Earth, Wind and Fire

US-amerikanische Band
(Weitergeleitet von EWAF)

Earth, Wind & Fire ist eine amerikanische Soul- und Funk-Band, die 1969 in Chicago von dem Jazzschlagzeuger Maurice White gegründet wurde. In Deutschland waren ihre erfolgreichsten Stücke September und Boogie Wonderland.

Earth, Wind & Fire
[[Datei:{{{Logo}}}|225x175px|rahmenlos|zentriert|alt=]]
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Funk, Pop, Fusion
Aktive Jahre
Gründung 1969
Auflösung
Website earthwindandfire.com
Gründungsmitglieder
Maurice White († 2016)
Verdine White
Gesang
Don Whitehead (bis 1972)
Gesang
Sherry Scott (bis 1972)
Gitarre
Michael Beale (bis 1972)
Vibraphon, E-Piano, Gesang
Wade Flemons (bis 1972, † 1993)
Phillard Williams (bis 1972)
Saxophone, Flöte
Chester Washington (bis 1972)
Trompete
Leslie Drayton (bis 1972)
Posaune
Alex Thomas (bis 1972)
Aktuelle Besetzung
Bass
Verdine White
Gesang, Congas, Schlagzeug
Philip Bailey (seit 1972)
Gesang, Perkussion, Schlagzeug
Ralph Johnson (seit 1972)
Gesang, Perkussion
B. David Whitworth (seit 1996)
Gesang, Perkussion
Philip Doron Bailey (seit 2009)
Gitarre
Morris O’Connor (seit 2008)
Gitarre
Serg Dimitrijevic (seit 2014)
Schlagzeug
John Paris (seit 2001)
Keyboards, Bandleader
Myron McKinley (seit 2001)
Saxophon
Gary Bias (seit 1987)
Trompete, Flügelhorn
Bobby Burns (seit 2004)
Posaune
Reggie Young (seit 1987)
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Jessica Cleaves (1972–1973, † 2014)
Gesang
Helena Davis (1972)
Gesang
Kim Johnson (2005–2009)
Gesang
Carl Carwell (1994–1997)
Gesang
Kimberly Brewer (2002–2004)
Gesang
Krystal Bailey (2004)
Gitarre
Roland Bautista (1972–1973, 1981–1983, † 2012)
Gitarre
Johnny Graham (1973–1983)
Gitarre
Al McKay (1973–1981)
Gitarre
Sheldon Reynolds (1987–2002)
Gitarre
Dick Smith (1987–1991)
Gitarre
Bobby Gonzales (2001–2002)
Gitarre
John Johnson (2002–2004)
Gitarre
Greg „G-Mo“ Moore (2002–2014)
Gitarre
Vadim Zilberstein (2004–2008)
Schlagzeug
Fred (Freddie) White (1974–1984, † 2023)
Schlagzeug
Sonny Emory (1987–1999)
Schlagzeug
Gorden Campbell (1999–2001)
Perkussion, Gesang
Beloyd Taylor – (1981–1982, † 2014)
Perkussion
David Romero (1993–2001)
Perkussion
Daniel de los Reyes (2002–2004)
Keyboards
Larry Dunn (1972–1984)
Keyboards, Bandleader
Vance Taylor (1987–1993)
Keyboards
Fred Ravel (1993–1994)
Keyboards
Morris Pleasure (1993–2001)
Keyboards
Mike McKnight (1996–1998)
Gesang, Keyboards
Robert Brookins (1999–2003, † 2009)
Saxophon, Flöte, Perkussion
Andrew Woolfolk (1973–1993, † 2022)
Saxophon, Flöte
Ronnie Laws (1972)
Trompete, Flügelhorn
Ray Brown (1987–2004)
Phenix Horns (1974–1981)
Posaune
Louis Satterfield († 2004)
Trompete, Flügelhorn
Michael Harris
Trompete, Flügelhorn
Rhamlee Michael Davis
Saxophon
Don Myrick († 1993)
Trompete
Elmar Brown (1979)

{{{Logobeschreibung unten}}}

Geschichte

Bearbeiten

Die Anfänge

Bearbeiten

Ihr Stil ist beeinflusst von Soul, Funk, Motown, afrikanischen Elementen (Kalimba) und modernen Pop-Rhythmen, die sie in den christlichen Gemeinden ihrer Umgebung sammelten. Im Besonderen wurden sie bekannt durch ihre Bläsergruppe –  The Phenix Horns. Ein markantes Merkmal ihres Sounds ist der Falsett-Gesang ihres Sängers Philip Bailey aus Denver, der kurz nach Veröffentlichung des zweiten Albums zur Gruppe stieß.

Hochphase (1975–1983)

Bearbeiten

Nach den ersten beiden Alben, die mäßigen Erfolg in den Charts hatten, formierte Maurice White die Band noch einmal um. Doch ihre internationale Erfolgsstory begann erst 1975, nachdem die Band das Soundtrack-Album That’s the Way of the World für den gleichnamigen Film herausbrachte, in dem sie selbst mitspielte. Mit der ausgekoppelten Hitsingle Shining Star standen sie wochenlang in vielen Ländern hoch in den Top 10. Der erste große Erfolg stellte sich mitten im Disco-Zeitalter mit den Grammy-Alben All'N'All (1977) und I Am (1979) ein. Von diesen Alben wurden acht Lieder zu Top-Hits und standen auf den vordersten Plätzen in den R&B-Charts: Can’t Let Go, After the Love Has Gone, Fantasy, Wait, In the Stone, Boogie Wonderland, Star und You and I. Einen weiteren Top-Hit hatte die Band mit der nur als Single und auf dem Greatest-Hits-Album veröffentlichten schnellen Tanznummer September (1978). Weitere große Hits wie Let’s Groove (1981) folgten.

Die weltweit präsentierten Bühnenshows von Earth, Wind and Fire zeichneten sich besonders in den 1980er Jahren durch ihre bunten, aufwändigen Kostüme und die außergewöhnliche Choreographie aus.

Im Laufe der frühen 1980er Jahre zerbrach das klassische Line-Up der Band. 1981 verließ Gitarrist Al McKay die Band und wurde durch seinen Vorgänger Roland Bautista ersetzt. Nach dem Album Electric Universe (1983) begab sich die Band in eine längere Pause, in dem mehrere Mitglieder Soloalben veröffentlichten.

Comeback (ab 1987)

Bearbeiten

1987 veröffentlichte die Band mit Touch The World ein Comeback-Album und spielte ab Januar 1988 auch wieder live. Die Besetzung der Band hatte sich jedoch verändert. Lediglich Maurice White, Verdine White, Philip Bailey, Ralph Johnson und Andrew Woolfolk waren übrig geblieben.[1] 1990 veröffentlichte die Band das Album Heritage, auf dem u. a. durch Gastauftritte von Sly Stone und MC Hammer versucht wurde, jüngeres Publikum anzusprechen. Das Album floppte jedoch und die Zusammenarbeit mit Columbia endete.[2] 1993 verließ Andrew Woolfolk die Band.

Seit 1998 trat Maurice White aus Krankheitsgründen nicht mehr live mit der Band auf. Nach der Aufnahme der Band in die Rock and Roll Hall of Fame im Jahr 2000 gab er bekannt, dass er an Parkinson erkrankt sei. Bei dieser Zeremonie waren neben den verbliebenen Originalmitgliedern auch die ehemaligen Mitglieder Larry Dunn, Al McKay, Andrew Woolfolk, Fred White (Bruder von Maurice und Verdine, 1955–2023) und Johnny Graham anwesend.[3]

Die anderen Bandmitglieder, allen voran Verdine White und Philip Bailey, beschlossen, die Band weiterzuführen. So touren Earth, Wind and Fire heute noch weltweit mit großem Erfolg und nehmen weiterhin Alben auf. Maurice White war bis zu seinem Tod im Jahr 2016 weiterhin Mitglied der Band und trat bei den Studioaufnahmen als Sänger und Produzent in Erscheinung. Gelegentlich sah man ihn auch noch auf der Bühne, beispielsweise bei der Grammy-Verleihung 2004 sowie während der Japan-Tournee im selben Jahr.

Im November 2011 erschien mit Guiding Lights ein neuer Song (mit Larry Dunn an den Keyboards).[4] Im September 2013 ist – acht Jahre nach dem letzten Studioalbum – Now, Then & Forever erschienen. Die Single My Promise wurde am 24. Juni veröffentlicht.[5]

Anlässlich der Grammy Awards 2020 fand am 28. Januar 2020 im Los Angeles Convention Center in Los Angeles ein Tribut-Konzert für Prince unter dem Motto „Let’s Go Crazy: The Grammy Salute to Prince“ statt, bei dem Earth, Wind and Fire den Song Adore (1987) sangen. Das Konzert wurde am 21. April 2020, dem vierten Todestag von Prince, im US-Fernsehen ausgestrahlt.[6][7]

Diskografie

Bearbeiten

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][9][10]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US   R&B
1970 Earth, Wind & Fire
Warner Music Group
US172
(13 Wo.)US
R&B24
(17 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Februar 1971
1971 The Need of Love
Warner Music Group
US89
(13 Wo.)US
R&B35
(9 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1971
1972 Last Days and Time
Columbia Records
US87
(25 Wo.)US
R&B15
(31 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1972
1973 Head to the Sky
Columbia Records
US27
 
Platin

(71 Wo.)US
R&B2
(49 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Mai 1973
1974 Open Our Eyes
Columbia Records
US15
 
Platin

(37 Wo.)US
R&B1
(38 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 25. März 1974
1975 That’s the Way of the World
Columbia Records
US1
 
×3
Dreifachplatin

(55 Wo.)US
R&B1
(33 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 15. März 1975
Soundtrack zum gleichnamigen Film
Platz 486 der Rolling-Stone-500
1976 Spirit
Columbia Records
US2
 
×2
Doppelplatin

(30 Wo.)US
R&B2
(28 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: September 1976
1977 All ’n All
Columbia Records
UK13
 
Silber

(23 Wo.)UK
US3
 
×3
Dreifachplatin

(47 Wo.)US
R&B1
(38 Wo.)R&B
1979 I Am
American Record Company
DE20
(18 Wo.)DE
UK5
 
Platin

(41 Wo.)UK
US3
 
×2
Doppelplatin

(38 Wo.)US
R&B1
(37 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 9. Juni 1979
1980 Faces
American Record Company
DE46
(5 Wo.)DE
UK10
(6 Wo.)UK
US10
 
Gold

(21 Wo.)US
R&B2
(22 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 14. Oktober 1980
1981 Raise!
American Record Company
DE30
(23 Wo.)DE
CH
 
Gold
CH
UK14
 
Gold

(22 Wo.)UK
US5
 
Platin

(25 Wo.)US
R&B1
(29 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 14. November 1981
1983 Powerlight
Columbia Records
DE13
(13 Wo.)DE
UK22
(6 Wo.)UK
US12
 
Gold

(21 Wo.)US
R&B4
(25 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 3. Februar 1983
Electric Universe
Columbia Records
DE37
(3 Wo.)DE
CH22
(2 Wo.)CH
US40
(16 Wo.)US
R&B8
(21 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 4. November 1983
1987 Touch the World
Columbia Records
DE42
(3 Wo.)DE
CH25
(2 Wo.)CH
US33
 
Gold

(28 Wo.)US
R&B3
(31 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Oktober 1987
1990 Heritage
Columbia Records
DE39
(10 Wo.)DE
US70
(11 Wo.)US
R&B19
(20 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Januar 1990
1993 Millennium
Reprise Records
US39
(11 Wo.)US
R&B8
(24 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 14. September 1993
1997 In the Name of Love
Rhino Records
R&B50
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 24. Juli 1996; als Avatar in Japan
2003 The Promise
Kalimba Records
US89
(4 Wo.)US
R&B19
(9 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 20. Mai 2003
2005 Illumination
Sanctuary Records
US32
(6 Wo.)US
R&B8
(19 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 20. September 2005
2013 Now, Then & Forever
Legacy Recordings
DE55
(1 Wo.)DE
AT75
(1 Wo.)AT
CH85
(1 Wo.)CH
UK25
 
Gold

(3 Wo.)UK
US11
(5 Wo.)US
R&B6
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 10. September 2013
2014 Holiday
Legacy Recordings
R&B26
(10 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 21. Oktober 2014
Weihnachtsalbum

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

 
Zementplatte auf dem Munich Olympic Walk of Stars
 
Stern auf dem Hollywood Walk of Fame

Literatur

Bearbeiten
  • Irwin Stambler: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, St. Martin’s Press, New York City NY, 1989, ISBN 0-312-02573-4, S. 204–206.

Dokumentation

Bearbeiten
  • Earth Wind & Fire – Shining Stars. Regie: Kathryn Arnold und Stephanie Bennett, GB, 90 Minuten, 2001
Bearbeiten
Commons: Earth, Wind and Fire – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Earth, Wind & Fire Setlist at Bayfront Center, St. Petersburg. Abgerufen am 12. Juni 2022 (englisch).
  2. Earth, Wind & Fire bei laut.de
  3. Earth, Wind & Fire “Rock & Roll Hall Of Fame Induction”. Abgerufen am 12. Juni 2022.
  4. New Single (Memento vom 22. November 2011 im Internet Archive)
  5. Earth, Wind & Fire - My Promise (Audio). youtube.com; abgerufen am 21. Juli 2013.
  6. Chuck Arnold: Grammy salute ‘Let’s Go Crazy’ proves nothing compares 2 Prince. In: nypost.com. 21. April 2020, abgerufen am 24. April 2020 (englisch).
  7. The Best Moments From ‘Let’s Go Crazy: The Grammy Salute To Prince’ [Videos]. In: liveforlivemusic.com. 21. April 2020, abgerufen am 24. April 2020 (englisch).
  8. Chartquellen: DE AT CH UK US
  9. The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  10. Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9.