Ernst von dem Knesebeck
Ernst Julius Georg von dem Knesebeck (* 8. Dezember 1809 in Landesbergen; † 30. September 1869 in Worms) aus dem Haus Corvin war ein hannoverscher Generalleutnant, Diplomat und Schriftsteller.
Leben
BearbeitenHerkunft
BearbeitenSeine Eltern waren der hannoversche Generalmajor Friedrich August Wilhelm von dem Knesebeck (1775–1842) und dessen Ehefrau Friederike Amalie, geborene von Bothmer (1781–1853) aus dem Hause Landesbergen.
Militärkarriere
BearbeitenKnesebeck trat sehr jung in die Hannoversche Armee ein und avancierte Mitte Oktober 1824 im 4. Infanterie-Regiment zum Sekondeleutnant. Daran schloss sich als Premierleutnant eine Verwendung im Garde-Regiment an, bevor er 1840 in den Generalstab wechselte und Anfang November 1842 zum Kapitän aufstieg. Seit 1847 befand Knesebeck sich im diplomatischen Dienst, war zunächst Geschäftsträger in München und dort von 1848 bis 1865 hannoverscher Missionschef. Danach war er, zwischenzeitlich Ende Mai 1863 zum Generalmajor aufgerückt, als Gesandter und bevollmächtigter Minister in Wien tätig. In dieser Eigenschaft wurde er am 14. Juni 1866 zum Generalleutnant befördert. Nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen und der Annexion des Königreichs Hannover zog Knesebeck sich in das Privatleben zurück.
Am 14. Mai 1868 trat Knesebeck in den Verband der Preußischen Armee und starb am 30. September 1869 auf einer Reise in Worms.
Familie
BearbeitenEr heiratete am 26. Juni 1846 in Hannover Agnes von Linsingen (1820–1893). Das Paar hatte folgende Kinder:
- Iwan (1847–1856)
- Lionel (1849–1916), preußischer Oberstleutnant
- Bodo (1851–1911), Vize-Oberzeremonienmeister unter Kaiser Wilhelm II., Vorsitzender des Volksheilstätten-Vereins vom Roten Kreuz sowie stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose.
Schriften
Bearbeiten- Geschichte der churhannoverschen Truppen in Gibraltar, Minorca und Ostindien. Hannover 1845, Digitalisat.
- Herzog Ferdinand von Braunschweig im Siebenjährigen Kriege. Hannover 1857–1858.
- Lebensbeschreibung des hannoverschen General Halkett. Stuttgart 1865.
Literatur
Bearbeiten- Bernhard von Poten: Knesebeck, Ernst von dem. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 280 f.
- Marcelli Janecki (Red. zug.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Band 2, Hrsg. Deutsche Adelsgenossenschaft, Vaterländische Verlagsanstalt, W. T. Bruer, Berlin 1898, S. 307. Digitalisat
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1900, S. 512. Digitalisat
- Bernhard von Poten: Die Generale der Königlich Hannoverschen Armee und ihrer Stammtruppen. In: Beiheft zum Militär-Wochenblatt. Sechsundsiebzigstes Heft, Mittler & Sohn, Berlin 1903, S. 325.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
vakant | Hannoverscher Gesandter in Bayern 1848–1865 | vakant |
Bodo von Stockhausen | Hannoverscher Gesandter in Österreich 1865–1866 | – |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Knesebeck, Ernst von dem |
ALTERNATIVNAMEN | Knesebeck, Ernst Julius Georg von dem (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | hannoverscher Generalleutnant, Diplomat und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 8. Dezember 1809 |
GEBURTSORT | Landesbergen |
STERBEDATUM | 30. September 1869 |
STERBEORT | Worms |