Frieder Andrich

deutscher Fußballspieler

Frieder Andrich (* 22. Juli 1948 in Röderau) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. In der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballs, der Oberliga, spielte er für die BSG Stahl Riesa und den FC Vorwärts Frankfurt (Oder).

Frieder Andrich
Personalia
Geburtstag 22. Juli 1948
Geburtsort RöderauDeutschland (SBZ)
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
BSG Chemie Riesa
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1966–1971 BSG Stahl Riesa 64 (15)
1971–1972 ASG Vorwärts Cottbus 36 (14)
1972–1977 FC Vorwärts Frankfurt (Oder) 105 (39)
1972–1974 FC Vorwärts Frankfurt (Oder) II mind. 3 0(1)
1977 BSG Halbleiterwerk Frankfurt
1977–1978 ASG Vorwärts Kamenz
1978–1984 FC Vorwärts Frankfurt (Oder) 149 (63)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1974–1975 DDR U-23 5 (2)
1976 DDR B 2 (2)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1989–1990 FC Vorwärts Frankfurt (Oder)
1999–2000 Eisenhüttenstädter FC Stahl
2000–2004 Müllroser SV
2004–2007 FSV 63 Luckenwalde
2007–2009 FV Motor Eberswalde
2009–2012 SV Grün-Weiß Lübben
2012–2015 1. FC Frankfurt
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Sportliche Laufbahn

Bearbeiten

Gemeinschafts- und Clubstationen

Bearbeiten

Andrich begann seine Fußball-Laufbahn bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Chemie Riesa. Mit 18 Jahren wechselte er 1966 zum Ortsrivalen BSG Stahl Riesa, der zu dieser Zeit mit seiner Männermannschaft in der zweitklassigen DDR-Liga spielte. In der Saison 1967/68 war der 1,75 m große Andrich mit 25 Punktspieleinsätzen und 12 Toren maßgeblich am Aufstieg der Stahlmannschaft in die DDR-Oberliga beteiligt. In seiner ersten Oberligasaison bestritt Andrich sämtliche 26 Punktspiele, zunächst als Stürmer, in der zweiten Saisonhälfte vorwiegend im Mittelfeld. 1969/70 wurde er bis zum 15. Spieltag nicht in der 1. Mannschaft eingesetzt, danach war er in elf Punktspielen meist nur Einwechselspieler. In seiner dritten Oberligaspielzeit wurde er regelmäßig in den ersten neun Oberligaspielen vorwiegend als Mittelfeldspieler eingesetzt. Im November 1970 wurde er zum Militärdienst eingezogen, konnte aber bei der Armeesportgemeinschaft Vorwärts Cottbus weiter in der DDR-Liga Fußball spielen.

Zu Beginn der Fußballsaison 1972/73 wurde Andrich, nachdem er mit zehn Punktspieltoren bester Angreifer der Cottbuser geworden war, zum Fußballclub der Armeesportvereinigung Vorwärts, dem Oberligisten FC Vorwärts Frankfurt (Oder), delegiert. Dort hatte er zu Beginn einen schwierigen Start. Zunächst wieder nur als Ergänzungsspieler eingesetzt, fand er erst vom 22. Spieltag an im Mittelfeld seine Stammposition. Bis Anfang 1977 konnte er seinen Stammplatz behaupten und entwickelte sich zu einem torgefährlichen Mittelfeldspieler. In der Saison 1974/75 wurde er mit 13 Punktspieltoren erfolgreichster Schütze der Frankfurter. 1976 erreichte er mit dem FC Vorwärts das Endspiel zum DDR-Fußballpokal, das jedoch mit 0:3 gegen den 1. FC Lok Leipzig verloren ging. Nach dem 19. Spieltag der Saison 1976/77 wurde Andrich für ein Jahr aus dem Armeeclub ausgeschlossen. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei der BSG Halbleiterwerk Frankfurt spielte er bis Februar 1978 in der Bezirksliga Dresden bei der Armeesportgemeinschaft Vorwärts Kamenz.

Im März 1978 wurde Andrich wieder in die Oberligamannschaft des FC Vorwärts Frankfurt aufgenommen und spielte in den letzten zehn Saisonspielen als Mittelstürmer. Am Ende der Saison mussten die Armeefußballer in die DDR-Liga absteigen. Mit 19 Toren (13 in der Liga und 6 in der Oberligaaufstiegsrunde) in 23 Saisonauftritten verhalf er den Frankfurtern zum sofortigen Wiederaufstieg und absolvierte danach noch fünf weitere Oberligaspielzeiten. Ab 1981 entwickelte er sich zunehmend zu einem Abwehrspieler, ohne jedoch seine Torgefährlichkeit zu verlieren. In der Saison 1982/83, in der er abwechselnd im Mittelfeld oder als Libero eingesetzt wurde, war er mit 16 Punktspieltoren erneut Frankfurter Torschützenkönig und landete auf Platz drei der Oberligatorschützenliste. In seiner letzten Oberligasaison 1983/84 kam Andrich noch einmal in 21 Spielen zum Einsatz, in der Rückrunde allerdings nur noch als Ersatzspieler. Sein letztes Oberligaspiel absolvierte er am letzten Saisonspieltag bei der Begegnung FC Vorwärts – Dynamo Dresden (2:2). Er wurde in der 72. Minute eingewechselt und erzielte in der 87. Minute mit dem 1:2-Anschlusstreffer auch sein letztes Oberligator. Er beendete seine Laufbahn beim FC Vorwärts Frankfurt als Hauptmann der Nationalen Volksarmee.

Nach 14 Oberligaspielzeiten war Andrich auf insgesamt 277 Oberligaspiele gekommen, in denen er 91 Tore erzielt hatte.[1] Für den FC Vorwärts absolvierte Andrich alle zehn Europapokalspiele der Oderstädter zwischen 1974 und 1983.

Auswahleinsätze

Bearbeiten

Seine Leistungen in der Oberliga im FCV-Trikot erbrachten für ihn Nominierungen in Auswahlmannschaften des DFV. Zwischen 1974 und 1975 absolvierte Andrich fünf Länderspiele mit der DDR-Nachwuchsauswahl und traf zweimal für die ostdeutsche U-23. Am 10. November 1976 wurde er in einer Partie der DDR-B-Nationalelf eingesetzt. Beim 2:2-Remis gegen Polen in Eisenhüttenstadt erzielte er beide Tore.

Trainerlaufbahn

Bearbeiten

Andrich hatte noch als Fußballspieler das Sportlehrerdiplom erworben und ist als Fußballtrainer tätig. In der Wendesaison in der Liga 1989/90 gelang ihm als Coach des FC Vorwärts Frankfurt (Oder) der Wiederaufstieg in die höchste ostdeutsche Spielklasse. In der letzten eigenständigen Spielzeit der Oberliga wurde er im November 1990 entlassen und durch seinen früheren Mitspieler Gerd Schuth abgelöst.

Seine letzten Vereine waren der Eisenhüttenstädter FC Stahl (3. Liga, 1998–2000), der Müllroser SV (8. Liga, 2000–2004), der FSV 63 Luckenwalde (5. Liga, 2004–2007) und der FV Motor Eberswalde (6. Liga, 2007–2009). Bis 2012 trainierte er die 1. Mannschaft des SV Grün-Weiß Lübben in der sechstklassigen Brandenburg-Liga. Von Herbst 2012 bis 2015 trainierte er den 1. FC Frankfurt und führte ihn in diesen drei Jahren vom unteren Mittelfeld der Brandenburg-Liga auf den ersten Platz.

Privates

Bearbeiten

Sein Neffe Robert Andrich ist ebenfalls Profifußballspieler.[2]

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Matthias Arnhold: Frieder Andrich - Matches in Oberliga. RSSSF.org, 8. Mai 2014, abgerufen am 4. Dezember 2024 (englisch).
  2. Von Onkel Frieder hat Robert das Talent, berliner-kurier.de, abgerufen am 16. August 2019