Der erste Wettbewerb um den FDGB-Fußballpokal fand 1949 statt. Er nahm seinen Anfang in den vier ostdeutschen Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie in Ost-Berlin. Das Land Mecklenburg hatte auf die Teilnahme verzichtet. Teilnahmeberechtigt zum Ausspielen des vom Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) ausgeschriebenen Wanderpokals waren nur Betriebssportgemeinschaften sowie die Sportgemeinschaften der Volkspolizei.[1][2][3]

In den vier Flächenländern wurden im üblichen Pokalmodus in einfachen K.-o.-Runden die Pokalsieger ermittelt. In Berlin gab es eine Vierer-Punkterunde, der Sieger SG Concordia Wilhelmsruh musste gegen den Pokalsieger Brandenburgs, die SG Volkspolizei Potsdam, ein Ausscheidungsspiel absolvieren.[4]

Alle Finalteilnehmer wurden anschließend in einem Viertelfinale zusammengefasst, über das schließlich im herkömmlichen Pokalmodus der erste Sieger des FDGB-Pokals ermittelt wurde. Die Verlierer des Halbfinales spielten um den dritten Platz. Nach jeweils zwei unentschiedenen Begegnungen stand der Sieger erst im dritten Spiel fest.

Der FDGB-Pokalwettbewerb 1949 diente gleichzeitig zur Ermittlung von drei zukünftigen DDR-Oberligisten, da drei Plätze in der neuen Oberliga für Betriebssportgemeinschaften reserviert wurden.[5] Die drei auf diesem Weg ermittelten Oberligisten waren die BSG Waggonfabrik Dessau, die BSG Gera-Süd und die ZSG Horch Zwickau.

Landespokale

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Brandenburg

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Halbfinale

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Ergebnis
ZSG Welzow 6:2 BSG Synthese Schwarzheide
ZSG Wittenberge 2:6 n. V. SG Deutsche Volkspolizei Potsdam
Ergebnis
SG Deutsche Volkspolizei Potsdam 3:1 ZSG Welzow

Sachsen-Anhalt

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Viertelfinale

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Ergebnis
BSG Kombinat Bitterfeld 2:1 n. V. SG Weißenfels-Süd
SG Eisenhüttenwerk Thale 0:1 BSG Waggonbau Dessau
BSG ECW Eilenburg 1:0 BSG Börde Alte Neustadt Magdeburg
SG Genossenschaften Halle 0:1 BSG VVB Mansfeld Eisleben

Halbfinale

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Ergebnis
BSG Waggonfabrik Dessau 4:0 BSG Kombinat Bitterfeld
BSG ECW Eilenburg 2:1 SG Genossenschaften Halle
Ergebnis
BSG ECW Eilenburg 3:1 BSG Waggonfabrik Dessau

Halbfinale

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Ergebnis
ZSG Horch Zwickau 2:1 ZSG Meißen
BSG Konsum Chemnitz 4:1 BSG Stahlwerk Riesa
Ergebnis
ZSG Horch Zwickau 4:0 BSG Konsum Chemnitz

Thüringen

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Halbfinale

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Ergebnis
BSG Carl Zeiss Jena 4:0 SG Eintracht Werra Breitungen
BSG Gera-Süd 3:2 SG Rheinmetall Sömmerda
Ergebnis
BSG Gera-Süd 1:0 BSG Carl Zeiss Jena

Abschlusstabelle

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1. SG Concordia Wilhelmsruh[6][7]
2. ZSG Sparta-Siemens Lichtenberg
3. BSG VEB Buchholz
4. BSG BHW Johannisthal

Ausscheidungsspiel

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Datum Ergebnis
31. Juli 1949 SG Deutsche Volkspolizei Potsdam 7:3 SG Concordia Wilhelmsruh

Viertelfinale

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Datum Ergebnis
7. August 1949 ZSG Horch Zwickau 12:10 ZSG Welzow
7. August 1949 BSG Waggonfabrik Dessau 6:3 SG Deutsche Volkspolizei Potsdam
7. August 1949 BSG Carl Zeiss Jena 3:1 BSG ECW Eilenburg
7. August 1949 BSG Gera-Süd 1:1 n. V. BSG Konsum Chemnitz

Wiederholungsspiel

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Datum Ergebnis
10. August 1949 BSG Konsum Chemnitz 0:3 BSG Gera-Süd

Halbfinale

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Datum Ergebnis Stadt
13. August 1949 BSG Gera-Süd 1:0 ZSG Horch Zwickau Leipzig
14. August 1949 BSG Waggonfabrik Dessau 2:0 BSG Carl Zeiss Jena Leipzig

Spiel um den 3. Platz

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Datum Ergebnis Stadt
20. August 1949 ZSG Horch Zwickau 1:1 n. V. BSG Carl Zeiss Jena Gera

Wiederholungsspiele

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Datum Ergebnis Stadt
31. August 1949 ZSG Horch Zwickau 2:2 n. V. BSG Carl Zeiss Jena Dresden
6. September 1949 ZSG Horch Zwickau 5:1 BSG Carl Zeiss Jena Dessau

Statistik

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Paarung BSG Waggonfabrik DessauBSG Gera-Süd
Ergebnis 1:0 (0:0)
Datum 28. August 1949
Stadion Kurt-Wabbel-Stadion, Halle (Saale)
Zuschauer 10.000
Schiedsrichter Erich Pöhner (Zwickau)
Tore 1:0 Franz Kusmierek (76.)
BSG Waggonfabrik Dessau Fritz DoeblerHans Höhne, Walter ElzeRobert Gerngroß, Paul Breitmann, Heinz MatthiesGerhard Witte, Franz Kusmierek, Rudolf Kersten, Werner Welzel, Willy Rottmann
Cheftrainer: Johannes Manthey
BSG Gera-Süd Fritz BlumertHelmut Sturm, Fritz ZergiebelMax Wollenschläger, Kurt Golde, Gerhard BreitensteinHerbert Thomas, Harry Frey, Günter Ritter, Georg Buschner, Edgar Klotz
Cheftrainer: Erich Dietel

Spielverlauf

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In Halle (Saale) trafen der Pokalsieger aus Thüringen und der Pokalvize von Sachsen-Anhalt aufeinander. Bei Gera-Süd vermutete man die bessere Abwehr, die in den zurückliegenden fünf Pokalspielen nur drei Treffer zugelassen hatte. Dagegen hatten sich die Dessauer Stürmer als bisher sehr treffsicher erwiesen, sie hatten in ihren fünf Pokalspielen 20 Tore erzielt. Lange schien es so, als würde die bessere Abwehrarbeit der Geraer spielentscheidend werden, denn es gelang den Thüringern, den Dessauer Sturm um den gefährlichen Mittelstürmer Kusmierek in Schach zu halten. Über weite Strecken entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der keine Seite die Oberhand gewinnen konnte. Letztlich entschied dann doch Dessaus Torjäger Kusmierek das Spiel, sein Tor in der 76. Minute blieb der einzige Treffer, sodass sich am Ende die BSG Waggonfabrik Dessau mit dem Titel des ersten FDGB-Pokalgewinners schmücken konnte.

Siehe auch

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Literatur

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  • Klaus Querengässer: Fußball in der DDR 1945 – 1989; Teil 4: Der FDGB-Pokal. AGON Sportverlag, Kassel 1997, ISBN 3-89609-102-6.
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Einzelnachweise

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  1. Wettbewerb der BSG ausgeschrieben.@1@2Vorlage:Toter Link/zefys.staatsbibliothek-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Berliner Zeitung, 13. April 1949, S. 4
  2. BSG-Ausscheidungsrunde.@1@2Vorlage:Toter Link/zefys.staatsbibliothek-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Berliner Zeitung, 25. Juni 1949, S. 4
  3. Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-428-6, S. 11, Sp. 2 („Die noch bürgerlichen Vereine organisieren sich im Landespokal, die neu gebildeten Betriebssportgemeinschaften, die von einem so genannten Trägerbetrieb unterstützt werden, spielen den Pokal des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) aus.“).
  4. Aufstiegsspiele zur Zonenliga. In: Neues Deutschland, 31. Juli 1949, S. 6.
  5. Drei Mannschaften fehlen noch. In: Berliner Zeitung, 17. Juli 1949, S. 4.
  6. Die erste Runde der Berliner Betriebssportsruppen um die Chance der Einreihung in die Ostzonenliga ist beendet. Sechzehn Vereine haben sich, eingeteilt in vier Staffeln, an den Spielen beteiligt. Die vier Staffelsieger Concordia Wilhelmsruh, Sparta-Siemens, BSG-Buchholz und DMW-Johannisthal, gehen nun in eine Ausscheidungsrunde, die sich über fünf Spieltage erstrecken wird. (Memento des Originals vom 22. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zefys.staatsbibliothek-berlin.de In: Neues Deutschland, 24. Juni 1949
  7. Vier Betriebssportgemeinschaften können das Ziel, in die Ostzonenliga eingegliedert zu werden, erreichen. Concordia Wilhelmsruh, Sparta-Siemens. VEB Buchholz und DMW Johannisthai. In einer Ausscheidungsrunde ermitteln diese vier Vertretungen ihren Besten, und bisher liegen Concordia Wilhelmsruh und Sparta-Siemens am aussichtsreichsten. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zefys.staatsbibliothek-berlin.de In: Berliner Zeitung, 6. Juli 1949