Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017/Frankreich

Dieser Artikel behandelt die Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden. Dies ist Frankreichs siebte EM-Teilnahme nach 1984 (damals noch ohne Endrundenturnier ausgetragen), 1997, 2001, 2005, 2009 und 2013.

Qualifikation

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Pl. Team Sp S U N Tore P.
1 Frankreich 8 8 0 0 27:00 24
2   Rumänien 8 5 1 2 17:08 16
3   Ukraine 8 4 1 3 14:12 13
4   Griechenland 8 2 0 6 09:19 06
5 Albanien 8 0 0 8 03:31 00

Die Französinnen erzielten in der europäischen Qualifikationsgruppe 3 folgende Resultate:
Gegen Rumänien 3:0 und 1:0, gegen die Ukraine 4:0 und 3:0, gegen Griechenland 1:0 und 3:0 sowie gegen Albanien zweimal 6:0.

Frankreich war, abgesehen vom Gastgeber Niederlande, das erste Team, das sich für die Endrunde qualifiziert hatte. Dennoch löste der Landesverband unmittelbar nach dem olympischen Turnier 2016 den Vertrag mit Trainer Philippe Bergeroo auf und ernannte Olivier Echouafni zu dessen Nachfolger.

Frankreichs 27 Tore erzielten Eugénie Le Sommer (8), Clarisse Le Bihan (4), Kheira Hamraoui, Marie-Laure Delie (je 3), Jessica Houara, Élise Bussaglia, Amel Majri (je 2), Amandine Henry und Camille Abily (je 1); dazu kam ein Eigentor der Ukrainerin Iryna Vasylyuk.

EM-Vorbereitung

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Teilansicht des französischen Teamhotels während der EM

In einer ersten Vorbereitungsphase haben die Französinnen im März 2017 an der zweiten Austragung des stark besetzten SheBelieves Cups (Spiele gegen Gastgeber USA, Deutschland und England) teilgenommen und diesen Wettbewerb mit sieben Punkten als Gewinner beendet.[1] Im April gewannen sie in Utrecht ein Freundschaftsspiel gegen die EM-Gastgeberinnen. Am 21. Juni begann das letzte Trainingslager in Clairefontaine; während dieser unmittelbaren EM-Vorbereitung empfing Frankreich noch Belgien, gegen das es 2:0 gewann, und Norwegen (1:1).

Vier Tage danach, also einen Tag vor dem Eröffnungsspiel, sind die Französinnen in die Niederlande gereist. Quartier haben sie im Van der Valk Hotel ARA in Zwijndrecht, zwischen Rotterdam und Dordrecht, bezogen. In der Nähe können sie die Sportanlagen des örtlichen Fußballvereins Z.V.V. Pelikaan nutzen.[2]

Aufgebot

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Seine erste Europameisterschaft: Trainer Echouafni

Am 30. Mai 2017 hat Olivier Echouafni seine Kaderliste vorgestellt, die 23 Spielerinnen aus sechs Vereinen sowie sechs Reservistinnen umfasste.[3] Daraus schied Amel Majri vor Turnierbeginn aufgrund einer Verletzung aus und wurde durch die Reservistin Clarisse Le Bihan ersetzt.[4]

Nr. Name Verein (a) Länder-
spiele
(Tore) (b)0
Geburtstag EM-
Sp.
Sp.-
Min.
Tore      
Torhüterinnen
16  Sarah Bouhaddi  Olympique Lyon 124 0(0) 17.10.1986 4 360
21  Méline Gérard  Montpellier HSC 011 0(0) 30.05.1990
01  Laëtitia Philippe  Montpellier HSC 004 0(0) 30.04.1991
Abwehrspielerinnen
04  Laura Georges  Paris Saint-Germain 181 0(6) 20.08.1984 2 180
08  Jessica Houara  Olympique Lyon 064 0(3) 29.09.1987 4 250 1
22  Sakina Karchaoui  Montpellier HSC 015 0(0) 26.01.1996 4 297
19  Griedge Mbock Bathy  Olympique Lyon 033 0(2) 26.02.1995 3 270 1
02  Ève Périsset  Paris Saint-Germain 009 0(0) 24.12.1994 2 107 1
03  Wendie Renard (C)   Olympique Lyon 094 (19) 20.07.1990 3 270 2
14  Aïssatou Tounkara  Juvisy FCFParis FC (d) 004 0(0) 16.03.1995
Mittelfeldspielerinnen
10  Camille Abily  Olympique Lyon 183 (37) 05.12.1984 4 267 1
15  Élise Bussaglia  FC Barcelona (SPA) 174 (28) 24.09.1985 2 142
23  Onema Grace Geyoro  Paris Saint-Germain 008 0(0) 02.07.1997 3 270
06  Amandine Henry  Portland Thorns FC (USA) 065 0(7) 28.09.1989 4 360 1 1
11  Claire Lavogez  Olympique Lyon 035 0(3) 18.06.1994 2 83
07  Clarisse Le Bihan (c)  Montpellier HSC 016 0(4) 14.12.1994 2 43
17  Gaëtane Thiney  Juvisy FCF→Paris FC (d) 141 (55) 28.10.1985 3 99
05  Sandie Toletti  Montpellier HSC 012 0(0) 13.07.1995
Angreiferinnen
13  Camille Catala  Juvisy FCF→Paris FC (d) 027 0(3) 06.05.1991
18  Marie-Laure Delie  Paris Saint-Germain 121 (65) 29.01.1988 4 212
20  Kadidiatou Diani  Paris Saint-Germain 029 0(2) 01.04.1995 4 216
09  Eugénie Le Sommer  Olympique Lyon 141 (61) 18.05.1989 4 360 1
12  Élodie Thomis  Olympique Lyon 141 (32) 13.08.1986 2 102
Trainerstab
 Olivier Echouafni Cheftrainer 15 13.09.1972
 Peggy Provost Assistenztrainerin 19.09.1977

Die verbleibenden Reservistinnen sind:

Nr. Name Verein (a) Länder-
spiele
(Tore) (b)0
Geburtstag
 Pauline Peyraud-Magnin  Olympique Lyon 000 0(0) 17.03.1992
 (e)  Marion Torrent  Montpellier HSC 000 0(0) 17.04.1992
 (e)  Aminata Diallo  Paris Saint-Germain 000 0(0) 03.04.1995
 Mylaine Tarrieu  Olympique Lyon 000 0(0) 03.01.1995
 Valérie Gauvin  Montpellier HSC 001 0(0) 01.06.1996

Das 23er-Aufgebot umfasste zum Zeitpunkt seiner Aufstellung zehn Frauen (plus eine Reservistin) des Triple-Siegers Olympique Lyon, vier (plus eine) von Paris S-G, vier aus Juvisy, drei (plus drei) von Montpellier, je eine, die in Portland beziehungsweise Wolfsburg spielte, sowie eine Reservistin von Olympique Marseille.
Älteste Spielerin war Laura Georges, die zu Turnierbeginn 32 Jahre und elf Monate alt war, jüngste Onema Grace Geyoro mit gerade 20. Das Durchschnittsalter lag bei 26 Jahren und sieben Monaten; dies reduzierte sich bei Einbeziehung der Reservistinnen, die es im Mittel auf 23 Jahre und zwei Monate brachten.

Den durchaus hohen Erfolgsdruck, dem der Weltranglisten-Dritte unterlag, versuchte Trainer Echouafni zu dämpfen:[5] „Die Favoriten sind diejenigen, die gewinnen. Und wir haben bisher noch nichts gewonnen.“

(a) 
Vereinszugehörigkeit im Juli 2017
(b) 
A-Länderspiele (in Klammern Länderspieltore); Stand: 30. Juli 2017
(c) 
Reservistin Le Bihan ersetzte Amel Majri
(d) 
Die Erstligafrauschaft des Juvisy FCF trat nach dieser Europameisterschaft unter dem Namen Paris FC an.
(e) 
In den letzten beiden Vorbereitungsspielen saßen Torrent und Diallo mit auf der Bank, da Sakina Karchaoui aufgrund einer Verletzung noch geschont werden sollte.

Spiele bei der Endrunde

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Der Weltranglisten-Dritte Frankreich bekam als Gegnerinnen in seiner Vorrundengruppe C die Schweiz (Rang 15), Island (Rang 16) und Österreich (Rang 25) zugelost. Sollten les Bleues die Gruppenphase überstehen, träfen sie im Viertelfinale voraussichtlich auf England oder Spanien.

Gruppenphase

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Gegen die Gruppenkontrahenten ist die französische Länderspielbilanz durchweg positiv: sieben Erfolge bei je einem Remis und einer (2007 erlittenen) Niederlage gegen die Isländerinnen, fünf Siege in fünf Spielen gegen Österreich sowie zwölf Siege, drei Unentschieden und vier Niederlagen (die letzte datiert von 2002) gegen die Eidgenossinnen.

Pl. Team Sp S U N Tore P.
1   Österreich 3 2 1 0 5:1 7
2 Frankreich 3 1 2 0 3:2 5
3   Schweiz 3 1 1 1 3:3 4
4   Island 3 0 0 3 1:6 0
Dienstag, 18. Juli 2017, 20:45 Uhr in Tilburg (Koning Willem II Stadion)
Frankreich Island 1:0 (0:0)
Samstag, 22. Juli 2017, 20:45 Uhr in Utrecht (Stadion Galgenwaard)
Frankreich Österreich 1:1 (0:1)
Mittwoch, 26. Juli 2017, 20:45 Uhr in Breda (Rat-Verlegh-Stadion)
Frankreich Schweiz 1:1 (0:1)

Viertelfinale

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Sonntag, 30. Juli 2017, 20:45 Uhr in Deventer (Stadion De Adelaarshorst)
Frankreich England 0:1 (0:0)

Obwohl Frankreich erneut nicht über das Viertelfinale hinausgekommen war, versicherte Verbandspräsident Noël Le Graët, der das Ziel „Runde der letzten vier“ ausgegeben hatte, bereits am Tag nach der Heimkehr des Aufgebots, dass Trainer Olivier Echouafni nicht nur seinen bis Sommer 2018 laufenden Vertrag erfüllen werde, sondern dass schon in Kürze mit ihm über eine Verlängerung bis einschließlich der Weltmeisterschaft 2019 gesprochen werden solle.[6] Diese „Arbeitsplatzgarantie“ wies dann allerdings ein recht kurzes „Verfallsdatum“ auf, denn am 30. August 2017 stellte Le Graët Corinne Diacre als Echouafnis Nachfolgerin vor.[7]

Belege und Anmerkungen

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  1. Artikel „Eine China-Tournee annulliert“ vom 9. November 2016 bei footofeminin.fr
  2. nach „Die Blauen haben sich nahe Rotterdam eingerichtet“ vom 16. Juli 2017 bei footofeminin.fr
  3. Vorstellung des Aufgebots vom 30. Mai 2017 bei footofeminin.fr
  4. nach „Majri muss verzichten, Le Bihan ersetzt sie“ vom 6. Juli 2017 bei footofeminin.fr
  5. Artikel „Une médaille sinon rien!“ in France Football vom 11. Juli 2017, S. 28–31, Zitat auf S. 29
  6. Artikel „Olivier Echouafni bekommt von Noël Le Graët Rückendeckung für seine Arbeit“ vom 1. August 2017 bei footofeminin.fr
  7. Pressemitteilung der FFF vom 30. August 2017