commons: Lemoinesche Kreise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien