Ebni (Kaisersbach)
Ebni ist ein Weiler in der Gemeinde Kaisersbach im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis. Bekanntheit hat der Ort durch das Naherholungsgebiet am Ebnisee erlangt.
Ebni Gemeinde Kaisersbach
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Koordinaten: | 48° 55′ N, 9° 36′ O |
Höhe: | ca. 525 m |
Postleitzahl: | 73667 |
Vorwahl: | 07184 |
Lage
BearbeitenDer Weiler liegt auf einem gerodeten Hügel zwischen den Talsystemen der oberen Wieslauf im Osten und ihres Nebenflusses Strümpfelbach im Westen. Ebni bildet mit dem Wiesensteighof eine bauliche Einheit.
Geschichte
BearbeitenIn der Römerzeit war das Gebiet des heutigen Ebni noch wenig erschlossen und von dichtem Wald bedeckt. Um 161 n. Chr. drangen römische Truppen vom Neckarbecken kommend in das Gebiet vor um errichteten den obergermanisch-rätischen Limes, der etwa einen Kilometer östlich von Ebni verlief. Damit gehörte das Gebiet des heutigen Ebni zum Dekumatland, dem rechtsrheinischen Teil der Provinz Germania superior. Da auf den Höhen bei Ebni ein alter Fernhandelsweg ins Freie Germanien führte, legten die Römer das Kleinkastell Ebnisee an. Im Rahmen der Forschungen der Reichs-Limeskommission wurde das Römerlager 1895 durch Gustav Sixt (1856–1904) entdeckt. Eine moderne Ausgrabung hat bisher nicht stattgefunden.
Im Mittelalter gehörte Ebni zum Gebiet der hochadeligen Herren von Ebersberg. Erstmals erwähnt wurde der Ort in einer Urkunde aus dem Jahr 1284. In dem Schriftstück erklärt Ritter Albert von Ebersberg (Albertus dictus de Ebersperch) seinen Verzicht auf Monenwiler (vielleicht die heutige Nonnenmühle) und Ebenin zugunsten des Klosters Adelberg.[1] Der Ortsname wirft einige Fragen auf, denn eine Deutung als Ebene ist mit der topographischen Lage des Orts nicht in Einklang zu bringen.[2] Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Ortsname von einer Ebenenhütte herrührt. Eine Ebenenhütte war ein Teil einer mittelalterlichen Glashütte, in der Glasröhren zu Flachglas geebnet wurden. Ebni dürfte also eine alte Glasmachersiedlung gewesen sein.
Ab 1774 wurde der Ebnisee von Lorenz Praxmaier für die Flößerei angelegt. Um 1860 wurde die Flößerei eingestellt. Kirchlich gehörte Ebni mal zu Rudersberg und dann wieder zu Welzheim. 1823 wurde Ebni nach Welzheim eingepfarrt. Im 19. Jahrhundert herrschte in Ebni große Armut. Die Bewohner des Weilers waren nur Kleinbauern und Tagelöhner, die sich in der Winterzeit als Holzschlittenschlepper ihr Einkommen aufbesserten. Sie leben meist in dürftigen Umständen und besaßen nur wenig Vieh. Ihre Situation verbesserte sich mit dem aufkommenden Tourismus, als rund um den Ebnisee Restaurants und Pensionen entstanden.
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten- 1845: 193 Einwohner (alle evangelischer Konfession)
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Country- und Westernfestival
Literatur
Bearbeiten- Ebni. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Welzheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 22). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1845, S. 165 (Volltext [Wikisource]).
- Adolf Walcher: Die Landschaft bot alles, was die Glashütten brauchten. Die Glaserzeugung im Schwäbischen Wald. In: Backnanger Kreiszeitung (Hrsg.): Unsere Heimat, Nr. 1, Backnang 1990.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Württembergisches Urkundenbuch, Band VIII., Nr. 3307, S. 432.
- ↑ Ebni – Wohnplatz – Detailseite – LEO-BW. Abgerufen am 8. Juli 2024.
Weblinks
Bearbeiten- Karte von Ebni und Umgebung auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
- Meßtischblatt 7023 Murrhardt von 1903 in der Deutschen Fotothek