Flerden (rätoromanisch Flearda) ist eine politische Gemeinde der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Flerden
Wappen von Flerden
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Viamala
BFS-Nr.: 3662i1f3f4
Postleitzahl: 7426
Koordinaten: 750590 / 174255Koordinaten: 46° 42′ 9″ N, 9° 24′ 28″ O; CH1903: 750590 / 174255
Höhe: 1244 m ü. M.
Höhenbereich: 1017–2291 m ü. M.[1]
Fläche: 6,09 km²[2]
Einwohner: 254 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 42 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
5,5 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.flerden.ch
Flerden
Flerden
Lage der Gemeinde
Karte von FlerdenLago di LeiLago di Monte SplugaLago di LuzzoneLai da MarmoreraSufnerseeZervreilaseeItalienKanton TessinRegion AlbulaRegion ImbodenRegion MalojaRegion MoesaRegion PlessurRegion SurselvaAndeerAvers GRCazisDomleschgFerrera GRFerrera GRFlerdenFlerdenFürstenau GRMaseinMuntogna da SchonsRheinwaldRongellenRothenbrunnenScharansSils im DomleschgSufersThusisThusisTschappinaUrmeinZillis-Reischen
Karte von Flerden
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Blasonierung: In Gold (Gelb) zwei gekreuzte rote Mazzaschlegel, bewinkelt von vier roten Kugeln

Die Spielgeräte des Mazzaspiels, das für Flerden gut überliefert ist, wurden ins Wappen übernommen.

Geographie

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Der Ort ist ein Haufendorf und das nördlichste der oberen Heinzenberger Dörfer. Vom gesamten Gemeindeareal von 606 ha sind 331 ha landwirtschaftliches Nutzgebiet (rund die Hälfte davon Alpwirtschaften), 182 ha von Wald und Gehölz bedeckt, 71 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge) und die restlichen 22 ha Siedlungsfläche.

Flerden grenzt an Masein, Cazis, Safien (Gemeinde Safiental), Tschappina, Lohn (Gemeinde Muntogna da Schons) und Urmein.

Bevölkerung

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Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1808 1850 1900 1910 1950 1970 1980 1990 2000[5] 2004 2016 2020
Einwohner 148 122 109 122 150 105 128 158 160 191 247 247

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sank die Bevölkerung durch Abwanderung stark (1808–1850: −17,6 %). Anschliessend stagnierte sie (mit Ausnahme von 1888 und 1900) bis ins Jahr 1910 um eine Bevölkerungszahl von 120 Personen. Zwischen 1910 und 1941 kam es zu einem starken Einwohnerwachstum (1910–1941: +24 %). Nach einem weiteren Jahrzehnt Stagnation kam es von 1950 bis 1970 zu einer grossen Abwanderung aus der Gemeinde (1950–1970: −30 %). Nach diesem Allzeittief wächst die Bevölkerung seither ununterbrochen und hat sich beinahe auf einen neuen Höchststand verdoppelt (1970–2004: +82 %).

Sprachen

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Rätoromanisch (beziehungsweise dessen Idiom Sutsilvan) wurde ursprünglich von einer Mehrheit der Einwohnerschaft als Muttersprache gesprochen. Dies war bis in die Neuzeit so. Doch während 1880 noch 63,9 % der Bevölkerung diese Sprache benutzten, war der Anteil 1941 bereits auf 12,6 % gesunken. Deutsch ist alleinige Amtssprache. Die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zeigt folgende Tabelle auf:

Sprachen in Flerden
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 123 96,09 % 157 99,37 % 153 96 %
Rätoromanisch 4 3,12 % 1 0,63 % 6 4 %
Einwohner 128 100 % 158 100 % 160 100 %

Herkunft – Nationalität

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Von den Ende 2004 191 Bewohnern waren 188 (= 98,43 %) Schweizer Bürger. Bei der letzten Volkszählung waren 157 (= 98,13 %) Schweizer Staatsangehörige, darunter vier Doppelbürger. Die wenigen Zuwanderer kommen aus Italien und Deutschland.

Religionen – Konfessionen

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Zwischen 1530 und 1540 wurde die Reformation eingeführt. Während Jahrhunderten gehörte die gesamte Einwohnerschaft der Evangelisch-Reformierten Landeskirche an. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung hat sich dies geändert. Mit Stand 2000 gab es 72,50 % evangelisch-reformierte und 16,25 % römisch-katholische Christen. Daneben fanden sich 8,75 % Konfessionslose. Die restlichen 2,5 % der Bewohner machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.

Geschichte

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Erstmal 1156 das Dorf und Gemeinde Flirden erwähnt, gehörte politisch zum Gericht Heinzenberg, kirchlich zur Pfarrei St. Gallus in Portein. Nachdem die Nachbarschaft mit dem übrigen Heinzenberg in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (vor 1541) sich der Reformation angeschlossen hatte, löste sie sich 1670 von der Pfarrei St. Gallen ab und bildete von da an mit Urmein eine selbständige Kirchhöre. Gegenwärtig ist die Gemeinde kirchlich mit Urmein und Tschappina verbunden. Die dem hl. Leonhard geweihte Kirche besitzt ein noch gut erhaltenes Sakramentshäuschen.

Seit 1908 besitzt die Stadt Chur in Flerden eine Ferienkolonie.[6]

Sehenswürdigkeiten

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Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.

Der Gemeindepräsident ist Michael Johanni (Stand 2023).

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
  • Jürg Simonett: Flerden. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 28. Oktober 2005.
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Commons: Flerden – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Jürg Simonett: Flerden. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 28. Oktober 2005.
  6. E. Camenisch: Flerden. In Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 3, Paul Attinger, Neuenburg 1926, S. 172 (PDF Digitalisat)