Gastromantie

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Die Gastromantie ist eine Form der Mantik. Sie ist teilweise mit der Hydromantie und Leconomantie verwandt und wird in zwei Varianten beschrieben. Man versteht sie als Weissagung durch Bauchreden selbst oder durch Weissagungen mittels eines bauchigen Gefäßes.[1] Je nach Gefäß sprach man bei der Lekanomantie (griechisches Wort lekanon bedeutet Schüssel, Schale) über den Gebrauch einer Schale und bei Gastromantie (auf Griechisch gastra für ein bauchiges Gefäß) über den Gebrauch eines bauchigen Gefäßes, in beiden Fällen soll die Zukunft vorausgesagt werden.

Die Gastromantie ist zu unterscheiden von der Ventriloquistik, einer Wahrsagetechnik mittels Bauchrednerei.

Herkunft

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Wie auch die Hydromantie, soll diese Variante von den Persern herstammen und von den Assyrer ausgeübt worden sein; ferner sollen Numa Pompilius und nach ihm der Philosoph Pythagoras, sie in höchster Form gehalten und davon Gebrauch gemacht haben[2].

Techniken der Gastromantie

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Bei den beiden Varianten wird als Hilfsmittel Wasser benutzt, sie unterscheiden sich dadurch, dass man bei der Gastromantie die Antworten hört, während bei der Leconomantie eine optische Antwort erfolgt. Beide Wahrsagungsgattungen unterliegen in vielen Fällen der trügerischen Absicht. Mit Bauchreden ist nicht die Kunst der Bauchredner auf Märkten oder in Varietés gemeint, sondern die Menschen, die das Bauchreden als Wahrsagerei anwandten, sollen von weissagenden Dämonen in ihrem Leib besessen gewesen sein. Unter diesen gab es gleichwohl Betrüger und Scharlatane, welche Bauchgeräusche als Stimme interpretierten. Die Mantie des Bauchredens war schon in der Antike bekannt, denn zu der Zeit agierten Bauchredner, die in Trance verfielen und die Zukunft voraussagten. Weissagende Sibyllen gaben ihre Weissagungen auch mittels der gastromantischen Weise bekannt.

Bei der angewandten Technik der Gastromantie mit Hilfe von bauchigen Flaschen oder Gefäßen diente den Weissagern das Gefäß als Klangkörper ihrer Stimmen, die durch diese Gefäße mystisch verändert wurden. Um das Gefäß werden brennende Kerzen gestellt, die sich in dem Glasbehälter widerspiegeln. Als Medium wurden Kinder oder schwangere Frauen benutzt, die das Wasser beobachteten und die gewünschten Aussagen vermittelten.

Bei den Varianten wurden mitunter auch andere Hilfsmittel angewandt, so sollten in das Wasser geworfene Münzen, Gold- oder Silberstücke Hinweise auf den oder die Heiligen vermitteln, welche für das zukünftige Geschehen verantwortlich seien.

Literatur

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  • Ulrike Müller-Kaspar (Hrsg.): Das große Handbuch des Aberglaubens – Von Aal bis Zypresse. tosa im Verlag Uebereuter, Wien, 2007, S. 218.
  • Kurt Benesch: Magie der Renaissance. Fourier Verlag, Wiesbaden, 1985, ISBN 3-921695-91-0, S. 55.

Einzelnachweise

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  1. Gastromantie. In: Bettina Krönung, Gotteswerk und Teufels Wirken: Traum, Vision, Imagination in der frühbyzantinischen monastischen Literatur, Band 45 von Millennium-Studien / Millennium Studies, Seite 137 (Anmerkung 670), Verlag Walter de Gruyter, 2014, ISBN 3110334399 (Online) [1]
  2. Die verschiedenen Wahrsagungsarten. In: Kurt Benesch, Magie der Renaissance, Seite 389 ff, Fourier Verlag, Wiesbaden, 1985, ISBN 3-921695-91-0