Ein Gaffkopf (auch Neidkopf) ist im historischen Bauwesen die figürliche Darstellung eines Kopfs oder einer Fratze, die von Fassaden auf den Betrachter herabblickt. Oft zeigt der Gaffkopf übergroße Augen, geöffnete Münder mit herausgestreckter Zunge und gezeigten Zähnen.

Gaffkopf in Lindau (Bodensee)

Begriff und Verwendung

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Der Begriff Gaffkopf wird in Architekturwörterbüchern nicht geführt, jedoch seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschiedentlich in Architekturbeschreibungen verwendet.

Besonders häufig war die Verwendung von Gaffköpfen oder Neidköpfen bei Fassadengestaltungen der Renaissance. Sie werden als Abwehrzauber, bzw. apotropäisches Symbol[1] gedeutet. Meist sind Gaffköpfe in die Portale von Häusern integriert, oder sie sind unter Erkern angebracht. Ein Beispiel befindet sich in Form des Baumeisters des Rathauses Gotha, Andreas Rudolff, in der östlichen Volute des Nordgiebels des Rathauses Gotha.[2] In den Zwickeln und Dreiecksgiebeln der Portale fallen die zur Zeit der Renaissance in Thüringen und Meißen als architektonischer Schmuck beliebten, lang vorgestreckten Männerköpfe („Gaffköpfe“) auf, die offenbar Bildnisse von Handwerkern und Ratsherren aus der Zeit des Rathausbaues darstellten.[3]

Sonstiges

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In Görlitz werden touristische Gaffkopf-Touren angeboten.[6]

Siehe auch

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Commons: Gaffkopf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Los Nr. 384 | A285: 0384-Neidkopf (auch Gaffkopf), apotropäisches Symbol, beschnitztes Holz, 19. Jh. In: auktionen-in-heidelberg.de/. Abgerufen am 18. August 2024.
  2. Schöpfer des Rathauses und der Augustinerkirche. In: TLZ. (tlz.de [abgerufen am 5. September 2018]).
  3. K. Schulze: Das Altenburger Rathaus. In: VEB E.A. Seeman, Buch- un Kunstverlag, Leipzig (Hrsg.): Baudenkmale. 1. Auflage. Band 8. VEB E.A. Seeman, Buch- un Kunstverlag, Leipzig 1964, S. 12.
  4. Die Wahrzeichen der Stadt Freiberg. In: sagenhaftes-mittelsachsen.de. Abgerufen am 18. August 2024.
  5. Stephan Altensleben: Der Mann mit dem Helm an Rat- und Amtshäusern oder: Warum der Freiberger Gaffkopf nicht Kunz von Kaufungen sein kann. In: Sächsische Heimatblätter, Jg. 59, 2013. S. 104–115.
  6. Gaffkopf-Touren für Neugierige. In: stadtwiki-goerlitz.de. 24. März 2013, abgerufen am 18. August 2024.