Falkenberg/Elster

Gemeinde in Deutschland
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Falkenberg/Elster ist eine Stadt im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg, etwa 90 km südlich von Berlin, 65 km nordöstlich von Leipzig und 80 km westlich von Cottbus. Falkenberg erlangte erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts größere Bedeutung mit der Entwicklung des Bahnhofs Falkenberg (Elster) zum Eisenbahnknotenpunkt an drei Hauptbahnen und der Ort wurde zur Eisenbahnerstadt.

Wappen Deutschlandkarte
Falkenberg/Elster
Deutschlandkarte, Position der Stadt Falkenberg/Elster hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 35′ N, 13° 14′ OKoordinaten: 51° 35′ N, 13° 14′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Elbe-Elster
Verbandsgemeinde: Liebenwerda
Höhe: 86 m ü. NHN
Fläche: 82,16 km2
Einwohner: 6205 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04895
Vorwahl: 035365
Kfz-Kennzeichen: EE, FI, LIB
Gemeindeschlüssel: 12 0 62 128
Stadtgliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 3
04895 Falkenberg/Elster
Website: www.falkenberg-elster.de
Bürgermeister: Stephan Bawey
Lage der Stadt Falkenberg/Elster im Landkreis Elbe-Elster
KarteBad LiebenwerdaCrinitzDoberlug-KirchhainElsterwerdaFalkenbergFichtwaldFinsterwaldeGorden-StaupitzGroßthiemigGrödenHeidelandHerzbergHirschfeldHohenbuckoHohenleipischKremitzaueLebusaLichterfeld-SchacksdorfMassen-NiederlausitzMerzdorfMühlberg/ElbePlessaRöderlandRückersdorfSallgastSchildaSchliebenSchönbornSchönewaldeSchradenSonnewaldeTröbitzUebigau-WahrenbrückBrandenburg
Karte
Falkenberg Elster, Luftaufnahme (2015)

Stadtgliederung

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Zu Falkenberg gehören folgende Ortsteile:

Hinzu kommen die Wohnplätze Forsthaus Görnewitz, Kiebitz, Kleinrössen, Kölsa-Siedlung und Neuhof.[2]

Geschichte

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Falkenberg/Elster wurde 1251 erstmals urkundlich als Valkenberch in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Nimbschen bei Grimma durch den Markgrafen Heinrich von Meißen erwähnt. 1345 ist ein Ritter von Rostoc als Besitzer des Gutes belegt. Dessen zwei Söhne erschlugen ihn und teilten das Rittergut in einen oberen und unteren Hof auf. Spätere Besitzer waren die Gebrüder von Köckeritz und die von Störe. Von 1409 bis 1662 hatte die Familie Hohndorf den oberen Hof in Besitz, danach Georg Dietrich Truchsess. 1684 kaufte der Herzberger Bürgermeister Huth den oberen Hof für 4342 Gulden. Er hatte vorher schon zwei wüste Bauernhöfe in Kiebitz übernommen, die zum unteren Hof gehörten.

 
Ehemaliger Eingang zum Rittergut

Mit dem unteren Hof wurden 1419 die Gebrüder Schaffe belehnt. Nach deren Tod übernahm das Amt Liebenwerda den unteren Hof, bis dieser 1539 dem kurfürstlichen Hofmarschall Heinrich von Schönberg übergeben wurde, dessen Sohn Johann Friedrich von Schönberg 1576 den Hof übernahm. 1691 übernahm Bürgermeister Huth den überschuldeten unteren Hof, womit das Rittergut Falkenberg und der Ort Kiebitz in einen Wirtschaftshof überführt waren. Huths Schwiegersohn Grauschütz verkaufte das Rittergut Falkenberg 1722 mit einem Erlös von 35.000 Talern an den Herrn von Zaschnitz, der seit 1719 Besitzer von Schmerkendorf war. Wirtschaftlicher Misserfolg führte dann 1748 zum Verkauf an den kursächsischen Kreishauptmann Peter von Hohenthal, der auch Schmerkendorf übernahm.

Hohenthal, welcher die Funktion des Oberkonsistorialvizepräsidenten ausübte und später zum Grafen erhoben wurde, organisierte die Land- und Forstwirtschaft nach modernen, strengen Regeln. Ernteergebnisse und Viehbestände wurden in Listen registriert. Er veröffentlichte Abhandlungen über die Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft sowie über die Probleme der Flussregulierung. Er befasste sich progressiv mit dem Schul- und Armenwesen. Der spätere Generalleutnant Heinrich Samuel Gottlieb von Schaper kaufte das Rittergut 1834. Ihm folgte sein Sohn, der Landrat Carl Heinrich von Schaper, und ab 1886 war wiederum dessen Sohn[3] Rittmeister Arthur von Schaper (1844–1911) der Gutsbesitzer in Falkenberg.[4] Rittergutsbesitzer von Schaper fungierte auch seit 1873[5] als Deichhauptmann und als örtlicher Amtsvorsteher.[6] 1911 kaufte die Gemeindeverwaltung Falkenberg der Familie von Schaper das Rittergut für einen Preis von 1,3 Millionen Mark ab.

 
Falkenberg in einer Cabinetskarte um 1762 von Isaak Jacob von Petri
 
Falkenberg auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).

Während des Schmalkaldischen Krieges kam es hier am 24. April 1547 zur entscheidenden Wende der Schlacht bei Mühlberg. In einem Wäldchen bei Falkenberg/Elster umzingelten spanische und ungarische Husaren zusammen mit neapolitanischen schweren Reitern den sächsischen Kurfürsten. Er wehrte sich, kämpfte tapfer und wurde durch einen Säbelhieb im Gesicht verletzt, dann gefangen genommen und zunächst vor den Herzog von Alba, schließlich vor den Kaiser selbst geführt.

Falkenberg war bis zur Entstehung des Eisenbahnknotens ein unbedeutendes Straßendorf. 1848 bekam Falkenberg eine Station an der Bahnstrecke Jüterbog–Riesa. Als 1872 das Schienenkreuz mit der Strecke Leipzig/Halle (Saale)–Eilenburg–Falkenberg–Cottbus in Betrieb ging, gelangte der Ort zu starkem Wachstum.

 
Evangelische Kirche

Durch die Eisenbahn siedelten sich viele andere Unternehmen an, auch die vielen Nebengewerke der Bahn und die Reichspost. 1898 öffnete die private Kleinbahnstrecke Falkenberg–Uckro der Niederlausitzer Eisenbahn, die 1901 bis Beeskow verlängert wurde (Niederlausitzer Eisenbahn-Gesellschaft). 1910 wurde die neue Schule fertiggestellt, 1913 folgte die Weihe der neuen evangelischen Kirche. 1908 fand im Liebenwerdaer Gasthof Zum Weißen Roß die Gründung der Überlandzentrale Liebenwerda mit Sitz (ab 1911) in Falkenberg statt. Weitere Firmen siedelten sich an oder gründeten sich neu, wie 1914 das Imprägnierwerk Kupsch und Seidel GmbH Berlin oder das Kalksandsteinwerk Hartsteinwerk GmbH 1922. Der Baggerteich, heutiges Erholungsgebiet Kiebitz, entstand. 1928 wurden Wasserturm und Wasserversorgung gebaut. Am 9. Dezember 1936 wurde der Fliegerhorst Alt-Lönnewitz eingeweiht, welcher nach dem Krieg von der Roten Armee weiter ausgebaut und genutzt wurde.

In den 1930er Jahren gab es im Deutschen Reich 36 Orte, die den Namen Falkenberg trugen. Falkenberg bei Torgau, Falkenberg, Bezirk Halle, Falkenberg, Kreis Liebenwerda lautete für verschiedene Verwendungszwecke die Unterscheidung des damaligen Dorfes von den anderen gleichnamigen Orten. 1937 wählte der Gemeinderat den heutigen Ortsnamen Falkenberg/Elster aus, der im Januar 1938 vom Präsidenten der Provinz Sachsen bestätigt wurde, obwohl der Ort nicht an der Schwarzen Elster lag.[7]

Aufgrund der strategischen Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt wurde der Ort im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört.

Am 17. Oktober 1962 erhielt Falkenberg/Elster das Stadtrecht.[7] Mit der Eingliederung von Beyern, Großrössen, Kölsa und Rehfeld in die Stadt Falkenberg/Elster am 31. Dezember 2001 bekam der vergrößerte Ort dann erstmals Kontakt zu seinem namensgebenden Fluss.

Im März 2019 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, dass sich Falkenberg/Elster zum 1. Januar 2020 mit Bad Liebenwerda, Mühlberg/Elbe und Uebigau-Wahrenbrück (alle Landkreis Elbe-Elster) zur Verbandsgemeinde Liebenwerda zusammenschließt.[8]

Seit dem 25. Mai 2009 führt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.[9]

Falkenberg gehörte 1817–1952 zum Landkreis Liebenwerda (bis 1947 in der preußischen Provinz Sachsen, 1947–1952 im Land Sachsen-Anhalt). 1952–1993 war die Stadt Teil des Kreises Herzberg (bis 1990 im DDR-Bezirk Cottbus, seit 1990 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt Falkenberg im Landkreis Elbe-Elster.

Am 25. Juli 2022 brach in der Nähe von Falkenberg ein großer Waldbrand aus, der sich auf mehr als 800 Hektar Fläche ausbreitete. Die Löscharbeiten dauerten bis zum 2. August 2022 an. Neben Feuerwehren aus diversen Landkreisen in Brandenburg kamen auch Bundeswehr, Polizei, THW und Feuerwehrleute aus vier weiteren Bundesländern zum Einsatz.[10]

Eingemeindungen

Am 31. Dezember 2001 wurden die bisher selbstständigen Ortschaften Beyern, Großrössen, Kölsa und Rehfeld eingemeindet.[11] Schmerkendorf kam am 26. Oktober 2003 hinzu.[12]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1875 1.000
1890 1.050
1910 3.641
1925 4.805
1933 5.667
1939 6.331
Jahr Einwohner
1946 7.831
1950 7.220
1964 7.222
1971 7.468
1981 6.872
1985 6.870
Jahr Einwohner
1990 6.706
1995 6.394
2000 5.878
2005 7.768
2010 7.098
2015 6.431
Jahr Einwohner
2020 6.317
2021 6.296
2022 6.263
2023 6.205

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991),[13][14][15] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf die Eingliederung mehrerer Gemeinden in den Jahren 2001 und 2003 zurückzuführen.

Stadtverordnetenversammlung

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Die Stadtverordnetenversammlung von Falkenberg/Elster besteht aus 18 Stadtverordneten und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[16]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
SPD 26,2 % 5
Freie Wähler Falkenberg: Unabhängige Verantwortungsbewusste Kommunalpolitik 24,9 % 4
CDU 20,8 % 4
Die Linke 09,3 % 2
FDP 09,1 % 2
Landwirtschaft, Umwelt und Natur, Ortsgruppe Falkenberg und Umgebung 05,1 % 1
Bündnis 90/Die Grünen 02,9 %
Einzelbewerber Philipp Nagl 01,7 %

Bürgermeister

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  • 2001–2020: Herold Quick (parteilos)[17]
  • seit 2020: Stephan Bawey (Unabhängige Verantwortungsbewusste Kommunalpolitik)

Quick wurde in der Bürgermeisterwahl am 24. September 2017 ohne Gegenkandidat mit 83,3 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[18] gewählt.[19] Er wechselte 2020 als Bürgermeister in die neu gegründete Verbandsgemeinde Liebenwerda.

Bawey wurde am 23. Januar 2020 von der Stadtverordnetenversammlung zum neuen ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt.[20]

Das Wappen wurde am 28. Februar 1994 genehmigt.

Blasonierung: „In Grün über rotem Rad mit goldenen Flügeln ein silberner Hochspannungsmast beseitet von goldenen Ähren.“[21]

 
Wappen bis 1994

Ehemaliges Wappen

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Nach Erlangung des Stadtrechts 1962 wurde ein Gestaltungswettbewerb für das Wappen von Falkenberg/Elster ausgeschrieben. Diesen gewann der Entwurf des damaligen Berufsschullehrers Willy Heidemann, der dafür eine Prämie von 50 Mark erhielt. Das Falkenberger Stadtwappen wurde 1963 bestätigt.

Das Wappen enthielt die Symbole der drei wirtschaftlichen Hauptträger der Stadt, einen Hochspannungs-Stahlgittermast für den Standort eines Energieversorgungs-Betriebes, rechts und links zwei stilisierte Ähren für die Bedeutung der Landwirtschaft und im unteren Bereich das Flügelrad der Deutschen Reichsbahn, die damals mit bis zu 2.500 Beschäftigten in sieben Dienststellen einer der wichtigsten Arbeitgeber Falkenbergs war.

Städtepartnerschaften

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Südansicht der Partnerstadt Warburg

Mit der Hansestadt Warburg in Nordrhein-Westfalen besteht seit 1991 eine Städtepartnerschaft.[22] Als Ausdruck dessen gibt es in Warburg eine Falkenbergstraße, in Falkenberg einen Warburger Platz.

Verbandsgemeinde

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Im März 2019 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, dass sich Falkenberg/Elster zum 1. Januar 2020 mit Bad Liebenwerda, Uebigau-Wahrenbrück und Mühlberg/Elbe (alle Landkreis Elbe-Elster) zur Verbandsgemeinde Liebenwerda zusammenschließen wird.[23]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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In der Liste der Baudenkmale in Falkenberg/Elster und in Liste der Bodendenkmale in Falkenberg/Elster stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

 
Aus Backsteinen errichtetes Rathaus

Bauwerke

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  • Jesus-Christus-Kirche: Kirche der evangelischen Jesus Christus Gemeinde, im Jugendstil errichtet
  • Bahnhof: Der Falkenberger Personenbahnhof wurde als Turmbahnhof errichtet, in dem sich mehrere Strecken auf verschiedenen Niveaus kreuzen.
  • Wasserturm
  • Backsteinhäuser: Das Stadtzentrum von Falkenberg ist zum großen Teil von Backsteinhäusern geprägt, welche von der Eisenbahngesellschaft um 1900 als Wohnstätte für den enormen Zuzug von Eisenbahnern errichtet wurden. Die komplette Friedrich-Engels-Straße, Teile der Heinrich-Zille-Straße sowie Teile der Ludwig-Jahn-Straße sind mit Mehrfamilien-Wohnhäusern aus rotem Backstein bebaut.
 
Stadtpark

Der Stadtpark inmitten der Stadt ist von sehr alten Eichen geprägt.

 
Heimatstube am Marktplatz
  • „Jugendblasorchester Falkenberg“ sowie die „Original Falkenberger Blasmusikanten“ bekannt.
  • „Mini Brass Band“, eine Blaskapelle junger Musiker
  • Anarcho-Punk-Band „Die Opposition“, Metal-Bands „Tears Of Night“ und „War A.D.“
  • Psychedelic-Blues-Rock-Band „The E.G.’s“

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Strandfest am Kiebitzsee am ersten Wochenende im August
  • Weihnachtsmarkt am zweiten Wochenende im Dezember. Eine kleine Attraktion ist die original erzgebirgische Weihnachtspyramide, welche von der Partnerstadt Ehrenfriedersdorf gestiftet wurde.
  • Konzerte und Aufführungen zur Weihnachtszeit durch das Jugendblasorchester Falkenberg e. V., die Falkenberger Tanzmäuse e. V. und durch das Gymnasium.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Ansässige Unternehmen

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Zu den bedeutenden Unternehmen in Falkenberg zählen:

  • HELLER Elektro-Hausgeräte GmbH
  • Bon Pastaio GmbH, Hersteller von tiefgekühlten Pasta-Spezialitäten

Bahnverkehr

 
Turmbahnhof Falkenberg/Elster, Blick in Fahrtrichtung Riesa und nach Węgliniec über Horka und Hoyerswerda

Der Bahnhof Falkenberg (Elster) ist Knotenpunkt von vier Bahnstrecken. Im Turmbahnhof kreuzt sich die Bahnstrecke Halle–Cottbus auf der oberen Ebene mit den Bahnstrecken Węgliniec–Roßlau und Jüterbog–Röderau auf der unteren Ebene. Daneben zweigte die Nebenbahnstrecke der Niederlausitzer Eisenbahn in den Spreewald vom unteren Bahnhofsteil ab.

Ein repräsentatives Empfangsgebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Aufgrund des schlechten baulichen Zustands der Bahnhofsanlagen erfolgte bis 2009 eine grundhafte Erneuerung des Kreuzungsbauwerks, der oberen Seitenbahnsteige sowie der Bahnsteigzugänge. Drei Aufzüge ermöglichen einen barrierefreien Zugang zu den fünf Bahnsteigen.[24]

Die oberen Bahnsteige werden von den Regional-Express-Linien RE 10 LeipzigCottbusFrankfurt (Oder) und RE 11 Leipzig–Hoyerswerda sowie den Regionalbahnlinien RB 43 Falkenberg–Cottbus–Frankfurt (Oder), RB 49 Falkenberg–Ruhland–Cottbus und S 4 Markkleeberg–Leipzig–Falkenberg bedient.

An den unteren Bahnsteigen halten Züge der Regionalexpresslinien RE 4 Rathenow–Berlin–Falkenberg und RE 14 Falkenberg–Dessau sowie die Regionalbahnlinie RB 51 Falkenberg–Dessau.

Auf der Niederlausitzer Eisenbahn wurde der Personenverkehr 1998 eingestellt. Von 2006 bis 2008 war Falkenberg im Sommerhalbjahr am Wochenende mit Riesa und Mühlberg/Elbe über Schlieben mit Groß Leuthen-Gröditsch durch den Elbe-Spreewald-Kurier und den Elbe-Elster-Express der Nichtbundeseigenen Eisenbahn Deutsche Regionaleisenbahn verbunden.

Der von Deutschland begonnene Krieg war mit Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung von Millionen Menschen in den überfallenen Ländern verbunden. Als der Krieg nach Deutschland zurückkehrte, setzte eine Fluchtwelle von Millionen Deutschen aus dem Osten ein. Da der Bahnhof Falkenberg ein Umsteigebahnhof und Verkehrsknotenpunkt war, spielten sich hier ungezählte Menschenschicksale ab. An das Schicksal dieser Menschen und derer, die nach dem Krieg ihre Heimat verlassen mussten, erinnert ein auf dem Bahnhofsvorplatz am 5. Oktober 2021 errichtetes Denkmal.[25]

Das Denkmal wurde im September 2022 von Unbekannten zerstört.[26]

Es wurde wiedergestellt und im April 2023 zum 78. Jahrestag der Bombardierung des Bahnhofs erneut eingeweiht.[27]

 
Denkmal für Opfer von Krieg, Flucht, Vertreibung und Gewalt

Busverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg erbracht. Folgende Verbindung führt, betrieben von der VerkehrsManagement Elbe-Elster, ab Falkenberg:

Straßenverkehr

Falkenberg liegt an den Landesstraßen L 60 zwischen Döbrichau in Sachsen und Uebigau, L 67 nach Herzberg und L 672 nach Marxdorf.

Öffentliche Einrichtungen

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  • Stadtbibliothek Falkenberg
  • Haus des Gastes, Kulturhaus
 
Oberschule
  • Naherholungsgebiet Kiebitzer See mit 70 ha Wasserfläche in guter Wasserqualität und mit weitläufigem Sandstrand, angrenzender Campingplatz mit ADAC-Zertifikat, gastronomische Einrichtungen an der Strandpromenade, große Wasserrutsche und Bootsverleih, Beachvolleyballanlage, Minigolfanlage. Für die Sicherheit in und am Wasser sorgt die DRK Wasserwacht Falkenberg.
  • Ludwig-Jahn Sportstätte mit zwei Rasen-Sportplätzen
  • Skateranlage am Kiebitzsee
  • Mehrzweckhalle und Sportstätte Beyern (Rasenplatz, Tennis, Squash, Kegeln, Tischtennis, Volleyball)
  • Der bekannteste Sportverein ist der ESV Lok Falkenberg, ein Eisenbahnersportverein, der sich aus den Abteilungen Kegeln, Turnen, Wandern, Schach und der größten Abteilung, dem Fußball, zusammensetzt.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Mit Falkenberg verbundene Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Heinz Schmidt-Falkenberg: Das Dorf Falkenberg von 1200 bis etwa 1700. HSF, Projekte-Verlag Cornelius, Halle 2011. ISBN 978-3-86237-602-5.
  • Klaus Wackernagel: Falkenberg/Elster. 50 Jahre Stadtrecht (1962–2012), Festschrift zum Jubiläum. In: Falkenberger Hefte, 1. Hrsg. Kultur- und Tourismusverein Falkenberg/Elster e. V., Stadtverwaltung Falkenberg/Elster. BücherKammer, Herzberg (Elster) 2012. ISBN 978-3-940635-34-1.
  • Klaus Wackernagel: Falkenberg/Elster. 100 Jahre Großgemeinde (1962–2012). In: Falkenberger Hefte, 2. Hrsg. Kultur- und Tourismusverein Falkenberg/Elster e. V., Stadtverwaltung Falkenberg/Elster. BücherKammer, Herzberg (Elster) 2014.
  • Heinz Schmidt-Falkenberg: Die in Falkenberg tätigen ev. Pfarrer. Linus Wittich Medien, Marquartstein 2019; DNB 1201053501.
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Commons: Falkenberg/Elster – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Falkenberg/Elster – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Falkenberg/Elster. Service Brandenburg, abgerufen am 2. Mai 2024.
  3. Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels. 1857. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): GAB-Vorgänger auf Matrikel-Basis. Karl Heinr. Ludw. v. Schaper, Falkenberg. Liebenwerda. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 200 (uni-duesseldorf.de).
  4. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, von Schaper, Arthur-Zögling-RA-No. 1137. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 242 (staatsbibliothek-berlin.de).
  5. Amts-Blatt Bureau der Königlichen Regierung Redaktion: Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Merseburg. 1873. In: Regierungsbezirk Merseburg (Hrsg.): Öffentliche Bekanntmachungen. 1873. 9 Auflage. Personalchronik der Behörden, Schaper. Druck L. Jurk, Merseburg 1. März 1873, S. 43 (google.de).
  6. Handbuch der Provinz Sachsen 1889. In: Öffentliche Bekanntmachungen. Kreis Liebenwerda. III. Amtsbezirk Falkenberg, Amtsvorsteher. E. Baensch jun., Magdeburg 1889, S. 316–317 (google.de).
  7. a b Heinz Schwarick: Chronik der Stadt Falkenberg/Elster - Vom Straßendorf zur Eisenbahnerstadt. 1. Teil, 2. Auflage, 2007.
  8. Neue Verbandsgemeinde Liebenwerda. rbb24, 22. März 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2019; abgerufen am 22. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbb24.de
  9. Falkenberg/Elster. (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) „Orte der Vielfalt“.
  10. Bisher größter Waldbrand des Jahres in Brandenburg jetzt offiziell gelöscht. rbb24, 2. August 2022; abgerufen am 3. August 2022.
  11. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001. StBA.
  12. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003. StBA.
  13. Landkreis Elbe-Elster. (PDF) Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. S. 14–17
  14. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden. xlsx, Tabelle 7
  15. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  16. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  17. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen. (PDF) statistik-berlin-brandenburg.de, S. 24
  18. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  19. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 24. September 2017 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  20. Die Gremien tagten auf ol.wittich.de
  21. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  22. Gelebte Städtefreundschaft zwischen Falkenberg/E. und Warburg (NRW) im 20. Jahr. auf www.falkenberg-elster.de
  23. Neue Verbandsgemeinde Liebenwerda. rbb24, 22. März 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2019; abgerufen am 22. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbb24.de
  24. Kreuzungsbauwerk Falkenberg/Elster. (PDF; 1,3 MB) SSF Ingenieure, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2016; abgerufen am 20. November 2012.
  25. https://www.lr-online.de/lausitz/herzberg/vandalismus-in-falkenberg-gedenktafel-zur-erinnerung-an-kriegsflucht-und-vertreibung-mit-brachialer-gewalt-zerstoert-66627197.html
  26. https://niederlausitz-aktuell.de/niederlausitz-aktuell/orte/elbe-elster/falkenberg-elster/216551/denkmal-am-falkenberger-bahnhof-von-unbekannten-zerstoert.html
  27. https://lr-online.de/lausitz/herzberg/flucht-vertreibung-zweiter-weltkrieg-nach-mutwilliger-zerstoerung-_-neuer-gedenkstein-eingeweiht-70294571.html