Espasingen

Ortsteil von Stockach, Baden-Württemberg, Deutschland

Espasingen ist ein Stadtteil von Stockach im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland.

Espasingen
Stadt Stockach
Ehemaliges Wappen der Gemeinde Espasingen
Koordinaten: 47° 49′ N, 9° 1′ OKoordinaten: 47° 49′ 15″ N, 9° 0′ 43″ O
Höhe: 408 m ü. NHN
Fläche: 9,5 km²
Einwohner: 670
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 78333
Vorwahl: 07771
Lage im Stadtgebiet
Lage im Stadtgebiet
Espasingen von Nordwesten
Espasingen – Ortsmitte mit Kirche von Süden

Geographie

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Die ehemals selbständige Gemeinde Espasingen liegt dreieinhalb Kilometer südlich der Stockacher Stadtmitte. Südlich fließt die Stockacher Aach dem Bodensee zu, im Norden erhebt sich der bis zu 572 m ü. NHN hohe Bogental.

Nachbarorte

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Nördlich von Espasingen liegt der Hauptort Stockach, östlich der Ortsteil Ludwigshafen, südöstlich der Ortsteil Bodman (beide zu Bodman-Ludwigshafen) und im Westen der ebenfalls zu Stockach gehörende Stadtteil Wahlwies.

Gliederung

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Zu Espasingen gehören das Dorf Espasingen, das Gehöft Spittelsberg sowie der Wohnplatz Forsthaus Spittelsberg.

Schutzgebiete

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In Espasingen sind das Landschaftsschutzgebiet Bodenseeufer (Schutzgebiet-Nummer 3.35.011) sowie diverse Biotope ausgewiesen.[1]

Geschichte

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902 als Aspensinga erwähnt, war das vermutlich ehemalige alemannische Herzogsgut in Besitz der Grafen von Nellenburg und des Klosters St. Georgen. Die Herren von Espasingen waren 1106–1169 edelfrei, 1263–1395 Ministerialen, später offenbar in Stein am Rhein verbürgert. Das Niedergericht hatten spätestens seit dem 15. Jahrhundert die Herren von Bodman inne, die Steuern gingen an die Hegauer Ritterschaft, alle anderen Hoheitsrechte lagen bei der Landgrafschaft Nellenburg. Mit dieser fiel Espasingen 1806 an Württemberg, 1810 an Baden.[2]

Ende März 1972 gaben von 392 Stimmberechtigten 244 Espasinger Bürgerinnen und Bürger ihre Stimmen ab: 175 stimmten für, 67 gegen eine Eingemeindung zu Stockach. Ein halbes Jahr später, am 31. Oktober 1972 beschloss der Espasinger Gemeinderat mit 8:1 Stimmen die Eingemeindung Espasingens in die Stadt Stockach.[3]
Am 1. Januar 1973 wurde Espasingen nach Stockach eingemeindet. Da zum 1. Januar 1973 der Landkreis Stockach aufgelöst wurde, wechselte Espasingen gleichzeitig in den vergrößerten Landkreis Konstanz.

Mitte September 1982 errang Espasingen den ersten Preis beim Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1852 1871 1880 1890 1900 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1961 1970
Einwohner[4] 499 511 502 440 431 464 462 432 436 538 554 534 529

Wirtschaft und Infrastruktur

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Espasingen liegt im Kreuzungsbereich der Bundesstraßen 34 (BaselLudwigshafen am Bodensee) und 313 (Plochingen → Espasingen).

Der Haltepunkt an der Bahnstrecke Stahringen–Friedrichshafen wurde in den 1980er Jahren aufgelassen, die Züge fahren seither ohne Halt durch.

Postwesen

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Stockach war schon im 16. Jahrhundert eine bedeutende Poststation. Über Jahrhunderte liefen hier große, zwischenstaatliche Reiter- und Postkurse der Strecken Ulm-Basel, Stuttgart-Zürich und Wien-Paris zusammen. 1845 zählte die hiesige Posthalterei noch 60 Pferde.[5]

Privatpersonen mussten vor 1821 ihre Post auf der Stockacher Postanstalt selbst abgeben. Dann entstand durch die Einrichtung einer Amtsbotenanstalt die Möglichkeit, dass Privatpersonen ihre Post einem Amtsboten übergeben konnten. Dieser brachte die Post anfangs zweimal, später dreimal wöchentlich zur Stockacher Postexpedition. In den 1850er Jahren wurde die Amtbotenanstalt aufgrund stetig zunehmendem Schriftverkehr aufgehoben, ihre Dienste der Post übertragen und zum 1. Mai 1859 die Landpostanstalt ins Leben gerufen. Im Amtsbezirk Stockach wurde unter anderem folgender Botenbezirk eingerichtet:

Poststücke, die in die jeweilige Brieflade vor Ort eingeworfen worden waren, wurden vor der Weiterleitung vom Postboten mit einem Uhrradstempel, in Espasingen mit der 18., versehen.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Ehem. Schlossbrauerei in Espasingen
  • Das Schloss Espasingen, ursprünglich Sitz der Herren von Bodman, diente von 1939 bis 1968 als Brauerei und steht heute weitgehend leer.
  • Vor 1500 wurde die gotische St. Nikolaus-Kirche, deren ältester Teil der vor 1200 erbaute Turm ist, erbaut.

Persönlichkeiten

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Commons: Espasingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schutzgebietsverzeichnis/Steckbriefauswahl der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW); abgerufen am 6. November 2018
  2. Das Land Baden-Württemberg. Band VI. S. 778f
  3. Heimatchronik. In: Hegau – Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Selbstverlag des Hegau-Geschichtsvereins Singen e. V. Jahrbuch 1992/93, S. 279.
  4. Bevölkerungsentwicklung beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg.
  5. Infotafel am heutigen Stockacher Postgebäude in der Schillerstraße
  6. Edwin Fecker: Der Landpostbezirk von Stockach (= Rundschreiben der „Arbeitsgemeinschaft Baden“ im Bund Deutscher Philatelisten e. V. (BDPh). Nr. 140). 2004, S. 1713 ff.