F-Yang-Mills-Gleichungen

Verallgemeinerung der Yang-Mills-Gleichungen

Die -Yang-Mills-Gleichungen (kurz -YM-Gleichungen) sind in der Yang-Mills-Theorie eine Verallgemeinerung der Yang-Mills-Gleichungen. Ihre Lösungen werden -Yang-Mills-Zusammenhänge (oder -YM-Zusammenhänge) genannt. Einfache und wichtige Spezialfälle von -Yang-Mills-Zusammenhängen sind exponentielle Yang-Mills-Zusammenhänge mit der Exponentialfunktion als sowie -Yang-Mills-Zusammenhänge mit als Exponent einer Potenz der Norm der Krümmung ähnlich zur -Norm. Ebenfalls oft betrachtet werden Yang-Mills-Born-Infeld-Zusammenhänge (kurz YMBI-Zusammenhänge) mit negativem oder positiven Vorzeichen in einer Funktion mit der Quadratwurzel. Dies macht die Yang-Mills-Born-Infeld-Gleichung ähnlich zur Minimalflächengleichung.

F-Yang-Mills-Wirkung

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Sei  eine streng monoton steigende  -Funktion (also mit  ) mit  . Sei:[1]

 

Da   eine  -Funktion ist, kann ebenfalls die folgende Konstante betrachtet werden:[2]

 

Sei   eine kompakte Lie-Gruppe mit Lie-Algebra   und   ein  -Hauptfaserbündel, wobei   eine orientierbare Riemannsche Mannigfaltigkeit mit Metrik   und Volumenform   ist. Sei   das adjungierte Bündel.   ist der Raum der Zusammenhänge,[3] welche entweder unter der adjungierten Darstellung   invariante Lie-Algebra-wertige oder vektorbündelwertige Differentialformen sind. Da der Hodge-Stern-Operator   mit der Metrik   und der Volumenform   auf der Basismannigfaltigkeit   definiert ist, wird gewöhnlich der zweite Raum benutzt.

Die  -Yang-Mills-Wirkung ist gegeben durch:[2][4]

 

Für einen flachen Zusammenhang   (mit  ) ist  . Daher wird   gefordert, um eine Divergenz für eine nicht kompakte Mannigfaltigkeit   zu verhindern, obwohl die Bedingung auch weggelassen werden kann, da lediglich   von weiterem Interesse ist.

F-Yang-Mills-Zusammenhänge und -Gleichung

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Ein Zusammenhang   wird  -Yang-Mills-Zusammenhang genannt, wenn dieser ein kritischer Punkt der  -Yang-Mills-Wirkung ist, also:

 

für jede glatte Familie   mit   gilt. Das gilt genau dann, wenn die  -Yang-Mills-Gleichungen erfüllt sind:[2][4]

 

Für einen  -Yang-Mills-Zusammenhang   wird dessen Krümmung   als  -Yang-Mills-Feld bezeichnet.

Ein  -Yang-Mills-Zusammenhang mit:[1][2][4]

  •   ist einfach ein gewöhnlicher Yang-Mills-Zusammenhang. In diesem Fall ist  .
  •   wird exponentieller Yang-Mills-Zusammenhang genannt. In diesem Fall ist  . Die exponentielle und normierte exponentielle Yang-Mills-Wirkung werden jeweils mit   und   bezeichnet.[5]
  •   wird  -Yang-Mills-Zusammenhang genannt. In diesem Fall ist  . Gewöhnliche Yang-Mills-Zusammenhänge sind genau die  -Yang-Mills-Zusammenhänge. Die  -Yang-Mills-Wirkung wird mit   bezeichnet.
  •   bzw.   wird Yang-Mills-Born-Infeld-Zusammenhang (oder YMBI-Zusammenhang) mit negativem bzw. positiven Vorzeichen genannt. In diesem Fall ist   bzw.  . Die Yang-Mills-Born-Infeld-Wirkungen mit negativem und positivem Vorzeichen werden jeweils mit   und   bezeichnet. Die Yang-Mills-Born-Infeld-Gleichungen mit positivem Vorzeichen sind verwandt mit der Minimalflächengleichung:
     

Stabile F-Yang-Mills-Zusammenhänge

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Analog zu (schwach) stabilen Yang-Mills-Zusammenhängen lassen sich (schwach) stabile  -Yang-Mills-Zusammenhänge definieren. Ein  -Yang-Mills-Zusammenhang   wird stabil genannt, wenn:

 

für jede glatte Familie   mit   gilt.   wird schwach stabil genannt, wenn nur   gilt. Ein  -Yang-Mills-Zusammenhang, welcher nicht schwach stabil ist, wird instabil genannt.[4] Für ein (schwach) stabilen oder instabilen  -Yang-Mills-Zusammenhang   wird dessen Krümmung   zudem als (schwach) stabiles oder instabiles  -Yang-Mills-Feld bezeichnet.

Eigenschaften

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  • Für einen Yang-Mills-Zusammenhang mit konstanter Krümmung impliziert die Stabilität als Yang-Mills-Zusammenhang die Stabilität als exponentiellen Yang-Mills-Zusammenhang.[5]
  • Alle nichtflachen exponentiellen Yang-Mills-Zusammenhänge über   mit   und:
     
sind instabil.[2][4]
  • Alle nichtflachen Yang-Mills-Born-Infeld-Zusammenhänge mit negativem Vorzeichen über   mit   und:
     
sind instabil.[2]
  • Alle nichtflachen  -Yang-Mills-Zusammenhänge über   mit   sind instabil.[2] Dieses Resultat beinhaltet die folgenden Spezialfälle:
    • Alle nichtflachen Yang-Mills-Zusammenhänge über   mit   sind instabil.[6][7][8] James Simons präsentierte dieses Resultat ohne schriftliche Publikation in Tokio im September 1977 während eines Symposiums zu „Minimal Submanifolds and Geodesics“.
    • Alle nichtflachen  -Yang-Mills-Zusammenhänge über   mit   sind instabil.
    • Alle nichtflachen Yang-Mills-Born-Infeld-Zusammenhänge mit positivem Vorzeichen über   mit   sind instabil.
  • Für   sind alle nichtflachen  -Yang-Mills-Zusammenhänge über der Cayley-Ebene   instabil.[4]

Literatur

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Shihshu Walter Wei: On exponential Yang-Mills fields and p-Yang-Mills fields. In: arxiv.org. 6. Mai 2022, abgerufen am 2. November 2024 (englisch, 2205.03016).
  2. a b c d e f g Kurando Baba, Kazuto Shintani: A Simons type condition for instability of F-Yang-Mills connections. In: arxiv.org. 11. Januar 2023, abgerufen am 2. November 2024 (englisch).
  3. Santiago Quintero de los Ríos: Connections on principal bundles. In: homotopico.com. 16. Dezember 2020, abgerufen am 9. November 2024 (englisch, Theorem 3.7).
  4. a b c d e f Kurando Baba: On instability of F-Yang-Mills connections. In: www.rs.tus.ac.jp. 20. November 2023, abgerufen am 2. November 2024 (englisch).
  5. a b Fumiaki Matsura, Hajime Urakawa: On exponential Yang-Mills connections. In: Journal of Geometry and Physics. 17. Jahrgang, Nr. 1, September 1995, S. 73–89 (englisch, sciencedirect.com).
  6. Jean-Pierre Bourguignon und H. Blaine Lawson, Jr.: Stability and Isolation Phenomena for Yang-Mills Fields. In: Communications in Mathematical Physics. 79. Jahrgang, März 1981, S. 189–230, doi:10.1007/BF01942061 (englisch, springer.com).
  7. S. Kobayashi, Y. Ohnita, M. Takeuchi: On instability of Yang-Mills connections. In: Mathematische Zeitschrift. 193. Jahrgang. Springer, 1986, S. 165–189, doi:10.1007/BF01174329 (digizeitschriften.de [PDF]).
  8. Chiang 2013, Theorem 3.1.9