Ersa (altgriechisch Ἔρσα Érsa) war in der griechischen Mythologie die Göttin des Taues. Sie war wie ihre beiden Schwestern Pandia und Nemea eine Tochter des Zeus und der Selene.

Friedrich Distelbarth: Artemis-Selene-Relief (1830), Ausschnitt

Die Göttin Ersa wird in der antiken Literatur nur von Plutarch in seinen Moralischen Schriften an drei Stellen erwähnt.[1] Dort zitiert er den griechischen Lyriker Alkman (7. Jh. v. Chr.), dessen Werk größtenteils verlorenging und meist nur bruchstückhaft aus Zitaten anderer Schriftsteller bekannt ist.[2]

ἔρσα érsa und ἕρση hérsē bedeuten beide „Tau“. Es ist jedoch „nicht sicher, ob man sie [Ersa] mit Herse, der Tochter von Kekrops und Aglauros, gleichsetzen kann, obwohl ihre [Herses] Schwester Pandrosos [„Allbetauende“] einen Namen trägt, der auch sie mit Tau in Verbindung bringt.“[3] Außer dem Relief scheint kein Kunstwerk mit einer Darstellung einer Ersa bekannt.

Literatur

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  • Alcman in: Claude Calame (Hg.): Alcman. Introduction, texte critique, témoignages, traduction et commentaire. Rom 1983.
  • Plutarch: Moralia. London 1965 ff. [griechisch/englisch]
  • Plutarch in: Bähr, Johann Christian Felix (Übs.): Plutarch’s Werke, Moralische Schriften. Stuttgart 1835 ff. [deutsch]
  • Wilhelm Heinrich Roscher (Hg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2: Euxistratos – Hysiris, Leipzig 1897–1909, Sp. 2590–2591 (Artikel „Herse“)[4]
  • Wilhelm Heinrich Roscher (Hg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2: Laas – Myton, Leipzig 1897–1909, Sp. 3172 (Artikel „Mondgöttin (Selene)“)[5]
  • Herbert Jennings Rose: Griechische Mythologie. München 2007, Seite 34.
  • Ernst Eberhard Friedrich von Seyffer: Beschreibung des Königlichen Landhauses Rosenstein. Stuttgart 1831, S. 27–30 [1].

Einzelnachweise

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  1. Die Angaben in runden Klammern beziehen sich auf die Zählung der Ausgabe von Stephanus von 1572.
  2. Alkman 118 (Fragment 39 Bergk)
  3. Alkman 485 (aus dem Französischen)
  4. Das Alkman-Zitat wird richtig angegeben als „Alkm. frg. 48 [Bergk]“ (Spalte 2590) und falsch als „Alkmann fr. 39“ (Spalte 2591).
  5. Das Alkman-Zitat wird falsch angegeben als „Alkman frgm. 39 Bergk“ (Spalte 3172).