Fischauer Vorberge
Die Fischauer Vorberge sind ein Vorgebirge der Hohen Wand, höchste Erhebung ist der Kienberg mit einer Höhe von 650 m ü. A. Sie gehören zum Wiener Neustädter Bergkranz.
Fischauer Vorberge
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Blick auf die Fischauer Vorberge von Zweiersdorf über die Senke der Neuen Welt, rechts der Kienberg (650 m), dann Mitterberg (520 m), Prossetschlucht, Burg Emmerberg mit Schlossberg (584 m), Größenberg (605 m), Muthmannsdorf | ||
Höchster Gipfel | Kienberg (650 m ü. A.) | |
Lage | Niederösterreich | |
Teil der | Gutensteiner Alpen, Gebirgsgruppe 1864 nach Trimmel, | |
Koordinaten | 47° 49′ 0″ N, 16° 5′ 50″ O | |
Schlossberg (584 m) von Westen |
Ausdehnung
BearbeitenDie Fischauer Vorberge beginnen im Norden bei Markt Piesting und erstrecken sich westlich von Bad Fischau-Brunn bis nach Winzendorf, wo sie vom Prossetbach durchtrennt werden. Dann verlaufen sie nördlich an Dörfles vorbei bis nach Willendorf. Nordwestlich der Fischauer Vorberge reicht die ausgedehnte Senke der Neuen Welt bis direkt an den Fuß der Hohen Wand. An der Südostseite der Fischauer Vorberge entspringt die Warme Fischa.
Geologie
BearbeitenDie Fischauer Berge, auch „Emmerbergzug“ genannt, streichen als stark reliefierte Höhenzone um 500 bis 600 m Höhe in nordöstlicher Richtung und werden einerseits von der Gosaumulde der Neuen Welt, andererseits von den jungtertiären Sedimenten des Wiener Beckens begrenzt. Die einzige oberirdische Entwässerung der Neuen Welt erfolgt quer durch die Fischauer Berge in Form der Prossetschlucht, einem epigenetischen Denudationsdurchbruch. Von der Hauptmasse des Gebietes aus Hallstätter Kalk der Hohen-Wand-Decke ist im Südwesten der Kienberg abgesetzt, dessen höhere Teile aus Wettersteinkalk der Schneebergdecke aufgebaut werden. Ebenso wird der Nordostteil mit der Mahlleiten (Malleiten) und der Steinereben aus Wettersteinkalk gebildet. Hier verzahnen sich auch die kreidezeitlichen Sedimentgesteine der Neuen Welt mit den triassischen Gesteinen und ermöglichen, zusammen mit den Bauxitvorkommen am Auriegel, die Deutung verschiedener Reliefgenerationen und Formen des Paläokarstes. Von Bedeutung sind ferner die jungtertiären Gesteine des Randbereiches des Wiener Beckens, von denen namentlich der Leithakalk und die pannonen Piesting-Konglomerate („Hart-Schotter“) anzuführen sind, die auch für die Höhlenbildung in Frage kommen.
Höhlen
BearbeitenInsgesamt sind im Katastergebiet 1864 – Fischauer Vorberge 67 Höhlen vorhanden, die größte ist die als Schauhöhle geführte Eisensteinhöhle (Höhlenkatasternummer 1864/1); interessant sind auch die Große Kollerhöhle (1864/14, Naturdenkmal) und die labyrinthisch und etagenartig ausgebildete Emmerberghöhle (1864/3) (beide vergittert). Des Weiteren sind noch die Hofmannshöhle (1864/8), Zigeunerhöhle (1864/21), Großes Zwerglloch (1864/22), Falschmünzerhöhle (1864/4), Promenadensteighöhle (1864/29) und der Steinere Stadl (1864/18) von Bedeutung, da sie wichtige prähistorische Fundplätze darstellen.
Anrainergemeinden
BearbeitenAnrainergemeinden sind Markt Piesting, Wöllersdorf-Steinabrückl, der Kurort Bad Fischau-Brunn, Winzendorf-Muthmannsdorf, die Gemeinde Hohe Wand und Willendorf.
Vegetation
BearbeitenAuf den Fischauer Vorbergen wachsen hauptsächlich Föhren.
Weblinks
Bearbeiten- Benno Plöchinger; mit Beiträgen von F. Brix, A. Kieslinger und Hubert Trimmel: Erläuterungen zur Geologischen Karte des Hohe-Wand-Gebietes (Niederösterreich). (PDF; 7,4 MB) Geologische Bundesanstalt, Wien, 1967, abgerufen am 20. September 2010.