Mahlspüren im Tal

Ortsteil von Stockach, Baden-Württemberg, Deutschland

Mahlspüren im Tal ist ein Stadtteil von Stockach im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland.

Mahlspüren im Tal
Stadt Stockach
Ehemaliges Wappen der Gemeinde Mahlspüren
Koordinaten: 47° 52′ N, 9° 6′ OKoordinaten: 47° 51′ 48″ N, 9° 5′ 46″ O
Höhe: 520 (504,5–642,1) m ü. NHN
Fläche: 7,1 km²
Einwohner: 610 (2018)
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 78333
Vorwahl: 07771
Lage im Stadtgebiet
Lage im Stadtgebiet

Geographie

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Die ehemals selbständige Gemeinde Mahlspüren liegt rund sechs Kilometer östlich der Stockacher Stadtmitte im Tal der Mahlspürer Aach.

Nachbarorte

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Nördlich und östlich von Mahlspüren liegen die zur Gemeinde Hohenfels gehörenden Dörfer Deutwang und Kalkofen, im Südosten das Dorf Seelfingen, im Süden erhebt sich der bis zu 581,8 m ü. NHN hohe Klotzberg, und im Westen liegt der zu Winterspüren gehörende Weiler Frickenweiler.

Gliederung

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Zu Mahlspüren im Tal gehören die Dörfer Mahlspüren im Tal und Seelfingen, die Höfe „Herbstenhof“, „Oberer Hof“ („Lehensitzerhof“), „Oberer Nußerhof“, „Unterer Nußerhof“, „Veitshof“ (Oberer und Unterer) und „Veitsmühle“ sowie die Wohnplätze „Im Hallstock“ („Spechtenhaus“), „Steighof“ und „Ziegelei“.

Geschichte

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Mahlspüren war ein früher Besitz der Grafen von Nellenburg. Im 14. Jahrhundert gehörte der Ort wohl den Herren von Heudorf, 1479 bis 1803 war Mahlspüren, vermutlich durch Kauf von den Herren von Hasenstein, im Besitz des Spitals Überlingen und kam von dort an das Großherzogtum Baden.

Im März 1972 gaben 153 Bürgerinnen und Bürger von 312 Stimmberechtigten Mahlspürens 108 Ja-Stimmen sowie 42 Nein-Stimmen ab und stimmten so für eine Eingliederung nach Stockach.[1]
Am 1. Januar 1973 wurde Mahlspüren nach Stockach eingemeindet, zudem wechselte Mahlspüren vom gleichzeitig aufgelösten Landkreis Stockach in den neuen Landkreis Konstanz.

1091 wurde der Ort als „Madelesprun“ bezeichnet, 1167 als „Madilsburran“, 1169 als „Madilsbiuron“, 1264 als „Malisburaere“, 1266 als „Malspuron“ und 1278 als „Malsburer“. Der Name stammt wohl vom Personennamen Madel/Mada-lo.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1852 1871 1880 1890 1900 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1961 1970 2016 2017 Ref.
Einwohner 427 347 354 377 374 392 403 357 340 372 408 400 443 621 630 [2][3]
weiblich   199 162 175 172 186 204 196 157 174 187 199 187 218 [4]
männlich   228 185 179 205 188 188 207 200 166 185 209 213 225
römisch-katholisch 390 341 370 379 [5][6]
evangelisch 13 30 21 47
sonstige Konfession/en 1 9 17

Wahlergebnisse

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Wahlen zur verfassunggebenden Nationalversammlung
Partei[7] 1919
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 22,2 %
Deutsche Demokratische Partei (DDP) 32,5 %
Zentrumspartei (Z) 36,3 %
Bürgerpartei (BP) / Deutschnationale Volkspartei (DNVP) 9,0 %
Reichstagswahl
Partei[8] 1932
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 2,9 %
Deutsche Demokratische Partei (DDP) / Deutsche Staatspartei (DStP) 6,8 %
Zentrumspartei (Z) 32,2 %
Deutschnationale Volkspartei (DNVP) / Christliche Volkspartei (CVP) 0,5 %
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) 51,2 %
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) 4,4 %
Sonstige Parteien 2,0 %
Landtagswahlen
Partei[9] 1952 1956 1960 1964 1968
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 34,1 % 52,3 % 48,0 % 69,5 % 49,1 %
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 14,6 % 12,1 % 26,0 % 15,9 % 9,3 %
Demokratische Volkspartei (DVP) / Freie Demokratische Partei (FDP) 15,4 % 18,8 % 15,0 % 17,7 % 24,8 %
Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) 12,2 % 16,1 % 6,0 %
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 13,7 %
sonstige Parteien 22,0 % 5,0 % 0,9 % 3,1 %
Bundestagswahlen
Partei[10] 1949 1953 1957 1961 1965 1969
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 43,5 % 70,4 % 71,4 % 58,7 % 67,6 % 65,5 %
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 9,2 % 7,4 % 9,3 % 16,3 % 14,3 % 17,0 %
Demokratische Volkspartei (DVP) / Freie Demokratische Partei (FDP) 38,2 % 5,3 % 8,2 % 22,7 % 18,1 % 12,4 %
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) 2,1 %
Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (GB/BHE) 8,5 % 7,7 %
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 4,1 %
sonstige Parteien 9,2 % 6,3 % 3,3 % 2,3 % 1,0 %
 
Wappen der ehemaligen Gemeinde Malspüren im Tal
Blasonierung: „In Blau ein goldener (gelber) Pfahl, belegt mit drei grünen Sparren.“[11]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Durch Mahlspüren verlaufen die Landesstraßen 194 und 205. Über diese ist der Ort mit Stockach, Pfullendorf und Owingen verbunden.

Postwesen

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Stockach war schon im 16. Jahrhundert eine bedeutende Poststation. Über Jahrhunderte liefen hier große, zwischenstaatliche Reiter- und Postkurse der Strecken Ulm-Basel, Stuttgart-Zürich und Wien-Paris zusammen. 1845 zählte die hiesige Posthalterei noch 60 Pferde.[12]

Privatpersonen mussten vor 1821 ihre Post auf der Stockacher Postanstalt selbst abgeben. Dann entstand durch die Einrichtung einer Amtsbotenanstalt die Möglichkeit, dass Privatpersonen ihre Post einem Amtsboten übergeben konnten. Dieser brachte die Post anfangs zweimal, später dreimal wöchentlich zur Stockacher Postexpedition. In den 1850er Jahren wurde die Amtbotenanstalt aufgrund stetig zunehmendem Schriftverkehr aufgehoben, ihre Dienste der Post übertragen und zum 1. Mai 1859 die Landpostanstalt ins Leben gerufen. Im Amtsbezirk Stockach wurde unter anderem folgender Botenbezirk eingerichtet:

  • Botenbezirk No. I, Dienstag/Donnerstag/Samstag: Stockach–Mahlspüren im Tal–Winterspüren–ZozneggSchwackenreute–Stockach

Poststücke, die in die jeweilige Brieflade vor Ort eingeworfen worden waren, wurden vor der Weiterleitung vom Postboten mit einem Uhrradstempel, in Mahlspüren mit der 7., versehen.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Sehenswürdigkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Heimatchronik der Stadt Stockach und ihrer Stadtteile. In: Hegau – Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Selbstverlag des Hegau-Geschichtsvereins Singen e. V. Jahrbuch 1992/93, S. 307.
  2. Bevölkerungsentwicklung bei www.leograpg-bw.de; abgerufen am 14. November 2018.
  3. Bevölkerungsentwicklung (interne Fortschreibung) bei www.stockach.de; abgerufen am 14. November 2018.
  4. Geschlechterverteilung bei www.leograph-bw.de; abgerufen am 14. November 2018.
  5. Religionszugehörigkeit bei www.leograph-bw.de; abgerufen am 14. November 2018.
  6. Religionszugehörigkeit 1858 und 1925 bei www.leograph-bw.de; abgerufen am 14. November 2018.
  7. Ergebnisse der Wahlen zur verfassunggebenden Nationalversammlung bei www.leograph-bw.de; abgerufen am 14. November 2018.
  8. Ergebnisse der Reichstagswahl am 31. Juli 1932 bei www.leograph-bw.de; abgerufen am 14. November 2018.
  9. Ergebnisse der Landtagswahlen bei www.leograph-bw.de; abgerufen am 12. November 2018.
  10. Ergebnisse der Bundestagswahlen bei www.leograph-bw.de; abgerufen am 14. November 2018.
  11. Wappenbeschreibung bei „Heraldy of the world“; abgerufen am 28. Januar 2024.
  12. Infotafel am heutigen Stockacher Postgebäude in der Schillerstraße.
  13. Edwin Fecker: Der Landpostbezirk von Stockach im Rundschreiben Nr. 140 der „Arbeitsgemeinschaft Baden“ im Bund Deutscher Philatelisten e. V. (BDPh), Herbst 2004; Seite 1713ff.