Frederico Almeida Santos da Costa

osttimoresischer Rebell und Politiker

Frederico Almeida Santos da Costa (* 1. April 1930 in Dili, Portugiesisch-Timor; † 21. November 2020 in Dili, Osttimor),[1] auch Frederico Almeida Santos Costa,[2] war ein osttimoresischer ehemaliger Rebell und Politiker.[3]

Werdegang

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Costa war Angestellter der Kolonialverwaltung in Dili.[3] Als Beteiligter an der Viqueque-Rebellion wurde er 1959 verhaftet und bis 1964 ins Exil nach Angola verbannt.[4][5]

1974 gehörte Costa zu den Gründern der APODETI, in deren Reihen sich auch andere Rebellen von 1959 wiederfanden. Die von Indonesien finanzierte Partei strebte einen Anschluss der Kolonie an den Nachbarstaat an.[3]

In den Wirren des Bürgerkriegs von 1975 war Costa der Kommandant des Landungsbootes Loes, mit dem am 27. August der letzte portugiesische Gouverneur Mário Lemos Pires auf die Insel Atauro übersetzte, um den Kämpfen in Dili zu entgehen.[6] Später geriet Costa in Gefangenschaft der FRETILIN und wurde ab dem 20. Oktober im Gefängnis Comarca eingesperrt. Als am 7. Dezember die Indonesier in Dili landeten, gelang es Costa und den anderen Gefangenen sich zu befreien.[7] Während der Besatzungszeit arbeitete Costa beim indonesischen Zoll.[3] Beim Santa-Cruz-Massaker, das einer Demonstration gegen die indonesische Besatzung folgte, kamen zwei Söhne Costas ums Leben, beziehungsweise verschwanden spurlos. Costa rasierte sich seitdem nicht mehr und schnitt sich auch nicht mehr die Haare.[8]

Im Ruhestand wurde Costa zum letzten Präsidenten der APODETI. Er vertrat auch die Partei ab 1998 im Conselho Nacional de Resistência Timorense (CNRT), dem Dachverband aller osttimoresischen Parteien. Die APODETI unterstützte im Referendum 1999 die Autonomielösung Osttimors innerhalb Indonesiens, doch die Mehrheit der Wähler sprach sich klar für die völlige Unabhängigkeit aus.[3] Bei der Wahl zur verfassunggebenden Versammlung Osttimors 2001 führte Costa die Liste der APODETI an. Die Partei erhielt aber nur 0,60 % der Stimmen und somit keinen Sitz in der Versammlung.[9] Costa leitete nach dem Referendum eine Wechsel der Politik der APODETI ein. Die APODETI unterstützte nun die nationale Einheit,[10] die Unabhängigkeit und Souveränität Osttimors, Gewaltlosigkeit und die Verteidigung von Demokratie, Toleranz und der sozio-kulturellen Werte des osttimoresischen Volkes. Später löste sich die APODETI auf.

Costa war einer der Gründer und Präsident der Kristal Foundation, einer der größten christlichen Bildungsinstitutionen in Osttimor. Sie betreibt mehrere Schulen und die Universität Instituto Superior Cristal (ISC).[4]

Costa verstarb 2020 im Hospital Nacional Guido Valadares (HNGV).[1]

Einzelnachweise

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  1. a b GMN TV: Fundador Partidu APODETI termina peregrinasaun iha mundu, 23. November 2020 (Memento des Originals vom 21. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gmntv.tl, abgerufen am 28. November 2020.
  2. Andrea Katalin Molnar: Timor Leste: Politics, History, and Culture, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. a b c d e Pat Walsh: East Timor’s Political Parties and Groupings Briefing Notes, Australian Council for Overseas Aid 2001, abgerufen am 14. September 2018.
  4. a b UCA news: Timor-Leste students celebrate Independence Day in jail, 23. Mai 2016, abgerufen am 11. Oktober 2018.
  5. Ernest Chamberlain: The 1959 Rebellion in East Timor: Unresolved Tensions and an Unwritten History (Memento des Originals vom 12. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tlstudies.org, S. 202, abgerufen am 11. Oktober 2018.
  6. Jean A. Berlie: East Timor's Independence, Indonesia and ASEAN. Springer, 2017, S. 6 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  7. „Chapter 7.4 Arbitrary detention, torture and ill-treatment“ (PDF; 2,0 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  8. Irena Cristalis: East Timor: A Nation's Bitter Dawn, S. 48, 2013, ISBN 9781848136533.
  9. Berichte zur Wahl und Listen der Kandidaten
  10. Oliver P. Richmond: Liberal Peace Transitions, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche