Dwinskoje (Kaliningrad)
Dwinskoje (russisch Двинское, deutsch Warkallen, 1938 bis 1945 Roloffseck, litauisch Varkalai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gussew im Rajon Gussew.
Siedlung
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Geographische Lage
BearbeitenDwinskoje liegt neun Kilometer nördlich der Stadt Gussew (Gumbinnen) an einem Landweg, der Krasnogorskoje (Brakupönen/Roßfeld) mit Jasnoje Pole (Packallnischken/Bergendorf (Ostpr.)) an der Regionalstraße 27A-033 (ex A198) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Gussew an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje der einstigen Preußischen Ostbahn zur Weiterfahrt nach Moskau.
Geschichte
BearbeitenDas vormalige Medien[2] wurde bereits vor 1557 gegründet und bestand durch die Jahrhunderte als nur kleines Dorf. Im Jahre 1874 kam es zum neuerrichteten Amtsbezirk Niebudszen, der – 1936 in „Amtsbezirk Niebudschen“, 1938 in „Amtsbezirk Herzogskirch“ umbenannt – bis 1945 bestand und zum Kreis Gumbinnen im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.
Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – des Jahres 1938 wurde Warkallen aus ideologischen Gründen in „Roloffseck“ umbenannt.
In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Hier erhielt es 1950 die russische Bezeichnung „Dwinskoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Krasnogorski selski Sowet im Rajon Gussew zugeordnet.[3] Von 2008 bis 2013 gehörte Dwinskoje zur Landgemeinde Kubanowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gussew.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner[4] |
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1910 | 174 |
1933 | 151 |
1939 | 134 |
2002 | 32 |
2010 | 39 |
Kirche
BearbeitenMehrheitlich war die Bevölkerung Warkallens resp. Roloffsecks vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Niebudszen (der Ort hieß ab 1936: Niebudschen, ab 1938: Herzogskirch, heute russisch: Krasnogorskoje) eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Gumbinnen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Dwinskoje im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen). Sie ist Pfarrzentrum für die östliche Region der Oblast Kaliningrad und gehört zur Propstei Kaliningrad[5] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Roloffseck
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
- ↑ Volkszählungsdaten
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)