Frotzersricht
Frotzersricht ist ein Ortsteil des Marktes Schwarzenfeld im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).
Frotzersricht Gemeinde Schwarzenfeld
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Koordinaten: | 49° 24′ N, 12° 7′ O | |
Höhe: | 380 m | |
Einwohner: | 25 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 92521 | |
Vorwahl: | 09435 | |
Lage von Frotzersricht in Bayern
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Geographische Lage
BearbeitenFrotzersricht befindet sich ungefähr 2,5 Kilometer nordwestlich von Schwarzenfeld 750 Meter nördlich der Staatsstraße 2151 und etwa 3,5 Kilometer westlich der A 93. Nördlich und südwestlich von Frotzersricht befinden sich ausgedehnte Weiher- und Teichgebiete.
Lt. dem Bayern-Atlas[2] befindet sich der geographische Mittelpunkt des Regierungsbezirks Oberpfalz auf 49°23'55" nördl. Breite und 12°07'02" östl. Länge in der Gemarkung Frotzersricht der Gemeinde Schwarzenfeld.
Geschichte
BearbeitenAnfänge bis zum 18. Jahrhundert
BearbeitenFrotzersricht (auch: Frotzersried) gehört zu den Orten, die auf -ried, -richt und -reut enden. Diese Endung deutet darauf hin, dass diese Orte bei einer Rodungswelle gegen Ende des 11. Jahrhunderts entstanden. Die Nähe zu Schwarzenfeld gibt Frotzersricht den Charakter einer Ausbausiedlung. Eine ältere Bevölkerungsschicht erschloss hier rodend das Umland von Schwarzenfeld.[3]
Anfang des 14. Jahrhunderts erwarb das Kloster Ensdorf Besitzungen in Frotzersricht.[4] Im Salbuch von 1473/75 wurde Frotzersricht gemeinsam mit Kögl aufgeführt.[5]
Die Bevölkerungsentwicklung in Frotzersricht gemeinsam mit Kögl geht aus den Musterungsprotokollen hervor:
- 1500: 9 Mannschaften
- 1523: 9 Mannschaften
- 1583: 9 Mannschaften
- 1631: 11 Mannschaften
- 1712: 11 Mannschaften.[6]
Frotzersricht gemeinsam mit Kögl hatte 1513 11 Höfe, 1596 9 Höfe, 1606 10 Höfe, 13 Pferde, 1 Fohlen, 10 Ochsen, 29 Kühe, 10 Rinder, 6 Schweine, 2 Stiere, 9 Kälber, 120 Schafe, und 10 Frischlinge. 1721 und 1762 werden Frotzersricht und Kögl mit 12 Häusern aufgeführt. 1792 gab es in Frotzersricht und Kögl 10 hausgesessene Amtsuntertanen.
19. Jahrhundert bis Gegenwart
BearbeitenIm Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1808 werden für Frotzersricht (ohne Kögl) 8 Anwesen genannt.[7]
1811 wurde das Landgericht Nabburg in 58 Steuerdistrikte unterteilt. Frotzersricht bildete zusammen mit dem Weiler Kögl und der Einöde Weiherhaus einen Steuerdistrikt zu dem 15 Häuser mit 92 Einwohnern gehörten.[8]
Parallel zur Bildung der Steuerdistrikte entstanden ebenfalls 1811 Obmannschaften. Frotzersricht bildete zusammen mit Deiselkühn, Irrenlohe, Wohlfest, Kögl und Weiherhaus die Obmannschaft Frotzersricht.[9]
1818 wurden Ruralgemeinden gebildet. Dabei entstand die Ruralgemeinde Frotzersricht, bestehend aus Frotzersricht selbst mit 10 Familien, Kögl mit 6 Familien, Weiherhaus mit 1 Familie, Deiselkühn mit 14 Familien, Irrenlohe mit 12 Familien und Wohlfest mit 7 Familien.[10]
1828 hatte Frotzersricht 9 Häuser, 9 Familien und 56 Einwohner, 1964 hatte es 11 Häuser und 56 Einwohner. 1842 waren alle Einwohner von Frotzersricht katholisch und gehörten zur Schule und zur Pfarrei Schwarzenfeld.[11]
Zum Stichtag 23. März 1913 (Osterfest) gehörte Frotzersricht zur Pfarrei Schwarzenfeld und hatte 8 Häuser und 56 Einwohner.[12]
Am 1. Januar 1972 wurden Teile der aufgelösten Gemeinde Frotzersricht in den Markt Schwarzenfeld eingegliedert.[13] Der Ortsname Weiherhaus wurde ab 1. August 1976 aufgehoben.[14]
Am 31. Dezember 1990 hatte Frotzersricht 27 Einwohner und gehörte zur Pfarrei Schwarzenfeld.[15]
Einwohnerentwicklung ab 1819
BearbeitenJahr | Einwohner | Gebäude |
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1819 | 10 Familien | k. A.[16] |
1828 | 56 | 9[17] |
1838 | 66 | 9[18] |
1864 | 76 | 41[19] |
1875 | 71 | 52[20] |
1885 | 70 | 10[21] |
1900 | 50 | 12[22] |
1913 | 56 | 8[23] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 63 | 10[24] |
1950 | 52 | 8[25] |
1961 | 56 | 11[26] |
1964 | 56 | 11[17] |
1970 | 39 | k. A.[27] |
1987 | 28 | 7[28] |
2011 | 25 | k. A.[1] |
Literatur
Bearbeiten- Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Zensus 2011 ( des vom 3. März 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei zensusatlas.statistikportal.de. Abgerufen am 11. März 2022.
- ↑ Bayern-Atlas
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 20
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 48, 49
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 77
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 86
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 302
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 398
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 407
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 427
- ↑ Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 420
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 529 f.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
- ↑ Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 666
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 420
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 187 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 701, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 359 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 865 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 735 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 543 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 141 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 279 (Digitalisat).