Erika Unruh

deutsche Schauspielerin

Erika Unruh (* 15. Oktober 1889 als Erika Auguste Margarethe Bucksch in Breslau; † 23. Juni 1981 im Los Angeles County, USA) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben und Wirken

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Die Tochter des Kaufmanns Richard Bucksch und seiner Frau Elisabeth, geb. Tauchert,[1] war ab 1912 mit dem Juristen Georg Quabbe verheiratet. Nachdem die Ehe 1915 geschieden worden war,[2] schlug sie eine künstlerische Laufbahn ein und debütierte 1916 als Erika Unruh an den Münchner Kammerspielen. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs wechselte sie an Berlins Deutsches Theater. In der deutschen Hauptstadt stieß die Schlesierin bald darauf zum Stummfilm, wo sie zwischen 1919 und 1922 Randfiguren in melodramatischen Inszenierungen namhafter Regisseure verkörperte. Mehrmals wurde sie dabei von Fritz Lang verpflichtet. Erika Unruh war für eine Hauptrolle des Films Das lachende Grauen von Rudolf Meinert vorgesehen, dessen Vorbereitung im September 1920 abgeschlossen wurde, der jedoch nie nachweisbar zur Aufführung gelang.[3]

Erika Unruhs Hauptbetätigung blieb weiterhin das Theater. So spielte sie 1921 an der Tribüne die Cecily in Oscar Wildes Komödie Bunbury und wusste ihre Rolle durch „lebendige Munterkeit“ auszufüllen.[4] Ebenfalls an der Tribüne gab sie im darauffolgenden Jahr in Frank Wedekinds Drama Tod und Teufel „[e]ine in sinnlicher Qual sich verzehrende Lisiska von düster schwelender Leidenschaftlichkeit“, wobei allerdings ihre Sprechtechnik bemängelt wurde.[5]

Weitere Stationen ihres Wirkens waren ab 1922 das Lessingtheater und das Deutsche Künstlertheater, wo sie später auch unter der Direktion ihres Gatten Robert Klein spielte, mit dem sie ab 1924 verheiratet war.[6]

Nach der NS-Machtergreifung geriet das Ehepaar in Bedrängnis, da Robert Klein aus einer jüdischen Familie stammte. Mitte der 1930er-Jahre emigrierte Erika Unruh mit ihrem Mann und der 1925 geborenen gemeinsamen Tochter über London in die USA.[7][8] Über ihr späteres Leben ist derzeit nichts bekannt. Zuletzt in Pasadena wohnhaft,[9] starb sie 1981 im Los Angeles County in Kalifornien.[10]

Filmografie

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Literatur

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  • Deutscher Bühnen-Verein und Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch. F. A. Günther & Sohn, Berlin 1917 ff.
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Einzelnachweise

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  1. Archiwum Państwowe we Wrocławiu, Geburtsregister Standesamt Breslau II, Nr. 5226/1889 (online).
  2. Archiwum Państwowe we Wrocławiu, Heiratsregister Standesamt Breslau II, Nr. 1188/1912 (online).
  3. Aus der Praxis. In: Der Kinematograph. Nr. 714, 19. September 1920 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Theater. In: Der Kritiker. Jahrgang 3, September 1921, S. 11 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Theater. In: Der Kritiker. Jahrgang 4, September/Oktober 1922, S. 9 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Charlottenburg I, Nr. 927/1924 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  7. The National Archives, Listen abreisender Passagiere 1890–1960, Serie BT27 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  8. National Archives at New York City, Bundesstaatliche und föderale Einbürgerungsregister 1794–1943, Declaration of Intention Nr. 450.747, 12. Januar 1940 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  9. US Social Security Administration, Social Security Death Index (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  10. State of California, California Death Index 1940–1997 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).