Edmond Reuel Smith

US-amerikanischer Landschaftsmaler und Reiseschriftsteller

Edmond Reuel Smith, auch Edmund Reuel Smith (* 2. Februar 1829 in New York City; † 16. Juni 1911 in Skaneateles, Onondaga County, New York[1]), war ein US-amerikanischer Landschaftsmaler und Reiseschriftsteller.

 
Cobweb Cottage, alias The Cove, um 1850 erbautes, 1904 erweitertes Haus von Edmond Reuel Smith im Stil des Gothic Revival, Foto 2009

Smith, einer von zwei Söhnen des Kaufmanns Reuel Smith (1789–1873) und dessen Ehefrau Celestia A. Mills († 1829), wuchs in New York City auf. Dort hatte der Vater zusammen mit Drake Mills die Firma Smith & Mills gegründet, ein Handelsgeschäft, das Baumwolle, Zucker und Reis aus den Südstaaten nach England verschiffte.[2] In den 1840er und 1850er Jahren lebte Smith sommers auch in dem Ort Skaneateles am Skaneateles Lake, wo Smith’ Vater, der sich ab etwa 1845 aus seiner Firma zurückzog, in den 1840er Jahren Land und 1849 ein Anwesen erworben hatte, um seinen Lebensabend als gentleman farmer zu verbringen. Dort gehörte der Buchhändler und Maler John Dodgson Barrow (1824–1906), der als Vertreter der zweiten Generation der Hudson River School gilt, zu Smith’ Freundeskreis.[3] Smith erhielt eine Schulausbildung in Genf und arbeitete kurzzeitig an der Botschaft der Vereinigten Staaten in Paris. Bis 1848 studierte Smith an der Georgetown University, danach besuchte er die Yale University, um Botanik, Zoologie, Mineralogie und Spanisch zu studieren. 1849 nahm er als Zeichner und Assistent des Astronomen und Marineoffiziers James Melville Gilliss an dessen Südamerika-Expedition zur Erkundung der Parallaxe der Sonne teil.[4] 1853 bereiste er Chile, insbesondere die Region Araukanien, wo er sich ethnografisch mit dem Leben und der Kultur der Mapuche befasste, und schrieb darüber einen Reisebericht, den er 1855 mit eigenen Illustrationen unter dem Titel The Araucanians veröffentlichte.[5][6] Ende der 1850er Jahr hielt er sich in Europa auf, um die Malerei zu vertiefen. 1858 wurde er in Düsseldorf, damals Zentrum der Düsseldorfer Malerschule und Mittelpunkt einer US-amerikanischen Malerkolonie um Emanuel Leutze, Mitglied des Künstlervereins Malkasten.[7] Von Düsseldorf aus reiste er nach Rom. Danach bereiste er Nordafrika (Algier, Biskra). 1859 stellte Smith in der National Academy of Design in New York City aus.[8] 1860 heiratete er Elizabeth DeCost Burnett (1848–1900), eine Tochter aus einer angesehenen Familie von Skaneateles, die fünf Kinder gebar: Leslie (1862), DeCost (1864–1939, wurde ebenfalls Maler), Celestia (1866), Burnett (1877) and Sedgwick (1887).[9] Als 1873 sein Vater starb, erbte er ein beträchtliches Vermögen, das es ihm ermöglichte, ein unabhängiges Leben zu finanzieren. Er lebte mit seiner Familie in Skaneateles und beschäftigte sich als Direktor der örtlichen Bibliothek. Er schrieb Verse, malte (oft tropische Landschaften), hielt Vorlesungen und unterrichtete Sprachen. Im Jahr 1904 ließ er sich von dem Architekten Archimedes Russell (1840–1915) auf seinem Grundstück an der West Lake Street das zwischen 1848 und 1852 nach Vorbildern von Andrew Jackson Downing von Alexander Jackson Davis im neogotischen Stil des Gothic Revival errichtete Cobweb Cottage erneuern, heute bekannt unter dem Namen The Cove, seit 1979 eingetragen im National Register of Historic Places in New York.

Werke (Auswahl)

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The Zamacuca, Buchillustration aus The Araucanians, 1855

Gemälde, Zeichnungen

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  • Panoramic View from the Summit of Santa Lucia, Santiago, Zeichnung um 1850, Vorlage zur Lithografie von Thomas S. Sinclair (1805–1881)[10]
  • Indian Summer, bis 1859
  • Entrance to a Wood near Düsseldorf, bis 1859
  • Fall Brook, Skaneateles Lake, bis 1859[11]
  • Tropical landscape, 1886

Schriften

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  • Letters from Cobweb Cottage. Prosa, veröffentlicht unter dem Pseudonym „Walter Wildrake“ in The Home Journal von Nathaniel Parker Willis (1806–1867), 1853
  • Our village: Lines delivered before the Skaneateles Lyceum, at the close of their course of lectures for the Winter of 1853–4, March 28th, 1854. Moses, Auburn (New York) 1854
  • The Araucanians; or, Note of a Tour among the Indian Tribes of Southern Chili. Reisebericht mit Illustrationen, Harper & Brothers, New York City 1855 (Digitalisat)

Literatur

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  • Peter Hastings Falk (Hrsg.): Who Was Who in American Art, 1564–1975. Sound View Press, Madison (Connecticut) 1999, S. 3427
  • Smith, Edmond Reuel (1829–1911). In: Katherine Manthorne: Tropical Renaissance North American Artists: Latin America 1839–1879. Smithsonian Institution Press, Washington 1989, S. 188 f., 235
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Einzelnachweise

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  1. Edmond Reuel Smith in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 13. Januar 2017.
  2. Kihm Winship: Two Reuel Smiths, Webseite vom 16. Juni 2014 im Portal kihm6.wordpress.com, abgerufen am 13. Januar 2017
  3. Finger Lake Artists: John D. Barrow, Webseite im Portal jsuttongallery.com, abgerufen am 13. Januar 2017
  4. Wendell W. Huffman: The United States Naval Astronomical Expedition (1849–52) for the Solar Parallax. In: Journal for the History of Astronomy, Band 22, Nr. 69, 1991 S. 211 (bibcode:1991JHA....22..208H)
  5. Besprechung des Buches und der Reise mit Illustrationen von Otto Grashof in: Die Araukaner. In: Karl Andree (Hrsg.): Globus. Illustrirte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde. Fünfter Band, Verlag des Bibliographischen Instituts, Hildburghausen 1864, S. 376 f. (Google Books)
  6. Rezeption des Buches und der Forschungen Smith’ aus kulturanthropologischer Sicht in: André Menard: Edmond R. Smith’s writing lesson: Archive and representation in 19th-century Araukanía. In: Adrien Delmas, Nigel Penn (Hrsg.): Written culture in a colonial context: Africa and the Americas, 1500–1900. UCT Press, Cape Town, South Africa 2011, ISBN 978-1-9198-9526-0, S. 59 (Google Books)
  7. Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Studium und Aufenthalt in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 440
  8. George C. Groce, David H. Wallace (Hrsg.): The New York Historical Society’s Dictionary of Artists in America, 1564–1860. New Haven 1957, S. 587
  9. Merchant, Scholar, Painter, Sailor: Some Smiths, Webseite im Portal alexanderjacksondavis-skanesteles.com, abgerufen am 13. Januar 2017
  10. Germán Hidalgo, Italo Cordano (Universidad Catolica de Chile, Facultad de Arquitectura Diseño y Estudios Urbanos, Escuela de Arquitectura): Taller de Investigación: Santiago en 1850. La mirada urbana de la expedición astronómica de James Melville Gilliss, AQT 006H-1, PDF (Memento des Originals vom 13. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/arquitectura.uc.cl
  11. Alexander J. Wall, Arthur Sutherland, Eugene A. Hoffman: National Academy of Design Exhibition Record 1826–1860. Band II (M–Z), The John Watts DePeyster Publication Fund Series, LXXV, The New-York Historical Society, New York 1943, S. 130, Nrn. 292, 562, 752 (Digitalisat)