Ein durchgestrichenes Zielschild war eine besondere Form der Fahrgastinformation, bei welcher das Zielschild eines öffentlichen Nahverkehrsmittels mit einem – farblich kontrastierenden – Diagonalbalken durchgestrichen respektive hinterlegt wurde. Dadurch vermittelte das jeweilige Verkehrsunternehmen den an den Haltestellen wartenden Fahrgästen – ähnlich wie bei der durchgestrichenen Liniennummer – eine bestimmte Zusatzinformation, die über den Text auf dem Schild hinaus führte. Im Einzelnen hatte die Durchstreichung dabei jedoch sehr unterschiedliche Bedeutungen:

  • Die Berliner S-Bahn versah die Zielschilder der zwischen 1953 und 1958 existierenden sogenannten Durchläuferzüge mit einem durchgehenden roten Diagonalstreifen bei den Zuggruppen 1 und 3 beziehungsweise einem durchgehenden blauen Diagonalstreifen bei der Zuggruppe L. Diese beschleunigten Züge in den Hauptverkehrszeiten hielten nicht an Zwischenstationen auf West-Berliner Gebiet.[1]
Ein historischer Wagen der Straßenbahn München mit durchgestrichenem Zielschild
  • Die Straßenbahn Chemnitz kennzeichnete bis 2004 abweichende Linienziele, das heißt Einrückfahrten ins Depot und Umleitungen, mit einem grünen Schrägstrich im Zielschild.
  • Bei der Metro Athen wiesen früher rot durchgestrichene Zielschilder auf Kurzläufer hin, die nur bis zu einer Zwischenendstelle fuhren.
  • Im Budapester Autobusverkehr diente bis September 2008 ein hellbrauner Diagonalbalken dazu, jene Linien zu kennzeichnen, die über die Stadtgrenze hinaus fuhren. Damit sollten die Fahrgäste auf den entsprechend höheren Vororttarif hingewiesen werden.[4]
  • Im Wiener Autobusverkehr wies ein grüner Diagonalstrich auf der Routentafel auf den erhöhten Tarif im innerstädtischen Autobusverkehr hin.

Einzelnachweise

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  1. Beschreibung der Durchläuferzüge der Berliner S-Bahn auf stadtschnellbahn-berlin.de, abgerufen am 30. Januar 2018
  2. tramreport.de
  3. Fahrplan für die Bahnbuslinie Ravensburg–Weingarten (Württ)–Baienfurt und zurück gültig ab 1. Juli 1959
  4. budapest-tourist.info