Der Ferrari 312B2 war ein Formel-1-Rennwagen, den die Scuderia Ferrari von 1971 bis 1973 in der Formel-1-Weltmeisterschaft einsetzte.

Ferrari 312B2

Konstrukteur: Italien Scuderia Ferrari
Designer: Mauro Forghieri
Vorgänger: Ferrari 312B
Nachfolger: Ferrari 312B3
Technische Spezifikationen
Chassis: Gitterrohrrahmen
Motor: Ferrari-V 12, 180°, 2993 cm³
Länge: 4020 mm
Breite: 1740 mm
Höhe: 950 mm
Radstand: 2380 mm
Gewicht: 540 / 560 kg
Reifen: Firestone
Benzin: Shell
Statistik
Fahrer: Belgien Jacky Ickx
Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigte Staaten Mario Andretti
Italien Arturo Merzario
Italien Nanni Galli
Erster Start: Großer Preis von Monaco 1971
Letzter Start: Großer Preis von Südafrika 1973
Starts Siege Poles SR
24 2 6 4
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden: k. A. / tba

Entwicklungsgeschichte

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1971 wurde der 312B überarbeitet und zum 312B2. Der neue Scuderia-Rennwagen hatte glattere Linien als sein Vorgänger und eine innenliegende hintere Aufhängung. Der Zwölfzylinder-180°-V-Motor wurde überarbeitet und leistete jetzt 485 PS bei 12.500/min. Der 312B2 gab beim Großen Preis von Monaco sein Renndebüt.

Renngeschichte

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Die drei Werksfahrer Jacky Ickx, Clay Regazzoni und Mario Andretti hatten das ganze Jahr über Probleme mit dem Fahrverhalten, das im Wesentlichen durch die Reifen verursacht wurde, die nur schwer auf die nötige Betriebstemperatur gebracht werden konnten. Ickx wechselte beim Großen Preis von Italien sogar auf den 312B zurück, fiel aber mit Motorschaden aus.

1971 konnte die Scuderia mit dem 312B2 nur einen Sieg einfahren. Ickx triumphierte beim verregneten Großen Preis der Niederlande, da im Regen die Reifenproblematik keine Rolle spielte.

1972 wurde der Wagen an den Aufhängungen modifiziert. Auch der Motor wurde erneut überarbeitet, um die Leistung um weitere 10 PS (7 kW) zu steigern. Dennoch war der 312B2 der Konkurrenz von Tyrrell und Lotus klar unterlegen. Nur beim Großen Preis von Deutschland am Nürburgring konnte die Scuderia einen Sieg erzielen. Allerdings war das vor allem dem fahrerischen Können Jacky Ickx’ zuzuschreiben. Der 312B2 wurde auch bei den ersten Rennen 1973 noch eingesetzt und ab dem Großen Preis von Spanien durch den 312B3 ersetzt.

Technische Informationen

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Fahrwerk
Rahmen Semi-Monocoque-Stahlrohrchassis mit genieteten Aluminiumplatten, Motor unter Rahmenausleger mittragend[1]
Aufhängung vorn unabhängig an zwei Querlenkern ungleicher Länge, innenliegende Schraubenfedern über Teleskopstoßdämpfern, Stabilisator
Aufhängung hinten unabhängig an zwei Querlenkern ungleicher Länge, Schraubenfedern über Teleskopstoßdämpfern, Stabilisator
Bremsen Scheibenbremsen von Ferodo
Lenkung Zahnstange und Ritzel
Tankvolumen 233 Liter
Reifen vorn 8,6-20-13 in
Reifen hinten 13,5-24-15 in
Motor
Typ Ferrari Tipo 001 V12, 180°, Ottomotor (freisaugend)
Bohrung / Hub 80 × 49,6 mm
Hubraum pro Zylinder 249,4 cm³
Hubraum gesamt 2993 cm³
Verdichtung   11,5
Maximale Leistung 346 kW (470 PS) bei 12.600/min
Spezifische Leistung 115,65 kW·dm−3 (157 PS/l)
Ventiltrieb zwei obenliegende Nockenwellen pro Zylinderbank, vier Ventile pro Zylinder
Kraftstoffversorgung Lucas indirekte Einspritzung
Schmierung Trockensumpf
Kupplung Mehrscheibenkupplung
Getriebe / Kraftübertragung 5-Gang + Rückwärtsgang

Literatur

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  • Mike Lang: Grand Prix! Race-by-race account of Formula 1. Haynes Publishing Group, Sparkford 1982, ISBN 0-85429-321-3.
  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7.
  • Pino Casamassima: Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998, ISBN 88-7911-179-5.
  • Leonardo Acerbi: 60 Jahre Ferrari. Heel, Königswinter 2007, ISBN 978-3-89880-815-6.
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Commons: Ferrari 312 B2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.ultimatecarpage.com/car/150/Ferrari-312-B.html