Franziska Busch

deutsche Eishockeyspielerin

Franziska Busch (* 20. Oktober 1985 in Seesen) ist eine ehemalige deutsche Eishockeyspielerin und heutige -trainerin, die über viele Jahre 2012 für den ECDC Memmingen, OSC Berlin und WSV Braunlage in der Fraueneishockey-Bundesliga aktiv war. Für die deutsche Nationalmannschaft nahm sie an mehreren Weltmeisterschaften und den Olympischen Winterspielen 2006 und 2014 teil. Mit 225 Länderspielen[1] gehört sie zu den deutschen Rekordnationalspielerinnen.[2] Seit 2019 ist sie Nationaltrainerin der weiblichen U18-Nationalmannschaft.

Deutschland  Franziska Busch

Geburtsdatum 20. Oktober 1985
Geburtsort Seesen, Deutschland
Größe 163 cm
Gewicht 58 kg

Position Stürmer
Nummer #25
Schusshand Links

Karrierestationen

bis 2008 WSV Braunlage
2007–2008 EHC Wolfsburg
2008–2012 OSC Berlin
2012–2015 ECDC Memmingen

Karriere

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Anfänge in Braunlage

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Franziska Busch wuchs in Braunlage auf und erlernte den Eishockeysport beim WSV Braunlage. Dort war ihr Vater Bernd ihr erster Trainer.[3] Sie spielte für die männlichen Juniorenmannschaften des Vereins, später auch für die Eishexen, das Fraueneishockeyteam des WSV, in der Bundesliga Nord.[4]

Erfolge mit dem OSC Berlin und Karriereende in Memmingen

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Über den Olympiastützpunkt Hannover und mit Hilfe der VW-Sportförderung kam sie 2007 zum EHC Wolfsburg, um für dessen Herren-Amateurteam in der Eishockey-Regionalliga zu spielen. Parallel begann sie eine Ausbildung bei der VW-Tochter Autovision zur Euro-Management-Assistentin.[4] 2008 wurde sie in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen und spielte fortan für den OSC Berlin.[5] Mit dem OSC wurde sie 2009 und 2010 jeweils Deutscher Meister, so dass der Verein in der jeweiligen Folgesaison am IIHF European Women Champions Cup teilnehmen konnte. Bei der Austragung 2010 erreichte sie mit dem OSC Berlin das Super-Final, in dem das Team den dritten Platz belegte. Parallel zum Sport und dem Dienst bei der Bundeswehr absolvierte sie ein Fernstudium in Sportökonomie.[6]

2012 verließ sie Berlin und wechselte zum ECDC Memmingen, mit dem sie 2013 den DEB-Pokal gewann. Sie gehörte weiterhin der Sportfördergruppe der Bundeswehr im Rang einer Hauptgefreiten an.

2014 musste Busch sich nach den Olympischen Spielen in Sotschi mehrerer Operationen unterziehen[7] und fiel für die komplette Saison 2014/15 aus. Zu Beginn der folgenden Spielzeit kehrte sie noch einmal aufs Eis zurück, musste ihre Karriere jedoch 2016 endgültig beenden.[8]

International

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Im Herbst 2002 wurde sie erstmals in die deutsche Frauen-Nationalmannschaft berufen, ihr erstes internationales Turnier war der Air Canada Cup 2003. Seither gehört sie fest zum Kader des Nationalteams und lief bei den Weltmeisterschaften 2004, 2005, 2007, 2008, 2012 und 2013. Nachdem die deutschen Frauen bei der Austragung 2008 in die zweite Spielklasse der Welttitelkämpfe, die Division I, abgestiegen waren, nahm Busch mit dem Nationalteam zudem an den Turnieren der Division I 2009 und 2011 teil, wobei bei letzterem der Wiederaufstieg in die Top-Division gelang. Ein weiterer Höhepunkt ihrer Karriere war zudem die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2006, bei dem sie mit dem Nationalteam den fünften Platz belegte.

Am 3. März 2015 gab der DEB bekannt, dass Franziska Busch ab sofort die Stelle der Frauenbeauftragten übernimmt. Sie soll den DEB beim Deutschen Olympischen Sportbund sowie der International Ice Hockey Federation in Angelegenheiten der Frauen-Nationalmannschaften vertreten. Intern ist die Sportsoldatin für die Repräsentanz und Förderung des Fraueneishockeys zuständig.[1]

Als Trainerin

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Ab 2016 arbeitete Busch als Nachwuchstrainerin bei den Harzer Falken, zunächst bei der U16- und 2017/18 bei der U19-Mannschaft. Ab 2017 war sie zudem Assistenztrainerin bei der Nationalmannschaft der U18-Frauen und unterstützte auch die Frauen-Nationalmannschaft zeitweise als Co-Trainerin.[8] Im November 2018 wurde sie zunächst temporär zur Cheftrainerin der U18-Frauen-Nationalmannschaft befördert.[9][10] Im Juni 2019 wurde sie hauptamtliche Cheftrainerin der weiblichen U18-Auswahl.[11]

Erfolge und Auszeichnungen

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Karrierestatistik

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Hauptrunde Pokalrunde
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2001/02 WSV Braunlage Bundesliga Nord 9 10 6 16 10
2002/03 WSV Braunlage Bundesliga Nord 10 20 16 36 8 5 9 2 11 4
2003/04 WSV Braunlage Bundesliga Nord 16 17 24 41 30
2004/05 WSV Braunlage Bundesliga Nord 16 17 16 33 34
2005/06 WSV Braunlage Bundesliga Nord 9 14 2 16 16 2 3 2 5 6
2006/07 WSV Braunlage 2. Liga Nord 9 32 12 44 20
2007/08 WSV Braunlage 2. Liga Nord 13 41 11 52 30
2007/08 EHC Wolfsburg 1b Regionalliga 14 4 1 5 0
2008/09 OSC Berlin Bundesliga 16 31 23 54 4
2009/10 OSC Berlin Bundesliga 18 23 29 52 20
2010/11 OSC Berlin Bundesliga 22 30 23 53 20
2011/12 OSC Berlin Bundesliga 20 21 6 27 30
2012/13 ECDC Memmingen Bundesliga 17 8 3 11 20
2013/14 ECDC Memmingen Bundesliga 24 20 23 43 22 2 2 1 3 4
2014/15 nicht gespielt
2015/16 ECDC Memmingen Bundesliga 4 2 1 3 2

International

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Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM +/−
2004 Deutschland WM 4 0 0 0 0 −5
2005 Deutschland WM 3 0 0 0 0 −2
2005 Deutschland Olympia-Qual. 3 0 2 2 0 +3
2006 Deutschland Olympia 5 0 0 0 0 −1
2007 Deutschland WM 2 0 0 0 0 −2
2008 Deutschland WM 3 0 0 0 0 −1
2008 Deutschland Olympia-Qual. 3 1 0 1 2 −1
2009 Deutschland WM Div. I 5 1 3 4 0 +3
2011 Deutschland WM Div. I 4 1 1 2 0 +3
2012 Deutschland WM 5 0 2 2 2 +2
2013 Deutschland Olympia-Qual. 3 0 3 3 2 +2
2013 Deutschland WM 5 4 1 5 4 −3
2014 Deutschland Olympia 5 3 2 5 2 −4

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Privates

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Franziska Busch ist seit 2005 mit dem slowakischen Eishockeyspieler Jozef Potáč liiert[12] und verbringt mit diesem die Sommermonate in Braunlage.[6]

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Einzelnachweise

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  1. a b Franziska Busch neue Frauenbeauftragte des Deutschen Eishockey-Bundes. DEB, 3. März 2015, abgerufen am 9. Januar 2019.
  2. frauen-eishockey.com, Nationalmannschaftskader 2012/2013 (Stand 1. Februar 2013) (Memento vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)
  3. Volksbank Braunlage eG / Harz Franziska Busch. In: vbbraunlage.de. Abgerufen am 9. Januar 2019.
  4. a b Markus Kutscher: „Eishexe“ allein unter Männern. Wolfsburger Nachrichten, 20. Juni 2007, abgerufen am 6. Dezember 2013.
  5. Nico Mohrmann: Franziska Busch verlässt Wolfsburg: Neue Herausforderung in Berlin. Wolfsburger Nachrichten, 7. Juni 2008, abgerufen am 6. Dezember 2013.
  6. a b bt24.de, Florian Wiedemann: Dann haben der Verteidiger des EHC Bayreuth und seine Freundin, eine Eishockey-Nationalspielerin, am meisten Zeit füreinander (Memento vom 11. Dezember 2013 im Internet Archive), 28. September 2011
  7. Peter Gemsjäger: Memmingen Indians: Saisonvorschau ECDC-Frauen. In: memmingen-indians.de. September 2014, abgerufen am 9. Januar 2019.
  8. a b Peter Gemsjäger: Frauen-Nationalmannschaft: Euro Hockey Challenge in Schweden / U16 in Füssen. In: webneu.ecdc-frauen.de. Abgerufen am 9. Januar 2019.
  9. Neubesetzung im Frauenbereich des DEB: Künast trainiert Nationalmannschaft, Busch die U18-Auswahl. In: deb-online.de. 26. November 2018, abgerufen am 9. Januar 2019.
  10. Franziska Busch aus Braunlage übernimmt U18-Frauen des DEB. In: harzkurier.de. 27. November 2018, abgerufen am 9. Januar 2019.
  11. Franziska Busch ab 1. Juni hauptamtliche Trainerin der U18-Juniorinnen des DEB. In: eishockeynews.de. 16. Mai 2019, abgerufen am 16. Mai 2019.
  12. Jozef Potac - Denker und Lenker beim EHC Bayreuth. In: del-2.org. 7. Dezember 2016, abgerufen am 9. Januar 2019.