Einfache Schlinge
Die Einfache Schlinge ist ein laufender Knoten, der sich zuzieht, wenn Zug auf das feste Ende kommt.
Einfache Schlinge[1] | |
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Typ | Schlinge |
Anwendung | Fallenstellen auf Tiere, Kurzzeitiges Herunterlassen von Gegenständen |
Ashley-Nr. | 43, 1114 |
Synonyme | Schlinge[2], Schlingenknoten[1], Einfacher Laufknoten[3] |
Englisch | Noose, Noose knot, Running knot |
Liste der Knoten |
Beschreibung
BearbeitenDie Einfache Schlinge ist eng mit dem Überhandknoten verwandt. Der Unterschied zwischen beiden ist nur die Behandlung des festen Endes. Bei der Einfachen Schlinge bildet man mit dem festen Ende eine Bucht, in diesem Fall die Schlinge, bevor sie wieder eingesteckt wird. Man legt also den Überhandknoten auf Slip.[2] Zieht man an dem losen Ende, so bekneift sich der Knoten, die Schlinge zieht sich aber nicht zu.
Will man, dass sich die Schlinge zuzieht, zieht man an dem festen Ende. Befindet sich nichts in der Schlinge, löst sich der Knoten auf. Zum Aufbinden genügt also ein leichter Zug auf dem festen Ende. Damit wird die Schlinge herausgezogen und der Knoten geht sofort auf. Ihr größter Vorteil ist ihre Einfachheit. Sie kann ebenson in die Bucht wie in den Tampen des Seiles gebunden werden.
Beim Stricken heißt der Knoten nur Laufknoten und man benutzt ihn, um Maschen anzuschlagen[4].
Knüpfen
BearbeitenVerwandte Knoten und Abgrenzung
BearbeitenEinige Knoten werden häufig mit anderen verwechselt, die von der Form oder dem Namen her dazu verleiten[5]. Beispielsweise benutzt Geoffrey Budworth für die Einfache Schlinge den Namen Slipstek, bemerkt aber dazu, dass „jede Schlaufe, die entlang des stehenden Endes gleitet, aber fest an diesem hält, ist ein Slipstek.“[6] Wogegen bei Clifford W. Ashley, der Name Slipstek einen einzelnen anderen Knoten bezeichnet[7].
Ein anderes Beispiel. Der US-amerikanischer Singer-Songwriter Woody Guthrie schrieb ein Lied mit dem Titel Slipknot.[8][9] Eine im Text abgewandelte Version trägt den Titel Hangknot.[10][11] Gemeint ist also nicht der Slipknoten, sondern allgemein eine zuziehbare Schlinge, wie die hier besprochene Einfache Schlinge oder der Henkersknoten.
Die US-amerikanische Metalband Slipknot aus Des Moines in Iowa, die sich ursprünglich The Pale Ones nannte, hat sich nach dem Lied Slipknot umbenannt.[12] Auch hier bezieht sich der Name nicht auf den Slipknoten, sondern auf zuziehbare Schlingen.
Übersicht
BearbeitenZur Unterscheidung werden hier verwandte Knoten gezeigt, die gerne verwechselt werden, auch weil es keine feste Nomenklatur gibt.
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Überhandknoten. Erweitert man einen Überhandknoten, indem man ihn auf Slip legt, entsteht eine Einfache Schlinge (siehe nächstes Bild) oder ein Slipknoten.
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Bei der Einfachen Schlinge bildet man mit dem festen Ende eine Bucht, in diesem Fall die Schlinge, bevor sie wieder eingesteckt wird.
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Wird die Einfache Schlinge um einen Gegenstand (hier eine Stange) gebunden, erhält man einen Schlingenstek[13].
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Knüpft man die Slipschlinge um einen Gegenstand auf Slip entsteht ein Schlingenstek mit Slip[15] auch Halfterstek genannt.
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Knüpft man den Slipknoten um einen Gegenstand entsteht ein Halber Schlag mit Slip[17]
Abwandlungen
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Der Marlspiekerschlag benutzt die „Einfache Schlinge“ als Grundknoten.
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Der Arborknoten ist ein Anglerknoten, welcher zum Verbinden der Angelschnur mit der Angelrolle dient.
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Macht man anstelle eines Einfachen Überhandknotens einen Doppelten Überhandknoten, erhält man den Höhlenknoten.
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 214 (#114).
- ↑ a b Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 24 (#43).
- ↑ Knotenkunde: einfacher Laufknoten von Survival and more auf YouTube, abgerufen am 7. Juni 2023
- ↑ Die 7 besten Methoden, Maschen anzuschlagen aller Zeiten, die du kennen musst. auf Zahlenhexe.de, abgerufen am 7. Juni 2023
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 24
- ↑ Geoffrey Budworth & Jason Dalton: Knoten. 200 praktische Knoten für Segler, Kletterer, Camper und andere Abenteuerer. Librero 2016, Kerkdriel, Niederlande, S. 104
- ↑ a b Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 24 (#51)
- ↑ Der Song „Slipknot“ von Woody Guthrie auf Youtube, abgerufen am 5. Juni 2023.
- ↑ Weiterer Link des Songs „Slipknot“ von Woody Guthrie auf Youtube, abgerufen am 5. Juni 2023.
- ↑ Der Song „Hangknot“ von Woody Guthrie auf Youtube, abgerufen am 5. Juni 2023.
- ↑ Text von Hangknot, Slipknot Woody Guthrie Publications, Inc. & TRO-Ludlow Music, Inc.
- ↑ Jason Arnopp: Slipknot – Inside the Sickness, Behind the Masks With an Intro by Ozzy Osbourne and Afterword by Gene Simmons, Ebury Publishing, 2011, S. 38 Online
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 318 (# 1825)
- ↑ a b Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 24 (# 45)
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 305 (#1715)
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 97 (# 529).
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 24 (#52).