Gemeinde Hardegg (Kärnten)
Die Gemeinde Hardegg war eine Gemeinde im Kärntner Bezirk Sankt Veit an der Glan, die ab 1850 bestand, bis sie 1958 in der im Zuge einer Gemeindezusammenlegung neu geschaffenen Gemeinde Liebenfels aufging.
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenDie Gemeinde lag im äußersten Südwesten des Bezirks Sankt Veit an der Glan, im Süden der heutigen Gemeinde Liebenfels. Sie erstreckt sich von der Glan im Norden bis zu den Nordhängen des Zmulnbergs im Süden, und von Metschach im Westen bis Rohnsdorf im Osten, über eine Höhenlage von 479 m ü. A. an der Glan an der Ostgrenze bis zu 677 m ü. A. in der Nähe des Zmulnbergs.
Gliederung
BearbeitenKatastralgemeinden
BearbeitenDie Gemeinde umfasste nur die Katastralgemeinde Hardegg in ihren damaligen Grenzen, war also etwa 0,3 km² größer als die heutige Katastralgemeinde.
Ortschaften
BearbeitenAuf dem Gebiet der Gemeinde Hardegg wurden folgende Ortschaften geführt:
- Bärndorf
- Hardegg
- Lorberhof
- Metschach (nur ein Teil des heute zwischen den Gemeinden Liebenfels und Glanegg geteilten Ortes)
- Moos
- Rohnsdorf (nur ein Teil des heute zur Gänze zur Gemeinde Liebenfels gehörenden Ortes, der damals zwischen den Gemeinden Hardegg und Pulst geteilt war)
- St. Peter am Bichl (nur ein Teil des heute zur Gänze zu Klagenfurt gehörenden Ortes, der damals zwischen den Gemeinden Hardegg und St. Peter am Bichl geteilt war)
- Weitensfeld
- Zmuln
- Zweikirchen
Infrastruktur
BearbeitenZweikirchen war Pfarrort und Standort einer Volksschule.
Geschichte
BearbeitenIm Zuge der Verwaltungsreformen nach der Revolution 1848/49 wurde 1850 aus der Steuer- bzw. Katastralgemeinde Hardegg die Gemeinde Hardegg mit 9,48 km² Fläche und 442 Einwohnern errichtet.[1] Das Gemeindegebiet hatte zuvor zum Steuerbezirk Hardegg gehört.
Die Gemeinde gehörte zunächst zum politischen Bezirk Sankt Veit an der Glan und zum Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan. 1854 bis 1868 gehörte sie zum Gemischten Bezirk Sankt Veit. Durch die Reformen 1868 wurde sie wieder Teil des politischen Bezirks Sankt Veit an der Glan und des Gerichtsbezirks Sankt Veit an der Glan, in denen sie bis zu ihrer Auflösung verblieb.
Per 1. Jänner 1958 wurde durch Zusammenlegung der Gemeinden Pulst, Hardegg und Liemberg die Gemeinde Liebenfels gebildet, mit der 1973 noch die Gemeinde Sörg verschmolzen wurde.[2]
Bürgermeister
BearbeitenFolgende Personen waren, in chronologischer Reihenfolge, Bürgermeister der Gemeinde:[3]
- Karl Kirchmayer
- Moritz Spieß
- Franz Mayrhoffer
- Heinrich Ratschek
- Martin Lindner
- Alois Egger
- Peter Egger
- Max Mayrhoffer
- Valentin Hafner-Kragl
- Karl Egger
- Rudolf Wernisch, 1945 – 1955
- Walter Ponta, 1955 – 1958
Bevölkerung
BearbeitenFür die Gemeinde wurden zur Zeit ihres Bestehens folgende Einwohnerzahlen angegeben:
Literatur
Bearbeiten- Gemeinde Liebenfels (Hrsg.): Gemeindechronik Liebenfels. 1998.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landes-Regierungsblatt für das Kronland Herzogthum Kärnten. Jahrgang 1854, 2. Abteilung, IV. Stück. Klagenfurt 1854. S. 25.
- ↑ Oskar Glanzer, Ralf Unkart: Die Neuordnung der Gemeindestruktur in Kärnten im Jahre 1972. Amt der Kärntner Landesregierung, Klagenfurt 1973. S. 97.
- ↑ Gemeinde Liebenfels (Hrsg.): Gemeindechronik Liebenfels. 1998, S. 216ff.
- ↑ Carl Sykan: Orts-Repertorium des Kronlandes Kärnten. Bertschinger & Heyn, Klagenfurt, 1875. S. 74.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 58.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 59.
- ↑ K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905.
- ↑ Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918.
- ↑ Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 17.
- ↑ handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 17.
- ↑ Österreichisches Statistisches Zentralamt: Gemeindeverzeichnis von Österreich. Aufgrund einer besonderen Erhebung aus dem Jahr 1946. 1948. S. 111.
- ↑ Gemeinde Liebenfels (Hrsg.): Gemeindechronik Liebenfels. 1998. S. 215.