Eberhard Wenzel (* 22. April 1896 in Pollnow; † 27. Januar 1982 in Künzelsau-Kocherstetten) war ein deutscher Kirchenmusiker und Komponist.
Leben
BearbeitenWenzel studierte ab 1919 am Akademischen Institut für Schul- und Kirchenmusik in Berlin[1] und wurde 1921 Musiklehrer zuerst an der Bismarck-Realschule, dann am Dorotheenstädtischen Gymnasium in Berlin. Nebenamtlich versah er den Organistendienst an der Dorfkirche in Berlin-Biesdorf[2]. Er bildete sich außerdem bei Fritz Heitmann im Fach Orgel und bei Arnold Ebel im Fach Komposition weiter[3]. 1922 heiratete er Käthe Helene Marga von Wedel[4]. 1925 wurde er zum Organisten an St. Marien und St. Johannis in Neubrandenburg berufen[5], 1930 wechselte er an die Kirche St. Peter und Paul in Görlitz[6]. 1947 übernahm er die Leitung der neugegründeten Kirchenmusikschule in Görlitz[7], im Jahr darauf wurde er zum Landeskirchenmusikdirektor des Görlitzer Kirchengebietes ernannt[8]. 1951 wurde er als Nachfolger von Kurt Fiebig zum Leiter der Kirchenmusikschule in Halle (Saale) berufen[9], ein Amt, das er bis 1965 innehatte[10]. Im gleichen Jahr übersiedelte er mit seiner Gattin nach Stuttgart-Vaihingen, wo seine Tochter Rosemarie lebte[11]. 1967 starb Wenzels Gattin an Krebs[12], im Januar 1969 übersiedelte Wenzel nach Künzelsau-Kocherstetten, da sein Schwiegersohn eine Pfarrstelle im nahe gelegenen Schwaigern übernommen hatte. 1962 wurde ihm von der Universität Heidelberg die Ehrendoktorwürde verliehen. 1974 erhielt er außerdem den Johann-Wenzel-Stamitz-Preis[13].
Zu seinen Schülern gehörten Lothar Graap und Dieter Wellmann.
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Ars moriendi, Szenisches Oratorium (1932)
- Emmaus, Kammeroratorium (1932)
- Das deutsche Herz, Oratorium auf einen Text von Ernst Moritz Arndt (1941)
- Die Berge des Heils, Oratorium (1949)
- Das Gleichnis, Zyklus in vier Teilen nach Gedichten von Siegbert Stehmann (1954)
- Missa alternatim cantata (1963)
- Media vita in morte sumus, Requiem für gemischten Chor und Orchester/Orgel (1968/69)
- Choralmesse für Orgel (1938)
- Toccata d-Moll (1943)
- Fuga variata (1955)
- Sonate für Orgel (1962)
- Variationen, Fuge und Epilog (Chaconne) über ein Thema von G.Ph.Telemann (1967)
- Präludium, Meditation und Toccata (1978)
- Suite b-Moll für Orchester (1938)
- Orchesterkonzert g-Moll (1947)
- Praeludium und Chaconne für Orchester (1969)
Literatur
Bearbeiten- Herbert Gadsch: Zwischen großer Kirchenmusik und Gebrauchsmusik - Eberhard Wenzel. In: Credo musicale. Komponistenporträts aus den Programmen des Dresdener Kreuzchores. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1970, S. 99–110.
- Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989.
Weblinks
Bearbeiten- Werke von und über Eberhard Wenzel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 12.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 16.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 14.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 15.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 17.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 26.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 52.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 52.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 63.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 86.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 90.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 92.
- ↑ Ursula Herrmann: Eberhard Wenzel. Komponist - Pädagoge - Interpret. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 97.
Personendaten | |
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NAME | Wenzel, Eberhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kirchenmusiker und Komponist |
GEBURTSDATUM | 22. April 1896 |
GEBURTSORT | Pollnow |
STERBEDATUM | 27. Januar 1982 |
STERBEORT | Künzelsau-Kocherstetten |