Equitable-Palast

ehemaliges Geschäftshaus in Berlin
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Folgendes muss noch verbessert werden: etwas dünn. Zur Architektur kaum etwas und auch weitere Geschichte und Nutzung bis und seit 1929 fehlt. Im Krieg zerstört? Einleitung und Gliederung des Artikels fehlen noch.

Der Equitable-Palast[1] wurde vom Berliner Architektenbüro Schäfer & Hartung zwischen 1887 und 1889 konzipiert. Das Gebäude im historistischen Stil stand in Berlin an der Ecke Leipziger und Friedrichstraße. Aus den erhalten gebliebenen Entwürfen geht hervor, dass das Gebäude eine Länge von 45 m, eine Breite von 27 m und eine Höhe bis zur Dachgaube von 22 m hatte.[2] Es wurde unter Leitung von Carl Schäfer zwischen 1888 und 1890 errichtet und war ein Geschäftshaus der gleichnamigen amerikanischen Lebensversicherungsgesellschaft Equitable. Außerdem sollte das Gebäude als Warenhaus dienen. In dem Gebäude befanden sich keine Wohnräume. Eröffnet wurde es Sommer 1891.[3]

Equitable-Palast, 1898

Das Haus hat die Bombardierungen während des Zweiten Weltkriegs fast unbeschadet überstanden. Eine Aufnahme aus der Fotosammlung von Harry Croner, die im Stadtmuseum Berlin aufbewahrt wird, zeigt den Equitable-Palast im Jahr 1951.[4] Abgerissen wurde es erst in der Nachkriegszeit.[5]

Architektur

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Die Außenwände des Gebäudes bestanden von den Grundmauern bis zum Dachstuhl aus geschliffenen Granitquadern. Die Zierelemente waren aus poliertem Granit gefertigt.[6] Die Saaldecken ruhten auf polierten Syenitpfeilern. Für den Dachstuhl wurde eine Eisenkonstruktion eingesetzt. Durch die Verwendung von Stein und Eisen sollte eine absolute Feuerfestigkeit des Gebäudes erreicht werden. Das Erdgeschoss war für Verkaufsräume vorgesehen. In den ersten drei Etagen befanden sich Geschäftsräume, von denen einige bis zu 600 m² groß waren und gemietet werden konnten. In der zweiten Etage lagen die Verwaltungsbüros der Equitable-Versicherungsgesellschaft, der Eigentümerin des gesamten Gebäudes. Dazu gehörte auch ein Sitzungssaal für den Verwaltungsrat. Die Einrichtung dieses Saals im Stil des Rokoko folgte einem Entwurf von Schäfer und wurde von der Möbelfabrik A.Bembé[7] ausgeführt. Daneben gab es in der zweiten Etage weitere Geschäftsräume zur Anmietung. In der vierten Etage befanden sich mehrere Kontore, die ebenfalls angemietet werden konnten. Fensterrahmen, Türfüllungen und Wandschränke waren in Eichenholz ausgeführt. Die Foyers, Flure und Treppenhäuser waren mit Marmor verkleidet. Auch für alle Treppen wurde Marmor verwendet.

Außerdem gab es vier Personen- und zwei Warenaufzüge, die von der Crane Elevator Company Chicago gebaut wurden. Jeder Fahrstuhl hatte eine sechsfache Drahtseilsicherung. Die Beförderung vom Erdgeschoss bis zur vierten Etage dauerte 18 Sekunden. Pro Minute war mindestens ein Fahrstuhl abfahrbereit.

In jedem Saal befanden sich große Waschtische in Bronzeguss und Marmor. Außerdem standen zur Erhöhung des Brandschutzes in allen Sälen zusätzliche Wasserleitungen und Wasserschläuche zur Verfügung. Sämtliche Räume des Hauses wurden durch eine Zentralheizungsanlage beheizt. Die Energie für die elektrische Beleuchtung des Gebäudes wurde durch eine eigene Anlage im Haus selbst erzeugt. Die Dampfmaschinen zur Erzeugung des elektrischen Stroms stammten aus der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf[8]. Für die Belüftung der Räume standen mehrere Ventilatoren zur Verfügung. Die Rolljalousien der Verkaufsläden im Erdgeschoss wurden zentral von der Portierloge aus über ein pneumatisches und hydraulisches System geöffnet und geschlossen.[3]

Cafés im Equitable-Palast

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Insbesondere das Café, in dem sich eine Billard-Akademie befand, erreichte unter dem Namen Café Zielka (Inhaber: Robert Zielka)[9] einen weltweiten Ruhm in den 1910er bis Anfang der 1920er Jahre. Das Café Zielka wurde bald so beliebt, dass Zielka noch Räume im zweiten Stock anmieten konnte, um Platz für weitere Billardtische zu haben.[10]

Für Schachspieler gab es hier insgesamt vier Cafés, die eine wichtige Rolle im Berliner Schachleben spielten: die Cafés Kerkau, Zielka, E.P. und Moka Efti, eröffnet 1929.[11][12]

Das Moka-Efti hatte als eines der ersten Berliner Gebäude eine öffentlich zugängliche Rolltreppe.[13]

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Commons: Equitable-Palast – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Berlin. Equitable Palast | Architecture old, Neoclassical architecture, Vintage architecture. Abgerufen am 5. Juli 2024.
  2. Schäfer & Hartung: Equitable-Versicherungshaus. Grundriss Erdgeschoss, Inventar-Nr. 15270, Grundriss 3. Obergeschoss. Inventar-Nr. 15271, Fassade Nr. 15272, Eck- und Seitenansicht Inventar-Nr. 15274. Architekturmuseum der TU Berlin. Abgerufen am 7. Juli 2024.
  3. a b Der Equitable-Palast. In: Berliner Tageblatt und Handelszeitung. Morgenausgabe vom 21. Juni 1891, S. 17 (Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz). Abgerufen am 7. Juli 2024.
  4. Harry Croner: Friedrichstraße 59/60, 1951 in der Sammlung des Stadtmuseums Berlin, Inventar-Nr. CronerNeg 115. Abgerufen am 8. Juli 2024.
  5. Berlin - Fotos aus der Nachkriegszeit Stadtbild Deutschland, abgerufen am 8. Juli 2024
  6. Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 3. Jahrgang, Nr. 10, 1890, S. 1. (Digitalisat der Zentral- und Landesbibliothek Berlin). Abgerufen am 7. Juli 2024.
  7. Wilhelm Cremer: Der innere Ausbau. Band 2, Wasmuth, Berlin 1892/1894, Tafel 166 (Digitalisat der Universitätsbibliothek TU Berlin). Abgerufen am 7. Juli 2024.
  8. Dampfmaschinen im Prachtbau der „Equitable“ in Berlin. Prospekt der Buckau-Werke Magdeburg )Digitalisat der Stiftung Deutsches Historisches Museum Berlin). Abgerufen am 7. Juli 2024.
  9. Hallische Nachrichten : General-Anzeiger für Halle und die Provinz Sachsen - Freitag, 29.10.1926 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 5. Juli 2024.
  10. Alan McGowan: La vida animada en los cafés de ajedrez de Berlín entre los años 1920–1933 chessbase.com, abgerufen am 8. Juli 2024
  11. Berliner Börsen-Zeitung, Abendausgabe - Mittwoch, 23.10.1929 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 5. Juli 2024.
  12. Pulsierendes Schachleben: Berliner Schachcafés 1920–1933. 10. März 2020, abgerufen am 5. Juli 2024.
  13. [1] Werkbund Archiv. Museum der Dinge, abgerufen am 8. Juli 2024

Koordinaten: 52° 30′ 37,8″ N, 13° 23′ 24,6″ O