Garsitz ist ein Ortsteil von Königsee im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

Garsitz
Stadt Königsee
Koordinaten: 50° 39′ N, 11° 5′ OKoordinaten: 50° 39′ 6″ N, 11° 4′ 41″ O
Höhe: 421 (416–457) m
Fläche: 2,28 km²
Einwohner: 284 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 125 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Königsee
Postleitzahl: 07426
Vorwahl: 036738
Blick auf den Ort
Blick auf den Ort

Der Ort liegt im Naturpark Thüringer Wald im oberen Ausläufer des Rinnetals südwestlich des Hauptortes Königsee. Durchflossen wird Garsitz durch das kleine Flüsschen Rinne, die etwa drei Kilometer vor Garsitz entspringt.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Westlich von Garsitz befinden sich natürliche Denkmäler: Das Große Querlichsloch (Bärenkeller), die Wildpferdehöhle, die Dachshöhle, der Höhlenbäreneckfelsen und die Mönchskapelle. Beim Bärenkeller handelt es sich um eine Kulthöhle. Tief im Hintergrund fanden sich eine kleine Feuerstelle sowie zahlreiche Rundstäbe aus Elfenbein, Geschoßspitzen aus Rengeweih, darunter eine mit 43,9 cm extrem lange Feuersteingeräte und eine stilisierte Frauenfigur aus Mammutelfenbein. Figürchen, die tanzende Frauen verkörpern, fanden sich auch bei Oelknitz und Nebra. Bei oder in den Höhlen wurden diverse Tierknochenreste vom Wildpferd, von der Saigaantilope und vom Höhlenbär sowie Kulturhinterlassenschaften gefunden, datiert zwischen dem 13. und 8. Jahrtausend v. Chr. in die ausgehenden Altsteinzeit.[2]

Bekanntestes Bauwerk des Dorfes ist der Glockenturm. Oberhalb von Garsitz erhebt sich das „Gebörne“, das neben mehreren Höhlen (z. B. Bärenkeller) auch eines der ältesten Zechsteinriffe in Deutschland beherbergt. Ebenfalls auf dem Gebörne befindet sich der Infoweg „natürlich Königsee“, der interessante geschichtliche und wissenschaftliche Fakten erklärt.

Geschichte

Bearbeiten

Unter dem Namen Garschitz wurde das Dorf im Jahre 1289 erstmals erwähnt. Der Ortsteil von Königsee hat die zweitgrößte Einwohnerzahl der Ortsteile. Die Fläche des kleinen Dorfes liegt bei 228 ha. Bis 1918 gehörte der Ort zur Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen.

Ortsteilbürgermeister ist Knut Kummer (Stand 2021).[3]

Die Linie 15 der Omnibusverkehr Saale-Orla Rudolstadt GmbH stellt den Anschluss an die umliegenden Orte sicher.

Sonstiges

Bearbeiten

Traditionelle Veranstaltungen sind das jährliche Maifeuer und die Kirmse. Außerdem besitzt Garsitz Sport-, Jugend- und Feuerwehrvereine. Bekannteste Garsitzerin ist Brigitte Wunderlich, die 2005 „Thüringerin des Jahres“ wurde.

Literatur

Bearbeiten
  • Rudolf Feustel u. a.: Archäologie in der DDR: Vom Jäger zum Städter. 1987, S. 26.
Bearbeiten
Commons: Garsitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Garsitz. Stadt Königsee (Thüringen), abgerufen am 15. Februar 2023.
  2. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 225–226.
  3. Garsitz auf www.koenigsee.de. Abgerufen am 20. Juli 2021.