Galeriegrab von Beckum-Dalmer

Großsteingrab in Deutschland

Das Galeriegrab von Beckum-Dalmer (auch Beckum 2 genannt) liegt in der Bauerschaft Dalmer südlich von Beckum im Kreis Warendorf, inmitten der Westfälischen Bucht in Nordrhein-Westfalen. Es ist das nordwestlichste und zugleich westlichste erhaltene Galeriegrab Deutschlands. Die meisten Vertreter dieser Gattung liegen in Ostwestfalen und Nordhessen.

Galeriegrab Beckum-Dalmer
Grundrisse von Galerien am Beispiel dreier Anlagen aus der Nekropole von Warburg; Beckum-Dalmer entspricht etwa dem Typ C

Beschreibung

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Die Megalithanlage aus der Jungsteinzeit wurde von der Trichterbecherkultur (TBK) zwischen 3500 und 2800 v. Chr. errichtet. Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]

Bei der Anlage handelt es sich um eine lange, nordwest-südost-orientierte Galerie vom Typ Rimbeck[2], deren Zugang sich in der Mitte der Nordost-Seite befindet. Die Anlage weist – als einzige – mittig einen schwachen Knick auf. Eine astronomische Orientierung wird diskutiert. Auffällig war aber lediglich die Orientierung des Zugangs, der wie in „Hiddingsen“ auf die nördliche Aufgangsbahn des Mondes gerichtet zu sein scheint. Die Galerie besteht wie die Großsteingräber im Landkreis Osnabrück und die etwa 80 km entfernten Teufelsteine von Heiden aus Findlingen. Das nächstgelegene Galeriegrab (Hiddingsen bei Soest) und die anderen Anlagen des Typs bestehen dagegen aus Steinplatten oder -blöcken.

Die Beckumer Galerie ist noch relativ vollständig. Einige Tragsteine und die meisten Decksteine fehlen, aber Form und Abmessung der Anlage sind gut zu erkennen. Ein Teil der Tragsteine ist verschoben. Die Länge der Kammer beträgt 27 m, ihre Breite etwa 1,5 m. Vom Zugang in der Mitte der Nordostseite sind zwei Tragsteine und ein Deckstein erhalten.

Siehe auch

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Literatur

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  • Leo Klinke: Newgrange in Westfalen – neue Forschungen am Megalithgrab Beckum II. In: Archäologie in Westfalen-Lippe. 2021 (2022), S. 62–65 (Online).
  • Kerstin Schierhold: Studien zur Hessisch-Westfälischen Megalithik. Forschungsstand und -perspektiven im europäischen Kontext (= Münstersche Beiträge zur ur- und frühgeschichtlichen Archäologie. Band 6). Leidorf, Rahden/Westf. 2012, ISBN 978-3-89646-284-8.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im neolithischen Grabbau Mitteldeutschlands und die Galeriegräber Westdeutschlands und ihre Inventare (= Beiträge zur ur- und frühgeschichtlichen Archäologie des Mittelmeer-Kulturraumes. Band 4). Habelt, Bonn 1966.
  • Waldtraut Schrickel: Katalog der mitteldeutschen Gräber mit westeuropäischen Elementen und der Galeriegräber Westdeutschlands (= Beiträge zur ur- und frühgeschichtlichen Archäologie des Mittelmeer-Kulturraumes. Band 5). Habelt, Bonn 1966.
  • Winrich Schwellnus: Wartberg-Gruppe und hessische Megalithik. Ein Beitrag um späten Neolithikum des Hessischen Berglandes. Selbstverlag des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 1979 (Materialien zur Vor- und Frühgeschichte von Hessen 4, zugleich: Marburg, Univ., Diss.).
  • Burkard Steinrücken: Untersuchung der Galeriegräber von Soest-Hiddingsen und Beckum-Dalmer auf astronomische Auffälligkeiten. (PDF; 2,0 MB).
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Einzelnachweise

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  1. J. Müller, in: Varia neolithica VI 2009, S. 15.
  2. Die 24–35 m langen Anlagen dieses Typs haben mitunter (z. B. Atteln II, Lippborg, Rimbeck, Warburg III und Wechte) laterale statt der mehrheitlich anzutreffenden axialen Zugänge.

Koordinaten: 51° 43′ 21,8″ N, 8° 2′ 1,3″ O