Eremitage am Ravensberg (Troisdorf)
Die Eremitage am Ravensberg war eine Franziskaner-Einsiedelei am Rand der Wahner Heide auf dem Gebiet von Troisdorf-Altenrath. Die Ruine steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz (Denkmalliste der Stadt Troisdorf, A206).
Geschichte
BearbeitenDie Eremitage wurde 1670 als Franziskaner-Klause auf dem Gebiet des ehemaligen Kirchspiels Sieglar errichtet. Das kleine Kloster bestand aus einer Kapelle und einem daran angebauten zweigeschossiges Wohnhaus für die Eremiten. Die heute noch sichtbare Quarzit-Platte (so genannter Ringelstein, zeitgleich mit dem Spicher Hohlstein entstanden[1]) diente als Fundament und Fußboden für einen Teil der Gebäude.
Das Kirchlein unterstand pfarrlich der Sieglarer Kirche. An 7 Fußfallstationen vorbei führte ein Prozessionsweg von Sieglar auf den Ravensberg. Die Eremiten lebten vom Betteln (Terminieren). Die kirchlichen Verrichtungen waren durch Stiftungen abgesichert. Die Eremitage, die von 1771 bis 1773 der Troisdorfer Gemeinde als Notkirche diente, bestand bis 1808.[2] Die Gebäude wurden 1833 auf Veranlassung von Clemens von Loë abgerissen.
Lage
BearbeitenDie Eremitage ist vom Mauspfad (Kreisstraße 20) aus beschildert und über einen schmalen Pfad erreichbar. Die beiden hier befindlichen Wegkreuze wurden 1949 aus Resten zerstörter Fußfallsteine errichtet. 2001 wurden diese nach weiteren Zerstörungen restauriert, an den Ringelstein versetzt und eingesegnet.[3]
Literatur
Bearbeiten- Carl Breuer. Die Eremitage am Ravensberg. In: Troisdorf im Spiegel der Zeit (Hrsg. Wilhelm Hamacher). Verlag F. Schmitt, Siegburg 1950. S. 91–96
- Theodor Hundt. Schlusskapitel. Erhalt oder Vernichtung der Eremitage. Troisdorfer Jahreshefte 42 (2012) S. 82–95
- Theodorf Hundt. Die Eremitage auf dem Ravensberg. Friedvoller Zufluchtsort und Filialkirche. Troisdorfer Jahreshefte 45 (2015), S. 77–85
- Albert Schulte. Die unheiligen Einsiedler vom Ravensberg. Die Eremitage in den Jahren 1743 bis 1762. Troisdorfer Jahreshefte 10 (1980), S. 87–93
Weblinks
Bearbeiten- Helmut Schulte: DIE EREMITAGE, Informationstafel auf dem Ravensberg, Troisdorf (Abbildung bei Wikimedia Commons).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Klaus Dettmann: Quarzit. Ein besonderes Troisdorfer Gestein. In: Troisdorfer Jahreshefte. Band 45. Heimat- und Geschichtsverein, Troisdorf 2015, S. 53–62 (geschichtsverein-troisdorf.de [PDF]).
- ↑ Matthias Dederichs. Zur Eremitage Heimat und Geschichte (2001). Heimat- und Geschichtsverein Troisdorf. S. 14 bis 16
- ↑ Eintrag zu Eremitage auf dem Ravensberg in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 30. Januar 2022.
Koordinaten: 50° 49′ 36″ N, 7° 9′ 56″ O