Dustin Brown (Eishockeyspieler)

US-amerikanischer Eishockeyspieler

Dustin James Brown (* 4. November 1984 in Ithaca, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler. Von 2003 bis 2022 spielte er seine gesamte Profikarriere für die Los Angeles Kings in der National Hockey League auf der Position des rechten Flügelstürmers und gewann mit dem Team 2012 und 2014 den Stanley Cup. Zudem führte er die Mannschaft von 2008 bis 2016 als Kapitän an, hielt zeitweise den Franchise-Rekord für die meisten absolvierten Spiele (1296) und wurde für sein gesellschaftliches Engagement mit dem NHL Foundation Player Award sowie für Führungsqualitäten mit dem Mark Messier Leadership Award geehrt. Seine Trikotnummer 23 wird in Los Angeles nicht mehr vergeben. Mit der Nationalmannschaft der USA gewann Brown unter anderem die Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen 2010.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Dustin Brown

Geburtsdatum 4. November 1984
Geburtsort Ithaca, New York, USA
Größe 183 cm
Gewicht 96 kg

Position Rechter Flügel
Nummer #23
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 2003, 1. Runde, 13. Position
Los Angeles Kings

Karrierestationen

1998–2000 Ithaca High Little Red
2000 Syracuse Stars
2000–2003 Guelph Storm
2003–2022 Los Angeles Kings
2012 ZSC Lions

Karriere

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Der 1,83 m große Flügelstürmer spielte zunächst von 1998 bis 2000 im US-Bundesstaat New York für die High-School-Mannschaft der Ithaca High Little Red, im High-School-Ligensystem der Vereinigten Staaten. Im Verlauf der Saison 1999/2000 war der Rechtsschütze ebenfalls für die Syracuse Stars aktiv. Daraufhin verbrachte Brown drei Spielzeiten in der kanadischen Juniorenliga Ontario Hockey League, in der er für die Guelph Storm aufs Eis ging. Direkt im Anschluss an diese Zeit wurde der Angreifer beim NHL Entry Draft 2003 in der ersten Runde an Position 13 von den Los Angeles Kings ausgewählt.

Los Angeles Kings

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Von den Kings wurde der Rechtsschütze erstmals in der Saison 2003/04 eingesetzt, sein erstes NHL-Tor erzielte der Angreifer am 9. Oktober 2003 gegen die Detroit Red Wings. Seine Debütsaison im Trikot der Kings limitierte sich jedoch auf insgesamt 31 NHL-Einsätze, da ihn eine Knöchelverletzung früh in der Saison außer Gefecht setzte. Den Lockout in der Spielzeit 2004/05 verbrachte Brown bei den Manchester Monarchs in der American Hockey League und kehrte danach in den Kader der Kings zurück. 2007 unterschrieb er dort einen Sechsjahresvertrag, der ihm etwa 19 Millionen US-Dollar einbringen soll.

 
Brown bei einem Penalty in den Playoffs 2012 gegen Vancouver

Zur Saison 2008/09 wurde der Angreifer zum Mannschaftskapitän der Los Angeles Kings ernannt, womit er den zu den San Jose Sharks abgewanderten Rob Blake in dieser Funktion ersetzte.[1] Gleichzeitig war Brown der erste US-Amerikaner in der Historie der Kings, welcher das Kapitänsamt ausführte und zu diesem Zeitpunkt mit einem Alter von 23 Jahren der jüngste in der Team-Geschichte.[1] Trotzdem verpassten die Kings wie auch in den Vorjahren die Play-offs um den Stanley Cup. In der Saison 2009/10 belegten die Los Angeles Kings den sechsten Platz der Western Conference und qualifizierten sich damit erstmals seit 2002 für die Play-offs. Dort unterlag das Team in der ersten Runde den Vancouver Canucks in der Best-of-Seven-Serie mit 2:4-Spielen. Auch in der Folgesaison schieden die Kings in der ersten Play-off-Runde nach sechs Partien aus, dieses Mal unterlag die Mannschaft den San Jose Sharks.

 
Brown mit dem Stanley Cup (2012)

In der Saison 2011/12 erreichte Brown erneut mit dem achten Platz in der Regular Season knapp das Playoff und traf dort im Conference-Viertelfinale auf den Gewinner der Presidents’ Trophy, den Vancouver Canucks. Die Kings avancierten zur großen Playoff-Überraschung, indem sie diese mit 4:1 in der Serie schlugen und weiter bis ins Stanley-Cup-Finale vordrangen. Der Teamkapitän konnte somit mit seiner Mannschaft seine erste Clarence S. Campbell Bowl gewinnen. Doch auch der prestigeträchtige Stanley Cup blieb ihm nicht verwehrt, nachdem er sein Team im sechsten Finalspiel zum ersten Titel der Clubgeschichte trieb.

Den Lockout in der NHL während der Saison 2012/13 verbrachte der US-Amerikaner bei den ZSC Lions in der Schweizer National League A und markierte dabei 13 Scorerpunkte in 16 Partien. Nach Beendigung des Spielerstreikes kehrte er zu den Kings zurück und beendete die Spielzeit mit 18 Treffern sowie 11 Torvorlagen. Im Juli 2013 verlängerte Brown seinen Vertrag in Los Angeles um acht Jahre bei einem kolportierten Gesamtgehalt von 47 Millionen US-Dollar.[2] In der anschließenden Saison 2013/14 verzeichnete der Angreifer ein offensivschwächeres Jahr und erzielte lediglich 27 Scorerpunkte. In den Playoffs konnte er seine Leistungen zwar steigern, wurde jedoch beim erneuten Stanley-Cup-Sieg seiner Mannschaft im Rahmen seiner Rolle als Mannschaftskapitän teilweise kritisiert.[3] Dennoch erhielt Brown im Anschluss an die Spielzeit den Mark Messier Leadership Award für seine Führungsqualitäten und „[…] in Anerkennung für seinen Einsatz und Engagement für Wohltätigkeitsorganisationen in seiner Gemeinde.“[4]

Nach der Saison 2015/16 wurde er vom Kapitänsamt enthoben und Anže Kopitar als sein Nachfolger ernannt. Im Dezember 2017 absolvierte er sein 1000. Spiel der regulären Saison in der NHL. Gegen Ende der Saison 2018/19 übertraf er den Franchise-Rekord für die meisten absolvierten Spiele in der Historie der Kings und überholte dabei Dave Taylor. Nach der Saison 2021/22 gab Brown das Ende seiner aktiven Karriere bekannt, in der er insgesamt 1296 NHL-Partien bestritten und dabei 712 Scorerpunkte im Trikot der Kings verzeichnet hatte. Den Titel des Rekordspielers der Kings allerdings gab er bereits während der Saison 2023/24 an seinen langjährigen Teamkollegen Anže Kopitar ab.

Im Februar 2023 sperrten die Los Angeles Kings seine Trikotnummer 23, sodass diese seither nicht mehr vergeben wird.

International

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Brown im Nationaltrikot (2008)

Brown vertrat sein Heimatland sowohl auf Junioren- als auch auf Seniorenebene. Als Juniorenakteur absolvierte der Rechtsschütze die U20-Junioren-Weltmeisterschaften 2002 und 2003, bei denen der Offensivakteur einen Medaillengewinn jeweils knapp verfehlte. Für die U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2004 wurde der Stürmer ebenfalls in den Kader nominiert, war jedoch verletzungsbedingt nicht einsatztauglich. Für die Seniorenauswahl der US-amerikanischen Nationalmannschaft stand Brown für die Weltmeisterschaft 2004 erstmals im Aufgebot an den Welttitelkämpfen und sicherte sich schließlich mit einem Sieg gegen die slowakische Auswahl im Spiel um Platz drei die Bronzemedaille.

Zwei Jahre später beendete der Stürmer die Weltmeisterschaft 2006 mit fünf Treffern und zwei Vorlagen in sieben Partien als bester Punktesammler der US-Amerikaner, unterlag mit der Mannschaft jedoch im Viertelfinale dem späteren Weltmeister Schweden. Für die Weltmeisterschaft 2009 führte der inzwischen 24-jährige Rechtsschütze sein Heimatland bei den Welttitelkämpfen als Mannschaftskapitän an.[5] Bei den Olympischen Winterspielen 2010 lief Brown als einer von vier Assistenzkapitänen der US-Amerikaner aufs Eis und gewann mit der Mannschaft die Silbermedaille.[5] Im Turnierverlauf blieb er jedoch in allen sechs Partien punktlos und beendete den Wettbewerb mit einer ausgeglichenen Plus/Minus-Bilanz.

Erfolge und Auszeichnungen

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International

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Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1998/99 Ithaca High Little Red High-NY 18 4 13 17
1999/00 Ithaca High Little Red High-NY 24 33 21 53
1999/00 Syracuse Stars MYHA
2000/01 Guelph Storm OHL 53 23 22 45 50 4 0 0 0 10
2001/02 Guelph Storm OHL 63 41 32 73 56 9 8 5 13 14
2002/03 Guelph Storm OHL 58 34 42 76 89 11 7 8 15 6
2003/04 Los Angeles Kings NHL 31 1 4 5 16
2004/05 Manchester Monarchs AHL 79 29 45 74 96 6 5 2 7 10
2005/06 Los Angeles Kings NHL 79 14 14 28 80
2006/07 Los Angeles Kings NHL 81 17 29 46 54
2007/08 Los Angeles Kings NHL 78 33 27 60 55
2008/09 Los Angeles Kings NHL 80 24 29 53 64
2009/10 Los Angeles Kings NHL 82 24 32 56 41 6 1 4 5 6
2010/11 Los Angeles Kings NHL 82 28 29 57 67 6 1 1 2 6
2011/12 Los Angeles Kings NHL 82 22 32 54 53 20 8 12 20 34
2012/13 ZSC Lions NLA 16 8 5 13 26
2012/13 Los Angeles Kings NHL 46 18 11 29 22 18 3 1 4 8
2013/14 Los Angeles Kings NHL 79 15 12 27 66 26 6 8 14 22
2014/15 Los Angeles Kings NHL 82 11 16 27 26
2015/16 Los Angeles Kings NHL 82 11 17 28 30 5 0 1 1 4
2016/17 Los Angeles Kings NHL 80 14 22 36 22
2017/18 Los Angeles Kings NHL 81 28 33 61 58 4 0 1 1 4
2018/19 Los Angeles Kings NHL 72 22 29 51 24
2019/20 Los Angeles Kings NHL 66 17 18 35 22
2020/21 Los Angeles Kings NHL 49 17 14 31 18
2021/22 Los Angeles Kings NHL 64 9 19 28 20 7 0 2 2 0
OHL gesamt 174 98 96 194 195 24 15 13 28 30
NHL gesamt 1296 325 387 712 738 92 19 30 49 84

International

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Vertrat die USA bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2002 USA U20-WM 5. Platz 7 1 3 4 10
2003 USA U20-WM 4. Platz 7 2 2 4 10
2004 USA WM   9 1 3 4 4
2006 USA WM 7. Platz 7 5 2 7 10
2008 USA WM 6. Platz 7 5 4 9 22
2009 USA WM 4. Platz 9 3 5 8 8
2010 USA Olympia   6 0 0 0 0
2014 USA Olympia 4. Platz 6 2 1 3 4
Junioren gesamt 14 3 5 8 20
Herren gesamt 44 16 15 31 48

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

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Commons: Dustin Brown – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b History of the Kings' Captaincy. Los Angeles Kings, abgerufen am 10. Februar 2012 (englisch).
  2. cbssports.com Dustin Brown signs eight-year contract extension with Kings
  3. sports.yahoo.com Dustin Brown endures as one of the NHL’s most criticized captains
  4. nhl.com Kings' Brown wins Mark Messier Leadership Award
  5. a b Langenbrunner USA’s captain. Internationale Eishockey-Föderation, 12. Januar 2010, abgerufen am 16. Juni 2017 (englisch).