Egglkofen
Egglkofen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn und ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Neumarkt-Sankt Veit.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 24′ N, 12° 27′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Mühldorf am Inn | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Neumarkt-Sankt Veit | |
Höhe: | 453 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,98 km2 | |
Einwohner: | 1320 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84546 | |
Vorwahl: | 08639 | |
Kfz-Kennzeichen: | MÜ, VIB, WS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 83 115 | |
LOCODE: | DE EGK | |
Gemeindegliederung: | 12 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Johannesstraße 9 84494 Neumarkt-Sankt Veit | |
Website: | www.egglkofen.de | |
Erster Bürgermeister: | Johann Ziegleder (Unabhängige Liste) | |
Lage der Gemeinde Egglkofen im Landkreis Mühldorf am Inn | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDie Gemeinde liegt in der Region Südostoberbayern in einem Seitental der Rott im Alpenvorland. Der Ort befindet sich etwa 31 km südöstlich von Landshut, 23 km nördlich von Mühldorf sowie nur 6 km von Neumarkt-Sankt Veit und 9 km von Vilsbiburg entfernt.
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt zwölf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Egglkofen (Pfarrdorf)
- Großbuchberg (Einöde)
- Harpolden (Kirchdorf)
- Hofstetten (Einöde)
- Holzzell (Einöde)
- Kleinbuchberg (Einöde)
- Kleingauling (Einöde)
- Lichtberg (Weiler)
- Piesenkofen (Kirchdorf)
- Rieberseck (Dorf)
- Tegernbach (Kirchdorf)
- Zeilach (Weiler)
Gemarkungen sind Egglkofen, Harpolden und Tegernbach.
Nachbargemeinden
BearbeitenGeschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung Egglkofens erfolgte im Jahr 1200. Der Ort war Sitz einer geschlossenen Hofmark der Freiherrn von Dachsberg. Von 1797 bis 1838 waren die Grafen von Lerchenfeld Besitzer der Hofmark, die 1820 in ein Patrimonialgericht 2. Klasse umgewandelt wurde. Am 30. Dezember 1833 erwarb Maximilian Joseph Graf von Montgelas (1759–1838) durch Kauf für 107.100 Gulden von Max Freiherr von Lerchenfeld Schloss Egglkofen. Montgelas verstarb am 14. Juni 1838 in seinem Münchner Palais und wurde wenige Tage später in der Schlosskapelle in Aham im Landkreis Landshut beigesetzt. Die Nachfolge des Vaters als Fideikommißherr auf Egglkofen (mit zugehörigen Besitzungen) hatte der älteste Sohn Maximilian Joseph Philipp von Montgelas (1807–1870) angetreten.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, am 21. April 1945, stürzte ein deutsches Passagierflugzeug des Typs Focke-Wulf Fw 200 B-2 „Condor“ (Deutsche Lufthansa, Kennzeichen D-ASHH „Hessen“) im Gemeindeteil Piesenkofen ab. Die 25 Leichen wurden erst 1952 geborgen.
Im Juni 2005 wurde bekanntgegeben, dass der Freistaat Bayern das Schloss Egglkofen gekauft hätte.
2011 vermachte Rudolf-Konrad Graf von Montgelas, Freiherr von der Heydte (1939–2015) die Schlossanlage sowie den land- und forstwirtschaftlichen Besitz der gemeinnützigen Maximilian Josef Garnerin Graf von Montgelas-Stiftung mit Sitz in Egglkofen.
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. Juli 1934 wurden die Gemeinden Harpolden und Tegernbach eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1016 auf 1172 Einwohner bzw. um 15,4 %.
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||
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1840 | 686 | 1991 | 1089 | 2017 | 1168 | ||
1900 | 814 | 1995 | 1173 | 2018 | 1172 | ||
1925 | 873 | 2000 | 1220 | 2019 | 1194 | ||
1950 | 1303 | 2005 | 1231 | 2020 | 1208 | ||
1961 | 1004 | 2010 | 1221 | ||||
1970 | 942 | 2015 | 1185 | ||||
1987 | 984 | 2016 | 1177 |
Die Tabellenangaben beziehen sich sämtlich auf den Gebietsstand nach 1994.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenNach den Kommunalwahlen 2020 setzte sich der Gemeinderat von Egglkofen folgendermaßen zusammen:[5]
- Unabhängige Liste Egglkofen (ULE): 6 Sitze
- CSU und Freie Wähler Egglkofen (FWE): 6 Sitze
Bürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist Johann Ziegleder (Unabhängige Liste). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Peter Reiter (CSU/Freie Wählergemeinschaft).
Gemeindefinanzen
BearbeitenIm Jahr 2020 betrugen die Steuereinnahmen 861 T€, die Bruttoausgaben erreichten mit 3610 T€. Die Verschuldung lag bei 619 T€.
Wappen und Flagge
BearbeitenBlasonierung: „In Rot über einem silbernen Granatapfel ein mit drei silbernen Pfauenfedern besteckter silberner Spitzhut.“[6] | |
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen vereint Elemente aus den Familienwappen von drei Adelsgeschlechtern, die als Inhaber der Hofmark Egglkofen und des Schlosses Neuherberg in der Geschichte des Gemeindegebiets von Bedeutung waren. Der Spitzhut mit den drei Pfauenfedern ist das heraldische Zeichen der Herberger zu Herbergen (Hörbering), die von 1215 bis um 1563 als Besitzer Egglkofens nachweisbar sind. Der Granatapfel ist aus dem Wappen der seit 1833 in Egglkofen ansässigen Grafen Montgelas übernommen. Die Farben Rot und Silber finden sich im Wappen der Dachsberg, die die Hofmarksherrschaft von 1702 bis 1797 innehatten.
Dieses Wappen wird seit 1982 geführt. |
Die gleichzeitig genehmigte Gemeindeflagge ist rot-weiß-rot mit dem Gemeindewappen.[7]
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Schloss Egglkofen
- Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
- Wehrkirche Piesenkofen
- Steinernes Brünnlein Tegernbach
- Filialkirche St. Emmeram aus dem 14. Jh. im Ortsteil Harpolden
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenBeschäftigte und Betriebe
Bearbeiten2017 gab es nach der amtlichen Statistik 185 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort waren es 520, so dass die Zahl der Auspendler um 335 höher war als die der Einpendler. 15 Einwohner waren arbeitslos. Im Bauhauptgewerbe waren sechs Unternehmen tätig.
Im Jahr 2016 gab es 17 landwirtschaftliche Betriebe; 1991 waren es 50, 2003 noch 29. Von der Gemeindefläche waren 764 ha landwirtschaftlich genutzt, davon 684 ha Ackerland und 80 ha Dauergrünland (2016).
Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde und der Ort Egglkofen werden von der B 299 durchquert. Darüber hinaus existiert eine Anbindung an das Schienennetz der Deutschen Bahn mit einem Bahnhof an der Bahnstrecke Neumarkt-Sankt Veit–Landshut. Die Züge der Südostbayernbahn fahren dort mindestens stündlich Richtung Landshut und Mühldorf am Inn.
Bildung
BearbeitenIn der Kindertagesstätte mit 68 Plätzen wurden im Jahr 2018 46 Kinder betreut. In den Jahren 2013 bis 2018 war der Höchststand der betreuten Kinder 54 (2013), der niedrigste Stand war 38 Kinder (2015 und 2017).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Egglkofen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. Juni 2017.
- ↑ Gemeinde Egglkofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 525.
- ↑ VG Neumarkt-Sankt Veit – Kommunalwahl 2020 Ergebnispräsentation. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. November 2020; abgerufen am 9. November 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Egglkofen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zu Egglkofen auf der Seite kommunalflaggen.eu