Fachschule (Bundeswehr)
Fachschulen der Bundeswehr (FSBw) bilden Soldaten der Bundeswehr im Rahmen ihrer militärischen Ausbildung aus und führen zu zivilen Berufsabschlüssen einer deutschen Fachschule.[1][2][3]
Die Fachschulen sind nicht zu verwechseln mit den Bundeswehrfachschulen des Organisationsbereichs Personal, die Soldaten auf Zeit zum Dienstzeitende als Maßnahme des Berufsförderungsdienstes Bildung für den Übergangs ins zivile Erwerbsleben vermitteln.[4]
Nach bestandener Abschlussprüfung erhalten die Absolventen beispielsweise einen anerkannten Abschluss als staatlich geprüfter Betriebswirt, staatlich geprüfter Techniker oder Handwerksmeister im Kfz-Technikerhandwerk, die gemäß dem Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 entsprechen. Auch ein Abschluss als Beton- und Stahlbetonbauer[1][3] sowie als Elektrotechniker, Informationstechniker oder zum technischen Assistenten für Informatik kann erworben werden.[5]
Die Fachschulen sind häufig keine eigenständigen Dienststellen, sondern Teil anderer Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr. Von den heute bestehenden vier Fachschulen ist nur die Fachschule der Luftwaffe eine eigene Dienststelle.[6]
Liste
BearbeitenAktuell bestehen folgende Fachschulen der Bundeswehr:[6]
Bezeichnung | Abkürzung | Standort | Liegenschaft | Teil von | Organisationsbereich | Aufstellung |
---|---|---|---|---|---|---|
Fachschule der Luftwaffe[1] | FSLw | Faßberg | Fliegerhorst Faßberg | – | Luftwaffe | 1. Sep. 1999 |
Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik[2] | FSITBw | Kleinaitingen | Ulrich-Kaserne | Ausbildungszentrum CIR | Cyber- und Informationsraum | 1972[7] |
Fachschule des Heeres für Bautechnik | FSHBauT | Ingolstadt | Pionierkaserne auf der Schanz | Ausbildungszentrum Pioniere | Heer | Feb. 1972 |
Fachschule des Heeres für Technik | FSHT | Aachen | Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne | Technische Schule des Heeres | Heer | 1966 |
Ehemalige Fachschulen
BearbeitenIn der Vergangenheit bestanden unter anderem folgende Fachschulen der Bundeswehr:[6]
Bezeichnung | Abkürzung | Standort | Liegenschaft | Teil von | Organisationsbereich | Aufstellung | Auflösung | Bemerkungen |
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Fachschule der Luftwaffe für Datenverarbeitung | FSLwDV | Kleinaitingen | Ulrich-Kaserne | – | Luftwaffe | 30. Aug. 1985 | 30. Sep. 2000 | |
Fachschule der Luftwaffe für Elektrotechnik | FSLwEIT | Klosterlechfeld-Untermeitingen | Kaserne Lechfeld-Mitte | – | Luftwaffe | 1. Okt. 1974 | 5. Juli 1978 | |
Fachschule der Luftwaffe für Elektrotechnik | FSLwEIT | Kaufbeuren | Fliegerhorst Kaufbeuren | – | Luftwaffe | 1985 | 1999 | Neuaufstellung |
Fachschule der Luftwaffe für Maschinentechnik | FSLwMaschT | Faßberg | Fliegerhorst Faßberg | – | Luftwaffe | 1. Okt. 1974 | 31. Aug. 1999 | hieß zunächst Fachschule für Technik der Fachrichtung Maschinenbau; 1981 Fachschule der Luftwaffe für Maschinenbau; ging in der FSLw auf |
Fachschule der Luftwaffe für Wirtschaft | FSLwWi | Iserlohn | Bernhard-Hülsmann-Kaserne | – | Luftwaffe | 1974 | 31. Aug. 1999 | 1993 Verlegung nach Faßberg; ging in der FSLw auf |
Fachschule der Marine für Elektrotechnik | FSMEIT | Bremerhaven | Fachschule Bremerhaven[8] | – | Marine | 24. Apr. 1975 | ? | ging in die Marineortungsschule über |
Fachschule des Heeres für Bautechnik I Holzminden | FSHBauT I Holzminden | Holzminden | Pionierübungsplatz Holzminden | Pionierschule | Heer | Feb. 1972 | 1986 | |
Fachschule des Heeres für Erziehung und Wirtschaft | FSHErz/Wi | Darmstadt | Starkenburg-Kaserne | siehe Bemerkungen | Heer | 1981 | 2000 | Lehrgruppe A Erziehung; Lehrgruppe B und C Wirtschaft; 1975–1981 „Kampftruppenschule 2 und Fachschule des Heeres für Erziehung“ in Munster |
Logistische Fachschule der Luftwaffe | LogFSBw | Erding | Fliegerhorst Erding | – | Luftwaffe | 1. Apr. 1976 | 1994 | |
Fachschule Rettungsdienst Berlin | FS RettDst Berlin | Berlin | Julius-Leber-Kaserne | Sanitätsakademie der Bundeswehr | Zentraler Sanitätsdienst | 1. Jan. 2006 | 31. Dez. 2015 | |
Fachschule Rettungsdienst Hamburg | FS RettDst Hamburg | Hamburg | Bundeswehrkrankenhaus Hamburg | Sanitätsakademie der Bundeswehr | Zentraler Sanitätsdienst | 1. Jan. 2006 | 31. Dez. 2014 | |
Fachschule Rettungsdienst Koblenz | FS RettDst Koblenz | Koblenz | Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz | Sanitätsakademie der Bundeswehr | Zentraler Sanitätsdienst | 1. Jan. 2006 | 31. Dez. 2015 | |
Fachschule Rettungsdienst München | FS RettDst München | München | Ernst-von-Bergmann-Kaserne | Sanitätsakademie der Bundeswehr | Zentraler Sanitätsdienst | 1. Jan. 2006 | 31. Dez. 2017 | ging in SanAkBw Abt D auf |
Fachschule Rettungsdienst Ulm | FS RettDst Ulm | Ulm | Bundeswehrkrankenhaus Ulm | Sanitätsakademie der Bundeswehr | Zentraler Sanitätsdienst | 1. Jan. 2006 | 31. Dez. 2014 | |
Truppendienstliche Fachschule der Luftwaffe | TrdFSBw | Iserlohn | Bernhard-Hülsmann-Kaserne | – | Luftwaffe | 1. Jan. 1971 | 30. Juni 1994 | zum 1. August 1990 Verlegung nach Pinneberg in die Eggerstedt-Kaserne |
Anmerkungen und Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Fachschule der Luftwaffe. In: Bundeswehr. Abgerufen am 5. Mai 2020.
- ↑ a b Schule Informationstechnik der Bundeswehr (ITSBw). In: bund.de Verwaltung Online. Abgerufen am 5. Mai 2020.
- ↑ a b Fachschule für Bautechnik. In: Bundeswehr. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 15. Mai 2020; abgerufen am 5. Mai 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bildung an Bundeswehrfachschulen: Bundeswehrfachschulen sind bundeseigene Bildungseinrichtungen des zweiten Bildungswegs. In: Bundeswehr. Abgerufen am 5. Mai 2020.
- ↑ Ulrichkaserne (Lechfeld Nord). In: Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen. Abgerufen am 5. Mai 2020.
- ↑ a b c Suchbegriff „Fachschule“. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 5. Mai 2020.
- ↑ als Fachschule des Heeres für Elektrotechnik (FSHElT)
- ↑ Elbestraße 101