Gabriele Tergit

deutsche Journalistin und Schriftstellerin

Gabriele Tergit, Pseudonym für Elise Reifenberg, geb. Elise Hirschmann; zeitweise Gabriele Tergit-Reifenberg; weiteres Pseudonym Christian Thomasius (geboren am 4. März 1894 in Berlin; gestorben am 25. Juli 1982 in London) war eine deutsch-britische Schriftstellerin und Journalistin. Bekannt wurde sie vor allem für ihre Gerichtsreportagen, dauerhaft als Schriftstellerin wahrgenommen für ihren Roman Käsebier erobert den Kurfürstendamm.[1] Tergit war die Mutter des Mathematikers Ernst Robert Reifenberg.

Jugend und Ausbildung

Bearbeiten

Elise Hirschmann war die Tochter von Frieda Hirschmann, geborene Ullmann, und Siegfried Hirschmann, dem Gründer der Deutschen Kabelwerke. Die Familie ihrer Mutter stammte aus Bayern. Elise und ihr Bruder Fritz wurden in Berlin geboren. Sie wuchsen im Arbeiterviertel zwischen Jannowitzbrücke und Schlesischem Bahnhof auf. Diese Kenntnis half der Reporterin nach eigener Aussage bei ihren späteren Gerichtsberichten sehr, die Verhältnisse der Angeklagten zu verstehen.[2] Ungewöhnlich für eine jüdische „höhere Tochter“ ihrer Zeit, besuchte sie die Soziale Frauenschule von Alice Salomon in Berlin. Zeitgleich arbeitete sie in Kinderhorten und der Lehrstellenvermittlung. Sie holte das Abitur nach und studierte ab 1919 Geschichte, Soziologie und Philosophie in Berlin, München, Heidelberg und Frankfurt am Main, wo sie 1923 über den Paulskirchen-Abgeordneten Carl Vogt in Geschichte promovierte.[3] 1928 heiratete sie den Architekten Heinz Reifenberg, den Bruder der Malerin Adèle Reifenberg. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, Ernst Robert, genannt Peter. Ihr Pseudonym Gabriele Tergit nahm Hirschmann in ihrer Studienzeit an; Tergit ist ein Anagramm des Wortes „Gitter“. (Tergit bezeichnet auch die Rückenplatte von Gliederfüßern.) Gabriele ist ein Spitzname aus der Kindheit.[3]

Journalistin

Bearbeiten

Den ersten Artikel in einer Zeitung veröffentlichte Hirschmann am 22. November 1915 in der Beilage Der Zeitgeist des Berliner Tageblatts zum Thema „Frauendienstjahr und Berufsbildung“. Während des Studiums veröffentlichte sie Feuilletons in der Vossischen Zeitung und dem Berliner Tageblatt (Mosse-Verlag). Nach dem Studium begann sie mit Gerichtsreportagen für den Berliner Börsen-Courier.[3] Ihre erste feste Anstellung als Reporterin erhielt sie 1924 von Theodor Wolff, dem damaligen Chefredakteur des Berliner Tageblatts. Für einen Betrag von 500 Mark verpflichtete sie sich, neun Gerichtsreportagen im Monat abzuliefern. Ihrer Meinung nach zeigten Gerichtsverhandlungen die soziale Lage ihrer Zeit.[4] Strafprozesse aufgrund von Anklagen nach § 218 nahm sie zum Anlass, die Not von Frauen zu schildern und die Umstände der Armut anzuklagen, die verzweifelte Frauen zur Abtreibung bewog.[5]

Freiberuflich arbeitete sie bis 1933 als Journalistin für diverse andere Berliner Zeitungen und schrieb u. a. Gerichtsreportagen und Berichte für den Berliner Börsen-Courier, die Vossische Zeitung und die Kulturzeitschrift Die Weltbühne. Als Gerichtsreporterin nahm sie auch an mehreren politischen Prozessen teil, darunter einem Verfahren gegen die Fememörder der Schwarzen Reichswehr im Jahre 1927. Das Verfahren kennzeichnete sie in der Weltbühne unter anderem mit dem Satz: Unsichtbar steht ein großes Hakenkreuz vor dem Richtertisch. Eine kondensierte Erfahrung aus diesen Prozessen findet sich auch in ihrem späteren Roman Effingers.[4] Darüber hinaus schrieb sie Feuilletons, Reiseberichte, Glossen und Typenbeschreibungen, die als Berliner Existenzen im Tageblatt und im Prager Tagblatt erschienen.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte sie kurz, ihre Reportagetätigkeit wieder aufzunehmen. Ein Prozess im Kriminalgericht Moabit beschäftigte zehn Richter, Anwälte und Wachmänner mit dem Verbleib eines Goldrings mit Halbedelsteinen, und sie selber fragte sich nur drei Jahre nach den Gräueln des NS-Regimes: Kann man eine Zivilisation so neu anfangen? Indem man weitermacht als wäre nichts geschehen? In Hamburg berichtete sie für die Neue Zeitung über den Veit-Harlan-Prozess, in dem dieser von der Schuld, einflussreiche NS-Propaganda produziert zu haben, freigesprochen wurde. Danach stellte sie ihre Tätigkeit als Gerichtsreporterin ein.[3]

Schriftstellerin

Bearbeiten

Bekannt wurde sie durch ihren Roman Käsebier erobert den Kurfürstendamm, der 1931 im Rowohlt Verlag erschien. Er behandelt Aufstieg und Fall des Neuköllner Volkssängers Georg Käsebier, der von skrupellosen Geschäftemachern mit Hilfe eines immensen Werberummels zum Star der Saison in den Theatern am Kurfürstendamm gemacht und nach einer Saison ebenso wieder fallen gelassen wird. Tergit selbst sah den Roman unter anderem als Bekenntnis gegen die Reklame. Im Rückblick sagte sie später, dass diese ihre perverseste Form in der Propaganda Joseph Goebbels’ gefunden habe.[4] Die zeitgenössische Literaturkritik lobte den Käsebier wegen der Darstellung des universellen Phänomens „Großstadt“, einer „Zolaschen Prägnanz und Erbarmungslosigkeit“ und der Skepsis und der Moral des Buches. Seit 1977 wurde er mehrfach neu aufgelegt.

Ihr zweiter Roman Effingers, 1931 begonnen und erst 1951 erschienen, schildert das Schicksal einer jüdischen Familie in Berlin von 1878 bis 1948. Zur Zeit seines Erscheinens kam das Buch trotz freundlicher Kritiken[6] beim Publikum nicht an,[3] 2019 erfolgte eine von Kritikern und vom Publikum stark beachtete Neuauflage.

Tergits zum Teil autobiografisch geprägter Generations- und Zeitroman So war’s eben fand zu Lebzeiten der Autorin keinen Verlag und wurde u. a. im Jahr 1965 von dem für Rowohlt tätigen Lektor Fritz J. Raddatz abgelehnt. Im Jahr 2021 wurde das über 600 Seiten zählende Werk erstmals in der ursprünglich von Tergit vorgesehenen Länge vom Verlag Schöffling & Co., mit einem Nachwort von Nicole Henneberg, veröffentlicht. Der Roman handelt über einen Zeitraum von 1898 bis in die 1950er Jahre vom Untergang des jüdischen Bildungsbürgertums in Berlin bis zur Flucht ins Exil.[7]

Im Kriminalgericht Moabit erlebte sie den ersten Prozess gegen Adolf Hitler, der zusammen mit Goebbels wegen eines Pressevergehens angeklagt war. Die daraus folgende Reportage und andere Artikel über die völkische Bewegung und die Nationalsozialisten veranlassten letztere, sie auf ihre Gegnerliste zu setzen. Am 5. März 1933 um drei Uhr morgens überfiel die SA die Tergit-Reifenbergsche Wohnung in Siegmundshof in Berlin-Tiergarten. Die SA scheiterte an der mit Eisenbeschlägen verstärkten Tür. Ein Kollege vom Berliner NSDAP-Blatt Angriff gab Tergit den Tipp, sich an den neuen Polizeireferenten Hans Mittelbach[8] zu wenden, der ihr wiederum die noch sozialdemokratisch dominierte Schutzpolizei empfahl, die für eine kurze Zeit weitere Überfälle abwenden konnte.[4]

Gabriele Tergit sagte später: „Ich roch, dass so ein gewaltiger Hass, wenn freigegeben, zu Mord führen musste“.[9] Sie floh mit ihrem Sohn nach Spindlermühle in der Tschechoslowakei. Den Rest ihres Lebens verbrachte sie mit nahezu zwanzig unterschiedlichen Adressen im Exil. Ihr Mann bekam einen Architekturauftrag in Palästina und emigrierte daraufhin ebenfalls. Nach einem Aufenthalt in Prag folgten Gabriele Tergit und der Sohn ihrem Mann im November 1933 nach Jerusalem nach. 1938 siedelten sie nach London über, wo sie schließlich im Stadtteil Putney lebte. Dort wurde Gabriele Tergit 1957 vom P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland als bestellte Sekretärin gewählt. Dieses Amt hatte sie bis 1981 inne.[3]

Aus Anlass der Neuauflage von Tergits Buch Im Schnellzug nach Haifa, empfiehlt Claus-Jürgen Göpfert in seiner Rezension diese „ambivalente[n] Texte aus dem bitteren Exil in Palästina“, weil diese zu den Wurzeln heutiger Konflikte führen würden.[10] Göpfert hebt die „sehr ernüchternd[en] und desillusionierend[en]“ Erfahrungen der dem Zionismus gegenüber kritisch eingestellten Autorin hervor und betont deren Probleme mit fundamentalen Zionisten, für die „Exilanten und Exilantinnen aus Deutschland als ‚Hochverräter‘ an der jüdischen Sache“ galten, und die Palästina nur als Lebensraum für Juden betrachteten. Tergit aber habe „erkannt: ‚Palästina ist ein Zweivölkerland. Die Araber sind die eingesessene Bevölkerung. Das ist das Problem in Palästina.‘ Sie plädierte für ein friedliches Zusammenleben zwischen jüdischer und arabischer Bevölkerung und glaubte, dass dies gelingen könnte. Sie träumte von einem Palästina, in das die Araber ‚über die Grenzen strömten, um Arbeit durch das jüdische Kapital zu finden‘.“[10] Folgerichtig sei Tergit und ihrem Ehemann deshalb bald klar geworden, „dass sie nicht bleiben konnten und wollten“, was dann zur Übersiedelung nach Großbritannien führte. Gleichwohl sind für Göpfert die in dem Buch versammelten Texte aus Tergits zweiter Exil-Station „in mehrfacher Hinsicht faszinierend. Zum einen, weil die Autorin anschaulich und sinnlich erzählt, wie unterschiedlich jüdische Lebensentwürfe waren. Da gab es die Orthodoxen in ihrem Elendsquartier in Jerusalem, die ihr Leben unter einfachsten Umständen dem Studium der Thora widmeten. Da gab es die ‚modernen‘ und jungen Menschen in Tel Aviv, bürgerlicher Mittelstand aus Deutschland, aber auch Polen und Russland eingewandert. Sie bauten zeitgenössische Wohnhäuser, mit avantgardistischer Architektur, eröffneten Läden, Cafés und Restaurants, die mitteleuropäisch wirkten.“[10]

Erst Ende der 1950er Jahre habe Tergit das 1948 gegründete Israel besucht. Ihr Buch Im Schnellzug nach Haifa habe „den Traum von einem friedlichen jüdischen Leben in Palästina [beschworen], der ein Traum geblieben ist“.[10]

Wiederentdeckung

Bearbeiten

Tergit wurde im Rahmen der „Berliner Festwochen 1977“ wiederentdeckt. Im Feuilleton wurde sie damals die ‚Neuentdeckung des Jahres‘ genannt. Der Käsebier wurde neu aufgelegt, und es gelang ihr, für mehrere alte Romanmanuskripte Verlage zu finden und ihre Autobiografie zu schreiben. Diese Bücher erschienen jedoch erst nach ihrem Tod.[3]

Ehrungen

Bearbeiten
 
Berlin-Tiergarten: Gabriele-Tergit-Promenade

Die Gabriele-Tergit-Promenade im Berliner Bezirk Mitte, unweit des Potsdamer Platzes auf dem privaten debis-Gelände, wurde 1998 ihr zu Ehren benannt.[11]

Gabriele-Tergit-Gesellschaft e. V.

Bearbeiten

Im Jahr 2020 hat sich die Gabriele-Tergit-Gesellschaft gegründet und ist seit 2022 ein eingetragener Verein mit Sitz in Hamburg. Ziel des Vereins ist mit wissenschaftlichen Forschungsprojekten und Veranstaltungen Leben und Werk um die Beschäftigung mit Leben und Werk Gabriele Tergits lebendig zu halten.[12] Die Gründungsmitglieder der Gabriele-Tergit-Gesellschaft e. V. sind Nachkommen Gabriele Tergits.[13]

Darstellung Gabriele Tergits in der bildenden Kunst

Bearbeiten
  • Adèle Reifenberg: Porträt der Schwägerin Elise Reifenberg/Gabriele Tergit (Öl auf Leinwand, 46 × 36 cm; Ben Uri Gallery & Museum, London)[14]

„Eines gibt es bei Tergit allerdings nicht, was den Leser der Zeit der Günter Grass' und Uwe Johnsons vielleicht irritiert hat: eine überlegene, sortierende, urteilende Erzählerstimme. Tergit sammelt, läßt die Leute reden und verschwindet ganz hinter den Figuren. Heute, da man sich von väterlichen Überstimmen mehr und mehr verabschiedet, wirkt das enorm modern.“

Marie Schmidt: Enorm modern. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 4 vom 7. Januar 2022, S. 12 (Rezension des Romans So war's eben.)

Veröffentlicht

  • Käsebier erobert den Kurfürstendamm. Roman. Rowohlt 1932. Neuausgaben: Krüger, 1977; Arani, 1988. Neuausgabe, hrsg. und mit einem Nachwort von Jens Brüning. Das Neue Berlin, Berlin 2004. Neuausgabe 2016, hrsg. und mit einem Nachwort von Nicole Henneberg, Schöffling, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-89561-484-2, 2017 Lizenzausgabe Büchergilde Gutenberg.
  • Effingers. Roman. Hammerich & Lesser, Hamburg 1951. Dann: Lichtenberg, München 1964; Krüger, Frankfurt am Main, 1978; Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1979; Neuausgabe: Schöffling Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-89561-493-4. (Nachwort von Nicole Henneberg)
  • Kaiserkron’ und Päonien rot. Kleine Geschichte der Blumen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1958.
  • mit Wilhelm Sternfeld: Autobiographien und Bibliographien. (Bibliographie unserer toten Mitglieder. Autobiographien unserer jetzigen Mitglieder). Hrsg. P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland. Expedite Duplicating, London 1959.
  • Das Büchlein vom Bett. Ullstein, München 1981.
  • Erinnerungen. Etwas Seltenes überhaupt. Ullstein, Frankfurt am Main 1983.
  • Blüten der zwanziger Jahre. Gerichtsreportagen und Feuilletons 1923–1933. Hrsg. von Jens Brüning. Rotation-Verlag, Berlin 1984, ISBN 978-3-88384-011-6.
  • Atem einer anderen Welt: Berliner Reportagen. Hrsg. und mit einem Nachwort von Jens Brüning. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994.[15]
  • Im Schnellzug nach Haifa. Mit Fotos aus dem Archiv Abraham Pisarek. Hrsg. von Jens Brüning und mit einem Nachwort von Joachim Schlör. Transit, Berlin 1996.
  • Wer schießt aus Liebe? Gerichtsreportagen. Hrsg. und mit einem Vorwort von Jens Brüning. Das Neue Berlin, Berlin 1999.
  • Der erste Zug nach Berlin. Roman. Hrsg. und mit einem Nachwort von Jens Brüning. Das Neue Berlin, Berlin 2000. Neuausgabe, hrsg. und mit einem Nachwort von Nicole Henneberg, Schöffling, Frankfurt am Main 2023, ISBN 978-3-89561-475-0.
  • Frauen und andere Ereignisse: Publizistik und Erzählungen von 1915 bis 1970. Hrsg. und mit einem Nachwort von Jens Brüning. Das Neue Berlin, Berlin 2001.
  • Der alte Garten. Schöffling, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-89561-588-7.
  • Der glückliche Gärtner. Geschichten von Blumen und Gärten. Schöffling, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-89561-650-1.
  • Etwas Seltenes überhaupt. Erinnerungen. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Nicole Henneberg Schöffling, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-89561-492-7 (zuerst 1983).
  • Effingers. Roman. Mit einem Nachwort von Nicole Henneberg, Schöffling, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-89561-493-4.
  • Vom Frühling und von der Einsamkeit. Reportagen aus den Gerichten. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Nicole Henneberg. Schöffling, Frankfurt am Main 2020, ISBN 978-3-89561-494-1.
  • So war’s eben. Roman. Mit einem Nachwort von Nicole Henneberg. Schöffling, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-89561-474-3.

Unveröffentlicht

  • Entwürfe und einzelne Kapitel zu einem England-Buch, einem Palästina-Buch, Essays zur Exil-Situation

Briefe

  • Hilde Walter an G. T. 11. März 1941 (gek.): Brief an eine Freundin. In: Verbannung. Aufzeichnungen deutscher Schriftsteller im Exil. Christian Wegner, Hamburg 1964, S. 92–96.

Hörbuch

Literatur

Bearbeiten
  • Nadine Ahr: Ein Prozess spiegelt die Welt. Gabriele Tergit war die erste Gerichtsreporterin. Weil sie Ungerechtigkeiten beschrieb, musste sie vor den Nazis fliehen. In: Die Zeit. Nr. 5, 2014 (zeit.de).
  • »Aber es wurde«. Zu Leben, Werk und Wiederentdeckung von Gabriele Tergit. Herausgegeben von Sandra Beck und Thomas Wortmann, Wallstein, Göttingen 2024, ISBN 978-3-8353-5691-7.
  • Archiv Bibliographia Judaica (Hrsg.) Tergit, Gabriele. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 20: Susm–Zwei. De Gruyter, Berlin u. a. 2012, ISBN 978-3-598-22700-4, S. 28–39.
  • Jens Brüning: Nachwort. In: Gabriele Tergit: Atem einer anderen Welt. Hrsg. von Jens Brüning. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-38780-4, S. 195–206.
  • Nicole Henneberg: Zur Freundschaft begabt. Gabriele Tergit. Eine Biografie. Schöffling, Frankfurt am Main 2024, ISBN 978-3-89561-476-7.
  • Joey Horsley: Gabriele Tergit. In: Luise F. Pusch, Susanne Gretter (Hrsg.): Berühmte Frauen. Band 2: 300 Porträts. Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 2001, ISBN 3-458-17067-7, S. 284.
  • Jana Jürß: Ein Gänseblümchen oder Mariannes Himmelpforte. In: Maike Stein (Hrsg.); Autorinnenvereinigung e. V.: Dünn ist die Decke der Zivilisation – Begegnungen zwischen Schriftstellerinnen. Ulrike Helmer Verlag, Königstein 2007, ISBN 978-3-89741-244-6.
  • Sylke Kirschnick: Republikanismus aus Alternativlosigkeit. Zum Demokratiedenken Gabriele Tergits. In: Matthias Weipert, Andreas Wirsching (Hrsg.): Vernunftrepublikanismus in der Weimarer Republik. Politik, Literatur, Wissenschaft. Steiner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-515-09110-7, S. 311–321.
  • Elke-Vera Kotowski: Gabriele Tergit. Großstadtchronistin der Weimarer Republik. Jüdische Miniaturen, Hentrich & Hentrich, Berlin 2017, ISBN 978-3-95565-197-8.
  • Egon Larsen: Die Welt der Gabriele Tergit: aus dem Leben einer ewig jungen Berlinerin. Auerbach, München 1987.
  • Helmut Pillau: Gabriele Tergit, Vom Frühling und von der Einsamkeit. Reportagen aus den Gerichten. In: Germanica. Nr. 68, 28. Juni 2021, ISSN 0984-2632, S. 195–198, doi:10.4000/germanica.11218 (openedition.org [abgerufen am 25. November 2021]).
  • Helmut Pillau: Ratlos zwischen Reform und Revolution. Gabriele Tergit und Walter Benjamin in der Endphase der Weimarer Republik. In: Germanica. Nr. 68, 28. Juni 2021, ISSN 0984-2632, S. 173–190, doi:10.4000/germanica.11188 (openedition.org [abgerufen am 25. November 2021]).
  • Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. Saur, München 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 1159.
  • Klaus G. Saur: Tergit, Gabriele. In: Karin Peter, Gabriele Bartelt-Kircher, Anita Schröder (Hrsg.): Zeitungen und andere Drucksachen. Die Bestände des Dortmunder Instituts für Zeitungsforschung als Quelle und Gegenstand der Forschung. Klartext-Verlag, Essen 2014, ISBN 978-3-8375-1015-7, S. 510.
  • Liane Schüller: „Der Menschheit anderer Teil, die Frau“. Gabriele Tergit und die Neue Frau in der Weimarer Republik. In: Gabriele Tergit (= TEXT+KRITIK. Zeitschrift für Literatur. H. 228). Hg. von Juliane Sucker. edition text+kritik, München 2020, S. 15–23.
  • Weitere Beiträge von Liane Schüller:
    • Der Schmutz ist kein Blickpunkt zur Betrachtung der Welt. Anmerkungen zu Gabriele Tergits Reportagen der Weimarer Republik. In: Weibisch, frankophil und (nicht nur) von Männern gemacht. Denkbilder, Schmuck- und Fundstücke, Randständiges, Hauptsächliches, Amüsantes und Bedenkliches aus der Geschichte des Feuilletons im frühen 20. Jahrhundert. Hrsg. W. Delabar, W. Jung. Aisthesis, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8498-1157-0, S. 179–186.
    • Lebendige Chronik der Weimarer Republik. Gabriele Tergits Gerichtsreportagen. In: Praxis Deutsch: Neue Sachlichkeit. H. 295/2022, S. 28–33.
    • Vom Ernst der Zerstreuung. Schreibende Frauen am Ende der Weimarer Republik: Marieluise Fleißer, Irmgard Keun und Gabriele Tergit. Aisthesis, Bielefeld 2005, ISBN 3-89528-506-4.
  • Liane Schüller: Tergit, Gabriele. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 26, Duncker & Humblot, Berlin 2016, ISBN 978-3-428-11207-4, S. 34 f. (Digitalisat).
  • Oliver Sill: ‚Die weisen Augen des Theodor Fontane.‘ Textbezüge zwischen dem Werk Theodor Fontanes und Gabriele Tergits Familienchronik „Effingers“ (1951). In: Fontane Blätter, Heft 113, Potsdam 2022, S. 101–128
  • Claudia Stockinger, Steffen Martus, Juliane Sucker u. a. (Hrsg.): Gabriele Tergit (= edition text + kritik, Band 228). München 2020, ISBN 978-3-96707-115-3.
  • Regina Stoetzel: Gestohlenes halbes Leben. In: Neues Deutschland. 4. Dezember 2013, Hans Wagener schreibt über die fetten und die mageren Jahre der Gabriele Tergit (online).
  • Juliane Sucker und Luisa Banki (Hrsg.): Chronistin und Kritikerin der Moderne – Zum Werk Gabriele Tergits Springer, Berlin/Heidelberg 2024.[16]
  • Juliane Sucker: „Sehnsucht nach dem Kurfürstendamm“. Gabriele Tergit – Literatur und Journalismus in der Weimarer Republik und im Exil. Königshausen & Neumann, Würzburg 2015, ISBN 978-3-8260-5661-1.
  • Juliane Sucker, Lea Wohl v. Haselberg (Hrsg.): Bilder des Jüdischen. Selbst- und Fremdzuschreibungen im 20. und 21. Jahrhundert (= Europäisch-jüdische Studien Beiträge. Band 6). de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-027658-9.
  • Weitere Beiträge von Juliane Sucker:
    • Wider das „Zeitalter der Apathie“. Engagierte Einmischung im Exil bei Robert Neumann und Gabriele Tergit. In: Yearbook for European Jewish Literature Studies / Jahrbuch für europäisch-jüdische Literaturstudien. Band 4, H. 1. Hrsg. Alfred Bodenheimer, Vivian Liska. De Gruyter, Berlin/Boston 2017, S. 158–173.
    • „Should the Government Elect a Different People?“ Gabriele Tergit and the business of postwar German literature and journalism. In: Jewish Voice from Germany, 05/2014.
    • „… auf Gedeih und Verderb mit Deutschland verbunden“? Gabriele Tergits literarische Spurensuche nach dem jüdischen Ich. In: Juliane Sucker, Lea Wohl v. Haselberg (Hrsg.): Bilder des Jüdischen. Selbst- und Fremdzuschreibungen im 20. und 21. Jahrhundert. (Europäisch-jüdische Studien Beiträge. Band 6). de Gruyter, Berlin / Boston 2013, ISBN 978-3-11-027658-9, S. 159–178.
    • Heimatlos in Palästina. Zur Inszenierung von Entwurzelung und Fremdheitserlebnissen in Gabriele Tergits Texten. In: Exil: Forschung, Erkenntnisse, Ergebnisse. H. 1, 2010, S. 79–90.
    • Gabriele Tergit. In: Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Killy Literaturlexikon. 2. Aufl. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022040-7, S. 456–458.
    • Unsichtbar steht ein großes Hakenkreuz vor dem Richtertisch. Zum Geburtstag der Schriftstellerin und Journalistin Gabriele Tergit. In: Jüdische Zeitung. Nr. 03 (43), März 2009, S. 20. j-zeit.de (Memento vom 6. September 2009 im Internet Archive)
  • Christina Ujma: Heil und Sieg und fette Beute, Gabriele Tergits Käsebier erobert den Kurfürstendamm in der Originalfassung. In: literaturkritik.de. Nr. 4, April 2004 (online).
  • Weitere Beiträge von Christina Ujma:
    • Neue Frauen, alte Männer, Gabriele Tergits „Frauen und andere Ereignisse“. In: literaturkritik.de. Nr. 2, Februar 2002 (online).
    • Gabriele Tergit and Berlin – Women, urbanism and modernity. In: Christiane Schönfeld (Hrsg.): Practicing Modernity. Female Creativity in the Weimar Republic. Würzburg 2006, S. 257–272.
    • Kesse Sicht auf Berlin. In: Gabriele Tergit, Irmgard Keun – Verfemte Autorinnen der Weimarer Republik. In: Neues Deutschland, 4. Dezember 2013 (online).
  • Hans Wagener: Gabriele Tergit: gestohlene Jahre. V&R unipress, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8471-0114-7 (= Schriften des Erich-Maria-Remarque-Archivs. Band 28).
  • Ursula Ziebarth: Brauchen Sie eine Heizsonne?. Zeitgenossin der Zwanziger: Gabriele Tergits Berlin-Feuilletons. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 9. Januar 2003 (faz.net).
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. deutschlandfunk.de, Büchermarkt, 29. Mai 2016, Maike Albath: Literarische Großstadtsinfonie (29. Mai 2016).
  2. Gabriele Tergit (Autorin), Nicole Henneberg (Hrsgn.) (Autorin): Etwas Seltenes überhaupt: Erinnerungen. Hrsg.: Nicole Henneberg. Schöffling&Co., Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-89561-492-7.
  3. a b c d e f g h Brüning, S. 199–204.
  4. a b c d Brüning, S. 195–199.
  5. Nadine Diab: Gabriele Tergit: Resolute Frau am „Ort der Männer“. In: Frau und Mutter, Jg. 2019, Heft 3, S. 20–21, hier S. 21.
  6. Jens Bisky: Gabriele Tergits "Effingers": Ein großer Roman. Abgerufen am 4. November 2020.
  7. Katharina Teutsch: Ein Roman, den Nachkriegsdeutschland nicht wollte. In: deutschlandfunk.de, 29. August 2021 (abgerufen am 30. August 2021).
  8. Heiko Roskamp: Verfolgung und Widerstand – Tiergarten, Ein Bezirk im Spannungsfeld der Geschichte 1933–1945. Berlin 1985, S. 56.
  9. Nadine Ahr: Gabriele Tergit: Ein Prozess spiegelt die Welt. In: Die Zeit. Nr. 5, 2014 (zeit.de).
  10. a b c d Claus-Jürgen Göpfert: „Einsam im unbefreundeten Kosmos“. Gabriele Tergits ambivalente Texte aus dem bitteren Exil in Palästina führen zu den Wurzeln heutiger Konflikte, in: Frankfurter Rundschau. 25. September 2024
  11. Helmut Pillau: Gabriele Tergit, Vom Frühling und von der Einsamkeit. Reportagen aus den Gerichten. In: Germanica. Nr. 68, 28. Juni 2021, ISSN 0984-2632, S. 195–198, doi:10.4000/germanica.11218 (openedition.org [abgerufen am 25. November 2021]).
  12. Gabriele Tergit | Gabriele-Tergit-Gesellschaft e. V. Abgerufen am 21. Oktober 2024 (deutsch).
  13. Über uns / Impressum | Gabriele Tergit. Abgerufen am 21. Oktober 2024 (deutsch).
  14. Ben Uri collection – Art Identity and Migration. Abgerufen am 26. Dezember 2021.
  15. Stefan Berkholz: Die Quasselstrippe. Zum 100. Geburtstag der Feuilletonistin Gabriele Tergit. In: Die Zeit. Nr. 10, 1994 (zeit.de – Rezension).
  16. Sucker / Banki | Chronistin und Kritikerin der Moderne. Abgerufen am 20. Oktober 2024.