Die Gürbetalbahn (GTB) ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft in der Schweiz. Sie wurde für den Bau und Betrieb der ab 14. August 1901 schrittweise eröffneten Eisenbahnstrecke von Bern über Belp nach Thun gegründet. Die Bezeichnung Gürbetalbahn für die Eisenbahnstrecke durch das Gürbetal ist ausserdem bis heute im Gebrauch. Im Volksmund wird die Linie ausserdem als «Gürbeschnägg» bezeichnet.[1]

Gürbetalbahn
Pendelzug mit RBDe 565 und Zwischenwagen Jumbo im Gürbetal.
Pendelzug mit RBDe 565 und Zwischenwagen Jumbo im Gürbetal.
Streckennummer (BAV):298
Fahrplanfeld:303 (früher 298)
Streckenlänge:34.35 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 22 
Bern–Belp–Thun
Strecke
von ThunMünsingen, Langnau und Olten
Bahnhof
0,12 Bern 540 m ü. M.
Strecke
S 1 S 2 S 3 S 31 S 4 S 5
Strecke
S 6 S 44 S 51 S 52
Tunnel
Donnerbühl (401 m)
Überleitstelle / Spurwechsel
2,18 Bern Weyermannshaus Spw. 551 m ü. M.
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Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStrecke
2,54 Holligen 551 m ü. M.
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und nach rechtsStrecke
2,54 nach Neuchâtel S 5 S 51 S 52
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Kreuzung geradeaus untenStrecke nach rechts
nach Lausanne S 1 S 2
Haltepunkt / Haltestelle
3,12 Bern Europaplatz 546 m ü. M.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
3,52 Bern Fischermätteli 551 m ü. M.
Abzweig geradeaus und nach rechts
3,52 BLS-BSB nach Schwarzenburg S 6
ehemaliger Bahnhof
4,33 Bern Weissenstein (1923–1982) 550 m ü. M.
Bahnhof
5,09 Bern Weissenbühl 550 m ü. M.
Bahnhof
6,57 Wabern bei Bern 560 m ü. M.
Bahnhof
8,77 Kehrsatz Nord 567 m ü. M.
Brücke
Staatsstrasse (40 m)
Bahnhof
9,67 Kehrsatz 570 m ü. M.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
10,87 Falkenhaus 551 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
11,92 Belp Steinbach 526 m ü. M.
Bahnhof
12,70 Belp Endpunkt S 3 S 31 523 m ü. M.
Bahnhof
16,13 Toffen 528 m ü. M.
Bahnhof
18,47 Kaufdorf 535 m ü. M.
Bahnhof
21,34 Thurnen 550 m ü. M.
Bahnhof
24,20 Burgistein 567 m ü. M.
Bahnhof
25,72 Seftigen 578 m ü. M.
Kulminations-/Scheitelpunkt
26,56 Kulminationspunkt 588 m ü. M.
Bahnhof
29,30 Uetendorf 554 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
30,99 Uetendorf Allmend 555 m ü. M.
ehemaliger Bahnhof
32,08 Lerchenfeld (bis Dez. 2006) 557 m ü. M.
Abzweig geradeaus und von links
SBB von BernMünsingen S 1 und
Strecke
BLS-BTB von Burgdorf-Konolfingen
Bahnhof
34,47 Thun Endpunkt S 1 S 4 S 44 560 m ü. M.
Strecke
Strecke
BLS-TSB nach SpiezInterlaken

Geschichte

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Aktie über 500 Franken der Gürbethal-Bahn vom 26. September 1902

Die Eröffnung des ersten Teilstücks der Gürbetalbahn zwischen Bern Weissenbühl und Burgistein-Wattenwil erfolgte am 14. August 1901, das Teilstück von der heutigen Dienststation Holligen bis Bern Weissenbühl folgte bereits am 9. November selbigen Jahres. Rund ein Jahr später, am 1. November 1902, wurde schliesslich das Teilstück von Burgistein-Wattenwil (heute Burgistein) nach Thun eröffnet.

Ab dem 16. August 1920 wurde die Strecke – per Dekret der Berner Regierung – elektrisch betrieben. Diese Bahnen wurden deshalb als «Dekretsbahnen» bezeichnet und die auf die Elektrifikation hin beschafften Lokomotiven Ce 4/6 als «Dekretsmühlen».

Die Bahngesellschaft fusionierte per 1. Januar 1944 mit der Bern-Schwarzenburg-Bahn (BSB) – ebenfalls eine Dekretsbahn – zur Gürbetal-Bern-Schwarzenburg-Bahn (GBS).

Die GTB sowie die BSB und danach die GBS waren Teil der BLS-Gruppe unter Führung der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS) beziehungsweise bis 1912 der Thunerseebahn (TSB). Die vier Gruppengesellschaften BLS, GBS, SEZ und BN fusionierten 1997 zur BLS Lötschbergbahn, die wiederum 2006 mit der Regionalverkehr Mittelland AG (RM) zur BLS AG fusionierte. Seit 2009 gehört die Infrastruktur zur BLS Netz AG.

Rollmaterial

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Doppelstock-Triebzug MUTZ der BLS in der Station Belp.

Der Fahrzeugpark war immer in die Betriebsgemeinschaft der TSB und nachher der BLS (und in deren Nummernschema) integriert. Innerhalb dieser Betriebsgemeinschaft wurden die Fahrzeuge häufig nach Bedarf auf anderen Strecken eingesetzt. Es wurde nur darauf geachtet, dass jede Gesellschaft etwa so viele Fahrzeuge in ihrem Eigentum hatte, wie für den Betrieb ihrer Strecke erforderlich waren. Im Fahrzeugpark der Gürbetalbahn befand sich eine Ce 4/6-Lokomotive, die 1995 an den Club del San Gottardo überging.

Eine Besonderheit waren die zwischen 1914 und 1953 für den Transport des Berner Haus- und Straßenkehricht zur Strafanstalt Witzwil angeschafften Kehrichtwagen.[2]

Unfälle auf der Gürbetallinie

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Am 2. Mai 1923 entgleiste in Wabern ein Personenzug wegen einer zu früh gestellten Weiche. Der Unfall forderte drei Tote und 13 Verletzte.[3]

Am 1. November 1999 kamen beim Zusammenstoss zweier Züge der Berner S-Bahn in der Station Bern Weissenbühl eine junge Frau und ein Kleinkind ums Leben. 42 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Ein nach Belp fahrender NPZ der SBB missachtete das Gruppenausfahrsignal, fuhr zu früh los und prallte in den Mittelwagen des entgegenkommenden Eilzuges der BLS Lötschbergbahn (BLS). Nach dem Unfall hat die BLS entschieden, 200 Signale mit der Zugsicherung ZUB auszurüsten, die das Anfahren gegen geschlossene Signale verhindert.[4]

  • Patrick Belloncle, Rolf Grossenbacher, Christian Müller, Peter Willen: Das grosse Buch der Lötschbergbahn. Die BLS und ihre mitbetriebenen Bahnen SEZ, GBS, BN.. Edition Viafer, Kerzers 2005, ISBN 3-9522494-1-6
  • Belloncle: SEZ-GBS-BN, Die Mitbetriebenen Bahnen der BLS. Les Editions du Cabri, Breil-sur-Roya (France) 1989, ISBN 2-903310-74-2
  • Werner Neuhaus: Aus der Geschichte der Gürbetalbahn. (Separatdruck Berner Landbote), Selbstverlag 1990
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Commons: Gürbetalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Zweitgleis für den «Gürbeschnägg» Jungfrau Zeitung, 20. Juli 2016
  2. Otto Kellerhals: Witzwil und der Berner Stadtkehricht. Abgerufen am 21. Dezember 2024.
  3. Berner Chronik: vom 1. November 1922 bis 31. Oktober 1923. (PDF 18.6 MB) Neues Berner Taschenbuch, Band 29 (1923), S. 292, abgerufen am 21. November 2013.
  4. Walter von Andrian: Die Kollision zweier S-Bahn-Züge in Bern Weissenbühl. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 12. Minirex, 1999, ISSN 1022-7113, S. 554.