Die Schlinge ist in der Knotenkunde eine Kategorie von Knoten, nämlich jedes Auge, das sich auf Zug zuzieht (verkleinert, verengt). Die wichtigsten Schlingen sind in der Liste von Knoten unter der Art „Schlinge“ beschrieben.

Schlinge
Schlinge
Typ Kategorie
Anwendung zuziehendes Auge
Ashley-Nr. 1114-1139
Synonyme Laufknoten
Englisch Noose
Liste der Knoten

Eigenschaften und Verwendung

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Eine Schlinge ist eine Variante der Schlaufe, bei der sich das Auge zuzieht, wenn man an der stehenden Part zieht.[1] Sie ähnelt einem Festmacherknoten, wird jedoch nicht direkt um ein Objekt geknüpft, sondern in der Hand. So kann sie verwendet werden, um Objekte zu binden, aber auch um Fallen zu stellen[1] wie bei einer Dohne.

Geschichte

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Schlingen waren vermutlich bereits in prähistorischen Zeiten bekannt. So wurde der Tollund-Mann mit einer Schlinge um den Hals gefunden, mit der er erhängt wurde.[2] Sein Todeszeitraum wird auf 405–380 v. Chr. geschätzt.

In einigen Höhlen des Großen Beckens wurden aus Schlingen gebaute Fallen entdeckt. Sie wurden dort vermutlich ab etwa 180 n. Chr. verwendet.[3]

Zwei Arten, Schlingen zu knüpfen

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1) Mit einzigem homogenen Knoten

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Bei der ersten Art wird ein einziger homogener Knoten geknüpft, wie z. B. bei der Einfachen Schlinge. Diese Art kann meistens gelöst werden, ohne den Knoten zu lockern.[1]

2) Mit fester Schlaufe

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Bei der zweiten Art wird eine feste Schlaufe gebildet, durch die man eine Bucht zieht, wie z. B. bei einem Lasso.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c Clifford Ashley: Ashley-Buch der Knoten. Kapitel 13.
  2. How did Tollund Man die? Museum Silkeborg, abgerufen am 29. April 2023.
  3. Joel C. Janetski: Implications of Snare Bundles in the Great Basin and Southwest. In: Journal of California and Great Basin Anthropology. Volume 1, Nr. 2, 1979, S. 306–321 (Volltext [PDF; abgerufen am 29. April 2023]).
  4. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 318 (# 1825)