Fritz Hartlauer

österreichischer Bildhauer und Zeichner

Friedrich „Fritz“ Hartlauer (* 4. November[1] 1919 in Kumberg bei Graz; † 6. September 1985 in Graz, Österreich) war ein österreichischer Maler, Graphiker, Bildhauer, Kunsthandwerker, Designer und Architekt.

Fritz Hartlauer war von 1935 bis 1938 als technischer Angestellter für ELIN Weiz tätig. Er absolvierte eine Ausbildung zum Segelflieger und leistete im Zweiten Weltkrieg Kriegsdienst bei der Luftwaffe. Während dieser Zeit schuf er in der Sowjetunion autodidaktisch erste Plastiken. Zwischen 1945 und 1948 besuchte er als außerordentlicher Schüler (Gasthörer) die Ortweinschule (Kunstgewerbeschule, Meisterschule für Handwerk) in Graz. Zu seinen dortigen Lehrern gehörten Wilhelm Gösser, Alexander Silveri und Walter Ritter. Hartlauer selbst beurteilte seine damalige künstlerische Ausgangsposition wie folgt: Die Faszination der auf diesem Wege gemachten Entdeckungen von Gestalten und Zusammenhängen ließ mir ein Studium an der Kunstakademie als nicht notwendig erscheinen und blieb daher Autodidakt.

Fritz Hartlauer war mit der Künstlerin Hilde Hartlauer, geb. Sengl, verheiratet, die ebenfalls die Ortweinschule besuchte und sich mit Seidenmalerei und Seidenbatik beschäftigte. Er war Mitglied der Grazer Künstlervereinigung Forum Stadtpark.

Am 6. September 1985 beendete er sein Leben mit dem Freitod. Er ist auf dem St.-Leonhard-Friedhof in Graz beigesetzt.

 
Urzellensystem aus Sandstein in Graz
 
Gitter in der Grazer Stadtpfarrkirche

1948 begann Hartlauer die künstlerische Analyse des menschlichen Kopfes und entwickelte daraus die Urzelle als zentrales Motiv seiner künstlerischen Forschungsarbeit. 1955 begann er sich mit der geometrisch-symbolischen Gestaltung unter Behandlung der Themenkreise Urzelle oder Urzellensystem, Geheimnis des Kreuzes und phantastischer Gesetzmäßigkeit auseinanderzusetzen. Zu seinem Gesamtwerk gehören unter anderem Klein- und Großplastiken, Zeichnungen, Siebdrucke, Stein- und Metallreliefs sowie auf selbstentwickelten Techniken und Materialverwendungen beruhende Arbeiten wie Lichtbogen-Zeichnungen auf Aluminium. Von der katholischen Kirche und den Gemeinden erhielt er eine Reihe von Aufträgen für den öffentlichen Raum. Im Sommer 1962 nahm er am Bildhauersymposion St. Margarethen im Burgenland teil und auf der Expo 67 präsentierte er Urzellenplastiken. Zwischen 1972 und 1976 setzte er sich mit dem von Karl Prantl initiierten 'Stephansplatz-Projekt' auseinander.

1995 fand eine katalogbegleitete Gedächtnisausstellung in der Neuen Galerie Graz statt.[2]

Werke (Auswahl)

Auszeichnungen

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Literatur

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  • Hartlauer Fritz. In: Eugen Gross (Hrsg.): Die Grazer Ortweinschule: Bau – Kunst – Design, 1876–2001. Manumedia Schnider, Graz 2001, ISBN 3-902020-12-1, S. 123–124.
  • Alois Kölbl: Hartlauer, Fritz (Friedrich). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 69, De Gruyter, Berlin 2010, ISBN 978-3-598-23036-3, S. 476.
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Commons: Fritz Hartlauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. gemäß Die Grazer Ortweinschule, 2001, S. 123 sowie Fritz Hartlauer. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch), das AKL nennt abweichend den 4. Juni als Geburtstag
  2. Fritz Hartlauer (1919–1985). In: museum-joanneum.at. Abgerufen am 13. November 2022.
  3. Durchbrochenes Kreuz. In: sammlung.belvedere.at. Abgerufen am 13. November 2022.
  4. Fritz Hartlauer. Senkrechter Auszug aus der Urzelle. In: museum-joanneum.at. Abgerufen am 13. November 2022.
  5. Würdigungspreis des Landes Steiermark für bildende Kunst: Preisträgerinnen/Preisträger (Memento vom 17. April 2015 im Internet Archive)