Ernst-Arved Senft

Schweizer evangelischer Geistlicher und Bischof

Ernst-Arved Senft, auch Erneste Arvède Senft (* 13. Juni 1844 in Stockholm; † 14. Oktober 1903 in Peseux), war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Bischof der Evangelischen Brüder-Unität.

Ernst-Arved Senft war der Sohn des Pfarrers Auguste Wilhelm Senft und dessen Ehefrau Henriette Ernestine (geb. Reichel).

Er war seit 1876 mit Gertrud Hermine, Tochter von Henri Fernand Schutz, verheiratet. Von seinen Kindern ist namentlich bekannt:

  • Wilhelm-Ferdinand Senft (1880–1976),[1] Pfarrer der Herrnhuter Brüdergemeine und Direktor des Internats Montmirail[2] (heute: Communauté Don Camillo) in der Gemeinde La Tène; seine Enkel waren der evangelische Geistliche und Hochschullehrer Christophe Senft (1914–1988) und dessen Schwester Salome Senft (1915–2000), die mit dem evangelischen Geistlichen und Politiker Heinrich Staehelin (1903–1976)[3] verheiratet war.

1895 erhielt er in Peseux das Bürgerrecht.

Werdegang

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Ernst-Arved Senft kam im Alter von zehn Jahren 1854 an das Pädagogium (heute: Friedrich-Schleiermacher-Gymnasium)[4] der Brüder-Unität nach Niesky. Von 1864 bis 1867 besuchte er das Theologische Seminar in Gnadenfeld in Oberschlesien.

Er war von 1867 bis 1871 Lehrer an der Zinzendorfschule in Königsfeld.[5] 1871 wurde er zum Kaplan des Instituts der Herrnhuter Brüdergemeine in Lausanne ernannt, das kurz darauf in das Schloss Prangins verlegt wurde.

1876 liess er sich als Vikar in Peseux nieder, und wirkte dort ab 1878 als Pfarrer der Herrnhuter Brüdergemeine (in Peseux finden auch heute noch die Veranstaltungen der Eglise morave en Suisse romande statt).[6] Er betätigte sich dort unter anderem als Mitglied der Schulkommission und der Studienkommission der evangelischen Schule.

1899 erfolgte in Herrnhut auf einer ökumenischen Synode seine Ernennung zum Bischof des französischen Zweigs der Herrnhuter Brüdergemeine.

Geistliches und berufliches Wirken

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Als Missionar machte Ernst-Arved Senft in zahlreichen Artikeln und Büchern die Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine und deren missionarisches Werk im französischen Sprachraum bekannt. 1888 veröffentlichte er eine Schrift, in der er sich eingehend mit der Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine beschäftigte.

Mitgliedschaften

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Als eines der ältesten Mitglieder des Neuenburger Komitees der Schweizerischen Evangelischen Allianz nahm er 1891 an einem Kongress in Florenz teil.

Schriften (Auswahl)

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Historisches Familienlexikon der Schweiz – Personen. Abgerufen am 7. September 2021.
  2. Montmirail / Unité des Frères. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. September 2021; abgerufen am 7. September 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.herrnhuter.ch
  3. Heinrich Staehelin: Heinrich Staehelin. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 16. Februar 2012, abgerufen am 7. September 2021.
  4. Gymnasium Niesky – bis 1992. Abgerufen am 7. September 2021.
  5. Weihnachtsgruss 1903. 1903, abgerufen am 7. September 2021.
  6. Suisse romande. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2021; abgerufen am 7. September 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.herrnhuter.ch